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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.01.2024

Spannend erzählt

Die Mönchin
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Abtei Ennswalden anno 1405, wer assoziiert hier nicht den Klassiker "Der Name der Rose" ? Der Roman erstreckt sich zeitlich über einen kurzen Zeitraum, nämlich genau über 31 Tage mit einigen Rückblenden. ...

Abtei Ennswalden anno 1405, wer assoziiert hier nicht den Klassiker "Der Name der Rose" ? Der Roman erstreckt sich zeitlich über einen kurzen Zeitraum, nämlich genau über 31 Tage mit einigen Rückblenden. Das Cover passt hervorragend zum Titel und Setting.

Direkt positiv hervorzuheben sind die Karte, das Personenverzeichnis und grundlegende Informationen über das Klosterleben, die direkt am Anfang des Buches zu finden sind. Das Glossar und ein Nachwort zur historischen Einordnung runden das Buch am Ende ab.

Adriana von Bronnen kommt in einem geheimen und einem offiziellen Auftrag in die Abtei Ennswalden. Schon bald steckt sie in Ermittlungen zu den grausamen Morden an Mönchen. Besteht ein Zusammenhang mit ihrem Auftrag?

Peter Orontes gelingt hier eine gut durchdacht Handlung. Der Spannungsaufbau ist durchweg vorhanden, da immer mehr Verdächtige wegfallen. Die Protagonisten sind beeindruckend und selbst Nebenfiguren sind toll ausgearbeitet. Die abschließende Lösung ist logisch und ein wenig überraschend.

Die historische Recherche, die dem Roman zugrunde liegt, spiegelt die Lebensweise der Mönche gut wieder. Sie stand ja damals oft im Gegensatz zu den Anforderungen der Kirche (die es ja selbst auch nicht so genau nahm). Auch die religiösen Grundlagen dieser Zeit werden gut wiedergegeben.

Ich hätte mir noch ein bisschen mehr über die Rolle der Frauen zu dieser Zeit gewünscht. Die Tatsache , das Adriana in die Rolle eines Mönches geschlüpft ist und die Schwierigkeiten der Frauen an Bildung zu gelangen, gehen etwas unter.

Insgesamt ein toller historischer Roman, der einen für den Lesezeitraum in die Atmosphäre des Mittelalters versetzt.

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Veröffentlicht am 10.12.2023

Nachdenklich und überzeugend

Kant und das Leben nach dem Tod
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Kant ermittelt zum dritten Mal. Das Team ist unverändert und der Focus in der Story liegt wieder auf der Ermittlertätigkeit.
Private Informationen über Kant und sein Team sind nur dezent vorhanden, so ...

Kant ermittelt zum dritten Mal. Das Team ist unverändert und der Focus in der Story liegt wieder auf der Ermittlertätigkeit.
Private Informationen über Kant und sein Team sind nur dezent vorhanden, so dass die Krimihandlung zu keinem Zeitpunkt in den Hintergrund rückt.
Das Thema ist keine leichte Kost. Es geht um Einsamkeit im Alter, Anonymität in Hochhaussiedlungen und über allem schwingt eine Gesellschaftskritik mit.
Ein abgetrennter Arm, tiefgekühlte Leichen und Menschen, die keiner vermisst. Dieser Fall geht nicht nur Kant und seinem Team nah, sondern berührt einen auch als Leser.
Marcel Häußler gelingt es mit seinem Schreibstil, der ohne Schnörkel und Ausschweifungen daher kommt, den Spannungsbogen über das ganze Buch aufrechtzuerhalten. Der Leser hat genug Gelegenheiten mitzurätseln. Die Auflösung meint man schon zu kennen, aber es kommt dann doch anders als erwartet.
Auch der dritte Fall bekommt 4 Sterne und eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 02.11.2023

Guter Reihenauftakt im eiskalten Schweden

Im Herzen so kalt (Ein Fall für Maya Topelius 1)
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Maya Topelius und ihr Partner Pär Stenqvist ermitteln in Östersund. Mats Anderberg, ein bekannter Umweltaktivist, wurde ermordet. Zum Serienstart werden wir in die eisige Winterlandschaft von Schweden ...

Maya Topelius und ihr Partner Pär Stenqvist ermitteln in Östersund. Mats Anderberg, ein bekannter Umweltaktivist, wurde ermordet. Zum Serienstart werden wir in die eisige Winterlandschaft von Schweden versetzt, die ja immer einen guten atmosphärischen Background bietet. Sandra Åslund spart nicht mit Themengebieten. Illegale Holzabholzung, Umwelt, Morde, Brandstiftung, ein vermisstes Kind. Die üblichen Differenzen zwischen "Stadt" - und "Land" Polizei. Dazu private Probleme von Mayas Freundin Sanna.
Der Schreibstil ist flüssig, die Kapitel kurz gehalten. Die Handlung durchaus gut erdacht, wenn es auch für mich gerne ohne das Klischee der schwierigen Zusammenarbeit gegangen wäre. Störend habe ich auch die Marotte der deutschen und schwedischen Sprichwörter empfunden, deren Sinn sich mir nicht erschlossen hat. Insgesamt aber ein positiver Reihenstart, der zum Ende hin auch in Tempo und Spannung ordentlich zugelegt hat. Die beiden sympathischen Protagonisten und die schöne schwedische Atmosphäre machen neugierig auf ein zweiten Band, der nach der ersten Einführung der Personen sicher noch mehr Potential bietet

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Veröffentlicht am 06.10.2023

Interessantes Thema

Taubenschlag
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Zweiter Fall für das deutsch-dänische Ermittlerteam Lykke Teit und Rudi Lehmann.
Leichenfunde in einem alten Berliner Bunker und brutal ermordete Menschen in Norddeutschland. Der großen Frage nach dem ...

Zweiter Fall für das deutsch-dänische Ermittlerteam Lykke Teit und Rudi Lehmann.
Leichenfunde in einem alten Berliner Bunker und brutal ermordete Menschen in Norddeutschland. Der großen Frage nach dem Zusammenhang gehen die beiden Ermittler auf den Grund. Wie schon in Band 1 lebt dieser Krimi von den Ermittlungen. Der Fall reicht weit bis in die deutsch-deutsche Vergangenheit zurück. Der Schreibstil ist ruhig, aber der Spannungsbogen ist, wenn auch nicht hoch, immer vorhanden. Die Dialoge sind angenehm zu lesen, wobei der feine Humor aus Band 1 diesmal etwas kurz kommt. Lykke und Rudi kommen beide sehr authentisch rüber. Der private Anteil ist völlig im Rahmen. Er dient der Weiterentwicklung der Charaktere, überlagert jedoch nicht die Handlung.
Es hätte dem Krimi und dem Miträtseln gut getan, wenn der Name des Täters nicht schon so früh bekannt gewesen wäre.
Insgesamt aber ein guter, solider Krimi, der definitiv Lust auf Band 3 macht.

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Veröffentlicht am 02.10.2023

10 Gründe um einen Berg zu besteigen

Gipfelrausch
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Der Untertitel zu diesem Buch "Warum ich auf Berge steige" beschäftigt mich schon länger.
Philipp Laage nähert sich diesem Thema Stück für Stück, Berg für Berg.
Er beginnt mit den Bergen, die, im Urlaub ...

Der Untertitel zu diesem Buch "Warum ich auf Berge steige" beschäftigt mich schon länger.
Philipp Laage nähert sich diesem Thema Stück für Stück, Berg für Berg.
Er beginnt mit den Bergen, die, im Urlaub mit seinen Eltern im Zillertal, seine Begeisterung geweckt haben.
Wer die Berge ebenfalls liebt, kann sich in diesen Kapiteln sicher wiederfinden.
Die Ansprüche stiegen und schon findet sich der Leser auf Gipfeln wieder, die weit entfernt in Ländern liegen, die einem nicht so direkt zu Berggipfeln einfallen.
Wir begleiten ihn bei Hochgefühlen, Erfolgen und Niederlagen. Riskanten Manövern und Fehlern, die gerade nochmal gut gehen. Philipp Laage lässt uns in seine Gefühlswelt blicken und versucht selbst zu ergründen, warum er das tut.
Der Umweltaspekt des Bergsteigen ist genauso ein Thema, wie die unterschiedlichen Kulturen und die Auswirkungen des Bergtourismus.
Das alles in einem ansprechenden Schreibstil, der einen zum Teil mitten in das Geschehen versetzt. Der Aufbau des Buches, mit dem Bergbild vor jedem Kapitel und dem Glossar am Ende des Buches ist gut gemacht. Wenn die Frage "Warum" für mich auch jetzt immer noch nicht wirklich geklärt ist, so kann ich ihm doch in einem Punkt definitiv zustimmen.
Auf den Bergen/Gipfeln bekommt man den Kopf frei und sieht manches viel klarer.
Wer die Berge liebt, dem kann ich das Buch nur empfehlen.

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