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Veröffentlicht am 15.09.2023

Logische Zeitreise, verblüffende Twists – Must Read!

Stolen Time - Gestohlenes Schicksal
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New Seattle, 2077: Während Ash und seine Freunde wieder in ihrer Gegenwart gelandet sind, scheint Dorothy verschwunden zu sein. Oder? Noch immer ist die größte Sorge der Zeitreisenden, die Stadt vor dem ...

New Seattle, 2077: Während Ash und seine Freunde wieder in ihrer Gegenwart gelandet sind, scheint Dorothy verschwunden zu sein. Oder? Noch immer ist die größte Sorge der Zeitreisenden, die Stadt vor dem Untergang zu bewahren. Doch ein Gangsterboss, neue Enthüllungen und alte Bekannte sorgen für unerwartete Wendungen ...

Wieso sehe ich diese Reihe nicht überall auf Instagram und co., wieso wird sie nicht mehr gehypt? Im Ernst, Stolen Time ist einfach so eine gute Zeitreisegeschichte, wie ich sie lange nicht erlebt habe, wenn überhaupt! Band 1 hat mich schon total geflasht, und Band 2 steht dem in Nichts nach. – Aber von vorn. Es wird schwer, zu erklären, wieso dieses Buch SO genial ist, ohne irgendwie zu spoilern, aber ich gebe mein bestes.

Der Schreibstil ist wieder super angenehm, ich finde er kombiniert gut eine Leichtigkeit und Einfachheit (ist ja durchaus auch für Jüngere geeignet) mit viel Spannung und genialen Konstruktionen voller versteckter Hinweise. Die Autorin schafft es, dass man die Geschichte fluffig und zügig lesen kann und trotzdem so extrem viel da rausbekommt.
Was natürlich auch an dem Thema Zeitreise an sich liegt. Hier kann ich nur wiederholen, was ich nach Band 1 schon gesagt habe: Ich bin komplett begeistert, wie Danielle Rollins es schafft, dieses Thema logisch und schlüssig aufzubereiten. Denn ich liebe Zeitreisestories, sofern sie denn gut gemacht sind, und leider kann das schnell in die Hose gehen, wenn man sich irgendwo verstrickt und da nicht mehr sinnvoll herauskommt. Hier aber PASST es einfach. In Band 2 haben wir wieder viele Zeitreisen und -sprünge, wir sehen nochmal ein wenig von der Vergangenheit, aber diesmal auch die unfassbar gruselige Zukunft. Und all die Infos, die wir hier und da bekommen, ergeben nach und nach ein stimmiges Bild. Wir erfahren Dinge aus der Vergangenheit, die plötzlich so vieles erklären. Wir erleben Dinge in der Gegenwart, von denen wir bereits wissen, wie elementar sie für die Zukunft sind. Es gab ein, zwei Stellen, die mir während des Lesens irgendwie seltsam vorkamen, als würde da was nicht stimmen. Aber dann später im Buch, kam das fehlende Puzzleteil und auf einmal habe ich verstanden, was mir daran unstimmig vorkam – es war kein Fehler in der Geschichte, es passte PERFEKT in die Logik der Zeitreisehandlung. Sowas muss man erstmal schaffen, dass sich dieses völlig paradoxe Thema der Zeitreisen so sinnvoll zusammenfügt.

Und ich liebe es einfach, wie gut man bei dieser Geschichte Theorien spinnen kann. Wenn man so an den Seiten klebt wie ich, und alles an Brotkrumen aufsaugt, dann kann es gut sein, dass man schon vorher ahnt, in welche Richtung es geht. Aber das mindert keinesfalls die wahnsinnig krassen Twists und Enthüllungen, wenn sie dann kommen. Ich bin ganz ganz großer Fan davon, in Büchern überrascht zu werden, und das hat hier wirklich mehrmals geklappt. Vor allem wieder gegen Ende, als alles so zusammengefügt wurde, dass ich plötzlich mit einem verblüfften "Waaaaaaaaas?" da saß, mehr Fragen als Antworten hatte und mit einem ordentlichen Cliffhanger zurückgelassen wurde. Der mir die Wartezeit wieder unfassbar schwer macht. Ich will unbedingt die neuen Erkenntnisse, die ich auf den letzten 50 Seiten gewonnen habe, zusammenfügen, und bin ganz hibbelig, wie es wohl weitergeht. Also wenn ihr Zeitreise, Plottwists, Überraschungen und einfach unfassbar gut konstruierte, logische und spannende Handlungen mögt, kommt ihr an Stolen Time eigentlich nicht vorbei.

Darüber hinaus find ichs toll, dass die Basis des ganzen unsere kaputte Welt, Klimawandel etc. ist. Es ist nicht einfach "nur" Zeitreise, es ist der Versuch, unsere Welt zu retten. Und dabei ist das Zeitreisethema absolut wissenschaftlich aufgebaut, weniger mystisch, was richtig gut da rein passt. Auch in diesem Band haben wir wieder Tagebucheinträge des Professors zwischen den Kapiteln, die uns neue Informationen und Hinweise für Theorien geben. Und auch der Professor selbst ist weiterhin eine interessante Variable.

Generell mag ich die Charaktere auch echt gern. Es gibt natürlich auch eine Liebesgeschichte, die hier allerdings eher nebensächlich ist, ihr solltet also kein richtiges Romance-Buch erwarten. Das ist hier aber überhaupt nicht weiter tragisch, es ist ein schöner Zusatz zur eigentlchen Handlung, der das ganze noch runder macht. Und die beiden sind durchaus süß und ich erhoffe ein Happy End! Am interessantesten fand ich in diesem Band Roman, denn man wurde im Vorgänger echt neugierig gemacht, was hinter seiner Person eigentlich steckt, und hier baute sich das immer weiter auf. Ich wollte unbedingt wissen, was seine Geschichte ist, und wurde letztlich mehr als einmal überrascht. Aber auch Dorothys Entwicklung hat mich absolut fasziniert, sie hat so eine Wandlung zu Band 1 durchgemacht, und macht das auch innerhalb dieses Bandes, und nachdem, was ich noch so erfahren habe, bin ich extrem neugierig, wohin es mit ihr in Band 3 geht. Ashs Freunde sind hier eher Randfiguren geworden, was zwar etwas schade war, im Zuge der Handlung aber irgendwie Sinn machte. Dafür sind einige neue Charaktere auf der Bildfläche aufgetaucht, die das ganze nochmal in Schwung bringen.
Insgesamt trägt sich dieses Buch etwas mehr über die Handlung als über die Charaktere, aber das Gesamtgefüge funktioniert einfach so, wie es ist!


Ohne groß was inhaltliches aus Band 2 zu verraten, fällt es etwas schwer, hier konkret was anderes zu schreiben als zu Band 1 schon. Denn Band 2 ist aus den gleichen Gründen so genial gut wie Band 1, es knüpft wirklich wunderbar an. Ein Mittelteil, der das Niveau hält – was will man mehr? Wer Stolen Time noch nicht begonnen hat, sollte das jetzt tun. Ich verspreche, es lohnt sich. Auch bei Band 2 kann ich gar nicht anders, als wieder 5 Sterne zu vergeben. Ich brauche dringend Band 3 und bin gleichzeitig jetzt schon traurig, dass es dann vorbei sein wird.

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Veröffentlicht am 15.09.2023

Herzerwärmende Lektüre

Time to Love – Tausche altes Leben gegen neue Liebe
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Nach einem katastrophalen Aussetzer bei der Arbeit braucht Leena eine Pause von ihrem Alltag.
Nachdem sich ihr Mann aus dem Staub gemacht hat, braucht Leenas Großmutter Eileen ein neues Abenteuer.
Was ...

Nach einem katastrophalen Aussetzer bei der Arbeit braucht Leena eine Pause von ihrem Alltag.
Nachdem sich ihr Mann aus dem Staub gemacht hat, braucht Leenas Großmutter Eileen ein neues Abenteuer.
Was wäre da besser, als die Leben zu tauschen? Leena zieht aufs Dorf, Eileen nach London. Auf beide wartet eine turbulente Zeit mit Höhen und Tiefen, in der sie so manches zu bewältigen, aber auch zu genießen haben ...

(auf Englisch gelesen)


Mein viertes Buch von Beth O'Leary und ich kann mittlerweile wohl relativ sicher sagen, dass ich die Autorin einfach gut finde. Auch The Switch hat mir wieder gut gefallen. Der Schreibstil liest sich wie gewohnt flüssig und angenehm, emotional und humorvoll und trotz ernster Passagen immer wieder mit Leichtigkeit.

Eileen ist einfach großartig. Eine wirklich fitte, ältere Dame, ziemlich offen und neugierig, nicht auf den Mund gefallen. Sehr sympathisch. Ihre Familie, ihr Dorf, ihre Wurzeln sind ihr enorm wichtig. Und natürlich hatte sie auch unsichere Momente. Aber gleichzeitig hat sie sich absolut auf die Zeit in London eingelassen und im Nu alles umgekrempelt und Neues angestoßen. Das war so toll mitzuerleben und ich hab ihr jeden schönen Moment gegönnt. Gleichzeitig hat sie dort aber auch einiges über sich selbst gelernt und was sie wirklich will.
Leena war auch ein toller Charakter, eindeutig zu gestresst, zu überarbeitet und mit einem großen emotionalen Ballast, den sie noch nicht verarbeitet hat, und der ein wichtiges Thema in dem Buch und in Leenas Interaktionen ist. Ich fand es schön, auch bei ihr die Entwicklung mitzuerleben. Sie hat es etwas schwerer in ihrem "Ersatz-Leben" als ihre Großmutter, aber auch sie schlägt sich nach und nach durch und wächst daran. Insgesamt fand ich die Idee des Tausches und Story um die beiden Frauen (und die Dynamiken) einfach sehr schön und eine super Sommerlektüre!

Ein bisschen hat mir bei The Switch allerdings der Wow-Effekt der anderen Bücher gefehlt, also dieser Moment, wo man begreift, dass es noch viel tiefer geht und noch viel mehr hintersteckt und man einfach geplättet oder zutiefst gerührt ist. Das war hier irgendwie nicht so, es war eine eher "normale" schöne Unterhaltungs-/Sommer-/Liebeslektüre.
Wobei ich – während ich Eileens Liebesgeschichte sehr schön fand – mit der von Leena ein ganz bisschen Probleme hatte. Was sie über ihren Freund gelernt hat bzw. der Punkt mit der Dankbarkeit, den fand ich echt gut. Aber was sich hinterher entwickelt hat, fand ich zu schnell, nicht genügend aufgebaut und konnte ich nicht so richtig nachvollziehen. Das hat für mich da irgendwie nicht so ganz hingepasst, was ich etwas schade fand.


Es war in jedem Fall eine schöne herzerwärmende Lektüre und wieder Mal ein gutes Buch von Beth O'Leary, wenn auch nicht mein liebstes. Gute 4 Sterne von mir!

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Veröffentlicht am 15.09.2023

Zurecht wütend(-machend)

"Wir sind doch alle längst gleichberechtigt!"
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Die meisten von uns Frauen durften sich sicher schonmal diverse Bullshitsätze à la »Schön, dass dir dein Mann beim Haushalt hilft« oder »Du musst einfach verhandeln wie ein Mann« und dergleichen anhören. ...

Die meisten von uns Frauen durften sich sicher schonmal diverse Bullshitsätze à la »Schön, dass dir dein Mann beim Haushalt hilft« oder »Du musst einfach verhandeln wie ein Mann« und dergleichen anhören. Darüber freut sich vor allem einer, nämlich das Patriachat. Wieso diese Aussagen nicht nur fragwürdig sind, sondern oftmals die Ungerechtigkeiten noch weiter verschärfen, und wie man sie am besten kontert – dafür gibt Alexandra Zykunov uns eine ganze Ladung Argumente und Punchlines.

Dieses Buch schafft es direkt schon beim Titel, dass der Puls in die Höhe getrieben wird, und das zieht sich durchs ganze Buch durch. Daher ist es umso verständlicher, dass die Autorin auch manchmal nicht an sich halten kann und – nachdem sie einen Satz seziert und mit einschlägigen Quellen gekontert hat – hin und wieder ein »Wollt ihr mich eigentlich verarschen?« oder ähnliches aus ihr herausbricht. Generell geht ihr Ton immer wieder auch ins sarkastische, umgangssprachliche, was die Thematik tatsächlich etwas aufgelockert und mich auch mal zum Schmunzeln gebracht hat.

Denn abgesehen davon gibt's bei dem Buch wirklich nicht viel zu Lachen. Auch wenn mir persönlich nicht alle Sätze schon untergekommen sind, so war doch keiner davon neu oder überraschend, und ich hab mich gefreut zu lesen, was die Autorin dazu zusammengesammelt hat. Im Groben sind die einzelnen Kapitel immer gleich aufgebaut: Zunächst erklärt sie, was genau eigentlich das Problem mit diesem Satz ist, also was dahintersteckt und welche Ansichten damit von Generation zu Generation weitergetragen werden. Dann schaut sie mit Hilfe von vielen Quellen, die ihre Aussagen unterstreichen/belegen, auf die aktuelle Lebenssituation von Frauen in dieser Hinsicht, und kommt letztlich ausführlich darauf zu sprechen, wie man mit so einem Satz umgehen sollte. Eine nachvollziehbare, sinnvolle Strukturierung, die sich wie ein roter Faden da durchzog. Die Argumentationen waren stet schlüssig und ich musste ganz viel mit dem Kopf Nicken.

Allerdings hab ich für die Praxis bei mir persönlich zwei kleine Probleme gesehen: Zum einen glaube ich, dass ich das nicht so kohärent und vollständig wiedergeben könnte, wenn ich in so einer Situation stecke. Zum anderen kann ich mir vorstellen, dass trotz aller Belege und Argumente ein Hans-Günther auf der Familienfeier (was eine der stellvertretenden Personas der Autorin war) das einfach abtun würde und mit einem "du übertreibst" dir einfach nicht mehr zuhört. Für mich war es trotzdem enorm lehrreich und augenöffnend, was ich dabei gelernt habe und ich bin sicher, dass das Buch an vielen Stellen helfen kann, weiter zu sensibilisieren.

Ihr Hauptaugenmerk liegt in dem Buch auf Elternschaft und Care-Arbeit. Darum wiederholt sich manches Kapitel auch ein wenig bzw. die Zerlegungen der Sätze bauen etwas aufeinander auf (weil es auch die Bullshitsätze tun). Ich fand es super gut, da so viel drüber zu lesen, weil mir selbst vieles auch noch nicht so im einzelnen klar war und ich einiges neues erfahren habe. Gleichzeitig sind es einfach zwei riesengroße Themen in Bezug auf Frauen, da beides in der Gesellschaft immer noch untrennbar an sie gebunden wird – eins der Hauptprobleme. Und darin hat die Autorin auch in ihrem Alltag die meisten Berührungspunkte, weshalb es logisch ist, dass sie da viel zu sagen hat.

Jedoch hätte ich mir gewünscht, dass sie ihren Fokus etwas ausweitet. Es sind viele Bereiche untern Tisch gefallen, die ebenfalls unbedingt mehr Beachtung brauchen und zu denen ich wirklich gern ebenfalls eine Sezierung gelesen hätte (z.B. Medizin und Diagnostik/Forschung, oder das Stadtbild, Autosicherheit ...). Das hat mir schon gefehlt.


Insgesamt ist »Wir sind doch alle längst gleichberechtigt!« ein zurecht wütend-machendes und sehr wichtiges Buch, das dringend mehr Leute lesen sollten, egal ob sie dem Satz zustimmen würden oder nicht, denn es hilft wohl allen, nochmal besser zu verstehen, was für krasse strukturelle Probleme hinter dem Ganzen stecken und was es zu durchbrechen gilt. Auch wenn ich mir ein bisschen was anders gewünscht hätte, gibt es auf jeden Fall eine Empfehlung von mir! 4-4,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 15.09.2023

Spannend und düster

Black Bird Academy - Töte die Dunkelheit
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Eben noch war Leaf eine gewöhnliche Kellnerin, im nächsten Moment findet sie sich gefesselt im Keller der Black Bird Academy wieder, ein Ort, an dem Exorzisten ausgebildet werden. Wie der unnahbare Falco ...

Eben noch war Leaf eine gewöhnliche Kellnerin, im nächsten Moment findet sie sich gefesselt im Keller der Black Bird Academy wieder, ein Ort, an dem Exorzisten ausgebildet werden. Wie der unnahbare Falco ihr erklärt, hat ein Dämon von ihr Besitz ergriffen, weshalb sie eine große Gefahr darstellt. Doch eigenartigerweise scheint Leaf die Kontrolle behalten zu können, was vor allem Falco fasziniert, und man bietet ihr an, sie an der Academy auszubilden. Doch irgendwann lässt sich nicht mehr leugnen, dass sie beginnt, sich zu verändern ...

Ich habe mir düster erhofft, ich habe düster bekommen. Black Bird Academy ist dunkel, gefahrvoll und brutal. Was Black Bird Acdemy nicht ist: Romantasy. Also zumindest für mich nicht. Und natürlich kann da ab Band 2 noch was kommen. Aber Romantasy ist allem voran eine Liebesgeschichte, nur dass sie in fantastischem Setting spielt. Und nicht nur war hier von Liebe oder nur Interesse kaum was zu spüren (außer, dass Leaf Falco attraktiv fand und dass Falco von Leaf fasziniert war. Denn das, was sich irgendwann noch zwischen ihnen abgespielt hat, hatte wirklich nichts mit Liebe zu tun, sondern hatte einen ganz anderen Hintergrund, der sich auch nicht als LIebe verpacken lässt), meiner Meinung nach war auch wenig Potenzial dafür da. Ich fand Falco als Charakter sehr interssant, aber nicht sonderlich sympathisch. Und zwar nicht auf eine "uh, ein sexy, griesgrämiger Kerl, den wir lieben lernen" Art, sondern für mich hat er wenig in der Hinsicht hergegeben und ich hab einfach keine richtige Chemie zwischen den beiden gespürt.

Aaaaaaber halt stopp! So viel negative Worte als erstes. Und tatsächlich hat mich das auch ein wenig gestört bzw. ich hatte es mir anders erhofft. Aber abgesehen davon fand ich das Buch richtig gut!

Der Schreibstil ist toll. Das war mein erstes Buch von Stella Tack und ich mag ihren Stil, ihre Ausdrucksweisen. Ich mochte den Sarkasmus im Buch und die Formulierungen. Ebenso das Tempo, mit dem die Handlung voranschritt. Denn ja, das Buch war schon sehr spürbar ein Einstieg, am Anfang wurde erstmal viel vorbereitet, bis es überhaupt zur Academy kam. Aber das ist ja irgendwie auch zu erwarten und solange es interessant gemacht ist ... Ich fand es schön, vorher ein wenig Leaf in ihrem alten Leben kennenzulernen.

DIe Atmosphäre ist dann wirklich größtenteils düster und das fand ich ziemlich cool. Es hat Spaß gemacht, es war ein wenig schaurig (z.B. die Spiegelszenen), die verschiedenen Dämonen-Klassifizierungen und Ausbildungsoptionen waren spannend und obwohl es viel Input war, kam ich sehr gut da durch. Im Mittelteil zog es sich für mich ein wenig bei den Ereignissen an der Schule selbst. Aber abgesehen davon wurde auch das Spannungslevel meist hochgehalten, weil immer irgendwas passiert ist und es hier und da Entwicklungen gab. Und natürlich findet man gemeinsam mit Leaf immer mehr heraus. Der Dämon war ein richtig witziger Zusatz und hat viel dazu beigetragen, dass ich Spaß an den Situationen hatte!

Das Drama gegen Ende hat nochmal viel Potenzial für die kommenden Bände mitgebracht und ich fand tatsächlich von allen Charakteren die Handlungen diesbezüglich schlüssig. Einiges hat mich richtig schockiert und überrascht und ich bin super neugierig, wie es damit weitergeht. Nur eine Sache bzgl. Leaf und dem Dämon hab ich am Ende nicht verstanden, meiner Meinung nach ergibt das keinen Sinn. Das hat ein wenig das Ende für mich getrübt. Trotzdem hört das Buch mit einem ziemlichen Knall auf und ich bin mega gespannt, wie es weitergeht.


Das Thema ist interessant, der Schreibstil echt gut, ich mag das Düstere und ich mag den Sarkasmus und so freue ich mich schon auf die Fortsetzungen. 4-4,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 15.09.2023

Lieblingsband der Reihe

A Place to Shine
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Poppy McCarthy ist für ihre Familie so ein bisschen das Sorgenkind, was sie ziemlich nervt. Was sie ebenfalls sehr nervt: Trace Bradley, Country-Star, auch aus Cherry Hill. Doch was nur wenige wissen, ...

Poppy McCarthy ist für ihre Familie so ein bisschen das Sorgenkind, was sie ziemlich nervt. Was sie ebenfalls sehr nervt: Trace Bradley, Country-Star, auch aus Cherry Hill. Doch was nur wenige wissen, ist, warum: Trace ist vor einigen Jahren mit einem Song über sie berühmt geworden, was sie ihm immer noch übel nimmt. Als sie ihm nach einem Autounfall Erste Hilfe leistet und danach für seine Freundin gehalten wird, ist das Chaos vorprogrammiert: Denn sein Management gerät in Bedrängnis, und die einzige Option, das ganze in Schach zu halten, ist, Trace und seine Jugendliebe Poppy als Paar zu vermarkten ...

Cherry Hill ist eine sehr gemütliche Reihe und das Setting macht sehr viel aus, so wars bei den Vorgängern und so ist es auch hier. Auch wenn man weniger von der Obstplantage oder so mitbekommt, gibt es natürlich trotzdem das Feeling des Ortes und der Farmen, und das war sehr schön.
Poppy fand ich als Charakter sehr interessant. Sie wirkte in den vorherigen Bänden manchmal tatsächlich etwas schwierig, aber deswegen war ich nur umso neugieriger, sie mal aus ihrer eigenen Sicht zu erleben und ihre Gedanken besser zu verstehen. Und ich hab auch besser nachvollziehen können, wieso sie das mit dem Song so aufregt (da schleppt sie durchaus noch ein Päckchen mit sich rum, was sie verarbeiten muss). Insgesamt mochte ich sie aber sehr gern, vor allem, weil sie nicht auf den Mund gefallen ist. Trace war ebenfalls ein sympathischer Charakter, ich mochte seine Art generell und wie er mit Poppy umgegangen ist, und vor allem, wie er recht schnell recht offen mit ihr war. So können die Bookboyfriends gern öfter sein.

Ihre Geschichte war schön mitzuerleben, die Szenen mit den beiden oft intensiv und natürlich auch nicht streit-frei, was es so interessant gemacht hat. Es war Knistern und es war Feel Good, und es hat Spaß gemacht. Was die Charaktere und den Umgang miteinander angeht, ist das hier mein Lieblingsband geworden (auch wenn mir in anderen Teilen das Setting noch besser gefiel). Denn während mich bei den anderen teilweise was genervt hat oder nicht nachvollziehbar genug war (obwohl ich sie auch mochte), passte es für mich hier am besten.

Was ich nur leider wieder nicht ganz so mochte, war das schnelle Ende. Ich hab das Gefühl, dass diese Cozy Reads häufig – und eben auch alle, die ich bisher von Lilly Lucas kenne – zugunsten der Erhaltung einer Wohlfühlatmosphäre die Probleme und Konflikte am Ende viel zu schnell und einfach beiseite schieben nach dem Motto "ja aber dann war alles wieder gut". Und das leider nicht ausreichend aus- und aufarbeiten. Das stört mich etwas und so wars auch hier. Ich finde, nur weil es zum Wohlfühlen sein soll, muss man ja am Ende nicht alles ungelöst über Bord werfen. Aber über das Happy End konnte ich mich trotzdem freuen.

Und auch wenn ich den Hype nicht so ganz teile bzw. das keine Highlights für mich sind, bin ich froh, die Cherry Hill Reihe gelesen zu haben. Hier gibts gute 4 Sterne von mir.

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