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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.09.2017

Bewegend zu lesen

So groß wie deine Träume
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Dies ist das zweite Buch, was ich von der Autorin gelesen habe. "Für immer in deinem Herzen" hat mir sehr gut gefallen und ich war gespannt, ob dieses, trotz des ernsten und traurigen Themas, mich ebenso ...

Dies ist das zweite Buch, was ich von der Autorin gelesen habe. "Für immer in deinem Herzen" hat mir sehr gut gefallen und ich war gespannt, ob dieses, trotz des ernsten und traurigen Themas, mich ebenso begeistern würde. Die Covergestaltung folgt jedenfalls dem gleichen Muster und es ist mit der knallpinken Farbe wieder ein Blickfang. Die Gegenstände, die im Buch eine Rolle spielen, sind mit goldener Prägung hervorgehoben und um den Titel angeordnet und geben schon einen kleinen Einblick auf den Inhalt.

Mattie und Don sind seit vielen Jahren ein glückliches Ehepaar und führen trotz ihrer Kinderlosigkeit ein erfülltes Leben. Doch alles ändert sich, als Mattie an ALS erkrankt, bald darauf auf den Rollstuhl angewiesen ist und sie aus ihrem geliebten Haus am See ausziehen müssen. Dabei kommt eine alte Hochzeitstruhe zum Vorschein, in der Mattie Erinnerungsstücke an ihre Familie aufbewahrt hat. Die für Matties Pflege eingestellte alleinerziehende Rose und deren Tochter Jeri interessieren sich sehr für die Geschichten der Schätze und Mattie fängt an, ihnen diese zu erzählen.

Mir haben die meist sehr bewegenden Geschichten in der Handlung sehr gut gefallen. Manchmal waren sie etwas rührselig, aber der poetische und warmherzige Schreibstil, machte das wieder wett. Mir sind die beschriebenen Charaktere sofort ans Herz gewachsen und besonders die kleine Jeri hat mich mit ihrer quirligen und erfrischenden Art begeistert. Es war schön zu lesen, wie sie und Rose dem alten Ehepaar die letzte Zeit, die sie zusammen verbringen konnten, erheblich erleichtert und Freude in ihr Leben in dieser schwierigen Situation gebracht haben. Ich konnte mich durch die anschaulich dargestellten Gefühle sehr gut in alle Personen hineinversetzen und habe sie sehr gerne durch ihre Höhen und Tiefen begleitet.

Auch wenn das Buch durch Matties Krankheit einen traurigen Hintergrund hat, war es doch unterhaltsam und wunderbar bewegend zu lesen.

Veröffentlicht am 19.09.2017

Unterhaltsame Fortsetzung

Mit Horst im Glück
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Der Titel dieses 3. Teils der Gabi & Horst Reihe scheint mir etwas ironisch gemeint zu sein, denn so richtig glücklich ist keiner von beiden mit der neuen Rentner-Freiheit. Durch ihre sehr verschiedenen ...

Der Titel dieses 3. Teils der Gabi & Horst Reihe scheint mir etwas ironisch gemeint zu sein, denn so richtig glücklich ist keiner von beiden mit der neuen Rentner-Freiheit. Durch ihre sehr verschiedenen Bedürfnisse, entstehen einige Turbulenzen in ihrer Ehe. Alles beginnt sehr harmonisch auf einer Kreuzfahrt, doch kaum sind sie zurück, hat sie der Alltag wieder in den üblichen Trott gezogen. Horst hilft wochenlang seinem Sohn beim Renovieren und Umziehen und Gabi versucht die Zeit totzuschlagen und kommt dabei auf neue Ideen. Doch so richtig zufrieden wird sie durch einen Yoga-Kurs, Vorlesen in der Kita und die Umgestaltung ihres Zimmers nicht. Da kommt ihr die Lesereise für das Kochbuch, das sie mit Pater Engelmar zusammen gestaltet hat, gerade recht...

Mir haben die neuen Entwicklungen aus Gabis und Horsts Leben viel Spaß gemacht. Es ist unterhaltsam zu lesen, welche Probleme sie bekommen, obwohl sie doch nur ihre gemeinsame freie Zeit genießen wollen. Wie auch schon in den vorigen Büchern, hat mich der manchmal etwas lieblose und ungerechte Umgang miteinander doch sehr erstaunt. Ich konnte nicht nachvollziehen, was Gabi eigentlich noch erreichen will. Sie könnte zufrieden sein, aber sie wehrt sich vehement gegen das Älterwerden und verfolgt dabei egoistisch ihre Ziele. Aber auch Horst hat seine Macken und übertreibt es mit seinem Sport. Am Ende bekommt er dann die Quittung dafür und beide erkennen, dass sie ihr Verhalten ändern müssen, um gemeinsam ihre Jahre noch genießen zu können.

Das Buch ist eine unterhaltsame Fortsetzung mit einigen Überraschungen, die leicht und vergnüglich zu lesen ist.

Veröffentlicht am 18.09.2017

Die perfekte, (un)schöne, neue Welt...

Scythe – Die Hüter des Todes
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In einer fernen Zukunft hat die Menschheit Krankheit, Armut, Kriege und den natürlichen Tod besiegt. Die medizinischen Möglichkeiten reichen vom Zurücksetzen des Körpers in ein jüngeres Alter bis hin zur ...

In einer fernen Zukunft hat die Menschheit Krankheit, Armut, Kriege und den natürlichen Tod besiegt. Die medizinischen Möglichkeiten reichen vom Zurücksetzen des Körpers in ein jüngeres Alter bis hin zur völligen Wiederherstellung nach einem tödlichen Unfall. Da die Menschen nun nicht mehr sterben können, muss der Überbevölkerung eine Grenze gesetzt werden. Diese Aufgabe übernehmen die Scythe, indem sie bestimmte Personen zur sogenannten Nachlese, also zur Tötung auswählen. Hierbei sollten die 10 Gebote des Scythetums befolgt werden, doch gibt es einige Scythe in der Gemeinschaft, die diese Regeln zugunsten der eigenen Vorlieben und Vorteile ausnutzen. Citra und Rowan werden vom Scythe Faraday als Lehrlinge für die Ausbildung auserwählt, obwohl sie beide nicht bereit sind zu töten!

Ich finde die Idee der Unsterblichkeit und die daraus resultierenden Probleme für eine Gesellschaft faszinierend und war neugierig, wie sich der Autor die Lösung dafür vorstellt. Dass für die Tätigkeit der Scythe eine besondere, mentale Stärke und eine unabhängige, aber mitfühlende Persönlichkeit vonnöten ist, wurde eingehend beschrieben, doch gibt es wie in allen mächtigen Positionen schwarze Schafe, die ihre Macht missbrauchen und sogar Freude beim Töten empfinden. Obwohl man bei diesen Charakteren eindeutig von den Bösen sprechen kann, waren meiner Meinung nach die Handlungen von Faraday und später auch Citra nicht viel humaner. Als Faraday in Citras Familie kommt, denken natürlich alle, dass einer von ihnen nachgelesen werden soll, aber hinterher stellt sich heraus, dass er nur ein Abendessen wollte und wegen der Nachbarin kam. Das ist grausam und unnötig, den Menschen solche Angst zu machen. Da diese Welt sich rühmt so hochentwickelt zu sein, sollte es (wenn es denn schon sein muss), menschenwürdigere Methoden geben, jemanden umzubringen, als dafür Küchenmesser oder andere archaische Waffen und Kampftechniken zu benutzen!

Rowan bringt seinen Unmut hierüber am Anfang deutlich zum Ausdruck, auch wenn er sich damit selbst in Schwierigkeiten bringt. Mir hat seine aufmüpfige Art sehr gut gefallen und er sorgt mit seinen Selbstzweifeln und viel Einfallsreichtum für so manche Überraschung. Rowan und Citra sind sehr unterschiedlich in ihrem Charakter und wie sie mit der sich ergebenden Bedrohung umgehen. Citra hat mich in ihrer Entwicklung etwas enttäuscht, da sie am Ende eine heftige und für mich erschreckende und nicht nachvollziehbare Tat begeht.

Die Auszüge aus den Nachlese-Tagebüchern der verschiedenen Charaktere, die immer wieder eingeschoben werden, tragen sehr zum Verständnis ihrer Denkweise und der Traditionen der Scythe bei, wobei gewisse Parallelen zur heutigen katholischen Religion auffällig sind (Konklave, Verzicht auf Familie). Ich fand die Beschreibung des originellen und skurrilen Kults der Tonisten, die den Tönen einer Stimmgabel huldigen, ebenfalls sehr interessant und auch ein wenig lustig.

Leider hat man für meinen Geschmack zu wenig über den Thunderhead, das kollektive Bewusstsein der Menschheit erfahren. Er regelt selbständig sämtliche Belange des Lebens und ist in der Lage, auf alle Fragen eine Antwort zu finden. Die Scythe dürfen ihn nur als Datenspeicher nutzen, um in ihren Entscheidungen nicht beeinflusst zu werden. Hoffentlich wird im nächsten Teil genauer darauf eingegangen.

Insgesamt hat mir dieser erste Band mit kleinen Einschränkungen sehr gut gefallen und ich bin gespannt auf die Fortsetzung.

Veröffentlicht am 14.09.2017

Schicksalsträchtige Silvester

Du und ich und all die Jahre
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Silvester ist immer ein schicksalsträchtiger Tag im Leben der Protagonistin Nicole. Es passieren schreckliche und schöne Dinge, sie hat bedeutsame Begegnungen und fast jedes Mal erstellt sie eine Liste ...

Silvester ist immer ein schicksalsträchtiger Tag im Leben der Protagonistin Nicole. Es passieren schreckliche und schöne Dinge, sie hat bedeutsame Begegnungen und fast jedes Mal erstellt sie eine Liste mit 5 Vorsätzen zum Neuen Jahr, zusammen mit ihrem besten Freund Julian. Doch meistens kommt es anders als gedacht und ein sehr weises Zitat zieht sich wie ein roter Faden durch die Ereignisse: "Es ist immer später, als man denkt."

Mich hat dieses Buch sehr berührt und obwohl mir Nicole zum Ende hin immer unsympathischer wurde, fand ich ihren Charakter trotzdem glaubwürdig und authentisch. Sie reagierte teilweise wie ein uneinsichtiges und unreifes Kind, stieß ihr gesamtes Umfeld vor den Kopf und ließ sich nicht helfen. Mir haben ihre Freunde und ihr Mann sehr leid getan, auch wenn diese natürlich ebenfalls ihre Fehler gemacht haben. Doch haben diese sich im Gegensatz zu ihr, Mühe gegeben und sich in ihrer Persönlichkeit weiterentwickelt.

Sehr interessant fand ich, dass die gesamte Handlung aus zeitlich unsortierten Rückblenden bestand und man dennoch den Überblick behalten hat.

Insgesamt ein sehr unterhaltsamer und tiefgründiger Roman, der mir gut gefallen hat.

Veröffentlicht am 13.09.2017

Atemlos durch die OASIS

Ready Player One
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Wow - was für ein Pageturner!

Wade Watts lebt in einem Stapel-Wohnwagenpark der Zukunft. Die Ressourcen der Erde gehen zur Neige und die meisten Menschen haben nicht einmal genug zu essen. Der einzige ...

Wow - was für ein Pageturner!

Wade Watts lebt in einem Stapel-Wohnwagenpark der Zukunft. Die Ressourcen der Erde gehen zur Neige und die meisten Menschen haben nicht einmal genug zu essen. Der einzige Lichtblick ist die virtuelle Welt OASIS, in der sie ihrem trostlosen Dasein entfliehen können. Der verstorbene und unfassbar reiche Entwickler dieser Simulation vermacht sein Erbe demjenigen, der das Easter Egg findet, welches er irgendwo in der OASIS versteckt hat. Seit Jahren versuchen die Menschen rund um den Globus, seine Hinweise zu enträtseln, bis Wade alias Parzival eine heiße Spur findet und plötzlich sein Avatar-Name auf dem ersten Platz des öffentlichen Scoreboards erscheint. Nun sind ihm nicht nur sämtliche Jäger auf den Fersen, sondern auch ein mächtiger Konzern, der vor nichts zurückschreckt...

Ich habe selten erlebt, dass mich ein Buch von Anfang bis Ende so gefesselt hat. Die Geschichte besitzt eine solch extreme Sogwirkung, dass ich das Buch fast nicht mehr aus der Hand legen konnte, so spannend war es bis zur letzten Seite. Die Suche nach dem Osterei macht süchtig, auch wenn man (wie ich) die meisten der ständig zitierten Musikstücke, Games und Filme der 80er Jahre, gar nicht kennt. Manchmal war es ein wenig zu viel mit diesen ganzen Verweisen und es war auch etwas unglaubwürdig, wie viele Spiele und Filme Wade auswendig kennt. Vieles hat er unzählige Male gelesen, gesehen und durchgespielt. Er erinnert sich an jede Kleinigkeit im richtigen Augenblick. Kein Mensch mit einem normalen Gehirn würde das schaffen. Das ist aber der einzige und verzeihliche Kritikpunkt, den ich habe, da die Handlung ansonsten mit so viel Tempo und Spannung vorangetrieben wird, dass man völlig atemlos und begeistert diese Jagd mit verfolgt.

Neben Wade gibt es noch ein paar weitere bemerkenswerte Charaktere, die ich alle sehr interessant fand und sogar eine zarte Liebesgeschichte entwickelt sich zwischen den Konkurrenten. Es war dabei schön zu sehen, dass alle Personen trotz ihrer langen Aufenthalte in der virtuellen Realität, ihre menschlichen Gefühle nicht verloren haben.

Ich finde dieses Buch absolut lesenswert - nicht nur für Nerds, Gamer und Fans der 80er (für die ist es ein MUSS)!