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Veröffentlicht am 07.07.2021

Südfrankreich at its best!

Verhängnisvolles Lavandou (Ein-Leon-Ritter-Krimi 7)
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Inhalt
Schließlich ist es doch noch Sommer geworden in Le Lavandou. Nach einem verregneten Mai genießen die Menschen die Sonne auf den belebten Terrassen der Bistros. Doch eines Morgens wird die Urlaubsidylle ...

Inhalt
Schließlich ist es doch noch Sommer geworden in Le Lavandou. Nach einem verregneten Mai genießen die Menschen die Sonne auf den belebten Terrassen der Bistros. Doch eines Morgens wird die Urlaubsidylle jäh zerrissen: Am Strand wurde die Leiche eines Jungen angespült, er trägt ein Kleid und ist wie ein Paket in einer Plastikplane verschnürt. Die Spuren führen Rechtsmediziner Leon Ritter und Capitaine Isabelle Morell bis zu einem katholischen Internat, in dem niemand so recht über die Vergangenheit sprechen will. Es bleibt nicht bei diesem einen Mord, und der Täter ist Leon näher, als er es für möglich hält …


Meinung
Zurück in Le Lavandou, dem Ort, der mich trotz des Kriminalfalls wünschen lässt, ich wäre dort!

Ich bin wirklich ein Fan von Krimis aus Frankreich und inhaliere die Atmosphäre dort regelrecht. So auch bei diesem Buch von Remy Eyssen, der für mich wirklich ein Meister darin ist, Orte zu beschreiben und sie einem ganz nah zu bringen. Ich sitze regelrecht mit den Figuren in den Bistros und laufe mit ihnen am Strand entlang.

Als starker Kontrast dazu gehören die Bücher – und ganz speziell dieses – aber auch zu denen, die besonders starker Tobak sind. Zwei absolute Gegensätze, die aber auf perfide Art perfekt zueinander passen. Dieser Fall ist wirklich grausig gewesen und sicher nichts für schwache Nerven, aber er war so perfekt konstruiert und spannend aufgebaut, dass man einfach nicht mehr aufhören konnte.

Das hatten bisher alle Bücher von Remy Eyssen gemeinsam: Man muss zwingend weiterlesen und freut sich schon morgens darauf, dass es am Abend weitergeht. Das ist glaube ich das größte Lob, was man einer Geschichte machen kann.

Leon Ritter und Isabelle Morell sind wirklich ein tolles Paar – beruflich wie privat. Ich finde es toll, wie immer wieder private Szenen auftauchen, die aber den Lesefluss überhaupt nicht stören und eher noch mehr Spannung auf einer anderen Ebene erzeugen. Sie zeigen, dass auch unsere Protagonisten hier nur Menschen sind. Dass man nicht nur den beruflichen Teil mitbekommt, ist sicher auch etwas, was anderen Krimiliebhabern nicht gefällt, aber ich finde es super! Und vor allem passt es einfach hervorragend zum Setting.

Nach und nach holen Leon Ritter und Isabelle Morell auch Szenen aus der Vergangenheit ein und sorgen für noch mehr Aufwind in der Handlung. Hinzu kommt die sympathische und doch schlagfertige Art unseres Protagonisten, die einfach herrlich zu lesen ist.

Das alles kombiniert ergibt einen absolut lesenswerten Krimi mit viel Spannung und einem klasse Showdown am Ende!

Fazit
Toller Autor, tolle Reihe, tolle Figuren! Ich bin wieder begeistert von diesem siebten Fall von Leon Ritter und mag die Reihe wirklich nur jedem ans Herz legen!

5 von 5 Buchherzen! ♥♥♥♥♥
Danke an den Verlag und NetGalley für das Rezensionsexemplar!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.06.2021

Ein Toter im Nationalpark

Mord mit Puderzucker
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Inhalt
Thekla, Hilde und Wally treffen sich zum beinahe rituellen Kaffee-und-Kuchen, doch schnell wird klar, dass Wally etwas auf dem Herzen liegt. In der Familie gab es Streit und die Wogen scheinen noch ...

Inhalt
Thekla, Hilde und Wally treffen sich zum beinahe rituellen Kaffee-und-Kuchen, doch schnell wird klar, dass Wally etwas auf dem Herzen liegt. In der Familie gab es Streit und die Wogen scheinen noch lange nicht geglättet zu sein. Kurzerhand beschließen die drei Frauen, Wallys Tochter einen Besuch abzustatten, doch bei ihrer Ankunft im Nationalparkzentrum werden sie von einem Toten in einer der Baumkronen überrascht. Und damit nicht genug, denn der Mann ist der neue Partner von Wallys Tochter. Ob es wirklich Mord war? Und hat es womöglich etwas mit dem Familienstreit zu tun?


Meinung
Es hat nur wenige Seiten gedauert, bis ich ein ganz genaues Bild von unseren drei Damen hatte. Eine wirklich lustige und einzigartige Zusammensetzung von drei Protagonistinnen, die rüstiger und sympathischer kaum sein könnten. Ich habe die drei Frauen sehr schnell ins Herz geschlossen und das hat es mir noch leichter gemacht, durch das Buch zu fliegen. Denn auch die Handlung war nach ein paar kleinen Anfangsschwierigkeiten wahnsinnig spannend.

Der Einstieg ins Geschehen hat mir vielleicht ein klein wenig zu lange gedauert und es war für mich vielleicht ein bisschen zu viel Einführung in den Familienstreit, aber das ist schnell vergessen, als wir dann in den Fall einsteigen.

Sprachlich fand ich die Geschichte sehr gelungen und für mich total authentisch, bis auf den Punkt, dass der leitende Ermittler die drei Damen ohne jeden Widerspruch miträtseln lässt. Aber weil unsere Protagonistinnen es wirklich so sympathisch und unkonventionell angegangen sind, habe ich darüber schnell hinwegsehen können. Es hat für mich einfach gepasst! Es gibt eine ganze Handvoll Wirrungen und Wendungen, die es mir nicht unbedingt leicht gemacht haben, selbst einen Täter zu identifizieren. Ich mochte besonders gerne, wie die drei Frauen auf ihre jeweils ganz eigene Art an die Sache herangegangen sind.

Ebenfalls schön war es, dass die Autorin viele Einzelheiten zum Nationalpark hat einfließen lassen. Das hat vor allem dazu geführt, dass das Buch sehr bildlich wurde, aber auch, dass die Atmosphäre stimmig war.

Am Ende wurde es dann noch einmal richtig spektakulär, womit ich gar nicht unbedingt gerechnet hätte. Aber es war eine positive Art von spektakulär und hat dem Buch noch einmal einen krönenden Abschluss verpasst!

Fazit
Eine coole Truppe von drei Damen, die im Nationalpark ermittelt. Das reicht eigentlich schon für einen gelungenen Kriminalroman in gemütlicher Atmosphäre. Und Kaffee und Kuchen dürfen natürlich an keiner Stelle fehlen!

4 von 5 Buchherzen! ♥♥♥♥
Danke an den Verlag für das Rezensionsexemplar!

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.06.2021

Super unterhaltsam!

Miss Merkel: Mord in der Uckermark
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Inhalt
Angela ist seit sechs Wochen in Rente und mit Mann und Mops in die Uckermark gezogen, genauer gesagt nach Kleinfreudenstadt, gelegen am schönen Dumpfsee. Nach dem turbulenten Leben in Berlin fällt ...

Inhalt
Angela ist seit sechs Wochen in Rente und mit Mann und Mops in die Uckermark gezogen, genauer gesagt nach Kleinfreudenstadt, gelegen am schönen Dumpfsee. Nach dem turbulenten Leben in Berlin fällt es ihr jedoch schwer, sich auf das beschauliche Landleben einzulassen. Nur zu backen und zu wandern, wird dann doch schnell langweilig.

Als jedoch der Freiherr Philip von Baugenwitz vergiftet und nur mit einer Ritterrüstung bekleidet in einem von innen verriegelten Schlossverlies gefunden wird, erwacht neues Leben in Angela. Endlich wieder ein Problem, das gelöst werden will! Unterstützt von ihrem liebenden Ehemann Achim und dem sanften Bodyguard Mike macht sie sich auf die gefährliche Suche nach dem Mörder.


Meinung
Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal so herzhaft bei einem Buch lachen musste. Die Idee, Angela Merkel als Hobbydetektivin in einem kleinen Dorf ermitteln zu lassen, ist einfach grandios gut. Und genauso ist die Umsetzung. Ich habe bisher nichts von David Safier gelesen (bei der Gelegenheit muss ich sagen, dass das ein großer Fehler war!) und kenne die Bücher eigentlich nur von den markanten Covern, die ich schon so oft gesehen habe. Dass sich dahinter aber ein so amüsanter und trotzdem auch spannender Kriminalroman versteckt, hätte ich niemals erwartet.

Die Figuren werden kaum richtig eingeführt, da geht es auch schon los. Ich finde es besonders spannend, wie der Autor es geschafft hat, eine reale Person, von der wir alle glauben, dass wir sie irgendwie “gut kennen” könnten, zu beschreiben. Für mich persönlich war Angelas Art und ihr Handeln, sogar ihr Denken genau so, wie ich es mir bei ihr vorgestellt habe. Immer freundlich, aber auch bestimmt. Ich glaube, dass es eine ziemliche Gratwanderung gewesen sein muss, die Figur in diesem Buch aufleben zu lassen. Genauso übrigens Angelas Mann, der für mich auch perfekt getroffen ist und den ich fast noch ein bisschen interessanter finde als Angela selbst.

Hinzu kommen eine Handvoll weitere Charaktere, die vor allem eins haben: Eine lebhafte Persönlichkeit. Ich konnte mich so gut in den kleinen Ort des Geschehens einfinden, es hat einfach Spaß gemacht. Und natürlich musste ich schnell miträtseln, muss aber zugeben, dass ich lange auf dem Holzweg war. Vielleicht mag das Buch nicht als spektakulär gelten, es ist weder blutig noch richtig nah an einem echten Kriminalfall dran. Es ist alles ein bisschen alternativ, aber auch die gute Art und Weise. Ein “gemütlicher” Krimi mit den wohl interessantesten Protagonisten, die mir als Vielleser seit langem begegnet sind.

Fazit
Absolut empfehlenswertes Buch. Ich musste unheimlich viel lachen und fand sowohl Idee als auch Umsetzung rundum gelungen. Und auch als Hörbuch absolut grandios gesprochen und von einer super Qualität!

5 von 5 Buchherzen! ♥♥♥♥♥
Danke an den Verlag und NetGalley für das Rezensionsexemplar!

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.05.2021

Schottischer Charme und Londoner Hektik

Happy Ever After – Wo Geschichten neu beginnen
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Inhalt
Die Londoner Krankenschwester Lissa kümmert sich um alle, nur zu wenig um sich selbst. Erst ein traumatisches Erlebnis macht ihr klar, dass sie eine Auszeit braucht: irgendwo, wo es ruhig ist, alle ...

Inhalt
Die Londoner Krankenschwester Lissa kümmert sich um alle, nur zu wenig um sich selbst. Erst ein traumatisches Erlebnis macht ihr klar, dass sie eine Auszeit braucht: irgendwo, wo es ruhig ist, alle nett zueinander sind und der Himmel unendlich scheint. Das schottische Heimatdorf des Ex-Soldaten Cormac ist Idylle pur, aber ihm fehlen neue Impulse. So tauschen die beiden für drei Monate ihre Wohnungen. Per Mail helfen sie einander, sich in der jeweils neuen Heimat zurechtzufinden. Anfangs geht es um ganz alltägliche Fragen, doch aus dem leichten Geplauder wird nach und nach mehr: Was als kleine Atempause startet, wird zum Beginn einer ganz neuen Geschichte …


Meinung
Ich bin großer Fan der Bücher von Jenny Colgan – vor allem der Happy Ever After Reihe, von der ich die ersten beiden Bände verschlungen und geliebt habe. Deswegen war die Erwartung hier gleichermaßen hoch und gleichzeitig war ich schon im Vorhinein sicher, dass wieder eine herzerwärmende Geschichte auf mich warten würde.

Der Beginn war anders als erwartet, aber durchaus gut. Die Figuren fand ich wieder super gut getroffen, fernab von Klischees und einfach nur sympathisch. Jenny Colgan hat es drauf, innerhalb kürzester Zeit eine Verbindung zwischen Figuren und Leser zu schaffen und das finde ich einfach großartig an ihren Büchern.

Ebenso großartig ist ihr fesselnder Schreibstil, die angenehme Kapitellänge und das sie es nicht nötig hat, Szenen künstlich in die Länge zu ziehen. Sie schreibt auf relativ wenig Platz einfach sehr gehaltvoll und man hat den Eindruck, das viel passiert ohne dass es in Langatmigkeit ausartet.

Dennoch hat mir dieser Teil der Reihe nicht so gut gefallen wie die anderen beiden. Die Idee des Rollentauschs und de Perspektivwechsels dieser so unterschiedlichen Persönlichkeiten war sehr spannend. Meiner Meinung nach ging es aber eine Spur zu lange nur sehr oberflächlich zu. Viel hin und her zwischen den beiden Protagonisten, aber irgendwie kam mir das sehr unpersönlich rüber. Ich fand beide Figuren an sich wie gesagt sehr gelungen und na klar wünscht man sich als Leser einen ganz bestimmten Ausgang der Geschichte. Aber für mich hat es einfach viel zu lange gedauert. Dafür ging das Ende mir viel zu schnell und war im Gegensatz zu den Gefühlen davor plötzlich etwas too much, fast schon etwas holprig vor lauter Schnelligkeit.

Was ich jedoch besonders positiv in Jenny Colgans Büchern finde, ist ihre Fähigkeit, auch Randthemen immer sehr wichtig zu machen, Klischees dabei zu umgehen und sehr interessante Nebenhandlungen zu spinnen. Das hat mir in diesem Roman ganz besonders gut gefallen.

Fazit
Den schottischen Charme hat Jenny Colgan auch hier wieder gekonnt eingefangen. Alledings ist der Funke zwischen den Protagonisten lange nicht so recht übergesprungen und dafür war das Ende zu plötzlich. Dennoch eine süße Geschichte, hinter der eine gute Idee steckt.

3 von 5 Buchherzen ♥♥♥
Danke an den Verlag und NetGalley für das Rezensionsexemplar!

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Veröffentlicht am 17.05.2021

Der zweite Fall führt uns nach Tanger

Die Vermissten von Tanger
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Inhalt
Karim Belkacems bester Freund und Kollege Abdou ist spurlos verschwunden. Die Aufzeichnung einer Überwachungskamera zeigt ihn zuletzt bei der Inspektion eines Containers am Hafen von Tanger. Also ...

Inhalt
Karim Belkacems bester Freund und Kollege Abdou ist spurlos verschwunden. Die Aufzeichnung einer Überwachungskamera zeigt ihn zuletzt bei der Inspektion eines Containers am Hafen von Tanger. Also reist Karim in die weiße Stadt am Meer und begibt sich auf die Suche. Doch schon bald hat er mehr Fragen als Antworten. Den Kollegen vor Ort kann er nicht trauen. Auch die Hafenarbeiter scheinen mehr zu wissen, als sie zugeben. Schließlich wendet er sich an die einzige Person, die ihm jetzt noch helfen kann – seine Adoptivschwester Ayesha, die sich als Kadettin an der Polizeiakademie ausbilden lässt. War Abdou womöglich kurz davor, ein Verbrechen aufzudecken, das noch viel größer ist, als Karim je ahnen konnte?


Meinung
Schon im ersten Marokko-Krimi von James von Leyden mochte ich die auftretenden Figuren und den Charme, den jede Seite versprüht hat, total gerne. Ich liebe das Land sehr und in Kombination mit einem spannenden Krimi war ich mir auch dieses Mal ziemlich sicher, dass es ein gutes Buch werden muss.

Wir begleiten Karim Belkacem nach Tanger. Die Stadt wird einem durch viele kleine Beschreibungen schnell nahe gebracht und wirkt deswegen sehr charmant. Ich mag es gerne, wenn ich in dem Ort des Geschehens so richtig ankommen kann und das ist hier definitiv gelungen. Außerdem wird es schnell spannend und immer mehr erst einmal klein wirkende Stränge der Handlung werden nach und nach zu einem großen Band aus Kriminalität – und für Karim wird es schwerer und schwerer, herauszufinden, was wirklich mit seinem Freund in Tanger passiert ist. Es wird sogar für ihn gefährlich. Besonders gerne mochte ich auch die Passagen, die aus der Sicht seiner Adoptivschwester. Ich finde, Ayesha ist der wohl spannendste Charakter im ganzen Buch.

Ebenfalls sehr gelungen sind die zwischenmenschlichen Beziehungen. Karim ist ein sehr empathischer Mensch, sowohl was seine Familie als auch seine Freunde und sogar Fremde angeht. Es macht einfach Spaß, ihn bei seinen Ermittlungen zu begleiten und dabei auch mal etwas abseits des offiziellen Weges zu wandern. Gegen Ende wurde es noch einmal sehr sehr spannend und rasant, aber keinesfalls künstlich überzogen. Ein wirklich spannender Fall, der sehr viele Facetten zeigt und von vorne bis hinten einfach gelungen ist!

Fazit
Ein sehr gelungener zweiter Krimi aus Marokko, sogar noch besser als der erste Roman von James von Leyden.

5 von 5 Buchherzen! ♥♥♥♥♥
Danke an den Verlag für das Rezensionsexemplar!

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