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Veröffentlicht am 28.07.2022

Das Leben und Lieben der Callas

Die Stimme meiner Mutter
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"Man kann sich meine Mutter vorstellen wie den Mond : Kaum jemand brachte es fertig, ihre verborgene Seite zu entdecken. Mein Vater war einer der Wenigen der sich diese Mühe machte." S. 183

Maria Callas ...

"Man kann sich meine Mutter vorstellen wie den Mond : Kaum jemand brachte es fertig, ihre verborgene Seite zu entdecken. Mein Vater war einer der Wenigen der sich diese Mühe machte." S. 183

Maria Callas lernt auf Aristoteles Onasis auf dessen Luxusschiff kennen. Die beiden, zu diesem Zeitpunkt noch beide mit anderen verheiratet, Maria mit Meneghini der sie mehr als sein Werk und investiton ansieht. Sie kommen sich immer näher. Es folgt der Skandal. Wieder einmal hat die Presse ein gefundenes Fressen.

Erzählt wird die Geschichte aus der Perspektive ihres Sohnes der niemals leben wird. Maria und Aristoteles wissen noch nicht einmal von seiner Existenz während er die Geschichte ihres kennenlernens und ihrer Beziehung erzählt ohne die es ihn nicht gäbe.

Ich fand den Roman wirklich interessant. Es wird sowohl Maria Callas sehr interessant, authentisch sowie vielschichtig dargestellt, als auch die Beziehungen zwischen den einzelnen Protagonisten und die unterschiedlichen Temperamente die hier zusammenkommen. Man erfährt sowohl etwas über die Vergangenheit, als auch die Gegenwart der Protagonisten es kommen ihre Stärken und Schwächen zum Vorschein sowie auch ihre traumatischen Erfahrungen und ihre Leidenschaften was das ganze unglaublich toll und authentisch werden lässt. Vor allem Marias Sehnen nach Anerkennung und Liebe, ihre Unsicherheit die sie versucht durch scheinbare Arroganz und Kälte zu überspielen, ihre Komplexe und das hadern von Maria und Aristoteles wurde toll und glaubhaft dargestellt.

So entsteht eine Geschichte die sehr interessant und lesenswert ist und auch im Rahmen einer Verfilmung für mich gut vorstellbar wäre. Der Schreibstil hat mich total überzeugt und ich habe immer wieder während des Lesens Callas gehört was ich nur empfehlen kann da das in meinen Augen die Wirkung des gelesenen noch verstärkt hat. Für alle die sich für Oper, Kultur oder auch Geschichte interessieren könnte dieses Buch das richtige sein.

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Veröffentlicht am 25.07.2022

Freundschaft

Freundin bleibst du immer
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CN: Abtreibung, Proteste, Gewalt, Tod,

In ihrem Debutroman erzählt Tomi Obaro die Geschichte dreier Freundinnen die unterschiedlicher nicht sein könnten jedoch durch ihre Freundschaft verbunden ...

CN: Abtreibung, Proteste, Gewalt, Tod,

In ihrem Debutroman erzählt Tomi Obaro die Geschichte dreier Freundinnen die unterschiedlicher nicht sein könnten jedoch durch ihre Freundschaft verbunden sind.

Zainab, Enitan und Funmi lernen sich während des Studiums kennen. Nach der Universität geht jede ihren eigenen Weg doch die Verbindung und Freundschaft bleibt erhalten. Als Funmis Tochter Destiny heiraten will treffen sich die Freundinnen wieder. Aber es kommt alles etwas anders als geplant...

Anhand dieser Rahmenhandlung entspinnt sich die Geschichte der Freundschaft zwischen den Frauen, ihres Kampfes gegen die gesellschaftlichen Zwänge, von Freud und Leid, Liebe und Verlust und der Suche nach einem selbstbestimmten und glücklichen Leben. Immer wieder wird in Rückblenden erzählt wie die Protagonistinnen sich entwickelten und wie die Situation die die Ausgangssituation für den Roman darstellt, nämlich das die Freundinnen sich aus den Augen verloren hatten und durch eine Hochzeit wieder treffen, entstand.

Ich finde das Cover des Romans wunderschön und war als ich es gesehen habe schwer begeistert. Auch der Klappentext war vielversprechend und meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht.
Mir hat sowohl die Handlung als auch der Schreibstil sehr gut gefallen.


Ein Roman so vielschichtig und Bunt wie da leben. Einfach ein gutes Buch.


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Veröffentlicht am 25.07.2022

Toller Roman

Susanna
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[unbezahlte Werbung/ Rezensionsexemplar]

"Die Lichterketten waren hübsch anzuschauen und die gotisch himmelwärts sterbenden Brückentürme ein eindrücklicher Anblick, das musste sie zugeben. Aber die Glühbirnen ...

[unbezahlte Werbung/ Rezensionsexemplar]

"Die Lichterketten waren hübsch anzuschauen und die gotisch himmelwärts sterbenden Brückentürme ein eindrücklicher Anblick, das musste sie zugeben. Aber die Glühbirnen waren doch nur Glitterkram und Firlefanz. Sie machten die Nacht nicht wirklich zum Tag und würden Dr Menschheit keine Erleuchtung bringen, sondern verlängerten Arbeitstage bis tief in die Nacht hinein. Und auch die Brücke war keine Straße in eine lichtere Zukunft. Ihr einziger Daseinszweck bestand darin, möglichst viele Arbeitssklaven frühmorgens in ihre Hamsterräder und abends zurück in ihre Schlafhölen zu verfrachten." S 198 f

Alex Capus hat hier einen Roman über eine Frau und gleichzeitig über eine Zeit des Umbruchs geschrieben. Die Industrialisierung, das elektrische Licht und etliche Erfindungen verändern das Leben der Menschen enorm. Es wird komfortabler, allerdings nur für jene die es sich leisten können und die Armutsschäre scheint weiter auseinanderzuklaffen als jemals zuvor.

Die einen Leben im Luxus während die Ureinwohner in den Shows von Buffalo Bill präsentiert werden wie Zirkusatraktionen.
Susanna beginnt immer mehr Szenen aus dem Leben der Arbeiter zu malen und auf bitte ihres Sohnes malt sie auch ein Bild von Sitting Bull. Im Laufe der Handlung erfährt man immer mehr über das Schicksal der First Nations und wie sie missioniert und ins Reservat vertrieben wurden was in meinen Augen eine der größten Verbrechen der amerikanischen Geschichte darstellt. Missionare verwirren die Ureinwohner, nehmen ihnen ihre Würde und ihre Rechte. Susanna beschließt Sitting Bull vor der drohenden Katastrophe zu warnen und reist mit ihrem Sohn ins Land der Dakota.

Mir hat der Roman gut gefallen und ich habe ihn fast in einem Zug durchgelesen. Der hauptkritikpunkt war für mich das Ende. Das kam für mich zu plötzlich und ich hätte mir einen runderen Abschluss gewünscht. Auch hatte ich gedacht das die Protagonistin früher in der Handlung schon auf Sitting Bull treffen wird. Die Begegnung der beiden war mir etwas zu wenig ausgeführt und zu kurz beschrieben. Ansonsten gefiel mir die Geschichte und auch der Schreibstil sehr gut.

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Veröffentlicht am 22.07.2022

Ein toller Historischer Roman

Revolution im Herzen
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Karl Marx ist wohl den meisten ein Begriff. Von den einen Verteufelt von den anderen als Genie bezeichnet steht er mit seinem Kommunistischen Manifest wie kein anderer für Aufstand, Veränderung und Rebellion.

In ...

Karl Marx ist wohl den meisten ein Begriff. Von den einen Verteufelt von den anderen als Genie bezeichnet steht er mit seinem Kommunistischen Manifest wie kein anderer für Aufstand, Veränderung und Rebellion.

In ihrem Roman widmen sich Claudia und Naja Beinert dem Dienstmädchen Lenchen Demuth die bei Kalr Marx und seiner Frau in Stellung geht.
Anfangs total überfordert und unglücklich ob der kalten Behandlung und der scheinbar so starken Abneigung des Hausherren gegen sie versucht Lenchen das beste daraus zu machen. Das sie von ihrem Vater, nach dessen Tod sie die Familie verlassen musste, Schachspielen gelernt hat hilft Lenchen einen Zugang zu Karl Marx zu finden. Sie Freunden sich an und aus der Freundschaft entsteht eine große Leidenschaft.

Als Lenchen ein Kind von Karl erwartet ist der Skandal vollkommen, ist Marx doch verheiratet und hat Kinder und auch die Standesunterschide scheinen riesig.

Wie soll Lenchen Jenni, Karls Frau nur jemals die Wahrheit sagen da sie doch immer so gut zu ihr war. Und wie soll sie mit der Schande du gehen die ein Uneheliches Kind mit sich bringt, wie ihre Gefühle für Karl in den Griff bekommen... Das alles Fragt sich Lenchen.

Ich fand es wirklich sehr interessant wie gekonnt die Autorinnen hier Fakt und Fiktion miteinander verschmelzen lassen und wie mitreißend und einfühlsam die Geschichte erzählt wird. Ich hatte beim Lesen das Gefühl Lenchen zu kennen und mit ihr mitzufühlen. Ihre Ängste, ihr Schmerz, ihr Leid, ihr Kampfgeist und ihre Liebe und Leidenschaft waren so gekonnt geschildert das ich wirklich teilweise das Gefühl hatte sie wäre eine Freundin.

Wirklich gelungen wurden auch die Lebensbedingungen der Menschen, die große Armut, die zwischenzeitlich auch Familie Marx betrifft, und die daraus hervorgehenden Politischen Gedanken von Karl Marx geschildert.

Für alle die sich für Marx interessieren und /oder gerne interessante Historische Romane lesen ist dieses Buch zu empfehlen.

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Veröffentlicht am 21.07.2022

Ein toller Einblick in eines der wohl komplizierten Länder

Mein gelobtes Land
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Ich kann mich nicht erinnern wann ich das erste Mal etwas vom Israel - Palästina Konflikt mitbekommen habe, aber ich weiß das ich noch ziemlich jung war.

Seit ich denken kann gibt es diesen Konflikt. ...

Ich kann mich nicht erinnern wann ich das erste Mal etwas vom Israel - Palästina Konflikt mitbekommen habe, aber ich weiß das ich noch ziemlich jung war.

Seit ich denken kann gibt es diesen Konflikt. Daher wollte ich mehr über Israel erfahren. Mit diesem Buch von Ari Shavit habe ich einen sehr interessanten detaillierten und persönlichen Einblick in die Geschichte, das Leben, die Kultur und die Probleme Israels bekommen.

Ari Shavit schreibt hier mal persönlich, mal sehr datenbasiert und schafft es so ein Bild von Israel entstehen zu lassen das es einem ein stückweit ermöglicht in dieses so kontroverse und immer wieder umkämpfte und von Auseinandersetzungen gebeutelt Land einzutauchen.

Für mich war dieses Buch wirklich unglaublich interessant zu lesen und ich würde es jedem empfehlen der sich für die Geschichte, aber auch die aktuelle Situation in Israel interessiert. Man sollte sich auch von der hohen Seitenzahl nicht abschrecken lassen. Ich war anfangs etwas skeptisch deswegen aber das Buch lässt es aufgrund der interessanten Schreibweise und der spannenden und horizinterweiternden Erzählweise nicht zu das man aus dem Lesefluss fällt und nicht weiterlesen möchte.

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