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Veröffentlicht am 01.04.2024

Zauberhaft, liebenswürdig, besonders

Mr. Parnassus' Heim für magisch Begabte
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Linus Baker ist Mitarbeiter in der Sonderabteilung des Jugendamtes für magisch begabte Kinder und der Inbegriff eines vorbildlichen Beamten, der Tag für Tag seine Arbeit gewissenhaft und nach allen Vorschriften ...

Linus Baker ist Mitarbeiter in der Sonderabteilung des Jugendamtes für magisch begabte Kinder und der Inbegriff eines vorbildlichen Beamten, der Tag für Tag seine Arbeit gewissenhaft und nach allen Vorschriften klaglos erledigt. Als er für einen neuen Auftrag jedoch gleich für mehrere Wochen in ein Waisenhaus auf einer einsamen Insel geschickt wird, stellt sich sein ganzes Leben auf den Kopf. Er kann sich nur schwer mit dem Leiter Arthur Parnassus und den sonderbaren Schützlingen arrangieren, die so gar nicht seinem geregelten Alltag entsprechen. Doch je länger er mit ihnen zusammen wohnt und lebt, desto stärker merkt er, wie eingeschränkt sein Leben vorher war, und dass die strengen Vorschriften nicht immer das richtige sind. Auf ihn wartet die größte und magischste Überraschung seines Lebens ...



Wie magisch und wundervoll war dieses Buch bitte! In dem Ausmaß hab ich nicht damit gerechnet, aber letztlich hab ich es absolut geliebt. Dabei fängt es eher "banal" und etwas trockener an, als wir Linus in seinem Leben kennenlernen. Was auch durchaus Sinn macht, schließlich soll sein Alltag auch genau so rüberkommen. Doch dadurch hat sich auch für mich der Einstieg zunächst ein wenig gezogen (wobei auch spannende Aspekte aufgetaucht sind, die sehr relevant für alles weitere sind). Das ging aber relativ schnell vorbei, denn es dauert nicht lang, bis er auf die Insel geschickt wird. Und ab da ist alles anders.

Gemeinsam mit Linus lernen wir die Bewohner:innen des Waisenhauses immer besser kennen - und damit auch lieben. Am Anfang wirken die Kinder noch etwas eigen, vielleicht sogar seltsam. Aber dieses Buch führt wunderbar vor Augen, dass diese Sichtweise überdacht werden sollte. Denn ja, sie sind "anders" als "normale" Kinder, aber wir sollten aufhören, immer in normal und nicht-normal aufzuteilen, denn jeder ist gut und richtig, wie er ist und diese Denkweise fördert nur, dass "nicht-normal" nicht akzeptiert wird. Die Kinder in diesem Buch werden nicht akzeptiert. Aber je näher wir sie kennenlernen, desto deutlicher wird, was für zauberhafte Kinder es sind. Und ich liebe, liebe, liebe es, wie auch Linus das immer mehr begreift. Das ist so realistisch dargestellt. Er wirft nicht plötzlich an Tag 2 all seine Überzeugungen über den Haufen, als hätte er DIE Erleuchtung gehabt. So funktioniert das nicht. Stattdessen erleben wir den schleichenden Prozess in ihm, wie er beginnt, hinter die Fassade zu blicken, einiges zu Hinterfragen, und dabei die Kinder ins Herz zu schließen. Und nicht nur die Kinder ...

Ich fand das so schön, die Entwicklung mitzuerleben, wie er begreift. Aber auch Mr. Parnassus war ein wunderbarer Charakter, sehr sympathisch, ein herzensguter Mann, der für die Kinder einsteht und kämpft, dabei aber ruhig und gutmütig bleibt. Dabei erfährt man nach und nach immer mehr über ihn, das einen durchaus echt schlucken lässt. Und die Kinder - Lucy, Talia, Phee, Sal, Chauncey, Theodore ... Jedes Kind hatte seine Eigenheiten, seine typischen Charakterzüge, und T.J. Klune schafft es wahnsinnig gut, sie immer weniger eigenartig und immer stärker liebenswürdig erscheinen zu lassen. Ich hab sie alle wirklich ins Herz geschlossen.

Natürlich wird nicht alles immer nur schöner und schöner. Das Ende bringt nochmal traurige, ärgerliche Momente und einige Schwierigkeiten mit sich, sowohl auf der Insel, im Dorf, als auch bei Linus' Arbeit. Aber letztlich hätte das Buch für mich nicht besser enden können und es hat mich mit einem ganz besonderen, warmen Gefühl zurückgelassen. Ich hab schon beim Lesen, spätestens aber beim Zuklappen des Buches, gemerkt, dass dies eine Geschichte war und ist, die noch lange in mir nachhallt und die ich ganz tief in meinem Herzen abspeichere. 5 Sterne und ein Lieblingsbuch.

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Veröffentlicht am 01.04.2024

Die Spannung hat hier zugelegt

Izara 2: Stille Wasser
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Da Aris Seele, Izara, nun kein Geheimnis mehr ist, soll sie sich vor der Liga verantworten. Als wäre das nicht schon heikel genug, darf außerdem niemand von ihrer verbotenen Verbindung zu Lucian erfahren. ...

Da Aris Seele, Izara, nun kein Geheimnis mehr ist, soll sie sich vor der Liga verantworten. Als wäre das nicht schon heikel genug, darf außerdem niemand von ihrer verbotenen Verbindung zu Lucian erfahren. Ohne Hilfe scheint der Drahtseilakt kaum möglich. Doch dabei verstrickt Ari sich immer weiter in einem gefährlichen Netz aus Lügen, Geheimnissen und Zweifeln.



Nachdem Band 1 mir noch gar nicht so richtig zugesagt, aber zum Schluss an Fahrt aufgenommen hatte, war ich auf Band 2 sehr gespannt, den ich trotzdem lesen wollte. Tatsächlich hat mir der hier auch besser gefallen. Einige schwierige Aussagen oder Stereotypen, die ich im Vorgänger nicht mochte, sind hier nicht mehr aufgetaucht oder in den Hintergrund gerückt. Ich kam besser rein, weil ich dieses Mal besser verstanden habe, was los ist und die Dinge mehr Sinn ergaben als im Auftakt. Und ich bin mit den Charakteren wärmer geworden. Ari und Lucian hatten mich im ersten Band noch nicht so erreicht, hier mochte ich sie von Kapitel zu Kapitel immer lieber. Ari überblickt die Situation langsam besser und wird dadurch auch selbstbewusster und fordernder. Lucian lernt ebenfalls dazu. Die Nebencharaktere haben auch wieder viel dazu beigetragen, dass es chaotisch und interessant wurde, zum Beispiel Lucians Bruder. Auch Belial mochte ich wieder extrem gerne, er hat einiges an Witz reingebracht. Die Stadt, in der die Dämonen zuhause sind, und die "Arena", wo die Liga tagt, waren beeindruckend und haben eine neue fantastische Ebene aufgemacht. Die Handlung war nicht dauerhaft rasant, es gab auch ruhige Momente, die haben aber ebenfalls funktioniert.

Insgesamt mochte ich Band 2 und seine Entwicklungen also wesentlich lieber, ebenso die Charaktere, von denen ich mittlerweile mehr und die auch tiefer ins Herz geschlossen habe. Allerdings hat es mich nach wie vor nicht vollkommen gekriegt, denn irgendwie fehlte mir immer noch was an Gefühl oder emotionaler Bindung und ich hab nach wie vor das Gefühl, dass es mir vor einigen Jahren und als Jugendliche besser gefallen hätte. Liegt vielleicht daran, dass Bücher heute einfach anders geschrieben werden, oder dass ich älter bin und anders lese (wobei ich durchaus noch viel Jugendliteratur lese). Aber es kommt für mich nicht an die epischen Fantasygeschichten ran, die ich sonst so lese. Es gibt mir einfach nicht so viel wie andere Reihen.

Eigentlich möchte ich schon weiterlesen, da ich mittlerweile ziemlich neugierig bin, wie sich alles entwickelt. Gleichzeitig bleibt die Story nicht so sehr im Gedächtnis, wie ich es mir wünschen würde, daher weiß ich noch nicht, ob ich noch zwei weitere Bände in meiner eh begrenzten Zeit zum Lesen noch schaffe. Ich überlege noch. Band 2 bekommt aber auf jeden Fall 4 Sterne von mir, da es trotzdem für mich ein gutes Buch war!

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Veröffentlicht am 01.04.2024

Etwas langatmig, trotzdem episch!

Crescent City – Wenn ein Stern erstrahlt
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Eigentlich müsste Bryce nach der Rache für den Tod ihrer besten Freundin und nach dem Retten von Crescent City etwas durchatmen können. Doch sie und Hunt stehen unter genauster Beobachtung der Asteri, ...

Eigentlich müsste Bryce nach der Rache für den Tod ihrer besten Freundin und nach dem Retten von Crescent City etwas durchatmen können. Doch sie und Hunt stehen unter genauster Beobachtung der Asteri, sie dürfen sich keine Fehler mehr erlauben. Trotzdem kann Bryce es nicht lassen, Nachforschungen anzustellen, als sie von den Aktivitäten der Rebellen erfährt. Schon bald hat sie erneut einen Plan ausgeheckt, der für sie und ihre Freunde mehr als gefährlich ist ...

Ich habe sehr lange gewartet, um Band 2 zu lesen, damit ich Band 3 dann direkt hinterherschieben kann. Was allerdings zur Folge hatte, dass ich Band 1 nicht mehr so im Kopf hatte. Über die inhaltlichen Geschehnisse hatte ich mich nochmal informiert, emotional war ich aber nicht mehr so tief drin in dieser Reihe. Das hab ich hier deutlich gemerkt. Die Bindung zu den Charakteren war nicht mehr so stark, ihre Schicksale haben mich durch die lange Pause nicht mehr so berührt, wie sie es sonst vielleicht getan hätten. Dadurch habe ich nicht ganz so tief mitgefiebert und mitgelitten, wie erhofft. Das hat sich im Laufe des Buches, als ich wieder mehr drin war, aber durchaus gebessert und ich konnte wieder besser abtauchen! Zu Beginn war es nämlich auch erst wieder noch etwas langatmig, was bei einem so dicken Buch schnell passieren kann. Bis alle Handlungsstränge vorangeschritten waren und sich langsam miteinander verflochten haben, hat es eine Weile gedauert.

Diese beiden Punkte sind zwar nicht zu verachtende, aber auch meine einzigen Kritikpunkte, die auf den letzten Seiten des Buches, als so richtig Fahrt aufkam, immer mehr in den Hintergrund gerückt sind. Ich hab die Dialoge wieder geliebt, wie die Charaktere alle miteinander umgehen - Bryce, Hunt, Ruhn, Ithan, Tharion, Juniper und Fury und einige weitere. Jeder scheint in jeder Relation ganz unterschiedliche Dynamiken mitzubringen, was das ganze echt aufregend gemacht hat. Dabei mangelt es nicht an Humor und Witz, an dämlichen Situationen, die mich echt zum Schmunzeln gebracht haben, und die die ansonsten ziemlich ernste Handlung immer wieder aufgelockert haben. Die weiter oben schon angesprochenen Handlungsstränge waren zwar am Anfang ein wenig zäh, aber irgendwie ist auch das gerade das geniale an der Reihe: Wir verfolgen unterschiedliche Charaktere, mit unterschiedlichen Motivationen und können abwechselnd erleben, wie sie in ihren Vorhaben vorankommen - nur um im Laufe der Zeit immer mehr festzustellen, dass alles in die gleiche Richtung steuert. Dann kreuzen sich Handlungsstränge, werden zu einem einzigen und so läuft irgendwann alles zusammen, mit unterschiedlichen Hinweisen, Entdeckungen und Ideen, die allen Charakteren währenddessen so gekommen sind. Das ist wahnsinnig gut konstruiert und macht richtig Spaß, das zu beobachten.

Gegen Ende hat es auch so an rasanter Spannung gewonnen, dass ich dann doch noch ziemlich an den Seiten geklebt habe. Das Finale war heftig, und der Cliffhanger ein riesiger Plottwist und Moment, der einem den Atem raubt. An der Stelle war ich extrem froh, so lang gewartet zu haben, bis Band 3 erscheint.


Insgesamt hat Band 2 ähnlich wie sein Vorgänger eine ganze Weile gebraucht, um richtig Schwung aufzunehmen, aber dann ist es absolut episch geworden. Man braucht für diese Reihe einen langen Atem, aber wenn man dranbleibt, lohnt es sich! 4-4,5 Sterne für diesen Band!

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Veröffentlicht am 01.04.2024

Bittersüß und tiefgründig

Like words on our skin
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Sadia und Ibrahim. Ibrahim und Sadia. Vor mehr als einem Jahr verbanden sie endlose Gespräche und magische Momente, nachts, im Büchercafé. Doch dann brach Ibrahim den Kontakt ab, von jetzt auf gleich, ...

Sadia und Ibrahim. Ibrahim und Sadia. Vor mehr als einem Jahr verbanden sie endlose Gespräche und magische Momente, nachts, im Büchercafé. Doch dann brach Ibrahim den Kontakt ab, von jetzt auf gleich, ohne Erklärung. Sadia hat die schmerzhafte Funkstille noch immer nicht überwunden, als Ibrahim plötzlich wieder vor ihr steht. Sie weiß, dass sie sich nicht nochmal auf ihn einlassen sollte, aber sie beide zusammen, das ist, als würde alles wieder an seinen Platz rücken. Doch die Frage nach dem Grund seines Verschwindens steht zwischen ihnen. Haben die zwei eine Chance?



Nachdem ich Band 1 so sehr geliebt habe, war ich unfassbar neugierig auf Like words on our skin. Ibrahim kennen wir schon aus dem Vorgänger als Bruder des Protagonisten, Sadia lernen wir neu kennen. Mit ihr beginnt das Buch, mit einem direkt sehr stimmungsvollen Prolog indem wir einer besonderen Tradition in ihrer Familie begegnen. Das Buch ist danach immer in wechselnder Perspektive geschrieben, und so kommen wir beiden Charakteren sehr nahe. Ich habe mit beiden nicht sonderlich viel gemein und trotzdem konnte ich sie so gut verstehen, so sehr nachvollziehen, warum sie sind, wie sie sind.

Das wichtigste bei diesem Buch ist wohl, zu sagen, dass es nicht einfach eine Liebesgeschichte ist. Ja, die ist es auch – ich mag die zarten Entwicklungen zwischen den beiden, wie sie aufeinanderzugehen, aber beide mit inneren Dämonen kämpfen. Wie viel sie sich bedeuten, aber beide nicht wirklich damit umgehen können, es erst lernen. Wie sie ohne es wirklich zu wissen sich gegenseitig aufbauen. Das ist so wunderschön und auch ein wenig herzzerreißend und ich liebe es, wie sie vorankommen und aufeinanderzugehen. Aber da steckt eben noch so viel mehr hinter, gegründet auf ihrer Herkunft aber auch auf ganz individueller Ebene. Und da hat Mehwish Sohail schon in Band 1 bewiesen, wie gut und gefühlvoll und wunderschön und schmerzhaft sie da schreiben kann. Das ist hier definitiv wieder der Fall.

Sadia und Ibrahim sind beide Pakistani, kommen beide aber aus völlig unterschiedlichen Familien und bringen unterschiedliche Voraussetzungen mit. Ihre Herkunft und ihre Aufwachsen beeinflussen sie stark, und ich find es so gelungen, wie die Autorin mir, einer weißen Europäerin, mit so viel Einfühlsamkeit näherbringt, was das für sie jeweils bedeutet. Und was sie aus Traditionen ihres Landes und speziell ihrer Familien mitnehmen. Dabei hab ich einige Gemeinsamkeiten mit dem, was ich kenne, gefunden, aber es hat mir auch neue Perspektiven gegeben und an der ein oder anderen Stelle die Augen geöffnet. Davon abgesehen waren die beiden auch sehr spannende Charaktere – Sadias Liebe zum Kochen, ihre Unsicherheiten und ihr starker Wille. Ibrahims Schlagfertigkeit, seine komplexe Beziehung zu seinen Geschwistern, seine Liebe für gute Bücher. Ich hab die beiden, genau wie einige Nebencharaktere (z. B. die Geschwister Sadeem generell) sehr ins Herz geschlossen.
Eine zusätzliche enorme Tiefgründigkeit bekommt die Geschichte aber auch noch durch die Probleme, die Ibrahim mit sich, seinem Leben und den Ansprüchen seiner Familie und an sich selbst hat. Man leidet mit ihm mit, es ist nicht immer leicht mit ihm, aber man kann seine Gedanken nachvollziehen. Ich möchte nicht spoilern, aber für ihn ist es ein längerer Weg, der nicht nur sein eigenes Leben, sondern eben auch die Beziehung zu Sadia beeinträchtigt und der rückblickend einfach so vieles erklärt. Ich find es so schön, dass die anderen ihn nie aufgegeben haben und für ihn da waren.

Der Schreibstil von Mehwish Sohail ist einfach besonders. Er ist so schön, so ruhig und dabei so eindringlich. Die Geschichte fühlt sich beim Lesen irgendwie leise, aber dafür umso intensiver an. Mir persönlich hat der erste Band noch besser gefallen, weil ich Tariq und Arwa noch mehr geliebt habe, sie mich noch tiefer berührt haben. Aber auch Sadias und Ibrahims Geschichte hat mich sehr mitgenommen und einen schönen, aber auch bittersüßen Nachgeschmack hinterlassen. Deshalb gibt es eine große Empfehlung und ich freue mich sehr auf Band 3!

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Veröffentlicht am 01.04.2024

Deckt viel ab, informativ und gut zu lesen

»Was wollt ihr denn noch alles?!«
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In ihrem zweiten Buch präsentiert Alexandra Zykunov wieder viele Ungerechtigkeiten und absurde Zahlen und Fakten, wo und wie Frauen benachteiligt werden – wodurch ihre Leben nicht nur anstrengender, sondern ...

In ihrem zweiten Buch präsentiert Alexandra Zykunov wieder viele Ungerechtigkeiten und absurde Zahlen und Fakten, wo und wie Frauen benachteiligt werden – wodurch ihre Leben nicht nur anstrengender, sondern sogar ärmer oder gefährlicher werden.

Ich kann dieses Buch sehr empfehlen. Es hat mir sogar noch besser gefallen als ihr erstes, denn dort hat sie sich noch mehr auf Care-Arbeit und das Muttersein konzentriert. In »Was wollt ihr denn noch alles?« deckt sie viel mehr Bereiche ab, die mir größtenteils nicht unbekannt waren, aber doch noch für einige Überraschungen gesorgt haben. Und überall gab es Studien und Zahlen, die die Augen geöffnet und zum Nachdenken angeregt haben. Die schockiert haben. Die mich wütend gemacht haben, und das zurecht. Niemand, der das hier auch nur quergelesen hat, kann noch behaupten, wir wären schon bei Gleichberechtigung angekommen. Definitiv nicht. Ich bin dankbar, dass Alexandra hier nochmal einiges aufgezeigt hat. Was sie übrigens auch noch gut verpackt. Ich wollte kein flapsiges Buch, in dem sich jemand einfach nur auslässt, sondern tatsächlich harte Fakten und die habe ich hier bekommen, gut aufgearbeitet, und dabei doch gerade so unterhaltsam geschrieben, dass es zu keiner Zeit trocken zu lesen war.

Für mich das richtige und ich wünschte, ich könnte alle zum Lesen dieses Buches bewegen, um daraus etwas mitzunehmen, wenigstens ein bisschen.

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