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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.09.2017

Der Teufel lauert hinter jeder Ecke

Als der Teufel aus dem Badezimmer kam
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Inhalt

Sophie sieht sich plötzlich dem Alltag entgegenstürzen, der Realität und den Problemen, die das Leben bereithält. Die Armut zupft wie eine Welle am Saum ihrer Hose, denn Sophie, die als freie Journalistin ...

Inhalt

Sophie sieht sich plötzlich dem Alltag entgegenstürzen, der Realität und den Problemen, die das Leben bereithält. Die Armut zupft wie eine Welle am Saum ihrer Hose, denn Sophie, die als freie Journalistin arbeitet, hat schon zu lange keine anständigen Aufträge mehr bekommen und sieht sich plötzlich ohne Geld in ihrer Wohnung sitzen. In ständiger Versuchung, der Frage nach dem Nutzen, dem Sinn und Zweck des Geldes, geht ihr Leben weiter. Dabei sitzt ihr immer der Teufel im Nacken. Sophie schreibt also ein Buch voller Sprachgewalt, voller Fragen, voller Kreativität und steckt ihr Leben in jeden einzelnen Buchstaben.

Meinung
Das am heutigen Freitag erschienene Buch der französischen Autorin Sophie Divry ist ein Kunstwerk, anders kann man es nicht beschreiben.
Selten habe ich eine solche Wortgewalt in einem Buch erleben dürfen. Die Geschichte der kurz vor der Armut stehenden Frau erscheint zunächst als sehr dürftige Grundlage für ein Buch. Und obwohl der Roman weniger als 300 Seiten hat, war ich ungeheuer kritisch, inwiefern man das auf dieser Seitenanzahl darstellen kann, ohne dass es langweilig wird.
In meinen Augen ist es schwierig, über die Handlung an sich zu urteilen. Die grobe Struktur des Inhalts ist klar, aber der Reiz besteht hier glaube ich vor allem darin, nicht so genau zu wissen, auf was man sich einlässt. Um dieses Buch genießen zu können, muss man alle Vorstellungen, alle Hemmungen und alle Skepsis über Bord werfen und sich voll und ganz auf das einlassen, was einem geboten wird.
Es ist eine Geschichte, die aus dem Leben selbst entstammt. Das macht sie unheimlich realistisch, aber eben auch beängstigend und dunkel, lässt einen genauso zweifeln wie auch schmunzeln. Und sie hinterlässt eine ganze Palette voller Fragen. Was bedeutet Geld in unserer Welt? Wie abhängig sind wir? Und vor allem: Wie verwöhnt sind wir wirklich?
Bei allem darf man nicht vergessen, dass es sich um einen Roman handelt. Während sich am Anfang noch die Handlungsstränge, die man vielleicht sogar aus dem eigenen Leben kennt, in den Vordergrund drängen, verflechtet sich nach und nach Fiktion mit in die Kapitel. Es ist keine Verwirrung, die mich als Leser gefangen hielt, sondern die Kraft der Sprache und die Darstellung in diesem Buch.

Fazit
Eines meiner bisherigen Highlights von 2017, wenn nicht sogar eines der besten Bücher, die ich in den letzten Jahren lesen durfte. Sprachgewalt, Wortgewandtheit und Kunst vermischen sich mit Humor, Sarkasmus und der richtigen Prise teuflischer Präsens!

5 von 5 teuflische Buchherzen!♥♥♥♥♥

Veröffentlicht am 13.09.2017

Leider etwas zu kindlich

Ein Zuhause für Percy
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INHALT

Percy kann es kaum glauben: Sein geliebter Besitzer Javier bringt ihn ins Tierheim! Gekränkt und aus dem gewohnten Umfeld gerissen muss der Mops nun alleine klarkommen. Jedenfalls kurzzeitig, ...

INHALT

Percy kann es kaum glauben: Sein geliebter Besitzer Javier bringt ihn ins Tierheim! Gekränkt und aus dem gewohnten Umfeld gerissen muss der Mops nun alleine klarkommen. Jedenfalls kurzzeitig, denn schnell findet er andere nette Hunde in seiner hoffentlich vorübergehenden Unterkunft. Es dauert nicht lang, da steht Gail vor ihm und lässt sein Hundeherz schnell höher schlagen. Dass er schon bald bei Gail, ihrem Mann Simon und der kleinen Jenny wohnen darf und endlich wieder eine Familie gefunden hat, die ihn liebt, erscheint dem kleinen Hund wie ein Traum. Doch schnell merkt er, dass auch in der scheinbar glücklichen Familie nicht alles rund läuft und beschließt kurzerhand, alles zu tun, damit es seinen Liebsten möglichst immer gut geht. Komme, was wolle!


MEINUNG

Als ich das Cover das erste Mal gesehen habe, war es um mich geschehen. Eine unfassbar niedliche Aufmachung, Schrift, Motiv, Farbe, alles passt wunderbar zusammen und macht das Buch zu einem echten Hingucker im Regal. Als Mopsliebhaberin war das Buch also ein Muss! Leider wurde ich dann aber etwas enttäuscht.

Dass ein Hund hier der Protagonist ist, ist anfangs natürlich eine kleine Umstellung. Aber da ich auch schon einen „Mopskrimi“ von Fritz Sommer gelesen habe, wusste ich, dass es durchaus funktionieren kann, wenn man sich denn darauf einlässt. Das habe ich und mir fiel es nicht schwer, bald den Bedürfnissen eines Hundes zu folgen.

Die Idee ist sehr süß, wenn auch zu Beginn und auch zu späteren Zeitpunkten etwas traurig. Leider kann man nicht unbedingt von einem Spannungsbogen reden. Der Anfang des Buches ist noch der beste Teil, irgendwann wird alles sehr durchschaubar und ich hatte das Gefühl, dass sich die Handlung ständig wiederholt. Die sehr kindliche Sprache und so manche absolut ungelungene Übersetzungen haben den negativen Eindruck leider sehr schnell verstärkt. Das Buch grenzte eher an ein Kinderbuch als an einen Roman für Erwachsene und das ist sehr schade. Der Inhalt an sich ist gut durchdacht und es kommt auch die Botschaft rüber, die der Autorin wichtig gewesen sein muss: Die unbändige Liebe eines Hundes, dem es egal ist, ob man gesund oder krank, alt oder jung ist. Das hat die Autorin zwar schön dargestellt, aber leider nicht in der Form, die ich mir gewünscht hätte und die ich vor allem auch erwartet habe.

Ein paar sehr niedliche Szenen gab es durchaus, oft musste ich mich aber sehr zwingen, das Buch in die Hand zu nehme, obwohl es sich durch den Schreibstil sehr schnell lesen ließ. Das Ende kommt plötzlich sehr überhastet daher und ist in meinen Augen auch recht unwahrscheinlich und unrealistisch.



FAZIT

Eine total niedliche Idee, deren Umsetzung mir leider überhaupt nicht gefallen hat. Zu kindlich und einfach und ohne echte Spannung macht es das Buch auch für Mopsfans nicht unbedingt zu einer gelungenen Lektüre.



1,5 VON 5 BUCHHERZEN! ♥

Veröffentlicht am 13.09.2017

Auch ein Wahlkampf kann romantisch sein ... :-)

Mr. President – Macht ist sexy
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INHALT

Mit mächtigen Männern ist Charlotte Wells aufgewachsen. Ihr Vater ist Senator und schon als Kind saß sie mit einem der wichtigsten Männer der Welt an einem Tisch – dem Präsidenten der Vereinigten ...

INHALT

Mit mächtigen Männern ist Charlotte Wells aufgewachsen. Ihr Vater ist Senator und schon als Kind saß sie mit einem der wichtigsten Männer der Welt an einem Tisch – dem Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika. Was sie auch Jahre später noch versucht zu verdrängen ist, dass der Sohn ebendieses Präsidenten schon damals eine magische Anziehungskraft auf sie ausgeübt hat. Und als Matthew Hamilton sich schließlich selbst als Präsidentschaftskandidat aufstellen lässt und ein Wahlkampfteam aufstellt, ist Charlotte eine der ersten, die er um Hilfe bittet. Schnell stellt die junge Frau fest, dass der unverschämt gutaussehende Matt noch immer nicht viel tun muss, um ihr den Kopf zu verdrehen. Aber damit der Wahlkampf nicht in einem Skandal endet, muss Charlotte aufpassen, was sie tut …


MEINUNG

Das Cover des E-Books gefällt mir sehr gut, das Taschenbuch, das am 21.12. erscheinen wird, ist sogar noch ansprechender. Die Grundidee hat mich beim Lesen des Inhalts sofort angesprochen, obwohl ich ein wenig die Befürchtung hatte, dass die Handlung ab einem gewissen Grad unrealistisch erscheinen könnte. Das war zum Glück überhaupt nicht der Fall.

Überrascht wurde ich mit einem sehr interessanten Aufbau der Handlung. Sie fängt unmittelbar am Wahltag an und zeigt dann eine Rückblende von circa 10 Monaten. Am Ende gelangt der Leser wieder an den Anfangspunkt zurück und muss mit einem fiesen Cliffhanger vorliebnehmen, der einem das Warten auf den nächsten Teil nicht unbedingt erleichtert!

Charlotte war mir von Beginn an sehr sympathisch. Sie ist eine sehr selbstbewusste Frau, die weiß, was sie will, ohne dabei egoistisch oder arrogant zu wirken. Auch ihre Familie mochte ich sehr. Ihre Gefühle wurden sehr anschaulich und greifbar von der Autorin geschildert. Was Matt angeht, geht es mir wohl ähnlich wie Charlotte – er ist einfach ein faszinierender Charakter. Bodenständigkeit trifft nicht einmal ansatzweise das, was er so schön verkörpert. Er überzeugt fast ausnahmslos die Menschen um sich herum und auch hier hat die Autorin tolle Arbeit geleistet – denn es ist durchweg authentisch.

Einen klitzekleinen Kritikpunkt gibt es allerdings doch. Häufig habe ich mich an der etwas übertrieben beschriebenen Gefühlslage von Charlotte oder Matthew gestört. Sie waren manchmal etwas zu überschwänglich, ihre Gefühle haben sich nicht etwa entwickelt, sie waren sofort da – und das in einer Intensität, die mich auf der einen Seite zwar berührt hat, auf der anderen Seite aber etwas hoch gestochen war.

Über das Ende habe ich ja bereits schon zu Anfang ein paar Worte verloren. Natürlich kommt das Ende hier weder überraschend noch bringt es irgendwelche neuwertigen oder spannenden Inhalte, es ist eben ein Buch, das seinem Genre gerecht wird. Erwartet also kein Wunder, das werdet ihr nicht finden. Aber ihr findet ein Buch, das unter Seinesgleichen doch etwas Besonderes ist!



FAZIT

Ich habe das starke Bedürfnis, den nächsten Teil ebenfalls zu lesen und kann jedem New-Adult-Fan diese Reihe ans Herz legen. Viel Liebe, viel Romantik und viel Prickeln erwarten euch in diesem White-House-Auftakt von Katy Evans!

4 VON 5 BUCHHERZEN! ♥♥♥♥

Veröffentlicht am 01.09.2017

Rückkehr nach Fool's Gold

Wer früher küsst, ist länger verliebt
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MEINUNG

Endlich ging es für mich zurück nach Fool’s Gold – meinem fiktiven Lieblingsstädtchen. Maya ist mir im letzten von mir gelesenen Teil schon aufgefallen und ich wollte unbedingt mehr über sie erfahren. ...

MEINUNG

Endlich ging es für mich zurück nach Fool’s Gold – meinem fiktiven Lieblingsstädtchen. Maya ist mir im letzten von mir gelesenen Teil schon aufgefallen und ich wollte unbedingt mehr über sie erfahren. Als es gleich mit Bürgermeisterin Marsha losging, meiner wohl mit Abstand liebsten Fool’s Gold Bewohnerin, war ich guter Dinge, dass das Buch wieder einmal fantastisch wird.

Ein gewohnt flüssiger, angenehmer Schreibstil vermischt sich hier mit neuen Figuren und einer Handlung, die mal so ganz anders ist als gewohnt. Es geht in diesem hübschen Buch nämlich sehr viel ums Thema Filmemachen, was ich sehr spannend fand. Ich bin da leider so gar nicht bewandert, deswegen habe ich mich sehr gefreut, dass Mayas Job und das, was sie macht, so erklärt wurde, dass es auch jeder verstehen kann.

Auch die Figuren sind gewohnt passend, sehr sympathisch und in sich logisch. Hier und da wird etwas mit Klischees gespielt, aber immer nur sehr subtil und kaum störend.

Dass es zwischen den beiden Protagonisten schnell ziemlich knistert, war abzusehen, die Entwicklung der beiden wurde aber nicht überstürzt dargestellt. Ihre gemeinsame Vergangenheit war immer wieder ein Punkt, über den man beim Lesen gestolpert ist und ohne so recht zu wissen, was genau damals vorgefallen ist. Dadurch gab es aber immer eine gewisse Distanz, die das Buch nicht zu kitschig hat werden lassen.
Thematisch hat das Buch noch einiges mehr zu bieten, zwischendurch war ich wirklich sehr ergriffen und den Tränen nahe, das hatte ich bei einem Mallery-Roman bisher noch nie. Das Buch hält einige Überraschungen bereit!

Leider hat der Roman auch einige Stellen gehabt, an denen es nicht so recht voran gehen wollte und die Handlung etwas zäh wurde. Auch der Schluss ist zwar Mallory-typisch, aber leider wieder sehr überhastet und nicht ganz nach meinem Geschmack.

FAZIT

Ein schönes Fool’s Gold Roman in gewohnter Umgebung und vielen alten Gesichtern, der mich solide überzeugen konnte, aber nicht der beste seiner Art ist.

3,5 VON 5 BUCHHERZEN ♥♥♥

Veröffentlicht am 31.08.2017

Eine teilweise sehr zähe Dystopie

Die Perfekten
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INHALT

Rain wächst in Grey auf. Eine Stadt, in der jeder neue Tag auch ein neuer Kampf ist. Zwischen Rebellen und Gesegneten, zwischen Not und Überfluss, zwischen Kampf und Gerechtigkeit ist die Welt, ...

INHALT

Rain wächst in Grey auf. Eine Stadt, in der jeder neue Tag auch ein neuer Kampf ist. Zwischen Rebellen und Gesegneten, zwischen Not und Überfluss, zwischen Kampf und Gerechtigkeit ist die Welt, in der die junge Frau lebt, gespalten. Rain ist ein Ghost, ein Lebewesen, das in der Gesellschaft unsichtbar ist. Ihre Mutter Storm bereitet sie so gut es geht auf das Leben in Unsichtbarkeit vor. Doch dann begeht Rain einen folgenschweren Fehler: Sie fängt an, anderen Menschen zu vertrauen …


MEINUNG

Die dystopische Umgebung und die Idee, die hinter diesem Buch mit dem unglaublich schönen Cover steckt, hat mich begeistern können. Sehr nachvollziehbar und detailreich hat Caroline Brinkmann eine Welt geschaffen, die sowohl beängstigend als auch faszinierend ist.
Der Anfang gestaltet sich spannend, Rain wird schnell zu einer interessanten Protagonistin. Das Buch, das in drei grobe Teile aufgespalten ist, nimmt schnell an Fahrt und Spannung auf und ist abwechslungsreich.
Es kommen nach und nach neue Protagonisten hinzu, deren Bekanntschaft Spaß macht. Leider kommt sehr schnell aber das Gefühl auf, dass die Figuren nichts mehr zu erzählen haben. Ihre Persönlichkeiten und Charakterzüge scheinen nach einem guten Drittel des Buches aufgebraucht zu sein. Auch die neuen Personen, die hinzukommen, geben einem nach kurzer Zeit das selbe Gefühl. Und auch die Handlung an sich wird gerade in der Mitte des Buches sehr zäh. Irgendwie geschieht nur noch wenig Nennenswertes, obwohl durchaus genug Potenzial vorhanden war.

Rain machte bei mir eine sehr komische Entwicklung durch. Am Anfang mochte ich sie, zwischenzeitlich hatte ich fürchterliches Mitleid. Mittig des Buches aber war sie mir plötzlich fremd, wurde in meinen Augen immer undurchsichtiger und unverständlicher und ich konnte viele ihrer Taten nicht nachvollziehen. Warum sie an manchen Stellen nicht viel mehr nachgebohrt oder wenigstens nachgedacht hat, ist mir ein Rätsel. Zum Ende hin wurde es wieder etwas besser, konnte mich über den nicht so guten Mittelteil aber nicht hinwegtrösten.

Das Ende war wieder unglaublich spannend. Die Handlung ist zwischenzeitlich sehr verstrickt, aber glücklicherweise haben sich alle Fragen mit der Zeit beantwortet. Ich bin gespannt, ob es einen weiteren Teil gibt. Vielleicht war das Buch etwas zu lang, man hätte es sicherlich etwas kürzen können. Oder aber man hätte aus der Handlung, die sich hier verbirgt, zwei Teile machen können – vielleicht wäre dann nicht so ein großer Teil des Buches negativ aufgefallen.



FAZIT

Sehr gute Idee mit einigen Schwächen, die es mir nicht leicht gemacht haben, am Ball zu bleiben und das Buch in mein Herz zu schließen. Dennoch einige schöne Stellen!