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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.09.2017

Konnte mich begeistern!

Nichts als die Nacht
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INHALT

Wir begleiten Arthur Maxley eine Nacht lang. Dabei begegnen wir immer wieder einem dunklen Schatten aus seiner Vergangenheit, den er nicht abschütteln kann. Der junge Mann trifft erst einen alten ...

INHALT

Wir begleiten Arthur Maxley eine Nacht lang. Dabei begegnen wir immer wieder einem dunklen Schatten aus seiner Vergangenheit, den er nicht abschütteln kann. Der junge Mann trifft erst einen alten Bekannten, der ihm von seinen Zukunftsplänen berichtet und ihn damit das erste Mal in seine Vergangenheit schleudert. Arthur rutscht weiter, zieht von der einen zur nächsten Bar und trifft nach langer Zeit seinen Vater. Auch diese Begegnung endet unglücklich und Arthur zieht weiter. 12 Stunden Nacht, in denen äußerlich nicht viel passiert, innerlich aber eine ganze Menge los ist. Das ist „Nichts als die Nacht“, das Erstlingswerk von John Williams.


MEINUNG

Entgegen aller Ratschläge fange ich als erstes mit dem an, was ganz am Ende dieses Romans stand. Nein, natürlich nicht das Ende, dafür aber das Nachwort. Simon Strauß greift hier das Leben und vor allem das Werk John Williams‘ noch einmal auf. Dieses beeindruckende Buch ist das erste Buch, das aus Wiliams‘ Feder stammt. Er verarbeitet darin ein ganzes Stück seiner eigenen Erfahrung, damals wollte es jedoch kaum einer lesen. Nach seinen ersten Erfolgen wurde auch dieser Roman berühmt – und ich frage mich, warum es so lange dauern musste.

Über den Protagonisten kann ich im Allgemeinen – anders als üblich – nicht allzu viele Worte verlieren. Ich finde es schwierig, ihn in dieser kurzen Zeit in seiner Gesamtheit einzufangen. Wir beschäftigen uns beim Lesen permanent mit seinen Empfindungen, seinen Gedanken, seinen Ängsten und Wünschen. Dabei blieb für mich persönlich keine Zeit mehr, sich über Äußerlichkeiten Gedanken zu machen. Das hat aber auch nicht gefehlt, denn das Buch steckt so voller Persönlichkeit, dass es das wieder ausgleichen kann. Ich glaube sogar, profane Beschreibungen wären völlig fehl am Platz gewesen.

Spannung ist permanent vorhanden. Ob das wirklich als Gedanke dahinter steckt kann ich nicht beurteilen. Aber beim Lesen hatte ich immer dieses Gefühl, dass jeden Moment etwas passieren könnte, und das hat mir sehr gut gefallen. So simpel die eigentliche Handlung, der Plot und die Orte sind, an denen Arthur sich aufhält, umso tiefgehender sind die Gedanken, die man sich als Leser selbst bildet. Das hat auch im Nachgang nicht nachgelassen, wenn diese Rezension online geht, habe ich das Buch bereits seit ein paar Stunden ausgelesen, es beschäftigt mich aber immer noch so sehr, als wäre ich noch mittendrin.

Kommen wir zum Schreibstil: Der ist einfach wunderbar! Williams schreibt so greifbar, so visuell, dass es einfach nur Spaß macht. Er benutzt auffallend viele Adjektive, das ist vielleicht die ersten paar Seiten etwas ungewohnt, aber schon sehr schnell kann man sich gar nicht vorstellen, dass es anders wäre. Ohne diese ganz spezielle Art des Schreibens hätte der Autor niemals so viele verschiedene Gefühle übermitteln können – dafür mein voller Respekt.

FAZIT

So wie das Williams‘ erstes Buch war, das er geschrieben hat, war es meinerseits das erste Buch, das ich von ihm lesen durfte. Und ich bin völlig begeistert. Hätte mir auf der einen Seite etwas mehr gewünscht, auf der anderen Seite bin ich nicht sicher, ob dann der Effekt, der so lange in mir nachhallt, der selbe gewesen wäre. Sehr zu empfehlen, ein ganz anderes Buch, als man es üblicherweise liest, deswegen aber nicht minder gut.

5 VON 5 BUCHHERZEN! ♥♥♥♥♥

Veröffentlicht am 26.09.2017

Einfach wunderbar!

Wie das Feuer zwischen uns
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INHALT

Logan Francis Silverstone – das ist der Name des jungen Mannes, der Alyssa von dem Tag an, als sie sich als Kunde und Kassiererin an der Supermarktkasse treffen, nicht mehr vergessen kann. Bereits ...

INHALT

Logan Francis Silverstone – das ist der Name des jungen Mannes, der Alyssa von dem Tag an, als sie sich als Kunde und Kassiererin an der Supermarktkasse treffen, nicht mehr vergessen kann. Bereits dort sieht sie das erste Mal, wie tief der Abgrund in ihm ist, den er mit allen Mitteln zu verbergen versucht. Von dem Tag an, an dem Alyssa Logan seine Einkäufe spendiert, weil er nicht mehr ausreichend Geld dafür hat, sind die beiden unzertrennliche Freunde. Doch zwischen Höhen und Tiefen ihres jungen Lebens merken sie bald, dass zwischen ihnen mehr ist als nur Freundschaft. Die Liebe hat sie bald fest im Griff – bis das Leben ihnen einen Strich durch die Rechnung macht und plötzlich nichts mehr so ist, wie es einmal war.


MEINUNG

Ich bin wieder einmal vollkommen begeistert von dem wunderbaren Buch von Brittainy C. Cherry. Innerhalb eines Tages war es ausgelesen und kann mich auch noch Tage später nicht loslassen. „Wie die Luft zum Atmen“ konnte mich schon vollends überzeugen, aber dieses Buch steht dem ersten „Romance-Elements“-Roman in nichts nach.

Cherry schreibt so wahnsinnig greifbar, gefühlvoll und romantisch, dass es einem das Herz höher schlagen lässt. Ihre Worte gehen ins Blut und man fühl jede Szene, als würde sie direkt vor den eigenen Augen stattfinden.

Die Geschichte der beiden Protagonisten ist sehr gut durchdacht und obwohl am Anfang natürlich direkt klar ist, dass es bei einer Freundschaft nicht bleibt, wurde ich von diversen Wendepunkten wirklich überrascht. Die Handlung war nicht vorhersehbar, vor allem kleinere Details haben mich immer wieder überrascht.

Die Figuren sind zugegebenermaßen etwas klischeebehaftet. Sie, die Tochter aus reichem Elternhaus und Er, der Junge aus der Problemfamilie. Mir haben die Klischees deshalb nichts ausgemacht, weil die Figuren immer wieder versuchen, daraus auszubrechen. Nach und nach ändert sich das Bild, das man als Leser von den Protagonisten bekommt, immer mehr entwickeln sie sich. Das ist ein Aspekt an dem Buch, der mich am meisten begeistern konnte. Sehr ergreifend werden die verschiedenen Schicksale nach und nach deutlich.



FAZIT

Mit jeder Seite verliebt man sich etwas mehr in die Figuren, einfach ein rundum gelungener Liebesroman mit Herzschmerz, einigen Phasen der Trauer, dem ein oder anderen verdrückten Tränchen und vor allem einem tollen Lesegenuss!



5 VON 5 FEURIGE BUCHHERZEN! ♥♥♥♥♥

Veröffentlicht am 22.09.2017

Der Teufel lauert hinter jeder Ecke

Als der Teufel aus dem Badezimmer kam
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Inhalt

Sophie sieht sich plötzlich dem Alltag entgegenstürzen, der Realität und den Problemen, die das Leben bereithält. Die Armut zupft wie eine Welle am Saum ihrer Hose, denn Sophie, die als freie Journalistin ...

Inhalt

Sophie sieht sich plötzlich dem Alltag entgegenstürzen, der Realität und den Problemen, die das Leben bereithält. Die Armut zupft wie eine Welle am Saum ihrer Hose, denn Sophie, die als freie Journalistin arbeitet, hat schon zu lange keine anständigen Aufträge mehr bekommen und sieht sich plötzlich ohne Geld in ihrer Wohnung sitzen. In ständiger Versuchung, der Frage nach dem Nutzen, dem Sinn und Zweck des Geldes, geht ihr Leben weiter. Dabei sitzt ihr immer der Teufel im Nacken. Sophie schreibt also ein Buch voller Sprachgewalt, voller Fragen, voller Kreativität und steckt ihr Leben in jeden einzelnen Buchstaben.

Meinung
Das am heutigen Freitag erschienene Buch der französischen Autorin Sophie Divry ist ein Kunstwerk, anders kann man es nicht beschreiben.
Selten habe ich eine solche Wortgewalt in einem Buch erleben dürfen. Die Geschichte der kurz vor der Armut stehenden Frau erscheint zunächst als sehr dürftige Grundlage für ein Buch. Und obwohl der Roman weniger als 300 Seiten hat, war ich ungeheuer kritisch, inwiefern man das auf dieser Seitenanzahl darstellen kann, ohne dass es langweilig wird.
In meinen Augen ist es schwierig, über die Handlung an sich zu urteilen. Die grobe Struktur des Inhalts ist klar, aber der Reiz besteht hier glaube ich vor allem darin, nicht so genau zu wissen, auf was man sich einlässt. Um dieses Buch genießen zu können, muss man alle Vorstellungen, alle Hemmungen und alle Skepsis über Bord werfen und sich voll und ganz auf das einlassen, was einem geboten wird.
Es ist eine Geschichte, die aus dem Leben selbst entstammt. Das macht sie unheimlich realistisch, aber eben auch beängstigend und dunkel, lässt einen genauso zweifeln wie auch schmunzeln. Und sie hinterlässt eine ganze Palette voller Fragen. Was bedeutet Geld in unserer Welt? Wie abhängig sind wir? Und vor allem: Wie verwöhnt sind wir wirklich?
Bei allem darf man nicht vergessen, dass es sich um einen Roman handelt. Während sich am Anfang noch die Handlungsstränge, die man vielleicht sogar aus dem eigenen Leben kennt, in den Vordergrund drängen, verflechtet sich nach und nach Fiktion mit in die Kapitel. Es ist keine Verwirrung, die mich als Leser gefangen hielt, sondern die Kraft der Sprache und die Darstellung in diesem Buch.

Fazit
Eines meiner bisherigen Highlights von 2017, wenn nicht sogar eines der besten Bücher, die ich in den letzten Jahren lesen durfte. Sprachgewalt, Wortgewandtheit und Kunst vermischen sich mit Humor, Sarkasmus und der richtigen Prise teuflischer Präsens!

5 von 5 teuflische Buchherzen!♥♥♥♥♥

Veröffentlicht am 13.09.2017

Leider etwas zu kindlich

Ein Zuhause für Percy
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INHALT

Percy kann es kaum glauben: Sein geliebter Besitzer Javier bringt ihn ins Tierheim! Gekränkt und aus dem gewohnten Umfeld gerissen muss der Mops nun alleine klarkommen. Jedenfalls kurzzeitig, ...

INHALT

Percy kann es kaum glauben: Sein geliebter Besitzer Javier bringt ihn ins Tierheim! Gekränkt und aus dem gewohnten Umfeld gerissen muss der Mops nun alleine klarkommen. Jedenfalls kurzzeitig, denn schnell findet er andere nette Hunde in seiner hoffentlich vorübergehenden Unterkunft. Es dauert nicht lang, da steht Gail vor ihm und lässt sein Hundeherz schnell höher schlagen. Dass er schon bald bei Gail, ihrem Mann Simon und der kleinen Jenny wohnen darf und endlich wieder eine Familie gefunden hat, die ihn liebt, erscheint dem kleinen Hund wie ein Traum. Doch schnell merkt er, dass auch in der scheinbar glücklichen Familie nicht alles rund läuft und beschließt kurzerhand, alles zu tun, damit es seinen Liebsten möglichst immer gut geht. Komme, was wolle!


MEINUNG

Als ich das Cover das erste Mal gesehen habe, war es um mich geschehen. Eine unfassbar niedliche Aufmachung, Schrift, Motiv, Farbe, alles passt wunderbar zusammen und macht das Buch zu einem echten Hingucker im Regal. Als Mopsliebhaberin war das Buch also ein Muss! Leider wurde ich dann aber etwas enttäuscht.

Dass ein Hund hier der Protagonist ist, ist anfangs natürlich eine kleine Umstellung. Aber da ich auch schon einen „Mopskrimi“ von Fritz Sommer gelesen habe, wusste ich, dass es durchaus funktionieren kann, wenn man sich denn darauf einlässt. Das habe ich und mir fiel es nicht schwer, bald den Bedürfnissen eines Hundes zu folgen.

Die Idee ist sehr süß, wenn auch zu Beginn und auch zu späteren Zeitpunkten etwas traurig. Leider kann man nicht unbedingt von einem Spannungsbogen reden. Der Anfang des Buches ist noch der beste Teil, irgendwann wird alles sehr durchschaubar und ich hatte das Gefühl, dass sich die Handlung ständig wiederholt. Die sehr kindliche Sprache und so manche absolut ungelungene Übersetzungen haben den negativen Eindruck leider sehr schnell verstärkt. Das Buch grenzte eher an ein Kinderbuch als an einen Roman für Erwachsene und das ist sehr schade. Der Inhalt an sich ist gut durchdacht und es kommt auch die Botschaft rüber, die der Autorin wichtig gewesen sein muss: Die unbändige Liebe eines Hundes, dem es egal ist, ob man gesund oder krank, alt oder jung ist. Das hat die Autorin zwar schön dargestellt, aber leider nicht in der Form, die ich mir gewünscht hätte und die ich vor allem auch erwartet habe.

Ein paar sehr niedliche Szenen gab es durchaus, oft musste ich mich aber sehr zwingen, das Buch in die Hand zu nehme, obwohl es sich durch den Schreibstil sehr schnell lesen ließ. Das Ende kommt plötzlich sehr überhastet daher und ist in meinen Augen auch recht unwahrscheinlich und unrealistisch.



FAZIT

Eine total niedliche Idee, deren Umsetzung mir leider überhaupt nicht gefallen hat. Zu kindlich und einfach und ohne echte Spannung macht es das Buch auch für Mopsfans nicht unbedingt zu einer gelungenen Lektüre.



1,5 VON 5 BUCHHERZEN! ♥

Veröffentlicht am 13.09.2017

Auch ein Wahlkampf kann romantisch sein ... :-)

Mr. President – Macht ist sexy
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INHALT

Mit mächtigen Männern ist Charlotte Wells aufgewachsen. Ihr Vater ist Senator und schon als Kind saß sie mit einem der wichtigsten Männer der Welt an einem Tisch – dem Präsidenten der Vereinigten ...

INHALT

Mit mächtigen Männern ist Charlotte Wells aufgewachsen. Ihr Vater ist Senator und schon als Kind saß sie mit einem der wichtigsten Männer der Welt an einem Tisch – dem Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika. Was sie auch Jahre später noch versucht zu verdrängen ist, dass der Sohn ebendieses Präsidenten schon damals eine magische Anziehungskraft auf sie ausgeübt hat. Und als Matthew Hamilton sich schließlich selbst als Präsidentschaftskandidat aufstellen lässt und ein Wahlkampfteam aufstellt, ist Charlotte eine der ersten, die er um Hilfe bittet. Schnell stellt die junge Frau fest, dass der unverschämt gutaussehende Matt noch immer nicht viel tun muss, um ihr den Kopf zu verdrehen. Aber damit der Wahlkampf nicht in einem Skandal endet, muss Charlotte aufpassen, was sie tut …


MEINUNG

Das Cover des E-Books gefällt mir sehr gut, das Taschenbuch, das am 21.12. erscheinen wird, ist sogar noch ansprechender. Die Grundidee hat mich beim Lesen des Inhalts sofort angesprochen, obwohl ich ein wenig die Befürchtung hatte, dass die Handlung ab einem gewissen Grad unrealistisch erscheinen könnte. Das war zum Glück überhaupt nicht der Fall.

Überrascht wurde ich mit einem sehr interessanten Aufbau der Handlung. Sie fängt unmittelbar am Wahltag an und zeigt dann eine Rückblende von circa 10 Monaten. Am Ende gelangt der Leser wieder an den Anfangspunkt zurück und muss mit einem fiesen Cliffhanger vorliebnehmen, der einem das Warten auf den nächsten Teil nicht unbedingt erleichtert!

Charlotte war mir von Beginn an sehr sympathisch. Sie ist eine sehr selbstbewusste Frau, die weiß, was sie will, ohne dabei egoistisch oder arrogant zu wirken. Auch ihre Familie mochte ich sehr. Ihre Gefühle wurden sehr anschaulich und greifbar von der Autorin geschildert. Was Matt angeht, geht es mir wohl ähnlich wie Charlotte – er ist einfach ein faszinierender Charakter. Bodenständigkeit trifft nicht einmal ansatzweise das, was er so schön verkörpert. Er überzeugt fast ausnahmslos die Menschen um sich herum und auch hier hat die Autorin tolle Arbeit geleistet – denn es ist durchweg authentisch.

Einen klitzekleinen Kritikpunkt gibt es allerdings doch. Häufig habe ich mich an der etwas übertrieben beschriebenen Gefühlslage von Charlotte oder Matthew gestört. Sie waren manchmal etwas zu überschwänglich, ihre Gefühle haben sich nicht etwa entwickelt, sie waren sofort da – und das in einer Intensität, die mich auf der einen Seite zwar berührt hat, auf der anderen Seite aber etwas hoch gestochen war.

Über das Ende habe ich ja bereits schon zu Anfang ein paar Worte verloren. Natürlich kommt das Ende hier weder überraschend noch bringt es irgendwelche neuwertigen oder spannenden Inhalte, es ist eben ein Buch, das seinem Genre gerecht wird. Erwartet also kein Wunder, das werdet ihr nicht finden. Aber ihr findet ein Buch, das unter Seinesgleichen doch etwas Besonderes ist!



FAZIT

Ich habe das starke Bedürfnis, den nächsten Teil ebenfalls zu lesen und kann jedem New-Adult-Fan diese Reihe ans Herz legen. Viel Liebe, viel Romantik und viel Prickeln erwarten euch in diesem White-House-Auftakt von Katy Evans!

4 VON 5 BUCHHERZEN! ♥♥♥♥