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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.11.2020

Nett für Kinder, aber für Fans eine Enttäuschung

Asterix - Der Goldene Hinkelstein
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Ein wieder neu aufgelegtes Begleitheft zu einem sehr alten Hörspiel wurde hier als kleine Sensation angekündigt. Troubadix möchte bei einem Bardenwettstreit antreten, doch wie wir wissen, ist es mit seinem ...

Ein wieder neu aufgelegtes Begleitheft zu einem sehr alten Hörspiel wurde hier als kleine Sensation angekündigt. Troubadix möchte bei einem Bardenwettstreit antreten, doch wie wir wissen, ist es mit seinem Talent nicht sehr weit her. Asterix und Obelix begleiten ihn zu dem Event, da sie ahnen, dass es dabei Ärger mit den Römern geben könnte...

In Zeiten von Casting Shows auf beinahe allen Fernsehkanälen, birgt die Idee der Geschichte sehr großes Potential in sich und man hätte durchaus ein Highlight mit vielen Anspielungen auf dieses Phänomen machen können, wenn man es mit modernen Texten überarbeitet hätte. So bleibt es leider nur bei einer unspektakulären und üblichen Handlung. Außerdem irritiert mich die in holperigen Dialogen geschriebene Form, was sich sehr hölzern lesen lässt. Das finde ich sehr schade und lässt den Charme und die Spritzigkeit der Comic-Vorgänger vermissen. Auch wenn es eine restaurierte Geschichte von früher ist, hätte man sie als Comic herausbringen können. Die jetzigen Künstler sind durchaus dazu in der Lage, wie sie schon bewiesen haben.

Die großformatigen Zeichnungen versöhnen etwas, da sie sehr detailreich und ansprechend den Text illustrieren. Insgesamt ist es eine nette Geschichte für Kinder, da sie ja auch als illustriertes Bilderbuch beschrieben wird, aber für eingefleischte, erwachsene Fans ist sie eher eine Enttäuschung. Ich hoffe auf den nächsten Band, der wieder in gewohnter Manier geschrieben und gezeichnet wird.

Veröffentlicht am 25.10.2020

Und täglich grüßt die Pandemie...

Die große Pause
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Das Thema ist leider gerade wieder sehr aktuell und man fühlt sich unsicher und hilflos angesichts der beängstigenden, steigenden Zahlen zur Ausbreitung von Covid-19. Schon bei der ersten Welle mit anschließendem ...

Das Thema ist leider gerade wieder sehr aktuell und man fühlt sich unsicher und hilflos angesichts der beängstigenden, steigenden Zahlen zur Ausbreitung von Covid-19. Schon bei der ersten Welle mit anschließendem Lockdown gab es für uns nicht viel zu lachen. Was liegt für einen Komiker da näher, als ein witziges Tagebuch darüber zu schreiben? Bastian Bielendorfer hat es getan und das Ergebnis ist gelungen. In gewohnt lässiger Manier und mit viel Selbstironie beschreibt er, wie sich die neue Situation mit ihren Beschränkungen auf seinem Beruf auswirkt. 'Amüsant statt Kopf in den Sand' könnte dabei sein Motto sein, womit er mir beim Lesen seines Tagebuchs ein paar Mal ein Grinsen entlockt hat. Die Sendung, auf die er sich am Anfang bezieht, habe ich sogar gesehen und kann mich noch gut an die Szene mit der Flasche Desinfektionsmittel erinnern.

Mir gefällt sein frecher Schreibstil mit den witzigen Vergleichen und wie er sich über seine eigenen Fehler lustig macht. Ich freue mich, dass auch seine Familie samt Mops wieder eine große Rolle spielt und man launige Anekdoten aus ihrem Alltag während der Krise serviert bekommt. Er beleuchtet unser aller Verhalten und man erkennt sich in der einen oder anderen Situation direkt wieder. Übrigens finde ich, dass der Titel 'Die große Pause' sich mit seiner doppelten Bedeutung sehr passend und genial in die Reihe seiner Schulbücher einordnet. Dieses besondere Tagebuch kann ich zur Aufheiterung gegen den Corona-Blues sehr empfehlen, auch wenn es ein paar nachdenkliche und ernste Gedanken enthält, die mir den Künstler nur noch sympathischer machen.

Veröffentlicht am 05.10.2020

Eine lebensverändernde Begegnung

Nalas Welt
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Der Schotte Dean kam mit seinem guten Kumpel Ricky auf die Idee, rund um die Welt zu radeln. Doch was zuerst als Abenteuer zweier Freunde geplant war, wandelte sich schnell zu einer lebensverändernden ...

Der Schotte Dean kam mit seinem guten Kumpel Ricky auf die Idee, rund um die Welt zu radeln. Doch was zuerst als Abenteuer zweier Freunde geplant war, wandelte sich schnell zu einer lebensverändernden Tour mit vierbeiniger Begleitung. Dean fuhr nach kurzer Zeit ohne Ricky weiter und traf unterwegs ein kleines Kätzchen, das Hilfe brauchte. Diese schicksalhafte Begegnung war der Beginn von einer bis heute andauernden gegenseitigen Liebe und Seelenverwandtschaft, die man sich auf den gängigen Social-Media-Seiten anschauen kann.

Dieses Buch vereint interessante Einblicke in die unkonventionelle Art, Länder per Fahrrad zu erkunden und die ungewöhnlich enge Freundschaft von Mensch und Katze. Dean war am Anfang seiner Reise noch sehr unreif und unzuverlässig. Als er mit Nala plötzlich die Verantwortung für ein schutzloses Wesen übernahm, wurde er immer vernünftiger. Seine Persönlichkeit entwickelte sich zum Positiven und Nala brachte ihn auch dazu, besser auf sich selbst zu achten. Die Beschreibungen der Landschaften und der Menschen, auf die sie trafen, beschränkten sich auf wenige Details, was dem Lesefluss zugute kam und keine Langeweile aufkommen ließ. Auch die offene und ehrliche Art, wie er den Leser an seinen Gedanken teilhaben lässt, macht den Charme dieses Buchs aus.

Mir hat besonders gut gefallen, wie Dean seine wachsende Popularität dazu nutzt, Spenden für Tier- und Naturschutzorganisationen zu sammeln und auch selbst mit anpackt, wenn Hilfe benötigt wird oder ein Strand zu säubern ist. Sein Engagement und sein Umweltbewusstsein ist bewundernswert. Dabei bleibt er ganz bescheiden und gibt auch offen seine Fehler zu. Dafür hat er sich die Anerkennung, die ihm überall zuteil wird, wirklich verdient!

Nala liebt Dean und ihre Freiheit, aber ich finde es doch erstaunlich, wie gelassen sie sich auf immer neue Umgebungen und Bedingungen einstellt, da Katzen im allgemeinen eher ihre Ruhe und ein gewohntes Umfeld mögen. Durch die Reise in verschiedene Länder sind viele Tierarztbesuche und Impfungen notwendig, die ich für Nala zeitweise als zu strapaziös empfand. Als Dean sogar einen Flug mit ihr nach Indien plante, kam er zum Glück noch rechtzeitig zur Einsicht und fand einen schonenderen Reiseweg, den er dann aus aktuellem Anlass doch nicht antreten konnte. Wie so vielen anderen, machte ihm Corona einen Strich durch seine Pläne.

Im Mittelteil des Buches befinden sich einige Fotos, auf denen man Nala, Dean und weitere Tiere und Menschen, die ihnen unterwegs begegnet sind, bewundern kann. Das rundet diese schöne, wahre Geschichte bestens ab und ich werde die nächsten Erlebnisse der beiden gerne im Netz weiter verfolgen.


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Veröffentlicht am 19.09.2020

Daran erfreuen sich nicht nur die Kleinen

Einstein
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Die kleine Maus freut sich auf ein Käsefest und reißt gewissenhaft jeden Tag ein Kalenderblatt ab, um sich nicht zu verzählen. Doch dann verschläft sie einen Tag und kommt zu spät. Traurig überlegt sie, ...

Die kleine Maus freut sich auf ein Käsefest und reißt gewissenhaft jeden Tag ein Kalenderblatt ab, um sich nicht zu verzählen. Doch dann verschläft sie einen Tag und kommt zu spät. Traurig überlegt sie, ob sie die Zeit zurückstellen oder gleich in die Vergangenheit reisen kann. Auf ihrer Suche nach einer Möglichkeit, stößt sie auf einen uns wohlbekannten und berühmten Mann, der sich am besten mit der Zeit auskennt. Das Abenteuer Zeitreise kann beginnen!

Dieses qualitativ hochwertige Kinderbuch ist so schön mit detailreichen Zeichnungen gestaltet, dass nicht nur die Kleinen daran ihre Freude haben. Durch das große Format wirken die Illustrationen lebendig und ziehen die Aufmerksamkeit auf sich. Man schlüpft in die Rolle der Maus und erlebt aus der Mäuseperspektive ihre Geschichte hautnah mit. Die kurzen Textpassagen lassen sich leicht vorlesen und ergänzen wunderbar die Erlebnisse der mutigen Maus. Die Handlung wird mit ihren Science-Fiction-Elementen dann sogar noch richtig spannend und man fiebert bis zum Schluss mit.

Im Anhang gibt es noch eine Erklärung der Relativitätstheorie und Wissenswertes über Albert Einstein zu lesen.
Ich kann dieses Buch, sowie die ganze Reihe des Autors uneingeschränkt empfehlen.

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Veröffentlicht am 02.03.2020

Es sind unglaubliche Bücher!

Nevernight - Die Rache
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In diesem letzten Teil der Nevernight-Trilogie, begegnet man einer gereiften Mia Corvere. Nach den atemberaubenden Kämpfen als Gladiatorin steht sie vor ihrer größten Herausforderung, denn sie kämpft nicht ...

In diesem letzten Teil der Nevernight-Trilogie, begegnet man einer gereiften Mia Corvere. Nach den atemberaubenden Kämpfen als Gladiatorin steht sie vor ihrer größten Herausforderung, denn sie kämpft nicht nur für ihre Rache, sondern dieses Mal auch für die Menschen, die sie zu lieben gelernt hat.

Mir hat die Entwicklung Mias von der kaltblütigen Mörderin, der fast seelenlosen Kampfmaschine im zweiten Teil bis hin zu der manchmal zweifelnden, liebesfähigen jungen Frau ausnehmend gut gefallen. Sie mordet zwar immer noch schnell und gezielt, wo ihr es nötig erscheint, aber sie ist zunehmend nachdenklicher und weicher geworden. Das macht sie um so liebenswerter, ohne dass sie die Faszination ihres Charakters einbüßt.

Der Aufbau der Handlung mitsamt der schlüssigen und harmonischen Auflösung ist brillant inszeniert und einige unerwartete Wendungen haben mich richtiggehend umgehauen.
Ich konnte mich der fast durchgehenden Spannung und den intensiven Momenten, in der die Charaktere ihre Gefühle zeigen, nicht entziehen. Außerdem bin ich wieder einmal begeistert von den herrlichen Einfällen des Autors. So macht er sich zum Beispiel selbst über die Vielzahl seiner eigenen Fußnoten in den Büchern lustig. Die Dialoge, vor allem die zwischen Mias Begleitern, stecken voller derber Sprüche und sprühen vor Witz und Sarkasmus. Das macht richtig Spaß zu lesen und ist ein guter Ausgleich zu den manchmal sehr brutalen Szenen, die mich aber überraschenderweise nicht gestört haben. Durch den plakativen und eindringlichen Schreibstil wird man in eine völlig andere Welt gesogen, die fasziniert, schockiert, abstößt und wieder versöhnt. Sämtliche Figuren wirken authentisch und nachvollziehbar, sogar die, die man nicht leiden kann!

Selten habe ich eine Reihe gelesen, die so ganz anders ist, als man es erwartet und die mich von Anfang bis zum Ende komplett mitgerissen hat. Für mich hat hier einfach alles gestimmt und ich habe mich selbst dabei ertappt, dass ich immer mehr Pausen beim Lesen gemacht habe, weil ich das Ende hinauszögern wollte. Auch wenn Mias Geschichte jetzt erzählt ist, hoffe ich auf weitere ähnlich gestrickte Stories von Jay Kristoff. Denn um es mit seinen eigenen Worten zu sagen: "Es sind unglaubliche Bücher. Unmögliche Bücher. Gehirnsprengende, scheißmonströse Bücher." Dem ist nichts hinzuzufügen!

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