Undercover am Set
LockvogelDer Freund von Schauspielschülerin Toni ist verschwunden, zusammen mit Schmuck und dem kompletten Barvermögen, dass Toni für ihre Großmutter verwaltet. Sie will deshalb auch nicht die Polizei einschalten, ...
Der Freund von Schauspielschülerin Toni ist verschwunden, zusammen mit Schmuck und dem kompletten Barvermögen, dass Toni für ihre Großmutter verwaltet. Sie will deshalb auch nicht die Polizei einschalten, sonst erfährt die Großmutter von der prekären Lage. Sie sucht deshalb Privatdetektiv Brehme auf. Der hat auch schon bessere Tage gesehen, ist gesundheitlich angeschlagen und seine Detektei steht kurz vor dem Aus.
Zufällig sucht auch gerade Sybille Steiner, die Gattin eines angesehenen Filmregisseurs seine Hilfe. Auf einer High Society Party kam ein Aushilfskellner zu Tode, offensichtlich kein Unfall. Der junge Mann hat sich eingeschlichen um Steiner sein Drehbuch zu zeigen. Außerdem fürchtet Frau Steiner, dass ihr Mann erpresst wird. Einige Tagebuchauszüge scheinen zu beweisen, dass Steiner für die Vergabe von Rollen Gefälligkeiten von den jungen Schauspielerinnen verlangt. Ein Desaster, wo die Me-Too –Debatte gerade hochkocht.
Da Toni kein Geld für Brehmes Honorar hat, mimt sie für ihn den Lockvogel, um in sich in das Umfeld von Regisseur Steiner einzuschleichen.
Da findet sich ein außergewöhnliches Ermittlerduo zusammen. Brehme, immer kurz vor einem Herzinfarkt und die etwas naive und mitunter tollpatschige Toni. Im Laufe der Handlung wachsen sie zu einem echten Team zusammen. Das zu verfolgen machte mir Spaß.
Der Fall schien mir sehr konstruiert und ich vermisste auch die durchgehende Spannung. Neben den gelungenen gezeichneten Ermittlern fielen die Protagonisten ab. Sie blieben blass und eindimensional. Als Ausnahme von Fernanda, der jungen Polizistin und Ex-Kollegin von Brehme, die ihm auch nach seinem Ausscheiden bei der Polizei, verbunden blieb.
Die zwei Handlungsstränge – die Erpressung und der Mord an dem jungen Drehbuchschreiber – kreuzen sich immer wieder, auch wenn es dauert bis Toni und Brehme eine Verbindung finden. Sprachlich fand ich das Buch ganz gelungen, die Filmwelt wird gut dargestellt. Das ist auch zu erwarten, arbeitet die Autorin schließlich auch als Regisseurin und Schauspielerin.
Insgesamt ein solider Krimi, von dem ich mir allerdings mehr versprochen habe, da ich die Autorin bereits von ihren Fiore-Krimis kannte.