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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.05.2022

Gelungene Fortsetzung

Ostseekreuz
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Endlich geht es weiter. Nach den dramatischen und traumatisierenden Ereignissen des letzten Bandes, braucht Pia eine Auszeit. Ihr Peiniger Lohse ist immer noch auf freiem Fuß, die Vaterschaft um Felix ...

Endlich geht es weiter. Nach den dramatischen und traumatisierenden Ereignissen des letzten Bandes, braucht Pia eine Auszeit. Ihr Peiniger Lohse ist immer noch auf freiem Fuß, die Vaterschaft um Felix ungeklärt. Nach einem Zwischenfall im Job sucht Pia Ruhe und Entspannung im Kloster.

Eva Almstädt lässt uns sofort eintauchen in diese besondere Atmosphäre. Schnell wird klar, Ruhe und Erholung ist nicht. Ein toter Mönch fordert auch Pias ganzes Können. Obwohl sie inkognito unterwegs ist, unterstützt sie die ermittelnden Kommissare vor Ort. Mir hat die Ermittlung im Kloster sehr gut gefallen, eine Umgebung, die zwar völlig anders ist, aber genauso von Intrigen, Neid und Missgunst geprägt ist, wie die weltliche.

In einem parallelen Erzählstrang verfolgt Marten Pias Peiniger Lohse in Frankreich.

Der Schreibstil ist wie gewohnt flüssig und direkt. Der Kriminalfall steht diesmal im Vordergrund, im Gegensatz zum letzten Fall ,in dem der private Anteil deutlich höher war.

Die Geschichte kommt zu einem runden und gelungenem Abschluss.

Ich warte dann mal auf Band 18.

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Veröffentlicht am 24.05.2022

Was für ein Buch !

Terra di Sicilia. Die Rückkehr des Patriarchen
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Mario Giordano hat hier ein Familienepos der besonderen Art vorgelegt. Wir erleben (und das meine ich so, man erlebt es wirklich mit) die Lebensgeschichte des Barnaba Carbonaro von Geburt 1880 auf Sizilien, ...

Mario Giordano hat hier ein Familienepos der besonderen Art vorgelegt. Wir erleben (und das meine ich so, man erlebt es wirklich mit) die Lebensgeschichte des Barnaba Carbonaro von Geburt 1880 auf Sizilien, bis 1960 in München.

Es wird auf diesen zwei Zeitebenen erzählt. Der Autor beschreibt ein Sizilien, das von harter Arbeit und Armut geprägt war. Barnaba wächst mit Schlägen und Missbrauch auf. Er ist immer angetrieben davon, einmal viel Geld zu haben. Es erweist sich , dass er ein besonderes Händchen für Zitrusfrüchte hat und diese Fähigkeit und seine Zielstrebigkeit lässt ihn, mit vielen Rückschlägen zum Zitrushändler in München aufsteigen. Von diesem Weg erzählt uns Mario Giordano auf meisterliche Art. Neben den Geschehnissen um Barnaba, fügt Giordano auch reale Ereignisse der Weltgeschichte ein. Außerdem begegnen wir vielen Dingen und Personen mehrmals über die Jahre hinweg. Dies stellt für mich ein besonderes Lesevergnügen dar, weil man jedes mal denkt, ach so war das !

Der Erzählstil ist teils ausschweifend und detailreich, fast schon poetisch, dann wieder kurz und aufzählend. Und alles immer wieder mit einer guten Prise Humor versetzt.

Der Stammbaum am Anfang des Buches ist sehr zu empfehlen, da der Leser es mit vielen Personen, teils auch mit gleichen Namen, zu tun bekommt. Aber man liest sich ein und erlebt die Geschichte von Barnaba, dem kleinen Sizilianer, der sich nie unterkriegen ließ, in allen Facetten mit.

Das Buch hat mich wirklich mitgenommen und eintauchen lassen in diese besondere Geschichte.

Sollte es noch ein Buch über die Frauen der Familie Carbonaro geben, bin ich auf jeden Fall dabei.

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Veröffentlicht am 24.05.2022

Zürich mit Krimianteilen

Tiefes, dunkles Blau
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Das Cover vermittelt dem Leser direkt die wunderschöne Stimmung am See. Der Titel beschreibt nicht nur den See, sondern auch den Ort des Verbrechens.
Wir haben hier einen Krimi der anderen Art. Mit ruhiger ...

Das Cover vermittelt dem Leser direkt die wunderschöne Stimmung am See. Der Titel beschreibt nicht nur den See, sondern auch den Ort des Verbrechens.
Wir haben hier einen Krimi der anderen Art. Mit ruhiger Hand erzählt die Autorin ihre Geschichte, wobei der Krimi eindeutig im Hintergrund spielt, aber nicht ohne eine unterschwellige Spannung zu kreieren.
Die Beschreibung von Zürich ist fein und detailreich. Die Autorin erfasst genau die Stimmungen am See und der beteiligten Charaktere. Rosa Zambrano, als Ermittlerin bei der Seepolizei, wird uns sehr genau vorgestellt. Wir erfahren viel über ihre Wünsche, ihre Art zu leben, ihre Beziehungen und die Familie.  Obwohl ich es eigentlich nicht mag, wenn das Privatleben einen großen Teil der Story einnimmt, hat es mir hier nichts ausgemacht, was am Schreibstil der Autorin liegt.
Der Krimi spielt im Bereich der Genforschung und Reproduktionsmedizin und stellt den Leser vor die Frage "Was darf Wissenschaft?" Es ist durchaus spannend, aber macht nicht den Hauptteil des Buches aus.
Dieser Krimi ist eine leichte Sommerlektüre, die man mit einem Glas Wein sehr genießen kann.
Eine Empfehlung von mir, nicht hungrig lesen !

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Veröffentlicht am 07.05.2022

20 Jahre

Das Geschenk der Adlerin
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Aus einer der Laune einer guten Erinnerung raus, lädt Franziska ihre drei Internatsfreundinnen zu einer Bergwanderung ein. Es treffen vier Frauen nach 20 Jahren aufeinander, die alle unterschiedliche Probleme ...

Aus einer der Laune einer guten Erinnerung raus, lädt Franziska ihre drei Internatsfreundinnen zu einer Bergwanderung ein. Es treffen vier Frauen nach 20 Jahren aufeinander, die alle unterschiedliche Probleme und Schicksale im Gepäck haben.
Daniela Alge gelingt es, mir die Geschichte der einzelnen Frauen nahe zu bringen und auch ihre Wandlungen und Erkenntnisse während der Wanderung. Verbunden mit einer wunderbaren Beschreibung der Bergwelt und den Gefühlen, die diese bei den Frauen auslöst. Man ist in Gedanken mit bei dieser Wanderung.
Die Kapitel sind kurz gehalten, der Schreibstil sehr angenehm und flüssig.
Mein einziger kleiner Kritikpunkt sind die esoterischen Bestandteile. Dies hätten gerne etwas weniger sein können, aber auch das ist sicher Ansichtssache.
Es ist ein absolut lesenswertes Buch, dass einem in einigen Punkten auch etwas zum Nachdenken bringt. Von mir eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 07.05.2022

Vergangenheit trifft auf Gegenwart

Waldinneres
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Das Cover und die Buchinnenseite sind wunderschön mit dem Bild von Gustav Klimt gestaltet. Dieses Bild wird dann auch zum Dreh- und Angelpunkt der Geschichte. Monika Subietas hat sich mit den Themen Raubkunst, ...

Das Cover und die Buchinnenseite sind wunderschön mit dem Bild von Gustav Klimt gestaltet. Dieses Bild wird dann auch zum Dreh- und Angelpunkt der Geschichte. Monika Subietas hat sich mit den Themen Raubkunst, Juden und Nazideutschland große Aufgaben gestellt. Sie verpackt es in eine Geschichte, die geprägt ist von Missverständnissen, Freundschaft, Verrat und die Auswirkungen der Vergangenheit auf die Gegenwart.
Der Schreibstil ist angenehm und flüssig, die Kapitel angenehm kurz. Die Spannungskurve ist gleichbleibend hoch, sodass man immer wieder vor neue Fragen gestellt wird und gefundene Lösungen wieder verwirft.
Ein “Aber“ gibt es aber doch. Den Charakteren fehlt die Weiterentwicklung und das Ende, nun ja, muss es immer in allen Bereichen ein Happy End geben ? Dürfen keine Fragen offen bleiben? Die vollständige Aufklärung wirkte leider sehr konstruiert und im Verhältnis zu den anderen Kapitel zu harmonisch. Es ist einfach zu viel in diese letzten Seiten gepackt worden, was dem Buch nicht gut getan hat. Dagegen sind aus den anderen Kapiteln Fragen offen geblieben, die man, gerade in Bezug auf die großen Themen des Buches, gerne beantwortet gesehen hätte.
Am Ende steht jedoch ein Buch, das sich gut lesen lässt und vielleicht anregt, sich mit den Themen des Buches näher zu befassen.

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