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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.06.2023

Debüt mit Luft nach oben

Apfelmädchen
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Apfelmädchen, ein ungewöhnlicher Titel. Hochgelobter Schwedenthriller. Eine Frau wird erhängt in ihrem Haus aufgefunden. Mit diesem vermeintlichen Selbstmord startet das Buch. Gleichzeitig ist es der Auftakt ...

Apfelmädchen, ein ungewöhnlicher Titel. Hochgelobter Schwedenthriller. Eine Frau wird erhängt in ihrem Haus aufgefunden. Mit diesem vermeintlichen Selbstmord startet das Buch. Gleichzeitig ist es der Auftakt zu einer Serie von physischen und psychischen Gewalttaten in der Vergangenheit, die jetzt ihre Auswirkungen in der Gegenwart zeigen. Also eine ganz klassische Aufteilung.
Die beiden Kommissare, vor allem Idun, haben mir gut gefallen. Die Ermittlerarbeit inklusive der Verhöre ist stets nachvollziehbar.
Trotz der doch sehr hohen Anzahl an Protagonisten war es nicht so schwer, den Überblick zu behalten.
Die Aufteilung der Handlung in verschiedene Zeitebenen hat dem Handlungsfortgang gut getan. Es ging flott voran und trotzdem konnte mich das Buch nicht wirklich mitreißen. Für mich waren es einfach zu viele Themen, die hier verarbeitet wurden. Mord, Entführung, Vergewaltigung,Sekte -
von den Themen her hätte es für mehrere Bücher gereicht.
Der Satz "weniger ist mehr" trifft hier genau ins Schwarze. Die Hinweise auf den Täter waren auch recht früh erkennbar.
Der Einstufung als Thriller kann ich nicht so ganz folgen. Für mich gehört es eher in die Kategorie Krimi mit viel psychologischen Elementen.
Von mir gibt es 4 Sterne, da mir die Ermittler sehr gut gefallen haben und ich auch gerne noch einen weiteren Fall lesen würde

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Veröffentlicht am 17.06.2023

Niemals wird es uns wirklich gelingen, einen Berg zu "bezwingen"

Der Ruf des K2
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Die Tragödie am K2. Der Titel gibt schon einen Ausblick darauf, dass diese Winterexpedition nicht gut verlaufen ist. Warum wollte ich dieses Buch lesen? Ich frage mich bei Berichten über Höhenbergsteigen ...

Die Tragödie am K2. Der Titel gibt schon einen Ausblick darauf, dass diese Winterexpedition nicht gut verlaufen ist. Warum wollte ich dieses Buch lesen? Ich frage mich bei Berichten über Höhenbergsteigen immer, warum machen sie das? Warum riskiert man sein Leben?
Tamara Lunger hat den Leser in Tagebuchform an diesem Versuch der Winterbesteigung des K2 teilhaben lassen. Dazu gehört auch, dass sie ihr Gefühlsleben ausgebreitet hat. Vom tiefen, unbändigen Wunsch diesen Berg nochmal zu besteigen, über Corona, den Geschehnissen am Gasherbrunn bis zu der Durchführung der Winter-Westbestätigung des K2.
Bei dieser Expedition ist man als Leser wirklich dabei. Man sieht den Berg vor sich, erlebt die Kameradschaft in den Lagern. Erfährt von den Problemen als Frau in der von Männern dominierten Welt der Bergsteiger. Leidet bei den Strapazen mit, freut sich über Erfolge. Ist fassungslos über die Tragödie. Alles begleitet von wirklich tollen Fotos. Ein absolut lesenswertes Buch. Die Frage nach dem "Warum" hat es mir nicht beantwortet. Dazu muss man sich wohl selbst diesem Sport, mit all seinen Risiken und seiner Faszination verschrieben haben. Wer einmal Einblick in diese Welt gewinnen möchte, dem kann ich das Buch sehr ans Herz legen.

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Veröffentlicht am 16.06.2023

Tolles Setting - Handlung ausbaufähig

The Dark
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Locked Room Thriller, verortet in der Antarktis. 12 Personen, 24 Stunden Dunkelheit. Ein grandioser Rahmen für einen Thriller. Leider verlief die Lektüre nicht ganz so spannend wie erhofft.
Notärztin Kate ...

Locked Room Thriller, verortet in der Antarktis. 12 Personen, 24 Stunden Dunkelheit. Ein grandioser Rahmen für einen Thriller. Leider verlief die Lektüre nicht ganz so spannend wie erhofft.
Notärztin Kate kommt als Ersatz für den Arzt Jean-Luc, der bei einem Unfall ums Leben gekommen ist, auf die Station. Sie trägt viele Schuldgefühle in sich und kämpft mit einer Tablettensucht. War der Unfall wirklich ein Unfall? Bald schon herrscht ein Klima voller Misstrauen auf der Station. Kate bringt sich mit den Nachforschungen in Gefahr.
Soweit,so gut. Leider konnte ich zu Kate überhaupt keine Beziehung aufbauen. Sie agiert naiv und ich zweifle auch an, dass sie ein strenges Auswahlverfahren für diese Stelle überstanden hätte. Die anderen Charaktere werden zwar vorgestellt, aber für mich bleiben sie alle sehr blass. Die Handlung hat über weite Strecken große Längen und das Verhalten von Kate ist teilweise an der Grenze zu nervig. Erstaunlicherweise nimmt die Story dann im letzten Viertel doch nochmal Fahrt auf und entwickelt sogar einen passablen Spannungsbogen. Insgesamt ein Thriller für zwischendurch, aus dem man sicher mehr hätte machen können. Für ein Thrillerdebüt ist jedenfalls noch Luft nach oben

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Veröffentlicht am 11.06.2023

Historisches Lesevergnügen

Bergleuchten
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Das Buch beschreibt über den Zeitraum von 1872-1882 den Bau des Gotthard Tunnel und die erste Durchfahrt. Dieses epochale Bauvorhaben wurde von Karin Seemayer historisch toll recherchiert. Die wichtigsten ...

Das Buch beschreibt über den Zeitraum von 1872-1882 den Bau des Gotthard Tunnel und die erste Durchfahrt. Dieses epochale Bauvorhaben wurde von Karin Seemayer historisch toll recherchiert. Die wichtigsten Personen hat sie für ihren Roman übernommen und auch nochmal im Anhang aufgeführt. Dort findet man auch ein Glossar, das die Begriffe aus dem Tunnelbau erläutert.
Man bekommt in dem Buch eine Vorstellung davon, was es überhaupt bedeutet hat, so ein Bauvorhaben zu starten. Unter welchen Umständen die Arbeiter gelebt und gearbeitet haben. Auch die Auswirkungen durch die vielen fremden Menschen in den betroffenen Dörfern wurden nicht vergessen. Auch wenn die Einheimischen mit am Bau verdient haben, so blieb doch immer eine Fremdenfeindlichkeit und Angst um die Arbeitsplätze.
Eingebettet in die Geschichte um den Bau des Tunnels hat Karin Seemayer die Liebesgeschichte zwischen Helene, der Tochter eines Fuhrhalters und Piero, einem italienischen Arbeiter. Die beiden haben mit den gesellschaftlichen Sitten dieser Zeit zu kämpfen und den Vorurteilen gegenüber den italienischen Arbeitern. Die Liebesgeschichte ist gut erzählt und rundet den historischen Kontext ab.
Mir hat es Spaß gemacht das Buch zu lesen und ich empfehle es gerne weiter.

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Veröffentlicht am 08.06.2023

Fortsetzung mit Schwächen

Die Tote im Luganer See
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Mascha Vassena nimmt uns ein zweites Mal mit in das schöne Tessin. Das Cover vermittelt wieder eine gute Vorstellung vom Schauplatz der Handlung und weckt Urlaubsgefühle.
Moira wird erneut gebeten, als ...

Mascha Vassena nimmt uns ein zweites Mal mit in das schöne Tessin. Das Cover vermittelt wieder eine gute Vorstellung vom Schauplatz der Handlung und weckt Urlaubsgefühle.
Moira wird erneut gebeten, als Dolmetscherin in einem Mordfall tätig zu werden.
Diesmal ist die ehemalige Chansonsängerin Livia ermordet worden. Ein Fall dessen Ursprung in der Vergangenheit liegt.
Schon im ersten Teil waren die Krimianteile nicht sehr ausgeprägt. Das hat sich auch im aktuellen Buch nicht geändert. Der private Teil der Protagonisten war mir diesmal auch zu dominierend. Was im ersten Teil noch charmant war, da die Protagonisten teils sehr skurril und die Zusammenhänge neu waren, wirkte jetzt eher störend und sich wiederholend.
Der Fall selbst hat auch nicht wirklich zum Miträtseln eingeladen.
Das Ende war etwas gezwungen. So, als sollte unbedingt noch Spannung und Action eingebracht werden.
Ich vergebe 3 Sterne für nette Unterhaltung, die aber weit entfernt von der Bezeichnung Krimi ist.

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