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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.03.2018

"Leben ist etwas Beängstigendes. Keiner von uns besitzt das Regelbuch."

Zwischen zwei Sternen
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Hier handelt es sich hier um den zweiten Teil einer Reihe, kann aber unabhängig vom ersten Teil gelesen werden, da die Handlung völlig eigenständig ist. Sie schließt zeitlich direkt an den Vorgänger an, ...

Hier handelt es sich hier um den zweiten Teil einer Reihe, kann aber unabhängig vom ersten Teil gelesen werden, da die Handlung völlig eigenständig ist. Sie schließt zeitlich direkt an den Vorgänger an, aber es stehen Charaktere im Fokus, die im ersten Buch nur eine kleine Rolle gespielt haben. Zuerst fand ich es schade, dass man von den liebgewonnenen Protagonisten und der Wayfarer nichts mehr erfahren hat, doch die interessanten Persönlichkeiten in der neuen Handlung, haben mich schnell versöhnt. Außerdem hoffe ich, dass es in einer weiteren Fortsetzung ein Wiedersehen mit der Crew geben wird.

Die künstliche Intelligenz des Raumschiffs Wayfarer, die sich jetzt Sidra nennt, wurde in einen menschenähnlichen Körper hochgeladen und findet sich in der neuen Umgebung nur schwer zurecht. Sie kann ihren programmierten Aufgaben nun nicht mehr nachkommen und muss sich verstecken, denn auf ihre Existenz in einem sogenannten Body-Kit stehen gesetzliche Höchststrafen - für alle Beteiligten. Pepper und Blue versuchen mit allen Mitteln, ihr die Eingewöhnung zu erleichtern, doch sie können nicht verhindern, dass sie in eine schwere Identitätskrise gerät.

In einem zweiten Handlungsstrang wird Peppers Geschichte erzählt. Man erfährt, wie sie in ihrer Kindheit ausgebeutet wurde und nur mit Hilfe einer weiteren künstlichen Intelligenz und ihrer Geschicklichkeit beim Reparieren von Schrott, überleben konnte. Es hat mich fasziniert, wie die beiden Handlungsstränge am Ende zusammengeführt wurden und einen gut durchdachten Plot ergeben haben. Dabei hat mich das Geschehen wirklich gefesselt, obwohl es keine nennenswerten Spannungsmomente, bis auf den Schluss, gab. Die Erzählkunst der Autorin überzeugt ohne reißerische Action-Szenen. Das hat mir sehr gut gefallen.

Man konnte sich auch gut in die Gedanken und Gefühle der Charaktere hineinversetzen. Sogar die Verzweiflung eines Programms konnte man regelrecht spüren. Mir haben die verschiedenen Eigenheiten der Aliens wieder viel Spaß gemacht, auch wenn es nicht ganz so "bunt" zuging, wie im ersten Teil. Die Reihe gehört auf jeden Fall zu meinen Highlights im SF-Bereich, gerade weil sie so anders ist.

Veröffentlicht am 02.03.2018

Ergreifend, tiefgründig und lesenswert!

Für immer ist die längste Zeit
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Dieses Buch erzählt die bewegende Geschichte einer Familie, die durch den plötzlichen Tod der Mutter, auseinanderzubrechen droht. Es ist allen ein Rätsel, warum sie sich vom Dach der Bibliothek gestürzt ...

Dieses Buch erzählt die bewegende Geschichte einer Familie, die durch den plötzlichen Tod der Mutter, auseinanderzubrechen droht. Es ist allen ein Rätsel, warum sie sich vom Dach der Bibliothek gestürzt hat, obwohl sie doch anscheinend ein schönes Leben führte. Die Angehörigen und Freunde plagen Schuldgefühle und das übrige Umfeld reagiert mit Verständnislosigkeit oder Schweigen. In dieser bedrückenden Situation fällt es besonders schwer, die Trauer zu verarbeiten.

Die Ereignisse nach der Tragödie werden abwechselnd aus der Sicht von Madeline, der verstorbenen Mutter, ihres Ehemanns Brady und der Tochter Eve geschildert, wobei Maddy ihre Lieben aus einer höheren Sphäre beobachtet und sogar ein wenig beeinflussen kann. So versucht sie unter anderem, eine neue Frau für Brady zu finden und glaubt, dass die Grundschullehrerin Rory die Richtige für ihn ist. Wie praktisch, dass Tochter Eve gerade zusätzlichen Unterricht in Mathe braucht...

Trotz des schwierigen Themas hatte ich beim Lesen nie ein trauriges oder deprimierendes Gefühl, was mich oft bei solchen Romanen befällt. Denn es passieren durchaus auch amüsante Szenen, bei denen man Schmunzeln kann und die ironischen Kommentare von Maddy haben mir ebenfalls sehr gut gefallen. Einfach herrlich, wie sie von "oben" versucht, einzugreifen. Die Unterteilung in die verschiedenen Blickwinkel fand ich sehr interessant. So konnte man sich gut in die Gefühle von jedem hineinversetzen und deren Handlungen verstehen.

Mindestens genauso bemerkenswert wie die Protagonisten sind einige Nebenfiguren, die man gleich ins Herz schließt, für ihre warmherzigen und lebensklugen Gedanken. So bietet der Text auch eine Fülle von erinnerungswürdigen Zitaten, von denen ich hier nur ein Beispiel erwähnen möchte: "Wir kommen nicht allwissend zur Welt. Dafür gibt es das Leben."

Mich hat die Entwicklung, die die Charaktere von Eve und Brady im Verlauf der Handlung durchmachen, sehr bewegt. Man konnte miterleben, wie sie mit Hilfe von Therapeuten, Freunden und ganz unerwarteten Maßnahmen, von einer anfänglichen Entfremdung und Sprachlosigkeit, wieder zu einer gemeinsamen Basis zurückgefunden haben. Dabei gab es einige Rückschläge, doch das hat das ganze Geschehen für mich erst realistisch und glaubwürdig dargestellt. Denn niemand ist unfehlbar und reagiert immer richtig.

Zum Schluss kommt es dann sogar noch zu einer spannenden und unerwarteten Wendung, die die Tatsachen in einem ganz anderen Licht erscheinen lässt und die Geschichte zu einem rundum befriedigenden Ende bringt. Insgesamt ist es ein ergreifendes, tiefgründiges und lesenswertes Buch mit viel Herz, Lebensweisheiten und einprägsamen Charakteren, welches ich absolut empfehlen kann!

Veröffentlicht am 01.03.2018

Spannend, ergreifend und mit viel Potential!

Sun Warrior
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Dies ist der zweite Band einer Reihe über eine dystopische, aber sehr ursprüngliche Welt, in der verschiedene Clans mit sehr unterschiedlichen Lebensweisen existieren. Ich würde unbedingt empfehlen, zuerst ...

Dies ist der zweite Band einer Reihe über eine dystopische, aber sehr ursprüngliche Welt, in der verschiedene Clans mit sehr unterschiedlichen Lebensweisen existieren. Ich würde unbedingt empfehlen, zuerst den ersten Band zu lesen, da sehr viele Charaktere eine wichtige Rolle spielen, denen man dort schon begegnet ist und die sich enorm entwickelt haben. Ohne Vorkenntnisse ist es schwer, den Überblick zu behalten, denn es sind wirklich viele Menschen und beim Stamm des Lichts kommen auch noch die jeweiligen Gefährten, die Hunde, dazu.

Die Handlung setzt genau an der Stelle wieder ein, an der das erste Buch aufgehört hat. Ein verheerender Waldbrand droht die Stadt des Lichts zu vernichten. Mari, die Mondfrau und Nik, der Sonnenkrieger versuchen, das Schlimmste zu verhindern. Einige Stammesmitglieder schlagen sich auf ihre Seite und akzeptieren die veränderten Verhältnisse, die sich aus der Gründung eines ganz neuen Clans ergeben, doch viele beharren auf den alten Traditionen und schwören Rache. Allen voran Thaddeus, der rücksichtslos und von einer wesensverändernden Krankheit befallen, seine eigenen Ziele durchsetzen will. Doch mit den unbarmherzigen Hautdieben existiert noch eine andere Gefahr, die am Ende das Leben aller Waldbewohner bedroht!

Mich hat die Geschichte sofort nach den ersten Seiten wieder gepackt und in ihren Bann gezogen. Nach dem ersten rasanten Kampf gegen die Flammen bekommt man als Leser in einer ruhigeren Phase, durch viele ausführliche Dialoge der Protagonisten, die nötigen Erklärungen geliefert, um die bisherigen Ereignisse zu verstehen. Dabei werden detaillierte Einblicke in die verschiedenen Lebensweisen der Clans gewährt, die zum Teil auch etwas langatmig geraten sind. Dabei hat mir die warmherzige und eindrucksvolle Darstellung der engen Bindung, die die Tiere zu ihrem Menschen eingehen, besonders gut gefallen. Erstmals spielt hier auch der Luchsmann Antreas mit seiner Gefährtin Bast eine größere und wichtige Rolle. Ich musste an manchen Stellen richtig lachen, weil die manchmal arroganten Eigenarten der großen Raubkatze im Vergleich zu den immer ergebenen Hunden, genau so wie bei unseren heutigen Haustieren beschrieben wird.

Bemerkenswert sind die Bemühungen von Nik und Mari, die verschiedenen Clanangehörigen unter einen Hut zu kriegen. Da sind lang bestehende Feindschaften zu überwinden, alte Gesetze in Frage zu stellen und jegliche Andersartigkeit zu tolerieren und zu akzeptieren. Sie meistern diese Schwierigkeiten mit viel Herz und überzeugendem, gesundem Menschenverstand. Ich finde das beispielhaft und durchaus übertragbar auf unsere heutigen Konflikte. Dabei wird deutlich gemacht, dass es nicht nur einen oder wenige Helden geben muss, sondern dass jeder mit seinen persönlichen, manchmal sehr kleinen Heldentaten, zum Erreichen großer Ziele, im Rahmen seiner Möglichkeiten, beitragen kann. Mich haben dann besonders die anfangs unsympathischen Charaktere überrascht, die sich plötzlich als wertvolle Helfer erwiesen haben. Das Motto lautet: Gemeinsam sind wir stark!

Eine spannende und ergreifende Geschichte, mit viel Potential, die noch lange nicht fertig erzählt ist und die mich uneingeschränkt begeistert hat.

Veröffentlicht am 24.02.2018

Oberflächliche Shooter-Action

Armada
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Zack Lightman ist ein begnadeter Gamer und hat sich im Computerspiel "Armada" einen Platz in den weltweiten Top Ten erkämpft. Sein Vater ist schon kurze Zeit nach seiner Geburt bei einem Arbeitsunfall ...

Zack Lightman ist ein begnadeter Gamer und hat sich im Computerspiel "Armada" einen Platz in den weltweiten Top Ten erkämpft. Sein Vater ist schon kurze Zeit nach seiner Geburt bei einem Arbeitsunfall ums Leben gekommen und so hat er ein enges Verhältnis zu seiner Mutter und seinen Freunden, die ebenfalls gerne zocken. Sein normales, beschauliches Leben endet plötzlich, als auf dem Hof seiner Schule ein Shuttle der Earth Defence Alliance landet und er an Bord gehen soll. Aber diese Schiffe gibt es doch nur im virtuellen Armada-Spiel, oder nicht?

Die Idee, die hinter der Handlung steckt, ist zwar nicht neu, aber sehr unterhaltsam. Ich konnte mich gut in Zack hineinversetzen und seine Verwirrung, aber auch die Faszination nachvollziehen. Morgens sitzt er noch in der Schule und ein paar Stunden später versucht er, in einem Weltraumkrieg die Erde gegen eine außerirdische Invasion zu verteidigen. Das Erzähltempo des Buches ist rasant und atemberaubend, was zur Spannung beiträgt. Allerdings haben mich die vielen technischen Begriffe und die ständigen Verweise zu Filmen, Spielen und Musik gestört. Man wird regelrecht damit überhäuft und das hemmt den Lesefluss.

Die Stimmung ist sehr militärisch geprägt und auch die Bedeutung der Ränge und Orden ist für meinen Geschmack zu präsent und typisch amerikanisch. Doch es gibt auch witzige Anekdoten, die zwischendurch zum Schmunzeln anregen. So spielt zum Beispiel Stephen Hawking eine kleine Rolle und ein Mitstreiter verwechselt ständig die außerirdischen Europianer mit Europäern...

Die Story liest sich wie ein Science Fiction Film mit viel Shooter-Action und einem Schuss amerikanischen Patriotismus. Leider ist die Handlung sehr vorhersehbar, kommt ohne großartige Wendungen aus und auch die Charaktere bleiben nicht im Gedächtnis. Das Buch ist aber zur oberflächlichen Unterhaltung gut geeignet.

Veröffentlicht am 24.02.2018

Eine Familie zwischen den Zeiten

Nördlich von Nirgendwo
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Die 13-jährige Mia muss mit ihrer Mutter überraschend die Ferien in einem Küstenort am Ende der Welt (so kommt es ihr vor) verbringen, weil ihr Großvater ganz plötzlich verschwunden ist. Die Großmutter ...

Die 13-jährige Mia muss mit ihrer Mutter überraschend die Ferien in einem Küstenort am Ende der Welt (so kommt es ihr vor) verbringen, weil ihr Großvater ganz plötzlich verschwunden ist. Die Großmutter ist verzweifelt und da ist auch noch der Pub mit Frühstückspension, der geführt werden muss. Sie versucht das Beste aus der Situation zu machen und neben ihren Sorgen, ohne ihre Freundinnen und Handynetz, trotzdem ein wenig Spaß zu haben. Bei einem Spaziergang mit dem Hund ihrer Oma, sieht sie ein verlassenes Fischerboot, in dem sie das Tagebuch eines Mädchens entdeckt. In der Hoffnung, endlich eine gleichgesinnte Freundin gefunden zu haben, schreibt sie eine Nachricht hinein und liest am nächsten Tag tatsächlich eine Antwort darin...

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und angenehm zu lesen und man kommt schnell in die Handlung hinein. Mia ist mir sofort sympathisch gewesen und ich konnte ihre Gedanken problemlos nachvollziehen. Da im Klappentext schon steht, dass es sich um ein Zeitreise-Abenteuer handelt, werden die Zusammenhänge dem Leser relativ schnell klar, bevor sich auch für Mia zum Ende hin alles aufklärt. Bis dahin bleiben aber etliche Geheimnisse offen, so dass man gespannt sein kann, wie sich die Geschichte auflöst. Einige dramatische Szenen sorgen auch noch für ausreichend Spannung, wobei ein mysteriöser Kompass eine wichtige Rolle spielt.
Ein schöner Aspekt ist, wie der Zusammenhalt innerhalb der Familie dargestellt wird und wie Mia durch die Ereignisse ihre Großmutter immer besser versteht.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen, auch wenn es ein paar unlogische und verwirrende Tatsachen enthält, was bei Zeitreise-Szenarien natürlich nicht ausbleibt. Man sollte dies einfach ausblenden und sich dem Genuss dieser abenteuerlichen Geschichte hingeben.