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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.02.2023

Gelungene Fortsetzung

Die Töchter des Geistbeckbauern
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Wir schreiben das Jahr 1936 und in der Hallertau breiten sich die dunklen Wolken der Nationalsozialisten und erste Kriegsahnungen aus. Jede der drei Geistbecktöchter hat auf ihre Art ihr Glück gefunden. ...

Wir schreiben das Jahr 1936 und in der Hallertau breiten sich die dunklen Wolken der Nationalsozialisten und erste Kriegsahnungen aus. Jede der drei Geistbecktöchter hat auf ihre Art ihr Glück gefunden. Aber die Zeit und der Krieg machten vor ihnen nicht halt und so treffen die Schicksalsschläge auch die Familie Geistbeck. Die Schwestern stehen in dieser schweren Zeit zusammen. Antonia Brauer gelingt hier wieder ein emotionales Bildnis der Zeit, ohne kitschig zu werden. Es ist ein Roman, der das Familienschicksal und die Zeitgeschichte auf eine ganz besondere Weise verknüpft. Man leidet, weint und freut sich mit den Geistbeckschwestern. Ich habe die Geschichte der Familie Geistbeck sehr gerne verfolgt und vergebe 5 Sterne für besonders gut erzählte Zeitgeschichte.

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Veröffentlicht am 15.02.2023

Zwiegspalten

Das Sanatorium
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Eine Verlobung, ein altes Sanatorium als stylisches 5 Sterne Hotel und dazu ein Schneesturm, der alles von der Außenwelt abschneidet. Ein tolles Setting und eine gute Grundidee. Das Cover spiegelt die ...

Eine Verlobung, ein altes Sanatorium als stylisches 5 Sterne Hotel und dazu ein Schneesturm, der alles von der Außenwelt abschneidet. Ein tolles Setting und eine gute Grundidee. Das Cover spiegelt die düstere und beklemmende Atmosphäre wieder und gefällt mir gut.
Elin, eine Polizistin in Auszeit und ihr Freund Will sind auf die Verlobungsfeier von Elins Bruder eingeladen. Bei fast allen Beteiligten ist ein traumatisch bzw. schwierige Vergangenheit inklusive. Dann verschwindet Elins Schwägerin, eine Leiche wird gefunden, eine Lawine schneidet alle von der Außenwelt ab. Elin ist gezwungen zu ermitteln und gegen ihre Traumata anzukämpfen.
Genau das ist das Problem in dem Buch. Es gibt so viele Probleme, die die eigentliche Spannung überlagern oder unterbrechen. Ich hatte Schwierigkeiten zu Elin eine wirkliche Bindung aufzubauen, mit ihr zu ermitteln oder mit ihr Angst zu haben. Auch die anderen Charakter blieben im Verlauf der Story eher blass. Oft habe ich gedacht na ja, dann kamen wieder Passagen aus der Kategorie, na bitte, geht doch.
Der Schreibstil ist flüssig, die Kapitel haben eine angenehme Länge, aber es wurde viel Potential verschenkt. Da gibt es Thriller, die im ähnlichen Setting angesiedelt sind, die das wesentlich besser umgesetzt haben.
Die versprochene Gänsehaut konnte sich nicht wirklich einstellen und das Ende hat mich nicht überzeugt. Wegen der "geht doch" Passagen gibt es dennoch 3,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 07.02.2023

Reihenauftakt mit Potential

Verschwiegen
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Eva Björg Ægisdóttir nimmt uns mit nach Island, in eine Kleinstadt an der Westküste. Die Polizistin Elma, kehrt nach vielen Jahren in ihre Heimatstadt zurück und muss sofort die Ermittlungen bei der Toten ...

Eva Björg Ægisdóttir nimmt uns mit nach Island, in eine Kleinstadt an der Westküste. Die Polizistin Elma, kehrt nach vielen Jahren in ihre Heimatstadt zurück und muss sofort die Ermittlungen bei der Toten am Leuchtturm übernehmen.

Genau wie Elma auch, hat die Tote eine Vergangenheit in Akranes. Je tiefer Elma und ihr Kollege graben, um so tragischer wird die Geschichte, die dahinter steckt.

Wir haben es hier mit einem klassischen Vergangenheit trifft Gegenwart Fall zu tun. Anfangs wird man von den vielen Personen, die keineswegs alle eine Rolle spielen und den, für unsere Ohren, fremden Namen fast erschlagen. Dazu kommt, dass die Spannung sich nur sehr schleppend aufbaut. Diese Komponenten stören den Lesefluss zunächst sehr. Aber man liest sich ein und auch die häufigen Perspektivwechsel tun dem Storyaufbau gut.

Die Hinweise auf den möglichen Täter*in verdichten sich schnell, aber es bleibt noch genug Raum für Spekulationen. Ein roter Faden ist die Vergangenheit von Elma, sowohl in ihrer Heimatstadt als auch in Reykjavik, wo sie eine schwierige Beziehung durchgestanden hat. Hier wird nur ein Bruchteil zum Ende aufgeklärt und alles weitere wird sich wohl im Folgeband/-bänden klären.

Das Ende ist auch ein Kritikpunkt, der für mich zu einem Stern Abzug geführt hat. Es wirkt etwas überhastet zum Schluss, so als ob es einfach zu viele Handlungsfäden waren, die jetzt einen Abschluss finden mussten. Daher bleiben viele Fragen unbeantwortet. Grundsätzlich muss auch nicht alles erklärt werden, sondern darf gerne der Phantasie des Lesers überlassen bleiben. Hier war es mir persönlich aber zu viel.

Insgesamt hat mich dieser ruhige Krimi aber gut unterhalten.

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Veröffentlicht am 06.02.2023

Interessantes Thema mit zu viel Hollywood

Der Riss
10

Ein Riss im Eis der Antarktis und knapp hundert neu entdeckte Vulkane, die vielleicht kurz vor dem Ausbruch stehen. Dazu ein Wissenschaftsjournalist als Autor. Was sollte da schon schief gehen? Wie sich ...

Ein Riss im Eis der Antarktis und knapp hundert neu entdeckte Vulkane, die vielleicht kurz vor dem Ausbruch stehen. Dazu ein Wissenschaftsjournalist als Autor. Was sollte da schon schief gehen? Wie sich für mich heraus gestellt hat, eine ganze Menge.
Die Vulkanologin Antonia Rauwolf soll in der Antarktis auf der Station Neumayr genau diese Vulkane untersuchen. Gleichzeitig ist aber ihr erklärtes Ziel, ihren dort verschollenen Bruder wieder zu finden.
Schnell wird klar, dass auf der Station noch andere Dinge vor sich gehen. Mit Antonia bin ich im ganzen Buch nicht warm geworden. Sie handelt unüberlegt, rücksichtlos und führt sich auf wie Superwoman 2.0.
Und damit sind wir auch schon beim Kernpunkt meiner Kritik angelangt. Mir ist die ganze Story zu unrealistisch actiongeladen. Zeitweise hat man das Gefühl bei James Bond und Lara Croft gelandet zu sein. Das Buch ist grundsätzlich spannend aufgebaut und der Leser wird über drei Teile zum fulminanten Finale geführt. Aber es waren so viele Handlungen einfach zu weit her geholt oder so unrealistisch, dass es zum Teil eher komisch als spannend wurde.
Die anderen Charaktere blieben über weite Strecken recht blass.
Die Kernbotschaft, dass die Antarktis unter allen Umständen geschützt werden muss und die dort herrschende eisige, unwirkliche Atmosphäre, wurde vom Autor gut umgesetzt.
Ich denke, beim Kampf Wissenschaft gegen Abenteuer, hat der falsche Teil gewonnen. Besonders hervorzuheben ist das Nachwort, dass einen sehr guten Überblick über den Lebensraum Antarktis, seine Geheimnisse und die drohenden Gefahren gibt.
Aber, es ist halt das Nachwort und nicht das Buch.
Für mich ist der Autor an vielen Stellen eindeutig über das Ziel hinaus geschossen.
Von mir gibt es trotzdem 3,5 Sterne, denn insgesamt hat das Buch unterhalten, wenn auch nicht auf die erwartete Weise.

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Veröffentlicht am 29.01.2023

Fräulein vom Amt - Die Fortsetzung

Fräulein vom Amt – Der Tote im Kurhaus
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Das Cover ist, durch den Kontrast zwischen schwarz-weiß und türkis, wieder ein richtiger Hingucker.
Zum Inhalt, das Autorinnenduo entführt uns wieder in das Baden-Baden der 20 er Jahre. Diesmal in die ...

Das Cover ist, durch den Kontrast zwischen schwarz-weiß und türkis, wieder ein richtiger Hingucker.
Zum Inhalt, das Autorinnenduo entführt uns wieder in das Baden-Baden der 20 er Jahre. Diesmal in die Zeit des Ägyptenfiebers. Im Kurhaus wird Aida aufgeführt und am Ende der Premierenfeier ist der Tenor tot. Pikanterweise hatte "Wölkchen" mit ihm angebändelt und ihr Verehrer August gerät unter Mordverdacht. Selbstverständlich beginnt Alma wieder zu ermitteln.
Die lieb gewonnenen Figuren aus Band 1 sind auch jetzt wieder präsent. Ludwig, die Kolleginnen vom Amt und Almas Familie.
Geschickt verbinden die Autorinnen den Zeitgeist mit der Krimihandlung. Technischer Fortschritt, die Rolle der Frau und die politische Entwicklung dieser Zeit werden thematisiert.
Es ist wieder ansprechend geschrieben und macht Spaß zu lesen. Und trotzdem ist der 2.Band ein wenig schwächer als der 1. Der Kriminalfall ist diesmal nicht ganz so spannend und schwungvoll inszeniert. Die polizeilichen Ermittlungen verlaufen ein wenig im Sande und es wirkt zeitweise etwas konstruiert.
Trotzdem ist es gute Unterhaltung und ich bin gespannt auf Band 3.

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