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Veröffentlicht am 07.04.2023

Tödliche Schatten der Vergangenheit

Das Schweigen der Klippen
5

Ellis Corbet nimmt uns ein zweites Mal mit auf die malerische Insel Guernsey. Diesmal geht es um die demente alte Dame, Odile. Sie stürzt über die Klippen und wieder meldet sich Kates Bauchgefühl. Unfall ...

Ellis Corbet nimmt uns ein zweites Mal mit auf die malerische Insel Guernsey. Diesmal geht es um die demente alte Dame, Odile. Sie stürzt über die Klippen und wieder meldet sich Kates Bauchgefühl. Unfall oder Mord?
In gewohnt ruhiger Weise nimmt das Team die Ermittlungen auf. Wir treffen auf die bekannten Gesichter aus Band 1. Im Focus steht auch das Pflegeheim, in dem Odile lebte. Dies nimmt Ellis Corbet zum Anlass die Themen Einsamkeit, Demenz und Missstände in Pflegeheimen aufzugreifen.
Ein zweiter Schwerpunkt liegt auf den Ereignissen zur Zeit des Zweiten Weltkrieges. Dazu gehört auch die Ausgrenzung von Frauen, die sich mit den deutschen Besatzern einließen. Ein mir in der Form bisher unbekanntes Thema. Der Leser erhält durch die , in kursiver Schrift, eingeschobenen Handlungsteile aus dieser Zeit, einen kleinen Informationsvorsprung.
Die landschaftliche Schönheit von Guernsey findet natürlich auch wieder entsprechende Beachtung und weckt die Lust, dort den Urlaub zu verbringen.
Die Geschichte zwischen Kate und Nicolas entwickelt sich weiter. Genau wie in Band 1 bleibt sie aber dezent im Hintergrund.
Die Klappentextaussage, dass die Polizistin und der Archäologe ein Ermittlerteam bilden, halte ich für etwas irreführend.
Der Fall selbst bleibt spannend bis zum Schluss und lebt wieder von der klassischen Ermittlungsarbeit, bei der es auch immer wieder Sackgassen gibt.
Fall, Charaktere und Nebenhandlungen konnten mich wieder überzeugen. Ich hoffe auf eine weitere Fortsetzung. Gerne vergebe ich 4,5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 05.04.2023

Krimi mit viel Urlaubsflair

Südlich von Porto lauert der Tod
0

Das Cover mit den blau weißen Azulejos und Bildern von Torreira versetzen den Leser direkt in portugiesische Urlaubsstimmung.
Ria, eine deutsche Polizistin, kommt zur Beerdigung ihres Großvaters nach Portugal. ...

Das Cover mit den blau weißen Azulejos und Bildern von Torreira versetzen den Leser direkt in portugiesische Urlaubsstimmung.
Ria, eine deutsche Polizistin, kommt zur Beerdigung ihres Großvaters nach Portugal. Da sie Urlaub nach Querelen im beruflichen und privaten Leben dringend nötig hat, bleibt sie für ein paar Wochen, um Zeit mit ihrer dortigen Familie und Freunden zu verbringen.
Eine verschwundene Tote weckt die Kriminalistin in ihr und sie ermittelt gemeinsam mit João, dem Dorfpolizisten und nebenbei noch ihr Cousin. Mariana da Silva skizziert sämtliche Charaktere auf eine sehr sympathische Art. Die Ermittlungen bleiben spannend und die Auflösung doch überraschend.
Jedem Kapitel wird ein portugiesisches Ausdruck vorgestellt und erklärt. Dadurch erfährt man nebenbei auch einiges über Land, Menschen, Traditionen und Kulinarik.
Der Schreibstil ist sehr lebendig und lässt die dazugehörigen Bilder im Kopf entstehen.
Insgesamt ist der Autorin hier eine sehr schöne Mischung aus Krimi und Urlaubsflair gelungen. Mit Charakteren, die Spaß machen und einer unblutigen, spannenden Krimihandlung. Das Ende lässt auf eine Fortsetzung hoffen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
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  • Charaktere
Veröffentlicht am 31.03.2023

Segeltörn mit Spannungen und etwas enttäuschendem Ende

In blaukalter Tiefe
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Kristina Hauff nimmt uns mit auf einen Segeltörn in die schwedischen Schären. An Bord zwei Paare und ein Skipper. Carolin und Andreas, Tanja und Daniel, Eric. Schon zu Beginn wird klar, dass hier Lügen ...

Kristina Hauff nimmt uns mit auf einen Segeltörn in die schwedischen Schären. An Bord zwei Paare und ein Skipper. Carolin und Andreas, Tanja und Daniel, Eric. Schon zu Beginn wird klar, dass hier Lügen im Raum stehen, Spannungsfelder entstehen. Daniel möchte gerne Juniorpartner in der Kanzlei von Andreas werden und tut wirklich alles dafür. Er ordnet auch seine Beziehung zu Tanja unter. Andreas verträgt keinerlei Kritik und möchte von allen bewundert werden. Gleichzeitig will er seine Ehe wieder in Ordnung bringen. Tanja fühlt sich bei einer Grenzüberschreitung von Andreas ihr gegenüber von Daniel im Stich gelassen. Caroline verschweigt ihre Entlassung als Chefredakteurin. Dazu der wortkarge und merkwürdige Eric, der anscheinend auch ein Geheimnis verbirgt. Diese Grundlagen führen auf der beengte Bootfläche nach und nach zu immer mehr Spannungen, die atmosphärisch gut umgesetzt sind und durch umschlagendes Wetter noch unterstützt werden. Die Bootsbesatzung steuert in die Katastrophe.

Der Schreibstil ist flüssig und die Geschichte wird immer aus der Perspektive einer anderen Person betrachtet, ausgenommen die des Skippers. Man erlebt hautnah mit, wie sich die einzelnen Charaktere verändern, sich neue Gruppierungen bilden.

Und dann kam das Ende. Die Bereitschaft von Eric Leben und Schiff zu riskieren, die schlussendliche Auflösung der beruflichen Wege und Beziehungen. Realitätsfern, unwirklich und teilweise zu weichgespült. Schade, das hat den anfänglichen guten Eindruck etwas getrübt. Von mir gibt es aber trotzdem 3,5 Sterne

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Veröffentlicht am 27.03.2023

Super ! Leseempfehlung

One of the Girls
0

Das Cover transportiert den Leser durch die typischen griechischen Urlaubsfarben direkt an den Ort des Geschehen. Kleine, rote Blutstropfen weisen diskret auf die kommende Tragödie hin. Genau das macht ...

Das Cover transportiert den Leser durch die typischen griechischen Urlaubsfarben direkt an den Ort des Geschehen. Kleine, rote Blutstropfen weisen diskret auf die kommende Tragödie hin. Genau das macht dieses Buch aus. Extreme Spannung ohne Blutvergießen. Sechs Freundinnen (oder auch nicht), eine Junggeselleninnenparty, 6 Lügen und ein Mord.
Lexi und ihre Freundinnen fliegen nach Griechenland , um ein Hen Party zu feiern. Jede von ihnen verbirgt etwas, jede lügt. Die sechs Frauen sind gut ausgefeilte, authentische Charaktere, die sehr glaubhaft wirken. Von Anfang an schwelen unterschwellige Konflikte, die auf den unvermeidlichen Ausbruch zusteuern. Jede Figur hat ihre eigene Story und ihre eigene Perspektive, aus der erzählt wird. Dazu kurze Kapitel und der Spannungsaufbau ist perfekt.
Schon der Prolog zeigt uns das Ende und die weiteren kursiv geschriebenen Einfügungen beleuchten die Ereignisse mit dem Wissen vom Schluss.
Wer stirbt und warum, bleibt bis zum Schluss offen. Mit guten Plot-Twists nimmt die Handlung immer wieder einen anderen Verlauf. Ich habe schon lange kein Buch mehr gelesen, dass von Anfang an so einen Sog entwickelt. Chapeau !

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Veröffentlicht am 24.03.2023

Medici- Historische Fakten wunderbar verpackt

Florentia - Im Glanz der Medici
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Noah Martin nimmt uns mit nach Florenz im 15. Jahrhundert. Es ist die Zeit der Medici, die einflussreichste Handels- und Bankiersfamilie dieser Zeit. Sie verkörpern das, was man heute als die Macht der ...

Noah Martin nimmt uns mit nach Florenz im 15. Jahrhundert. Es ist die Zeit der Medici, die einflussreichste Handels- und Bankiersfamilie dieser Zeit. Sie verkörpern das, was man heute als die Macht der Superreichen bezeichnen würde.
Das Grundthema ist der andauernde Machtkampf mit der Bankiersfamilie Pazzi.
Es geht um Macht, Intrigen, Krieg, Tod, Liebe, Kunst, Kultur, die Rolle der Kirche und die Unterordnung des Privatleben für die Familie.
Das die Kultur in dieser Zeit ein wichtige Rolle spielt, sieht man schon an der Wahl des Covers. Es ist ein Ausschnitt aus "Der Geburt der Venus", gemalt von Sandro Botticelli.
Die Figuren sind alle sehr gut ausgearbeitet und der historische Zusammenhang absolut korrekt. Die Hauptfiguren, die Brüder Lorenzo und Giuliano Medici, spiegeln sehr gut wieder, was es für Konsequenzen hatte, ein Medici zu sein.
Aber auch die Nebenfiguren aus dem Kunstbereich, Leonardo da Vinci und Sandro Botticelli lassen den Leser tief in deren Welt eintauchen. Besonders hervorzuheben ist die Figur der Fioretta. Die Tochter des Arztes, eine Malerin, Geliebte von Giuliano. Obwohl eine eher unbekanntere Frau, wird ihre Rolle mit in den Vordergrund gesetzt und gewährt damit noch einen anderen Blickwinkel auf die Ereignisse der Zeit.
Der Schreibstil der Autorin ist mitreißend. Die Kapitel haben eine angenehme Länge und sind immer wieder einer anderen Person zugeordnet. Damit wird die Geschichte von mehreren Seiten dargestellt, was dem Leser einen umfassenden Eindruck vermittelt. Man braucht etwas, bis man sich eingelesen hat und sämtliche Personen und Zusammenhänge im Kopf sortiert hat. Das Personenregister und der Stammbaum am Anfang ist da durchaus hilfreich.
Insgesamt hat mich dieser Roman völlig überzeugt. Historische Fakten wurden in einer mitreißenden Geschichte toll verpackt. Ich vergebe 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung.

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