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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.08.2017

Leider nicht fesselnd

Fangirl
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Die Zwillinge Cath und Wren waren bisher unzertrennlich, aber als sie aufs College gehen, möchte Wren neue Leute kennenlernen und nicht mehr so viel mit ihrer Schwester zusammen sein. So muss die introvertierte ...

Die Zwillinge Cath und Wren waren bisher unzertrennlich, aber als sie aufs College gehen, möchte Wren neue Leute kennenlernen und nicht mehr so viel mit ihrer Schwester zusammen sein. So muss die introvertierte Cath das erste Mal in ihrem Leben alleine zurechtkommen. Ihre neue Zimmergenossin Reagan ist sehr direkt und schüchtert Cath ein, ihr Freund Levi ist dagegen immer nett zu Cath und so kann sie langsam ein vertrautes Verhältnis zu ihm aufbauen.

Caths Leben wird von Fanfiction bestimmt. Sie schreibt über eine Buchreihe in der es um Simon Snow, einen Zauberer geht. Es werden immer wieder Auszüge aus dem ebenfalls von der gleichen Autorin existierenden Buchs eingeschoben, die allerdings keinen Bezug zu der Handlung von "Fangirl" haben. Das hat den ohnehin etwas zähen Lesefluss gehemmt und mich nur verwirrt und gelangweilt. Die extreme Besessenheit von Cath zu dieser Buchreihe, konnte ich nicht nachvollziehen und es fiel mir deshalb auch schwer, mich in ihre Gedanken und Gefühle hineinzuversetzen. Vielleicht sollte man zuerst "Aufstieg und Fall des außerordentlichen Simon Snow" lesen, um einen besseren Zugang zu finden.

Die anderen Charaktere waren bis auf Levi zu oberflächlich beschrieben, um interessant zu sein und die Entwicklung von Cath war für meinen Geschmack zu schleppend und nicht bemerkenswert genug, um sie sympathisch zu finden. Die Handlung zieht sich ohne große Spannung oder Höhepunkte in die Länge und konnte mich nicht fesseln.

Leider hat mich dieses Buch nicht überzeugen können, aber da ich generell mit dem Thema Fanfiction nichts anfangen kann, bin ich dafür auch die falsche Zielgruppe.

Veröffentlicht am 23.08.2017

Durchgehend interessant

Im Schatten das Licht
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Als Fan von Jojo Moyes habe ich schon auf dieses Buch gewartet und mich hat besonders die Pferdegeschichte interessiert, die diesmal eine Rolle spielt. Das Mädchen Sarah lebt mit ihrem Großvater Henri ...

Als Fan von Jojo Moyes habe ich schon auf dieses Buch gewartet und mich hat besonders die Pferdegeschichte interessiert, die diesmal eine Rolle spielt. Das Mädchen Sarah lebt mit ihrem Großvater Henri in London und sie besitzen mit Boo ein talentiertes, französisches Pferd, das sie in der Hohen Schule ausbilden. Sarahs Großvater war einst Mitglied in der berühmten Reitschule für Dressur, der Le Cadre Noir von Saumur und hofft für seine Enkelin, dass sie in seine Fußstapfen treten kann und ebenfalls dort angenommen wird. Gemeinsam trainieren sie unter einfachsten Bedingungen für dieses Ziel, als durch einen plötzlichen Schlaganfall Henris, beider Leben völlig auf den Kopf gestellt wird. Sarah wird von dem in Trennung lebenden Paar Natasha und Mac übergangsweise aufgenommen, doch die beiden haben selbst zu viele Probleme, um sich auch noch angemessen um die Nöte einer Jugendlichen kümmern zu können. Sarah bleibt mit ihren Sorgen um den Großvater und Boo auf sich selbst gestellt.

Mich hat diese sofort spürbare Verbundenheit von Henri und Sarah zu ihrem Pferd, tief berührt. Obwohl sie selbst nicht viel haben, ist ihnen das Wohlergehen von Boo sehr wichtig und auch das Bestreben des Großvaters, Sarah zu einem besseren Leben zu verhelfen, ist komplett verständlich. Die Handlung ist durchweg interessant und es passiert immer wieder etwas Unerwartetes, um spannend zu bleiben. Auch wenn mir Natasha und ihr Mann Mac anfangs nicht sehr sympathisch waren, ändert sich das allmählich, als sie immer mehr Verständnis für Sarah aufbringen und sich im Umgang miteinander weiterentwickeln.

Einige Szenen waren für mich als Reiterin etwas unglaubwürdig und überzogen, doch die Geschichte hat mich durchgehend gut unterhalten und gefesselt, so dass ich den Roman sehr gerne weiterempfehlen kann.

Veröffentlicht am 21.08.2017

Die magischen Strömungen des Meeres

Die komplette Ostsee-Trilogie
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Diese Trilogie hat mich von Anfang bis zum Ende in ihren Bann gezogen und vollkommen überzeugt. Die Bände sind durch die Geheimnisse einer Familie miteinander verknüpft, wobei in jedem Teil eine andere ...

Diese Trilogie hat mich von Anfang bis zum Ende in ihren Bann gezogen und vollkommen überzeugt. Die Bände sind durch die Geheimnisse einer Familie miteinander verknüpft, wobei in jedem Teil eine andere der weiblichen Protagonisten im Vordergrund steht. Zuerst geht es um Carly, die gerade ihr Astronomie-Studium erfolgreich abgeschlossen hat und den Auftrag ihres Professors, sein geerbtes Haus an der Ostsee zu entrümpeln und für den Verkauf herzurichten, gerne annimmt. Seit ihre Eltern bei einem Unfall in Florida auf dem Meer ums Leben kamen, hat sie es gemieden, doch nun will sie sich ihren Ängsten stellen und auch über die aussichtslose Liebe zu ihrem verheirateten Professor hinweg kommen.

Im zweiten Teil beschließt Tiryn, die in Florida aufgewachsen ist, den Spuren und Wurzeln ihres Großvaters an die Ostsee zu folgen. Mit Ylvi, die nach dem Tod ihrer Mutter mehr über ihre Herkunft erfahren will, schließt sich der Kreis dieser Familienchronik, die mich mit vielen Geheimnissen und magischen Erfahrungen sehr begeistert hat.

Die ganze Szenerie strahlt eine so pittoreske und heimelige Atmosphäre aus, das man sich in Ahrenshoop sofort geborgen fühlt. Man kann das Haus und die außergewöhnlichen Kunstwerke förmlich vor sich sehen, so anschaulich wird alles beschrieben. Der Schreibstil ist einfach nur bezaubernd poetisch, ohne dabei kitschig zu wirken. Die Charaktere sind durchgehend interessant, liebenswert und zum Teil skurril, bis hin zu mystischen Erscheinungen, die die Handlung mit einer geheimnisvollen Aura umgeben.

Die Kapitel wechseln zwischen den aktuellen Erlebnissen der Protagonistinnen und Rückblenden in die Vergangenheit. Dabei ziehen sich die Geschichten dreier Bernsteinschiffe, in denen Erinnerungen gespeichert sind, wie ein roter Faden durch die gesamte Handlung und haben mir besonders gut gefallen.

Immer wenn besondere Getränke oder Speisen eine Rolle spielen, werden deren Rezepte auf gesonderten Seiten, jedoch an den jeweiligen Stellen im Text aufgeführt. Eine ungewöhnliche, aber sehr charmante Idee ist, wie ich finde, dass sich die Autorin am Ende jeden Teils selbst in die Handlung hineingeschrieben hat und mit ihren Protagonisten über ihre Erlebnisse spricht.

Mir hat diese Trilogie ausnehmend gut gefallen und ich werde weitere Bücher dieser Autorin auf jeden Fall gerne lesen!

Veröffentlicht am 30.07.2017

Interessanten Lebensgeschichten

Wohin dein Traum dich führt
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Der ehrgeizige und ungestüme Nigel erbt von seinem Vater statt des erhofften Familienanwesens lediglich den Titel des Barons von Stullwood und eine einmalige Abfindung. Seiner hochfliegenden Träume beraubt ...

Der ehrgeizige und ungestüme Nigel erbt von seinem Vater statt des erhofften Familienanwesens lediglich den Titel des Barons von Stullwood und eine einmalige Abfindung. Seiner hochfliegenden Träume beraubt und in seiner Ehre gekränkt, verlässt er England mit dem nächsten Schiff in Richtung Amerika. Um dort Erfolg und genügend Startkapital zu haben, verdreht er mit seiner charmanten Art auf der Reise der reichen Erbin Elizabeth den Kopf. Um sein Ziel, sie schnellstens zu seiner Frau zu machen, zu erreichen, schreckt er auch vor drastischen Schritten nicht zurück. In ihrer Verliebtheit willigt sie in eine überstürzte Hochzeit ein und folgt ihm nach Palm Springs, ohne zu ahnen, welcher wahre Charakter in ihrem Gatten schlummert.

Mich hat die Geschichte von der ersten Seite an gefesselt. Die anschaulichen und stimmungsvollen Beschreibungen der Landschaft und der Natur, aber auch die interessanten Einblicke in die Lebensgewohnheiten und Weisheiten der Indianer, standen in ausgewogenem Verhältnis zur Handlung. Durch die eingängige Darstellung der Protagonisten und der Nebenfiguren, hatte man das Gefühl, mitten im Geschehen zu sein und konnte sich in die jeweiligen Lebensgeschichten sehr gut hineinfühlen. Auch die Zeit der 1920er Jahre, in der der Roman spielt, war interessant, weil vieles in unserer heutigen Welt so absurd erscheint. Zum Beispiel dass Ärzte ins Gefängnis kamen, wenn sie Frauen über Verhütung aufklärten oder Alkohol nur auf gesetzeswidrigen Wegen zu bekommen war. Ebenso die beginnende Ära des Tonfilms spielt eine Rolle, weil er eine bis dahin erfolgreiche Schauspielerin wegen ihres Unterschichtakzents in tiefe Verzweiflung stürzt.

Es werden einige bemerkenswerte Nebengeschichten erzählt, die unter anderem von der alten Geistseherin Luisa, der treuen Zofe Fiona, dem Quacksalber "Doc Perry" oder dem Cowboy Cody handeln. Sie alle haben ihre eigenen Sorgen und Probleme, sind jedoch eng mit dem Schicksal von Elizabeth verbunden und tragen zu ihrer Entwicklung hinaus aus der Opferrolle bei. Auch wenn sie für meinen Geschmack zu passiv blieb und noch mutiger gegen Nigel hätte kämpfen können.

Die Probleme, die die Indianer durch das Auftauchen und die Übermacht der Weißen bekommen, werden eindrucksvoll und verständlich dargestellt. Der Kampf um ihre Rechte und die schwierige Gratwanderung zwischen dem Erhalt ihrer Traditionen und der Akzeptanz der modernen Welt haben mich besonders beeindruckt. Insgesamt hat mich der Roman richtig gut unterhalten und die Atmosphäre des Landes und der Zeit sehr anschaulich eingefangen.

Veröffentlicht am 28.07.2017

Bewegende Familiengeschichten

Für immer in deinem Herzen
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Das Buch sticht mit seiner knalligen, orangen Farbe aus der sonst üblichen Covergestaltung hervor und die Symbole, die rund um den Baum angeordnet sind, verraten schon ein wenig von der Geschichte. Es ...

Das Buch sticht mit seiner knalligen, orangen Farbe aus der sonst üblichen Covergestaltung hervor und die Symbole, die rund um den Baum angeordnet sind, verraten schon ein wenig von der Geschichte. Es sind sogenannte Charms, also Anhänger die man an einem Bettelarmband trägt und hier steht jedes einzelne für eine bewegende Begebenheit aus dem Leben von Lolly, Arden und Lauren. Die Bedeutungen der Charms sind in der Innenklappe kurz erklärt und machen neugierig auf die Zusammenhänge. Lolly, die Großmutter, lebt weit entfernt von Tochter Arden und Enkelin Lauren in einem Blockhaus am Lost Land Lake. Sie ist eine lebenslustige und schrille Persönlichkeit, doch immer häufiger vergisst sie Termine oder alltägliche Dinge. Sie schickt je einen Charm an ihre Tochter und ihre Enkelin und bittet sie um einen Besuch. Alarmiert reisen beide umgehend zu ihr und müssen feststellen, dass sie an beginnender Demenz leidet...

Ich mag die Idee, dass jeder Anhänger eine symbolträchtige Bedeutung hat und mit einer Familiengeschichte verbunden ist. Da Lolly bewusst wird, dass sie sich vielleicht bald nicht mehr an diese erinnern kann, erzählt sie Arden und Lauren davon. Einige sind sehr ergreifend und traurig, zum Teil auch etwas rührselig, andere erzählen von schönen und lustigen Erlebnissen. Ein bunter Reigen von Gefühlen und Lebensweisheiten wird dem Leser dargeboten und von Wehmut, Bedauern, Besinnung bis hin zur Hoffnung ist alles dabei.

Sehr gut gefallen hat mir die Entwicklung der Charaktere. Arden, die zu viel arbeitet und das Leben zu ernst nimmt, blüht immer mehr auf und baut ein innigeres Verhältnis zu ihrer Mutter und auch zu ihrer Tochter auf, nachdem sie sieht, wie schnell alles zu Ende sein kann. Lauren, die aus wirtschaftlichen Gründen ein ungeliebtes Fach studiert, stellt ihren kompletten Lebensentwurf auf den Kopf und folgt ihrer Intuition. Ich konnte mich in alle drei Frauen sehr gut hineinversetzen und ihre Gefühle nachvollziehen. Die herzerwärmenden Erzählungen, die sich über die Generationen erstrecken, fügen sich genau passend in die gesamte Handlung ein und machen den Roman zu einem unterhaltsamen Lesevergnügen.