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Veröffentlicht am 31.07.2021

Fortsetzung der Saga um Artur, Carl und Isi

Revolution der Träume
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In „Revolution der Träume“ setzt der Autor die Geschichte der Jugendfreunde Artur, Carl und Isi fort.

Alle drei hat der Krieg gezeichnet, Artur am schwersten, aber sie haben überlebt und finden in Berlin ...

In „Revolution der Träume“ setzt der Autor die Geschichte der Jugendfreunde Artur, Carl und Isi fort.

Alle drei hat der Krieg gezeichnet, Artur am schwersten, aber sie haben überlebt und finden in Berlin wieder zusammen. Artur, der Macher, ist ein erfolgreicher Geschäftsmann in der Halbwelt geworden, betreibt Bars und Clubs und schafft es immer wieder seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Carl ist inzwischen Kameramann und arbeitet unter Ernst Lubitsch. Isi, Revolutionärin wie eh und je hat sich dem Spartakusbund angeschlossen.

Berlin in den Zwanziger Jahren – hier liegen Elend und Hunger, Vergnügungs- und Verschwendungssucht nah beieinander. Die politische Lage ist mehr als instabil, Aufstände sind an der Tagesordnung, genau wie die blutige Niederschlagung der Hoffnungen.

In diesem Spannungsfeld lässt der Andreas Izquierdo den Leser wieder an den Schicksalen seiner Protagonisten teilhaben. Man wird einfach in die Geschichte hinein gezogen, fiebert, leidet und freut sich mit den Dreien. Die Historie, penibel recherchiert, ergibt den lebhaften Hintergrund dazu. Dieses Zeitbild hat mir gut gefallen und auch wie der Autor seine Figuren darin einbettet. An Schicksalen von Einzelpersonen werden geschichtliche Ereignisse immer gleich viel greifbarer. Gelungen und schlüssig war für mich auch der Reifeprozess von Artur, Carl und Isi. Waren die Grundzüge ihrer Charaktere schon im ersten Band angelegt, haben die Ereignisse während des 1. Weltkriegs alle drei reifen lassen. Aber ihre Freundschaft ist fest und unverbrüchlich geblieben.

Aber es ist vor allem der lebendige und spannende Schreibstil, der das Buch für mich wieder zu einem echten Leseerlebnis werden ließ. Nachdem ich schon den ersten Band verschlungen hatte, war ich neugierig, ob mich die Fortsetzung wieder so begeistern kann. Sie konnte!!

Ich denke aber, dass man auch gut mit diesem Buch beginnen kann, die Vorgeschichte erschließt sich in Rückblenden, aber es schade, wenn man sich die Jugendjahre von Artur, Carl und Isi entgehen lassen würde.

Spannend und mitreißend erzählte Geschichte, ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen.

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Veröffentlicht am 29.07.2021

Die Haushaltsgöttin

Juno Browne und der Tote im Antiquitätenladen
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Juno Browne hat ein kleines Unternehmen auf die Beine gestellt, Putzarbeiten, Hundeausführen und was sonst noch als Dienstleistungen anfällt. So lernt sie den alten Mr. Nickolai kennen, einen eigenbrötlerischen ...

Juno Browne hat ein kleines Unternehmen auf die Beine gestellt, Putzarbeiten, Hundeausführen und was sonst noch als Dienstleistungen anfällt. So lernt sie den alten Mr. Nickolai kennen, einen eigenbrötlerischen Antiquitätenhändler und Trödler, der Hilfe beim Polieren seiner besseren Möbelstücke braucht. Old Nick, wie er genannt wird, ist keine ganz honorige Figur, manche seiner Stücke haben eine obskure Herkunft.

Nach einigen Monaten, der alte Grantler ist Juno irgendwie ans Herz gewachsen, findet sie ihn erschlagen in seiner Wohnung. Sie erinnert sich an zwei dubiose Gestalten, die ihn kürzlich bedrängten und über ihr Erscheinen nicht glücklich waren. Als sie der Polizei einen entsprechenden Hinweis gibt, gerät sie selbst in Gefahr. Doch Juno ist unerschrocken, die Materie macht ihr Spaß und so beginnt sie sich in Antiquitäten-Kreisen umzuhören und auf eigene Faust zu ermitteln.

Das ist ein gelungener Cosy-Crime, bei dem alle Zutaten passen. Eine schöne englische Landschaft, eine junge, hübsche und unerschrockene Ermittlerin wider Willen und ein interessantes Thema. Denn es ist ja bekannt, dass kaum in einer Branche so viel gelogen und betrogen wird, wie auf dem Kunst- und Antiquitätenmarkt.

Die Autorin hat einen unterhaltsamen Stil, schreibt frisch und originell. So ist ihr Krimi wirklich eine amüsante und lockere Unterhaltung. Die Spannung kommt ebenfalls nicht zu kurz, denn Juno gerät bei ihren Unternehmungen mitunter in brisante Situationen, die sie nur mit Hilfe ihrer Freunde meistern kann.

Die Nebenfiguren sind mit Liebe zum Detail ausgedacht. Morris und Ricky, ein älteres Paar aus der Theaterszene, sind immer für ein Schmunzeln gut. Verbena, eine der unangenehmeren Kundinnen, ist die typische englische Society-Lady und viele mehr. Das gibt der Geschichte viel Farbe und Flair.

Juno hat Potential für weitere Fälle.

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Veröffentlicht am 26.07.2021

Leseempfehlung

Wir für uns
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Josie ist die Geliebte von Bengt, schon seit 9 Jahren. Sie weiß, dass er nie seine Familie verlassen wird und ist mit dem wöchentlichen Besuch zufrieden. Nie eine gemeinsame Nacht, nie eine gemeinsame ...

Josie ist die Geliebte von Bengt, schon seit 9 Jahren. Sie weiß, dass er nie seine Familie verlassen wird und ist mit dem wöchentlichen Besuch zufrieden. Nie eine gemeinsame Nacht, nie eine gemeinsame Reise. Josie hofft auf später. Doch dann wird sie schwanger, 41 ist sie nun, und sie weiß, dass das die letzte Chance für sie ist. Doch Bengt will kein Kind.

Zufällig lernt sie Kathi kennen. Die hat grade kurz vor der Goldenen Hochzeit ihren Mann Werner begraben. Die beiden freunden sich an. Mit Kathi kann Josie reden, so wie sie mit ihrer distanzierten Mutter nie reden konnte. Doch Kathi hat auch ihr ganzes Leben auf später gehofft. Ihr Sohn Max ist ihr entfremdet.

Die Geschichte zweier Frauen, die Nähe finden, wo sie sie nicht gesucht haben, die einander vertrauen und endlich reden können. Über Nähe, über Entfremdung und unerfüllte Wünsche. Die Autorin erzählt das sehr feinfühlig, lässt ihre Protagonisten in die Vergangenheit reisen und alte Verletzungen spüren. Auch wenn die Frauen eine Generation trennt, gibt es Gemeinsamkeiten, die Barbara Kunrath gut in Szene setzen kann. Wie sich eine Freundschaft entwickelt, die beide Frauen trägt, wie sie Probleme gemeinsam angehen und Ängste zu zweit tragen und sie damit leichter machen, ist wunderschön und empathisch erzählt.

Durch ihre feinfühlige und lebensechte Charakterisierung der Protagonistinnen konnte ich mich sehr gut in die Frauen einfühlen. Ich habe ihre Traurigkeit, ihre Enttäuschung, aber auch ihre Freuden geteilt. Barbara Kunraths Sprachstil hat mich sehr angesprochen und die Geschichte dieser beiden Frauen fand ich schön und lebensbejahend.

Eine uneingeschränkte Leseempfehlung von mir.

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Veröffentlicht am 21.07.2021

Toller Krimi

Zuagroast
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In Buchschachen im südlichen Burgenland will der erfolgreiche Stararchitekt Paul – allerdings teilt kaum jemand seine eigene Einschätzung – einen Neuanfang machen. Pläne für ein Ferienhausprojekt hat er ...

In Buchschachen im südlichen Burgenland will der erfolgreiche Stararchitekt Paul – allerdings teilt kaum jemand seine eigene Einschätzung – einen Neuanfang machen. Pläne für ein Ferienhausprojekt hat er schon und mit finanziellen Anreizen sind die Lokalpolitiker immer gern dabei, egal ob der Grund Naturschutzgebiet ist oder nicht. Jedenfalls hat Paul für sich und seine Frau schon eine entsprechende Villa mit viel Glas und Beton in den Ort gesetzt. Nur Eva fühlt sich dort überhaupt nicht wohl. Aber mit Paul, der sie gern „Würmchen“ nennt und auch so behandelt, gäbe es wohl kaum einen Wohlfühlort.

Vera ist freischaffende Journalistin mit sehr kleinem Einkommen und da ist sie froh, dass sie das Haus der Uroma geerbt hat, wo sie und ihre Tochter wenigstens günstig wohnen. Probleme macht nur der Garten, denn die Schnecken fressen die Gemüsesetzlinge schneller ab, als sie sie pflanzen kann.

Aber es gibt ja den Gartenclub in Buchschachen und Johanna hat für jedes Problem das passende Kraut. Das spürt auch Paul, denn seit Eva dort Freunde und Hobby gefunden hat, spurt sie nicht mehr so, wie der Obermacho das erwartet.

Das Krimidebüt von Martina Parker hat mich begeistert. Witzig, hintergründig und bitterböse war das Buch das reinste Lesevergnügen. Die Autorin hat sich eine Frauenriege ausgedacht, die sich gewaschen hat, da ist keine ganz so harmlos, wie es auf den ersten Blick scheint. Diese Charaktere haben mir viel Spaß gemacht und dass die männlichen Protagonisten dagegen kaum ankommen, noch mehr.

Nicht nur mit dem schönen Cover fällt dieser Burgenland-Krimi aus dem Rahmen, die Verbindung Gartenglück und Krimi und der ewige Kampf einheimisch gegen „zuagroast“ bietet jede Menge spannender und witziger Szenen, sondern auch frische und lebendige Dialoge.

Ja, das ist ein Buch, das man nicht aus der Hand legen möchte. Die Spannung wird durch einen geheimnisvollen Prolog und „Trauerarbeit“ genannte Gedanken einer unbekannten Person verstärkt.

Und dann gibt es noch einen ganz besonderen Bonus: Jedes Kapitel beginnt mit einem Wissenshäppchen aus der Tier- oder Pflanzenwelt. Manchmal so skurril, dass ich sogar mit dem Lexikon das nachgelesen und vertieft habe.

Chapeau Martina Parker!

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Veröffentlicht am 20.07.2021

Tod beim Feuerwerk

Tod an der Alster
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Kommissarin Svea Kopetzki wird mit einem Mordfall konfrontiert, der sie in die Welt der Hamburger Schickeria führt. Die Schönheitschirurgin Helena Pahde wurde ermordet. Es ist die Nacht des Alster Feuerwerks ...

Kommissarin Svea Kopetzki wird mit einem Mordfall konfrontiert, der sie in die Welt der Hamburger Schickeria führt. Die Schönheitschirurgin Helena Pahde wurde ermordet. Es ist die Nacht des Alster Feuerwerks und viele Schaulustige tummeln sich mit ihren Handys auf der Straße. Es gibt also viele Bilder und Zeugen der letzten Lebensminuten von Helena, aber keine Aussage, keine Aufnahme ist so richtig brauchbar.

Auch die Vielzahl der Spuren verwirren Svea und ihr Team eher. Es stellt sich heraus, dass Helena viele Feinde hatte. Es gibt unzufriedene Patienten, abgelegte Liebhaber und einen gehörnten Ehemann. Doch alle Verdächtige warten mit einem Alibi auf. Während sich Svea in ihren Fall verbeißt, bemerkt sie auch atmosphärische Störungen im Team.

Ein klassischer Krimi, der viel Wert auf realistische Polizeiarbeit legt und damit die Handlung spannend vorantreibt. Dazu kommen kleine Einschübe aus der Sicht des Täters und der Leser hat damit das Gefühl, dass er immer schon ein wenig mehr weiß, als die Beamten.

Die Autorin gestaltet ihre Figuren gut. Ihre Ermittlerin ist eine gestandene Frau mit Ecken und Kanten und viel Lebenserfahrung. Im Umfeld in der teuren Schönheitsklinik gibt witzige Szenen und bei manchem Patienten hat man fast einen entsprechenden C-Promi vor Augen.

Das ist der zweite Band um Kommissarin Svea, den man auch sehr gut separat lesen kann. Auch dieses Buch hat mich wieder überzeugt.

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