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Veröffentlicht am 21.03.2020

Ein nicht so klassischer Kriminalroman

Im Schatten des Drachenfels
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Helen Frank möchte eigentlich nur ein gemütliches Wochenende mit ihrer Freundin Charly verbringen und die lange Zeit seit ihrem letzten Treffen aufholen. Doch alles genäht aus den Fugen, als die beiden ...

Helen Frank möchte eigentlich nur ein gemütliches Wochenende mit ihrer Freundin Charly verbringen und die lange Zeit seit ihrem letzten Treffen aufholen. Doch alles genäht aus den Fugen, als die beiden Frauen an einem Tag gemeinsam hoch zum Drachenfels fahren um dort ein wenig spazieren zu gehen. Während Helen noch den schönen Blick von Aussichtsplattform genießt verschwindet Charly spurlos. Trotz das Helen sich sicher ist, dass ihre Freundin niemals einfach so spurlos verschwinden würde und ein Verbrechen zugrunde liegt, glaub ihr niemand. Weder ihr Mann noch die Polizei. Besorgt macht sich Helen schließlich selbst auf die Suche nach Charly und ein Psychospiel beginnt.

Schnell fällt auf, dass es sich nicht um einen Kriminalroman im klassischen Sinne handelt. Das Buch ist fast ausschließlich aus der Sicht Helens geschrieben, welche die Freundin der verschwundenen Charly ist und immer tiefer mit in den Fall hineingezogen wird. Der Fokus liegt hier also nicht auf der Sicht der Kommissare und deren Arbeit dem Täter näher zu kommen. Dies fand ich sehr interessant und gut umgesetzt, da es eine neue Perspektive eröffnet. Es ist eine andere Art von Verfolgungsjagd mit dem Täter, aber nicht minder spannend.

Das Buch hat einen angenehmen und einfach zu lesenden Schreibstil, welcher die Gefühle der Protagonisten gut beschreibt. Dies ist besonders wichtig, da das Buch auf der Basis der Psyche der Protagonistin geschrieben ist und wie diese langsam immer mehr verzweifelt. Diese lässt sich auch gut nachvollziehen und ist schlüssig geschrieben.
Schnell wird auch klar, dass es sich nicht einfach um einen Vermisstenfall handelt, sondern dunkle Geheimnisse der Vergangenheit von Helen und Charly eine wichtige Rolle spielen. Es ist sehr interessant an der Seite von Helen all diesen so lange zurück liegenden Geheimnissen auf den Grund zu gehen und die Zusammenhänge zu ergründen.

Gegen Ende haben mich die Charaktere immer mehr gestört, ihre Art und Weise mit der Situation umzugehen erschien mir nicht mehr logisch und sie schienen sich kein Stück weiter zu entwickeln. Sicher handelt es sich um eine stark belastende Situation in der sie sich befinden, jedoch waren auch unter solchen Umständen ihre Handlungen und Entscheidungen oftmals mehr als fragwürdig. Machmal hatte ich bei den Personen das Gefühl es handle sich von der Art wie sie Denken und Handeln nicht um Erwachsene Personen sondern um Jugendliche, was teils, insbesondere gegen Ende des Buches eher anstrengend war und man die Charaktere gerne einfach nur schütteln würde, damit sie wieder zur Besinnung kommen. Die Charaktere, zumindest die Hauptperson schien sich für mich somit eher zurück zu entwickeln.

Insgesamt konnte mich das Buch schließlich nicht ganz überzeugen und bleibt hinter den anfangs guten Ansätzen zurück.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.03.2020

Ein guter Thriller für Zwischendurch

Der Knochensammler - Die Ernte
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Der Knochensammler ein skrupelloser Liebhaber menschlicher Knochen. Und nicht nur irgendwelchen Knochen, sondern jenen die eine Besonderheit haben. So beispielsweise den Knochen eines kleinen Jungens namens ...

Der Knochensammler ein skrupelloser Liebhaber menschlicher Knochen. Und nicht nur irgendwelchen Knochen, sondern jenen die eine Besonderheit haben. So beispielsweise den Knochen eines kleinen Jungens namens Jakey, welcher am Münchmeyer-Syndrom leidet. Um an die Knochen des Jungen heranzukommen plant der Knochensammler jeden Schritt ganz genau und studiert die Familie, bis dass er den Jungen schließlich entführt. Wird er seine Knochen der Sammlung hinzufügen können, oder wird ihn Detektive Sergeant Etta Fitzroy vorher finden?

Was als erstes auffällt ist die Unterteilung des Buches in Tage und die Angabe von Uhrzeiten zu Beginn der Abschnitte. Das gibt dem ganzen eine Zeitdimension, welche oft beim lesen sonst garnicht so deutlich wahrgenommen wird. Hier passt es besonders gut, da es sich um einen Thriller handelt und somit jede Minuten zählt um die Chancen zu erhöhen die Opfer noch lebend zu finden.

Ich empfand das Buch ab der ersten Seite angenehm zu lesen. Die Charaktere hatten sehr viel Tiefgang und hatten alle ihre eigene interessante Vergangenheit die gut mit eingebracht wurde und wodurch ihre Handlungen und Gedanken gut nachvollziehbar wurden.

Das Buch zu lesen hat mega viel Spaß gemacht, ich habe es praktisch verschlungen. Die Spannung war da und man möchte unbedingt herausfinden, was sich hinter den Motiven des Knochensammlers versteckt.
Das einzige was eventuell nicht so gut passte, war dass Detektive Sergeant Fitzroy nur wenige Hinweise brauchte um den Knochensammler zu identifizieren. Somit war das Ende etwas überstürzt und ich konnte nicht ganz nachvollziehen wie sie von den wenigen Anhaltspunkten auf den Täter kommt.

Insgesamt jedoch ein guter Thriller, den man einfach verschlingt.

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Veröffentlicht am 01.03.2020

Das Buch der Spiegel - E. O. Chirovici

Das Buch der Spiegel
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„Das Buch der Spiegel“ ist ein von E. O. Chirovici verfasster Roman, welcher im Jahre 2018 beim Goldmann-Verlag erschien.

In dem Buch geht es um ein Manuskript des Todkranken Richard Flynns, in welchem ...

„Das Buch der Spiegel“ ist ein von E. O. Chirovici verfasster Roman, welcher im Jahre 2018 beim Goldmann-Verlag erschien.

In dem Buch geht es um ein Manuskript des Todkranken Richard Flynns, in welchem er einen vor 25 Jahren geschehenen und nie aufgeklärten Mord an einem berühmten Professor thematisiert. Mit dem Wunsch dieses Buch zu veröffentlichen schickt er die ersten Kapitel an den Literaturagenten Peter Katz. Peter Katz ist von dem Buch fasziniert und möchte sich mit dem Autor in Verbindung setzten, jedoch verstarb Richard Flynn in der Zeit und das Gesamtwerk ist unauffindbar. Besessen davon, das Ende der Geschichte zu erfahren und den Mörder herauszufinden macht sich Katz auf die Suche nach der Wahrheit der Geschehnisse vor 25 Jahren.
Ein wichtiges Thema im Buch ist dabei, wie viele verschiedene Ansichten über die damaligen Ereignisse vorhanden sind und wie viele verschiedene Wahrheiten es zu geben scheint. Die in die damaligen Ereignisse verstrickten Personen scheinen alle eine andere Wahrheit zu haben. Welche von diesen nun wirklich den objektiven Fakten entspricht und somit die eigentliche Wahrheit widerspiegelt und welche - sei es bewusst oder unbewusst- verändert wurde, gilt es herauszufinden.

Die Grundidee des Buches fand ich sehr interessant, zumal sie mit der Thematik um Erinnerungen und deren (unbewusste) Veränderung ergänzt wurde. Die Umsetzung der Idee ist dem Autor meiner Meinung nach gut gelungen. Der Leser wird genauso unwissend in die Geschichte geworfen wie der Literaturagent Peter Katz und findet gemeinsam mit diesem mit der Zeit immer mehr über die Geschehnisse heraus, wobei sich alles gegenseitig widerspricht. Bis zur letzten Seite des Buches kann man sich nicht sicher sein die tatsächliche Wahrheit herausgefunden zu haben.

Der Schreibstil ist flüssig und spannend gehalten. Die Wall des Schreibstils als Ich-Erzähler passt gut zur Thematik des Buches, da so noch eine weitere Wahrheit aufgebrochen wird. Der Hauptcharakter bildet sich seine eigene Wahrheit auf Grundlage des erforschten, ob diese letztlich richtig ist bleibt abzuwarten.

Der Autor hat sein Buch selbst in drei große Abschnitte eingeteilt, wobei jeder auch Inhaltlich einen neuen Aspekt aufmacht. Leider zieht sich der Anfang des Buches sehr und es braucht bis in den zweiten großen Abschnitt hinein um die Spannung aufzubauen. Im ersten Abschnitt scheint nichts zu passieren und die Geschichte kommt nicht voran. Zudem konnte ich auch keine wirkliche Verbindung zu den Charakteren aufbauen, da diese nicht all zu tiefgreifend beschrieben worden zu sein. (Ausnahmen sind meist ihr allgemeiner Lebenslauf, aber keine Emotionswelt und Gedankengänge oder was sie als Mensch antreibt). Hat man diesen ersten Abschnitt jedoch mühsam hinter sich gebracht, wird man doch noch positiv überrascht. Die Geschichte nimmt an Fahrt auf und die Ereignisse überschlagen sich förmlich. Zwar werden die Charaktere auch hier nicht tiefgreifender Ausgearbeitet, aber dies kann meiner Meinung nach etwas ignoriert werden, da dafür die Spannung da ist und es nun nicht mehr all zu deutlich im Vordergrund steht und auffällt.

Der allgemeine Gesamteindruck fällt letztendlich dennoch ganz gut aus. Die Idee ist super und die Umsetzung der verschiedenen Wahrheiten ist gut gelungen. Als Leser kann man super miträtseln, welche Wahrheit den objektiv sammelbaren Fakten am meisten Entspricht und wie der Mord am Professor wohl letztendlich gewesen sein mag. Und auch nach Beenden des Buches kann man als Leser einige Zeit damit verbringen für sich zu entscheiden, ob man mit der schließlich „offiziellen“ Lösung des Mordes zufrieden ist, nachdem man so viele andere Versionen gehört hat und wo noch Lücken zu sein scheinen. Dennoch fehlt die liebevolle Ausgestaltung der Charaktere, was dem ganzen den letzten Schliff gegeben hätte.

[bei meiner Detailbewertung möchte ich erwähnen, dass ich das hier hinterlegte Cover genommen habe, meine Ausgabe hat ein anderes Cover welches mir 100% besser gefällt und auch viel passender zum Buch ist]

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Veröffentlicht am 26.02.2020

Ein Ratgeber im Mantel eines Romans

Romeo und Julius
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Bei dem Buch "Romeo und Julius - Meine Suche nach der großen Liebe *in 25 Dates“ handelt es sich um einen Ratgeber von Julius Kraft, welcher im Jahre 2019 beim Goldmann-Verlag erschien.

Da die Dating-Thematik ...

Bei dem Buch "Romeo und Julius - Meine Suche nach der großen Liebe *in 25 Dates“ handelt es sich um einen Ratgeber von Julius Kraft, welcher im Jahre 2019 beim Goldmann-Verlag erschien.

Da die Dating-Thematik mithilfe einer durchgehenden Geschichte bzw. einer Erzählung aus dem Leben des Autors geschildert wird, lässt sich das Buch weniger wie ein klassischer Ratgeber als mehr wie ein Roman lesen.
In der Erzählung nimmt Julius Kraft seine Leser mit auf seine Suche nach der großen Liebe. Diese versucht er, wie heute oftmals üblich, mithilfe verschiedenster Dating-Apps zu finden. Dabei lässt er die Leser an seinen Erfahrungen teilnehmen und sie tief in seine eigene Gedankenwelt hineinblicken.

Julius Kraft schafft es mit diesem Ratgeber nicht nur auf authentische Art und Wiese und mit Hilfe leichter Unterhaltung, Humor und Charme, auf die oftmals unterschätzen Schwierigkeiten beim Thema Dating aufmerksam zu machen, sondern auch den Leser zu animieren über sich Selbst und seinem eigenen Datingverhalten nachzudenken. Er gibt dem Leser die Möglichkeit sich selbst besser zu verstehen, antworten auf unausgesprochene Fragen zu finden und (erneut) etwas Selbstvertrauen zu gewinnen.

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