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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.12.2019

Unterhaltsam aber nicht überzeugend

Find me in the Storm
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Dies ist der dritte Band einer Reihe, kann aber sehr gut auch als einzelnes Buch gelesen werden. Ich kannte die ersten beiden nicht und habe mich aber gut in die Geschichte einlesen können. Das Setting ...

Dies ist der dritte Band einer Reihe, kann aber sehr gut auch als einzelnes Buch gelesen werden. Ich kannte die ersten beiden nicht und habe mich aber gut in die Geschichte einlesen können. Das Setting in einem B&B in Irland ist mir von einer Reise her vertraut und hat mich deshalb sehr angesprochen.

Die Protagonistin Airin führt die Pension mit viel Elan und Freude, aber es wird ihr sehr schwer gemacht, weil ihre Mutter wieder bei ihr einzieht und sie ständig kritisiert und herumscheucht. Als der Fernsehstar Josh sich als Gast bei Airin einmietet, steht der weibliche Teil des Dorfes Kopf, aber bei ihr macht er sich mit seinen Ideen und Extrawünschen zuerst nicht besonders beliebt...

Mich hat es von Anfang an gestört, wie Airin sich von allen herumschubsen lässt und besonders ihrer Mutter nicht mal die Meinung sagt. Deren herrische und unfaire Art hat mich richtig wütend gemacht und ich hätte mir gewünscht, dass Airin sich nicht alles einfach so gefallen lässt. Auch die Liebesgeschichte mit Josh konnte ich nicht so richtig nachvollziehen, da die Erklärung für sein Verhalten nicht überzeugend genug war.

Insgesamt war es zwar ein unterhaltsamer Roman, der mir wegen der Schauplätze und der Atmosphäre gut gefallen hat, bei dem ich aber mit den Charakteren nicht warm wurde und ihre Handlungen mir unverständlich blieben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.12.2019

Eine atemberaubende Saga

Die Spiegelreisende 3 - Das Gedächtnis von Babel
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Ich war sehr gespannt auf die Fortsetzung der Spiegelreisenden-Saga und auch dieser dritte Teil hat mich nicht enttäuscht und konnte überzeugen. Man sollte die Bücher allerdings unbedingt der Reihe nach ...

Ich war sehr gespannt auf die Fortsetzung der Spiegelreisenden-Saga und auch dieser dritte Teil hat mich nicht enttäuscht und konnte überzeugen. Man sollte die Bücher allerdings unbedingt der Reihe nach lesen, weil die sehr komplexe Handlung aufeinander aufbaut und man sonst vieles nicht versteht.

Ophelia reist dieses Mal zur Arche Babel, um sich auf die Suche nach ihrem Ehemann Thorn zu begeben. Aber auf Babel ist alles sehr fremdartig und ungewohnt, so dass sie zuerst große Schwierigkeiten hat, sich zurecht zu finden.
Mich hat dabei wieder diese unheimlich vielfältige Welt begeistert, die die Autorin mit faszinierenden und ungewöhnlichen Einfällen geschaffen hat. Jede Arche hat ihre Besonderheiten und ihre skurrilen Figuren, die sie interessant machen, auch wenn sie manchmal sehr seltsam wirken. Aber gerade das gefällt mir besonders gut an ihnen.

Der Schreibstil ist auch hier wieder anschaulich und fesselnd. Die Charaktere, allen voran Ophelia, werden authentisch und nachvollziehbar beschrieben, so dass man sich sehr gut in sie hineinversetzen kann. Ophelia sieht sich wieder vor etliche Probleme gestellt. Ihre Suche nach Thorn und nach Antworten stürzen sie in ein Gefühlschaos, aus dem sie sich kaum befreien kann.

Man lernt einige neue Charaktere kennen, die frischen Wind in die Handlung bringen. Mir hat die kleine Viktoria sehr gut gefallen, die mit ihrer kindlichen Sichtweise zeitgleich Einblicke auf die Ereignisse am Pol gewährt. Es gibt zwar ein paar Stellen, die sich ein wenig in die Länge ziehen und kleine Schwächen in der Aufklärung am Schluss, aber insgesamt habe ich auch diesen Teil wieder sehr gerne gelesen.

Eine atemberaubende Saga, die mich in ihren Bann gezogen hat und deren letztem Band ich schon entgegen fiebere!

Veröffentlicht am 02.11.2019

Nicht nur für Fans lesenwert

Das Leben ist großartig – von einfach war nie die Rede
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Nachdem ich das erste Buch von Gaby Köster über ihren Schlaganfall gelesen hatte, war ich von ihrem ungebrochenen Lebensmut und ihrem unvergleichlichen Humor begeistert. Genau dieses Gefühl hat sie bei ...

Nachdem ich das erste Buch von Gaby Köster über ihren Schlaganfall gelesen hatte, war ich von ihrem ungebrochenen Lebensmut und ihrem unvergleichlichen Humor begeistert. Genau dieses Gefühl hat sie bei mir auch mit ihrem Nachfolgeband ausgelöst. Schon nach den ersten Seiten, konnte mich ihr schnodderiger Schreibstil, mit dem man ihre Stimme unmittelbar im Kopf hört, wieder in seinen Bann ziehen. Ihre kölsche und manchmal ungewöhnliche, aber sehr anschauliche Ausdrucksweise ist ihr Markenzeichen und so erkennt man ihre unverwechselbare Art auf jeder Seite wieder.

Sie packt die Herausforderungen, die das Leben ihr bieten an, ohne groß darüber nachzudenken oder zu jammern, beschreibt aber auch ehrlich die Probleme, die ihr Handicap mit sich bringen. Ich bewundere ihre positive Einstellung, die sie sich trotzdem bewahrt hat und allen Mut macht, die sich in einer ähnlichen Situation befinden. Natürlich kommen aber auch die lustigen Sprüche von ihr nicht zu kurz, über die ich mich herrlich amüsieren konnte.

Mir hat besonders gut gefallen, wie sie das Verhältnis zu ihrem Sohn beschreibt und ihre Gefühle, als sie ihn ziehen lassen musste. Man spürt die tiefe Verbundenheit, den gegenseitigen Respekt und die Liebe zueinander. Auch wie offen sie über viele private Dinge berichtet hat mich überrascht und gefreut, denn man sieht hier den Menschen, mit dem man sich verbunden fühlt und nicht nur eine aus den Medien bekannte Persönlichkeit.

Ein sehr bewegendes, interessantes und humorvolles Buch, das nicht nur für Fans lesenswert ist.

Veröffentlicht am 14.10.2019

Historische Thematik lebendig verpackt

Die Täuferin
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Die Geschichte um die Täuferin Kristina beginnt 1517 in einem kleinen Dorf in Böhmen. Dorthin hat sie sich geflüchtet, nachdem ihre gesamte Familie als Ketzer auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde. Unter ...

Die Geschichte um die Täuferin Kristina beginnt 1517 in einem kleinen Dorf in Böhmen. Dorthin hat sie sich geflüchtet, nachdem ihre gesamte Familie als Ketzer auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde. Unter Gleichgesinnten und von der übrigen Welt unbehelligt, lebt sie dort sicher und arbeitet an dem gemeinsamen Ziel, möglichst vielen Menschen das Lesen beizubringen und eigene Bibeln zu drucken. Sie verliebt sich in ihren Lehrmeister Berthold und willigt ein, seine Frau zu werden. Mit einer kleinen Gruppe ihres Dorfes ziehen sie nun in Richtung Mainz, um dort ihr Werk fortzuführen. Unterwegs geraten sie in eine Kriegsschlacht gegen die Türken und werden selbst zu Gefangenen. Der Anführer der Bauernkrieger Lud beschützt sie und ihre Leute, die als Ketzer erkannt, nirgendwo mehr sicher sind...

Mir persönlich waren die sogenannten Ketzer und ihre Ziele bisher unbekannt. Deshalb fand ich es sehr interessant, zu lesen, dass sie unter Anderem gegen die Kindstaufe waren, da jeder Mensch, das Recht haben sollte, frei darüber zu entscheiden, ob und wann er getauft werden möchte. Ebenso die geistige Sklaverei durch die Priester, die sich das alleinige Recht herausnahmen, die Bibel zu interpretieren, wie es ihnen passte, war mir vorher nicht so bewusst. Deshalb war das Lesenlernen auch nur dem Klerus und dem Adel vorbehalten und jeder aus dem gemeinen Volk, der das konnte, war verdächtig.

Diese Thematik in einen lebendigen Roman zu verpacken, finde ich sehr gelungen, nur waren mir manche Beschreibungen und Dialoge zu ausführlich und erzeugten Längen. Über jedem Kapitel steht der Name des Charakters, aus dessen Sicht gerade erzählt wird. Das finde ich sehr hilfreich, um sich in die einzelnen Personen hineinzuversetzen. Allerdings habe ich das bei Berthold vergeblich versucht. Er blieb einfach zu blass und die Beziehung zu seiner Frau Kristina wurde viel zu wenig beleuchtet, um seine Handlungsweise zu verstehen. Da hätte ich mir mehr gewünscht.

Im weiteren Verlauf der Handlung erfährt man nebenbei noch Wissenswertes über den Buchdruck bzw. die Herstellung von Büchern. Ebenso erstaunt hat mich, das es wohl schon zu dieser Zeit bei den orientalischen Völkern ein Wissen über die Wirkung von Pockenschutzimpfungen gab.

Ein Personenverzeichnis sowie eine Karte der Handlungsschauplätze am Anfang des Buches erleichtern die Orientierung und kurze, historische Anmerkungen veranschaulichen die zu dieser Zeit herrschenden Verhältnisse.

Insgesamt ist das Buch interessant zu lesen, wobei man erwähnen muss, dass es der Beginn einer Reihe ist und somit das Ende offen bleibt.

Veröffentlicht am 14.10.2019

Zeitgemäßer Geschwisterzoff

Tapper Twins - Ziemlich beste Feinde
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Schon nach den ersten Seiten war ich ganz gefangen in diesem fesselnden Streit zwischen den Zwillingen. Leni und Ben schaffen es, aus nichtigen Kleinigkeiten einen wahren Krieg unter sich zu entfachen, ...

Schon nach den ersten Seiten war ich ganz gefangen in diesem fesselnden Streit zwischen den Zwillingen. Leni und Ben schaffen es, aus nichtigen Kleinigkeiten einen wahren Krieg unter sich zu entfachen, in den sie auch ihr Umfeld rücksichtslos hineinziehen. Der Geschwisterzoff schaukelt sich im Laufe der Zeit dermaßen hoch, dass zum Schluss sogar die Polizei hinzugezogen werden muss. Dabei bleiben sie trotzdem liebenswerte Kinder, deren alltägliche Sorgen und Befindlichkeiten man gut nachvollziehen kann.

Das Buch ist sehr ansprechend und aufgelockert gestaltet. Die großen Zeilenabstände, Fotos, Zeichnungen und Chatprotokolle sorgen für leichte Lesbarkeit und viel Abwechslung. Es ist von Leni in Form einer Chronik der Ereignisse geschrieben, die auch Ben und die anderen Protagonisten zu Wort kommen lässt. So erfährt man, wie die Situationen aus verschiedenen Blickwinkeln wahrgenommen wurden.

Obwohl man ab und zu über die Racheaktionen der Zwillinge schmunzeln kann, wird hier doch ein ernstes und modernes Thema, das Cybermobbing, ohne erhobenen Zeigefinger behandelt. Man erfährt, wie sich das Opfer fühlt und wie der/die Täter dazu gekommen sind. So werden den Lesern ganz elegant und anschaulich wichtige Lebenslektionen vermittelt. Deshalb könnte ich mir dieses Buch gut als zeitgemäße Pflichtlektüre (die auch noch Spaß macht) an Schulen vorstellen.

Die Geschichte von der kleinen Ursache mit großer Auswirkung hat mir als Erwachsene auch sehr viel Freude bereitet und ich kann es für ältere Kinder und Teenies uneingeschränkt weiterempfehlen!