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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.05.2022

Ein wichtiges Buch

Das »Anders« gehört zu mir
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veronique.kouchev hat mit "Das anders gehört zu mir" in meinen Augen ein wichtiges Buch für mehr Sensibilisierung im Bereich Asperger Autismus geschrieben.

Seitdem sie denken kann fühlt Veronique sich ...

veronique.kouchev hat mit "Das anders gehört zu mir" in meinen Augen ein wichtiges Buch für mehr Sensibilisierung im Bereich Asperger Autismus geschrieben.

Seitdem sie denken kann fühlt Veronique sich anders. Sie kann ihre Gefühle oft nicht kontrollieren, eckt mit ihrer Art an und wird missverstanden. Auch in der Schule ist es nicht leicht. Sie wird von ihren Mitschülern gemobbt, immer wieder von Freunden verraten und immer wieder verletzt. Trotz allem schafft sie es immer wieder aufzustehen. Eines jedoch beschäftigt sie sehr. Das sie nicht weiß was ihr "anders" wirklich ist. Erst mit 17 Jahren wird bei ihr Asperger Autismus diagnostiziert der bei ihr endlich Klarheit bringt und hilft sich selbst besser zu verstehen.

Ich finde dieses Buch wirklich sehr wichtig und finde es toll das @veronique.kouchev ihre Geschichte erzählt um mehr Sensibilisierung zu diesem Thema zu erreichen und zu heben das Menschen im Spektrum mehr Verständnis entgengebracht wird.

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Veröffentlicht am 10.05.2022

Die mit den Wölfen tanzt

Wo die Wölfe sind
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[Werbung/Rezensionsexemlar](CN: Gewalt, Tod,Vergewaltigung)

Die Autorin hat sich für ihren neuen Roman besondere Protagonisten ausgesucht. Einerseits die Wolfsbiologin Inty Flinn die durch eine besondere ...

[Werbung/Rezensionsexemlar](CN: Gewalt, Tod,Vergewaltigung)

Die Autorin hat sich für ihren neuen Roman besondere Protagonisten ausgesucht. Einerseits die Wolfsbiologin Inty Flinn die durch eine besondere Eigenschaft wohl zu den interessantesten Protagonisitinnen wird die ich in der Literatur bis dato kennengelernt habe und auf der anderen Seite die Wölfe die sie versucht mit ihrem Team in den Highlands wieder anzusiedeln und sie somit vor dem Aussterben zu bewahren versucht.

Natürlich kenne auch ich die Märchen mit dem großen bösen Wolf der in Märchen, Fabeln und Geschichten wohl das Sinnbild für Gefahr und Verschlagenheit darstellt. Dieses Bild hat sich auch in die Köpfe der Bewohner der Landschaft in der Geschichte eingebrannt. Als ein Farmer ums Leben kommt ist für die Menschen sofort klar wer der Täter und somit der Feind ist..Es sind die Wölfe und eine Hetzjagd beginnt.Nur Inty kennt die Wahrheit. Um die Wölfe zu retten muss sie sich ihren Ängsten stellen.

Nach und nach erfährt der Leser immer mehr darüber warum Inty sich so vor den Menschen zurückgezogen hat und warum ihre Schwester, mit der sie zusammenlebt nicht mehr spricht sowie über das harte Leben der beiden.
Inty die Mirror Touch synesthetikerin ist, wodurch sie die Gefühle anderer Wesen am eigenen Leib spürt, bemüht sich ihr ganzes Leben lang Grenzen zu setzten. Mal mehr mal weniger gut gelingt es ihr sowohl den Schmerz der Lebewesen um sie herum auszuhalten. Die Lage spitzt sich zusehends zu und es geht alles in Richtung Eskalation, da die Menschen die gegen die Wölfe sind teilweise vor nichts zurückschrecken.So entsteht ein Spannungsbogen der einen nicht loslässt. Wird Inty alles aufs Spiel setzten und alles retten oder alles was sie liebt verlieren? Wie weit gehen wir für die die wir lieben?

Die Autorin die Eigenschaften der Protagonistin beschreibt hat mich nachhaltig beeindruckt. Schon nach wenigen Seiten war ich gefesselt, habe mitgefiebert und gehofft das Inty und ihre Kollegen erfolgreich sein mögen.

Für mich war das Buch sprachlich als auch inhaltlich ein absolutes Highlight.
Vielen Dank an den @sfischer Verlag für das Bereitstellen des Rezensionsexemplars

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Veröffentlicht am 08.05.2022

Was einer von uns geschieht geschieht uns allen

Die Wut, die bleibt
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[TW: Tod, Suizid, Sexualisierte Gewalt, Essstöhrung, Trauer]

Mareike Fallwickl hat mit "Die Wut die Bleibt" einen fantastischen Roman über weibliche Wut und weibliche Trauer geschrieben

Die drei Protagonisten ...

[TW: Tod, Suizid, Sexualisierte Gewalt, Essstöhrung, Trauer]

Mareike Fallwickl hat mit "Die Wut die Bleibt" einen fantastischen Roman über weibliche Wut und weibliche Trauer geschrieben

Die drei Protagonisten sind Helene, die sich ohne ein Wort beim Abendessen vom Balkon in den Tod stürzt, Helenes beste Freundin Sarah die versucht die Lücke zu füllen die Helene hinterlassen hat und Lola, Helenes Tochter.

Nach Helenes Tod stehen alle vor einem Scherbenhaufen. Sarah fühlt sich verantwortlich für Helenes Familie, Helenes Mann ist vollkommen überfordert und Lola versucht mit all der Wut klarzukommen die sie nach dem Tod ihrer Mutter verspürt und sucht Trost im Feminismus. Sie ergibt sich voll und ganz ihrer Wut. All der Wut über den Freitod ihrer Mutter, auf das Patriarchat das ihrer Meinung nach dazu geführt hat und dem ganzen System. Sie will nicht länger akzeptieren das Frauen als das schwache Geschlecht angesehen werden und beginnt sich auf einen Kampf vorzubereiten bei dem sie den gegner genau benennen kann : das Patriarchat. Diesen übermächtigen Gegner gilt es zu stürzen...in diesen Kampf legt sie all ihren Frust, ihre Überzeugung und all ihre Wut.

Mir hat dieser Roman unglaublich gut gefallen. Im Rahmen der Handlung entlarft Mareike Fallwickl nach und nach immer mehr sexistische Strukturen und wie die Gesellschaft diese nicht zu hinterfragen gelernt hat, sie somit einfach übernimmt und als Naturgegeben ansieht. Man sieht auch was passiert wenn Frauen sich gegen das System auflehnen und nicht mehr mitspielen.

Für mich ein absolut gelungener Roman der sowohl sprachlich als auch inhaltlich überzeugen konnte, jedoch nicht ohne einige triggerwarnungen auskommt und tabus bricht. Ein unglaublich tolles und in meinen Augen wichtiges Buch.

Am Schluss noch ein Zitat das in meinen Augen für den Roman sehr wichtig ist:

"Ihre Tränen fallen in diese Festung aus Körpern, und es spielt keine Rolle, dass sie fünfzehn sind, siebzehn, achtzehn, Lola fühlt sich alt, unendlich alt. [...] Sie hört einen Herzschlag, [...] und sie weiß, was sämtliche Frauen auf dieser Welt wissen : Was einer von uns geschieht, geschieht uns allen. " S. 234

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Veröffentlicht am 08.05.2022

Eine Familie im Widerstand

Das letzte Licht des Tages
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[TW: Gewalt, Nationalsozialismus, Antisemitismus, Sexualisierte Gewalt]

"Wenn jeder nur an sein eigenes Schicksal denkt, wer wird uns dann retten? Wer wird Frankreich retten?" Kapitel 25 s. 251

Nachdem ...

[TW: Gewalt, Nationalsozialismus, Antisemitismus, Sexualisierte Gewalt]

"Wenn jeder nur an sein eigenes Schicksal denkt, wer wird uns dann retten? Wer wird Frankreich retten?" Kapitel 25 s. 251

Nachdem ich "Das Buch der verschollenen Namen" der Autorin gelesen und geliebt habe musste ich nun auch diesen Roman unbedingt lesen.

Kristin Harmel erzählt hier eine Resistance Geschichte auf zwei Zeitebenen.

Liv und ihre Großmutter kommen aus Amerika um das Weingut Chauveau in Frankreich zu besuchen. Dort begibt Liv sich mit Hilfe des jungen Anwalts Julien Cohn auf eine Reise in die Vergangenheit. Worauf sie sich mit dieser Reise eingelassen hat und das sie ihr ganzes Leben und ihre Sicht auf vieles für immer verändern wird weiß sie anfangs nicht. Und nicht nur die Reise in die Vergangenheit ändert so einiges. Liv beginnt nach ihrer Scheidung durch die bekanntschaft mit Julien wieder an die Zukunft zu denken. Doch auch Julien hat an seiner Vergangenheit schwer zu tragen. Können sie sich zusammen ihren Wunden und Narben stellen und eine gemeinsame Zukunft aufbauen?

Im zweiten Erzahlstrang wird die Geschichte von Inés erzählt die sich im Jahre 1940 aufgrund der Aktivitäten ihres Ehemannes in der Resistance gezwungen sieht eine Seite zu wählen. Inés schließt sich dem Widerstand an und hilft ihrem Mann, seinem Freund und dessen Frau dabei Waffen und Flüchtlinge zu verstecken. Als sie jedoch von ihrem Mann betrogen und verraten wird begeht sie einen tragischen und schwerwiegenden Fehler.

Der Roman springt von der Geschichte zwischen den Jahren ab 1940 und dem Jahr 2019. Es entrollt sich eine Geschichte von Liebe, Zusammenhalt, Leidenschaft, Verrat und Widerstand die einen nicht kaltlässt und sofort in seinen Bann zieht.

Interessant war auch das, da Liv ja eine Touristin ist und die ein oder andere Stadtführung bekommt auch ein bisschen mehr über die Geschichte der Region erfährt. So entsteht ein toller, spannender Mitreißender Roman mit einer unglaublichen Geschichte und tollen atmosphäre.

Vielen Dank an den droemerknaur Verlag für das tolle Rezensionsexemplar.

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Veröffentlicht am 08.05.2022

Ein tolles Buch

Die Geschichte einer afrikanischen Farm
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"Könnte ich doch nur in der Zukunft noch einmal auf die Welt kommen! Dann ist man als Frau vielleicht nicht mehr von Geburt an gebrandmarkt." Kapitel 3 "" Gregory Rose findet seine Seelenverwandte" S. ...

"Könnte ich doch nur in der Zukunft noch einmal auf die Welt kommen! Dann ist man als Frau vielleicht nicht mehr von Geburt an gebrandmarkt." Kapitel 3 "" Gregory Rose findet seine Seelenverwandte" S. 310

Diese Zitat von Lyndall einer der Protagonisten des 1883 erstmals erschienenen Romans finde ich sehr bezeichnend für den ganzen Roman. Lyndall, eine junge Frau die als Waise bei ihrer Tante lebt will sich nicht zufriedengeben mit der Rolle die ihr als Junge Frau von der Gesellschaft Aufgebürdet wird. Sie will einen a Beruf erlernen und so viel Wissen erlangen wie möglich ist da sie dieses mit Freiheit gleichsetzt.

Durch sie entlarft Olive Schreiner nach und nach sehr gelungen immer mehr Gesellschaftliche Probleme ihrer Zeit, voreheliche Schwangerschaft, die Rolle der Frau in der Gesellschaft, die Rolle des Christentums die die Überwindung von Geschlechterschranken verhindert und vieles mehr. Auf der anderen Seite steht Waldo, der Mann ihrer Schwester der aus seiner Patriachal bevorzugten Stellung heraus nicht gelernt hat das Unrecht zu sehen, wozu auch, es ist doch alles gut und bequem so wie die Dinge sind. Die beiden, die unterschiedlicher nicht sein könnten kommen sich näher, Waldo verliebt sich in Lyndall, diese Leidenschaftliche Frau die flammende Reden über Freiheit, Gleichstellung und Selbstbestimmung hält, umfassende Bildung für Frauen fordert

Der Roman wurde 1883 veröffentlicht. Als Verfasser desselben wurde Mr. Ralph Iron genannt von dem man bis dahin noch nie etwas gehört hatte. Der Roman wurde von mehreren Verlagen abgelehnt, nach dem Erscheinen und nachdem bekannt wurde das es sich bei der Verfasserin um eine noch nicht einmal dreißig Jahre alte Frau handelte war es nahezu ein Skandal.

Mir hat dieser Roman sehr gut gefallen auch wenn ich anfangs ein bisschen brauchte um in die Geschichte hineinzufinden.

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