Der Berg ruft
SpritztourJürgen Seibold nimmt seine Leser nun schon zum 6. Mal mit auf eine „Spritztour“ ins Allgäu. Dieses Mal geht es an den Tegelberg, oder besser gesagt, hinauf. Eike Hansen, der Hannoveraner der seit einiger ...
Jürgen Seibold nimmt seine Leser nun schon zum 6. Mal mit auf eine „Spritztour“ ins Allgäu. Dieses Mal geht es an den Tegelberg, oder besser gesagt, hinauf. Eike Hansen, der Hannoveraner der seit einiger Zeit das Kemptener Kommissariat leitet, will angetan in nagelneuer Lederhose und Karohemd einen freien Tag mit Freundin Resi verbringen. Aber schon am Parkplatz gibt es Getümmel und Gerempel und in der Seilbahn lehnt sich ausgerechnet der ungehobelte Rempler immer enger an Resi. Nicht ganz freiwillig, wie der Leser gleich merkt, denn als den Menge sich lichtet, gleitet der Mann tot zu Boden.
Da mit Hansen und der Rechtsmedizinerin Resi das Personal schon vor Ort ist, wird gleich ermittelt statt gewandert.
Möller, so hieß der Tote ist kein unbeschriebenes Blatt gewesen, was sie über ihn ermitteln, bringt auch das BKA auf den Plan und der Fall wird den Kemptenern schnell entzogen. Aber davon lässt sich Hansen und sein Team nicht stoppen.
Ich mag die Allgäu Krimis des Autors sehr gerne. Sie nehmen mich jedes Mal mit in eine neue Ecke dieser wunderbaren Landschaft. Auch wenn sich die Geschichte von Resi und Eike wie ein roter Faden durch die Krimis zieht, ist jeder Fall anders und in sich geschlossen. Die liebe den wunderbar hintergründigen Humor, den Seibold aufblitzen lässt und seine Ideen für skurrile Charaktere und überraschende Plots. Dieser Fall hat mich ein wenig enttäuscht, die Idee das BKA und geheimnisvolle Agenten miteinzubeziehen, konnte mich nicht ganz überzeugen. Aber vielleicht liegt es auch daran, dass meine Erwartungen von Band zu Band höher geschraubt wurden.
Trotzdem habe ich mich wieder blendend unterhalten und mich mit Vergnügen an den Ermittlungen beteiligt. Auch Ignaz muss ich erwähnen, der wieder für kätzische Höhepunkte sorgte.
Wer Bayern und Regionalkrimis liebt, liegt hier – wie immer bei Seibold – richtig.