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Veröffentlicht am 16.09.2021

Unkonventionell, aber gut!

Sandy / Der Banker mit dem Stöckelschuh
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Inhalt
Ein erschlagener Banker mitten in Frankfurt. Vollgepumpt mit Koks.
Sandys Schwester Silvia gerät unter Verdacht, ihren Chef ermordet zu haben. Privatdetektivin Sandy setzt alle Hebel in Bewegung, ...

Inhalt
Ein erschlagener Banker mitten in Frankfurt. Vollgepumpt mit Koks.
Sandys Schwester Silvia gerät unter Verdacht, ihren Chef ermordet zu haben. Privatdetektivin Sandy setzt alle Hebel in Bewegung, um Silvias Unschuld zu beweisen. Die ehemalige Punkerin nimmt sogar einen Job in einer Großbank an, um den Mord aufzuklären. Als Sandy herausfindet, dass ihre Schwester sie belogen hat, muss sie sich entscheiden, ob sie auch gegen die eigene Familie ermittelt. Erst ein Ausflug ins Rotlichtmilieu bringt sie auf eine neue Spur. Musste der Banker sterben, weil er heimlich Stöckelschuhe trug?


Meinung
Krimis aus der Heimat sind für mich immer noch die besten! Ich liebe es, die dunklen Seiten der Stadt kennenzulernen, in der ich lebe und Figuren zu begleiten, von denen ich das Gefühl habe, dass ich ihnen auf dem Weg zur Arbeit genau so begegnen könnte. Deswegen mochte ich auch das Buch von Katja Kleiber sehr gerne.

Der Krimi startet nicht wie ein typischer Krimi, sondern vielmehr damit, dass man die Figuren nach und nach kennenlernt. Ich fand diesen Einstieg in das Buch sehr gelungen, an der ein oder anderen Stelle hätte ich mich jedoch am Beginn schon ein klein wenig mehr Tempo gewünscht.

Generell hat man hier wenig von der typischen Ermittlungsarbeit, sondern begleitet die Protagonistin Sandy bei ihren detektivischen Tätigkeiten. Sie geht manchmal sehr unkonventionell vor, was mir besonders gut gefallen hat. So lernt man auch Ecken und Orte kennen, die sonst vielleicht verborgen geblieben wären. Und man kommt auf Spuren, die ein typsicher Polizist oder eine Polizistin vielleicht gar nicht gesehen hätte. Hinzu kommen Sandys Freunde und Bekannte, die ebenfalls aus vielen Rastern zu fallen scheinen und gerade deswegen so wunderbar in diesen Krimi passen!

Die Charaktere verdienen generell noch ein bisschen mehr Aufmerksamkeit in dieser Rezi. Denn sie sind einfach cool, anders kann man es nicht sagen. Mir ist Sandy schnell ans Herz gewachsen, vor allem weil sie einfach mal ganz anders ist. Ihre Schwester Silvia nimmt ebenso einen großen Platz im Buch ein und auch sie fand ich sympathisch – auch wenn ich mit ihr erst einmal meine Anlaufschwierigkeiten hatte. Wombel ist der Dritte im Bunde und so außergewöhnlich wie sein Spitzname – aber auch ihn kann man wohl irgendwie als “coole Socke” beschreiben. Das Trio hat mir insgesamt einfach sehr gut gefallen!

Leicht sind die Ermittlungen keineswegs, aber ich hatte als Leserin immer das Gefühl, dass jeden Moment etwas Entscheidendes passieren könnte und habe deswegen die ganze Zeit den Eindruck von Spannung nicht verloren. Gleichzeitig ist die Handlung nicht überhastet oder gar unglaubwürdig, sondern schreitet in einem sehr angenehmen Tempo voran.

Fazit
Ein unkonventioneller Krimi mit vielen Facetten aus dem Privatleben unserer Protagonistin. Dabei gemächlich, aber dennoch spannend. Für mich ein wirklich gutes Buch!

4 von 5 Buchherzen ♥♥♥♥
Danke an Katja für das Rezensionsexemplar!

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  • Cover
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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.08.2021

Ein Garten voller Wunder

Pri und der unterirdische Garten
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Inhalt
Pri, fast 12 Jahre alt, war das erste Kind der Kleinstadt Dunn’s Garten. Er kennt ihre Geheimnisse (keine), ihre Mysterien (auch keine) und wie man am besten Spaß haben kann (auf einen Baum klettern ...

Inhalt
Pri, fast 12 Jahre alt, war das erste Kind der Kleinstadt Dunn’s Garten. Er kennt ihre Geheimnisse (keine), ihre Mysterien (auch keine) und wie man am besten Spaß haben kann (auf einen Baum klettern und dort herumsitzen). Als Attica in die Stadt kommt, stellt sie ihm Fragen, die er nicht beantworten kann. Warum gibt es in Dunn’s Garten keine Gärten?

Als sich die beiden Kinder auf die Suche nach den verschwundenen Obstbäumen machen, entdecken sie noch mehr Mysterien: eine ferngesteuerte Raupe, einen Bürgermeister mit dunkler Vergangenheit, einen womöglich wirklich existierenden Kinderschreck und ein Haus aus Türen in einem gruseligen Wald. Aber was Pri und Attica am Ende herausfinden, ist das größte Geheimnis von allen … etwas wirklich Magisches soll zerstört werden! Doch die Rettung könnte die Stadt bedrohen … Und es liegt in der Hand der Kinder.


Meinung
Wie wunderbar ist dieses Cover? Das muss einfach einmal gesagt werden und es würde sich unglaublich gut machen in jedem Bücherregal, da bin ich sicher! Und das nicht nur wegen des schönen Covers, sondern auch wegen des Inhalts, der gleich auf so viele Arten ganz wunderbar ist.

Ich hatte gar nicht das Gefühl, dass es sich bei der Geschichte rund um Pri wirklich um ein Kinder-/Jugendbuch handelt. Mat Larkin hat es schon auf wenigen Seiten geschafft, die Kleinstadt richtig toll zu beschreiben. Und noch viel toller fand ich die Figuren, die alle so bunt und unterschiedlich waren. So besonders und richtig sympathisch! Es hat eine Menge Freude gemacht in die Geschichte und die Welt einzutauchen! Ich mochte Pri unglaublich gerne, genauso wie Attica, die einfach eine coole Socke ist!

Das Abenteuer nimmt schnell Fahrt auf und dabei kommen sowohl die Geheimnisse des Örtchens als auch die ganz persönlichen kleinen Geschichten von den Figuren nicht zu kurz! Dabei war immer alles in einem so schön lockeren Ton geschrieben, dass es einfach Spaß gemacht das, das Buch zu lesen! Es ist nicht nur ein Buch für Kinder, das steht auf jeden Fall fest. Ich hatte auch als Erwachsene ganz viel Spaß und fand auch die Message dahinter wunderschön.

Das Ende fand ich hier und da leider etwas überholpert, sonst wäre es wirklich ein rundum perfektes Buch gewesen. Empfehlen kann ich es aber dennoch unbedingt!

Fazit
Ein unterirdischer Garten, eine Handvoll super coole, authentische und einzigartige Figuren und eine tolle Message hinter dem Buch. Das macht dieses Buch aus – eine klare Empfehlung für jung und alt!

4 von 5 Buchherzen! ♥♥♥♥
Danke an den Verlag und NetGalley für das Rezensionsexemplar!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
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Veröffentlicht am 30.08.2021

Fantastisches Buch!

Die Überlebenden
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Inhalt
Benjamin, Pierre und Nils sind Brüder. Unterschiedliche Brüder, die sich mit den Jahren voneinander entfernt, ja vielleicht sogar entfremdet haben. Zwei Jahrzehnte sind vergangen, seit sie das letzte ...

Inhalt
Benjamin, Pierre und Nils sind Brüder. Unterschiedliche Brüder, die sich mit den Jahren voneinander entfernt, ja vielleicht sogar entfremdet haben. Zwei Jahrzehnte sind vergangen, seit sie das letzte Mal am Haus am See waren. Dort, wo so viele Erinnerungen an ihre Kindheit liegen, wollen sie nun die Asche ihrer verstorbenen Mutter verstreuen. Schaffen die Männer es, sich noch einmal anzunähern? Oder sind die Risse, die entstanden sind, zu tief, um sie zu heilen?


Meinung
Ein Roman über das Leben. Damit lässt sich dieses Buch von Alex Schulmann so ungenau und doch perfekt treffend beschreiben. Ein Autor, der mir gänzlich unbekannt war und von dem ich nun, nach diesem Debütroman, sehr viel halte. Mit einer Sprachgewalt, die seinesgleichen sucht und einer Geschichte, die mich nicht mehr loslassen kann, soll und wird.

Die Art, wie dieser Roman erzählt wird, ist für mich tatsächlich auf allen Ebenen besonders. Manchmal geradezu metaphorisch, manchmal erschreckend echt. Vor allem aber lässt sich sagen, dass man das Buch nur ganz schwer wieder zur Seite legen kann.

Es ist ein Buch, bei dem ich gar nicht so recht weiß, wie und an welcher Stelle ich es bewerten soll. Die Figuren lassen sich nur schwer anhand von Sympathie oder Authentizität beschreiben, weil sie einfach so perfekt aus dem echten Leben gegriffen wirken, dass eine “Bewertung” vollkommen falsch wird. Die drei Brüder sind gewissermaßen keine Buchfiguren, sondern vielmehr erscheinen sie so, als würde man sie wahnsinnig gut kennen. Genauso die restlichen Figuren, die im Roman auftauchen: Sie gehören einfach genau da hin, wo sie sind. Obendrein mochte ich das Setting sehr gerne, das bisschen Schweden, was uns auf jeder Seite begleitet. Das war einfach richtig schön!

Die Handlung an sich mag erst einmal einfach klingen, aber sie hat so viele Facetten in sich, bei denen man als Leser selbst reflektieren muss. Und es gibt wirklich einige Stellen im Buch, die mir lange danach noch im Gedächtnis geblieben sind. Ich habe viel über die drei Brüder nachgedacht, aber auch über die eigene Kindheit. Ich durfte bei einer Bloggeraktion vom Verlag mit dabei sein und habe ein wunderbares kleines Lesejournal mitgeschickt bekommen. Und ich habe es geliebt! Selten habe ich ein Buch mal wieder so intensiv erlebt, so reflektiert betrachtet und nicht einfach nur hingenommen, sondern richtiggehend aufgesogen. Ein tolles Buch!

Fazit
Ich denke, dass man es an meiner Rezension bemerkt: Ich bin begeistert von diesem Roman und mag es wirklich nur jedem ans Herz legen. Man sollte es nicht einfach so nebenbei lesen, es ist sicherlich keine leichte Kost, aber es lohnt sich so sehr!

5 von 5 Buchherzen! ♥♥♥♥♥
Danke an den Verlag für das Rezensionsexemplar und die tolle Bloggeraktion!

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Veröffentlicht am 25.08.2021

Ein super Buch!

Zuagroast
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Inhalt
Alle suchen am Land ihr Glück, aber jeder findet etwas anderes. Paul findet billiges Bauland, Affären und ein paar seltsame Gewächse. Vera findet ihren Ex, einen Job als schlecht bezahlte Lokaljournalistin ...

Inhalt
Alle suchen am Land ihr Glück, aber jeder findet etwas anderes. Paul findet billiges Bauland, Affären und ein paar seltsame Gewächse. Vera findet ihren Ex, einen Job als schlecht bezahlte Lokaljournalistin und jede Menge Nacktschnecken. Johanna findet, die Zuagroasten haben mehr Geld als Verstand. Die würden sogar Brennnesseln kaufen, wenn ein Preispickerl dran wäre. Und Harald findet, dass es ein großer Fehler war, diesen Zuagroasten unter die Arme zu greifen. Denn jeder Gefallen rächt sich.


Meinung
Ein wirklich gutes Buch ist dieser Titel mit dem schwer auszusprechenden Wort auf dem Cover! Und der Zusatz “Garten-Krimi” war für mich als Kleingärtnerin und Naturliebhaberin sowieso noch ein Grund mehr, es lesen zu wollen. Enttäuscht wurde ich auf jeden Fall nicht!

Ich habe überhaupt keinen Bezug zur Region des Südburgenlandes, in der das Buch spielt, aber ich war so schnell drin in der Handlung, dass das gar nichts ausgemacht hat. Ich kam gut mit dem Dialekt klar, fand einfach alles sehr authentisch und vor allem gut geschrieben. Die Figuren bekommen alle eine ganz besondere Tiefe durch die Art, wie Martina Parker sie umschriebt und wie sie miteinander agieren. Ich hatte das Gefühl, dass ich sie alle kennen würde.

Ich habe die Kapitel geliebt, in denen es um Gartentipps und kleine Exkurse ging. Die waren überhaupt nicht fehl am Platze, sondern haben sich ganz prima in die Handlung eingefügt. Auch die kleinen Texte und Hinweise zu verschiedenen Lebewesen im Garten an den Kapitelanfängen fand ich absolut gelungen und lustig! Wer sich für das Thema Garten nicht interessiert, der könnte hier vielleicht etwas von den Nebenhandlungen abgelenkt werden, aber für mich persönlich war das einfach sehr stimmig!

Der “Krimi-Anteil” zieht sich eine Zeit lang hin, bis es wirklich losgeht, und doch bebt die Luft nur so vor Spannung. Man wartet die ganze Zeit darauf, dass etwas passiert und das war neben dem tollen Stil und der Authentizität der Figuren und Umgebung der dritte Punkt, der mich total begeistern konnte. Es ist keinesfalls ein klassischer Krimi, sondern eben etwas ganz besonderes. Zugleich witzig, aber auch mal zum Kopfschütteln und ja, auch mal richtig böse. Für mich die perfekte Mischung, ein tolles Buch!

Fazit
Ein echtes Highlight für mich. Ein etwas anderer Krimi, aber total spannend und authentisch!

5 von 5 Buchherzen! ♥♥♥♥♥
Danke an den Verlag für das Rezensionsexemplar!

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Veröffentlicht am 16.08.2021

Gute Idee, aber leider nicht mein Geschmack

WATCH – Glaub nicht alles, was du siehst
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Inhalt
Das Jobangebot klingt zu gut, um wahr zu sein: Tina soll für ein paar Wochen in einer Wohnung in London ein unauffälliges Leben führen und wird dafür großzügig bezahlt. Einziger Haken: Sie darf ...

Inhalt
Das Jobangebot klingt zu gut, um wahr zu sein: Tina soll für ein paar Wochen in einer Wohnung in London ein unauffälliges Leben führen und wird dafür großzügig bezahlt. Einziger Haken: Sie darf während der gesamten Zeit keinen Kontakt zu ihrem jetzigen Leben haben. Keine Anrufe, keine Mails, kein Social Media. Tina lässt sich darauf ein. Und anfangs scheint auch alles ganz harmlos. Doch dann findet sie heraus, wofür sie eingesetzt wird. Plötzlich ist sie ganz allein in einer unbekannten Stadt. Gejagt von einem Feind, der kein Erbarmen kennt. Und er hat seine Augen überall …


Meinung
Ein Thriller, der vor krimineller Energie nur so strotzt. Das kann man zweifelsfrei sagen. Irgendwie wird man hier das Gefühl nicht los, dass an jeder Ecke eine Gefahr lauert – grundsätzlich kein schlechtes Setting für einen spannenden Thriller. Leider fand ich es in diesem Fall etwas überzogen und unrealistisch. Aber fangen wir von Beginn an!

Schon den Einstieg fand ich leider relativ überhastet und vor allem unsympathisch. Unsere Protagonistin Tina bekommt ein Jobangebot. Und das aus ziemlich heiterem Himmel. Für mich denkt sie viel zu wenig nach, reflektiert überhaupt nicht und lässt sich dann auch noch von einem Schicksalsschlag treiben, mit dem sie für mich absolut unrealistisch umgeht. Das hat schon auf den ersten Seiten dafür gesorgt, dass mir Tina sehr unsympathisch wurde.

Die Idee hinter WATCH ist genial und ich finde sie sehr interessant. Überwachung, Clankriminalität und Korruption. Themen, aus denen durchaus ein spannendes Buch gestrickt werden kann. Kurze Kapitel sollen dafür sorgen, dass es noch ein Stück rasanter wird. In meinen Augen war es stellenweise aber sogar etwas zu rasant. Ich hätte mir noch ein bisschen mehr Hintergrund gewünscht, ein bisschen mehr ausgefeilte Informationen.

Die Sprache war für mich manchmal etwas zu derb und dass es stellenweise nur um Sex oder Gewalt ging, fand ich etwas übertrieben. Ich bin da eigentlich nicht empfindlich, aber hier hat es für mich einfach nicht so recht gepasst. Tina handelt irgendwie unrealistisch und naiv, was die Story irgendwann unglaubwürdig erscheinen lässt.

Fazit
Für eine gute Idee und dass das Buch aus verschiedenen Sichtweisen geschrieben wurde, gibt es zwei Sternchen. So konnte man sich stellenweise schon in das eigentlich gute Grundgerüst des Buches eindenken. Leider gab es aber zu viele Szenen, die für mich einfach nicht gepasst haben und eine naiv handelnde Protagonistin, die mir einfach nicht sympathisch wurde.

2 von 5 Buchherzen ♥♥
Danke an den Verlag für das Rezensionsexemplar!

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