Profilbild von BlackPearl

BlackPearl

Lesejury Star
offline

BlackPearl ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit BlackPearl über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.04.2018

Charaktere im Kugelhagel

Die Krone der Sterne
0

Die Fortsetzung der "Krone der Sterne" - Saga beginnt mit einer Zusammenfassung der Ereignisse, die bisher geschehen sind und das ist auch unbedingt notwendig, denn diese sind so komplex, dass man den ...

Die Fortsetzung der "Krone der Sterne" - Saga beginnt mit einer Zusammenfassung der Ereignisse, die bisher geschehen sind und das ist auch unbedingt notwendig, denn diese sind so komplex, dass man den Anschluss wieder findet. Mir waren die grundlegenden Fakten zwar noch präsent, aber ich habe gemerkt, dass ich schon Vieles vergessen hatte. Bemerkenswert sind wieder einige eindrucksvolle Zeichnungen am Anfang, die bedeutsame Szenen aus dem Buch zum Leben erwecken und das Kopfkino während des Lesens bereichern.

Die Handlung setzt ein Jahr nach dem Ende des ersten Teils wieder ein. Inizas und Glanis Tochter Tanys ist ein halbes Jahr alt und sie leben immer noch auf dem Piratenplanten Noa. Doch ihre Sicherheit ist bedroht. Durch Intrigen und Verrat entbrennt ein unbarmherziger Sternenkrieg...

Die Spannung entsteht schon nach wenigen Seiten und flaut im weiteren Verlauf nur immer kurzzeitig ab. Allerdings hatte das bei mir einen eher abstumpfenden Effekt. Die ständigen actionreichen Kampfszenen waren für meinen Geschmack zu viel und ich hatte den Eindruck als wären alle ständig auf der Flucht und nur mit Schießen beschäftigt. Viele Tote und Trümmer säumen die Wege der Protagonisten, die ich im ersten Teil sehr mochte und deren Charaktere im Kugelhagel auf der Strecke blieben. Ich habe die zwischenmenschlichen Töne, den Witz und die Ironie aus dem ersten Teil vermisst. Lediglich die kleine Tanys und ihre Amme Gavanqe sorgen für ein paar ruhige und warmherzige Momente.

Bei aller Kritik haben mir aber die Enthüllungen einiger mysteriösen Rätsel in der Galaxie gut gefallen und auch die fantasievollen Beschreibungen der monumentalen Bauwerke und ihre Geheimnisse haben mich erneut in ihren Bann gezogen. Vom Hexenorden, den Musen und ihrer Macht erfährt man diesmal ein wenig mehr, allerdings bleiben noch genügend Fragen offen, um Stoff für eine interessante Fortsetzung zu liefern.

Ich hoffe, dass im nächsten Teil weniger gekämpft und stattdessen wieder mehr auf die Charaktere eingegangen wird. Lesen werde ich ihn aber auf jeden Fall, da mir die geschaffenen Welten und ihre Mythen gut gefallen und ich wissen möchte, wie es ausgeht.

Veröffentlicht am 03.04.2018

Guter Abschluss

Das Herz der Quelle (2). Sternenfinsternis
0

Der zweite und gleichzeitige Abschlussband der Geschichte um die Gemeinschaft der Magier und ihrer Quellen schließt sich direkt an den ersten Teil an. Man sollte diesen unbedingt gelesen haben, da man ...

Der zweite und gleichzeitige Abschlussband der Geschichte um die Gemeinschaft der Magier und ihrer Quellen schließt sich direkt an den ersten Teil an. Man sollte diesen unbedingt gelesen haben, da man sonst nicht weiß, um was es überhaupt geht.

Die Magierin Adara und ihre Quelle Seth kommen ihrer Aufgabe nach, die Menschheit vor Katastrophen zu bewahren. Dabei müssen sie sich an Regeln halten, die der Rat der Gemeinschaft vorgibt. Dazu gehören einige veraltete Gesetze, die Adara nicht mehr länger hinnehmen und ändern möchte. So ist es Magiern zum Beispiel nicht erlaubt, eine tiefergehende Liebesbeziehung zu ihren Quellen einzugehen. Außerdem müssen die Quellen ihren Magiern in sklavenähnlichen Verhältnissen dienen, auch wenn sie dadurch körperlichen Schaden und seelische Qualen erleiden. Dies nutzen die skrupellosen Charaktere unter den Magiern aus und Seth versucht, seine besondere Stellung in der Hierarchie des Rats auszuweiten und in den inneren Kreis aufgenommen zu werden, um dies zu ändern. Doch sein Streben nach Macht fordert einige Opfer, was Adara daran zweifeln lässt, ob sie noch die gleichen Ziele verfolgen und sie ihm weiterhin vertrauen kann...

Der Einstieg in die Handlung fiel mir nicht schwer und ich war gleich wieder in der Welt der Magie gefangen. Ich konnte mich auch sehr gut in die Gefühle von Adara hineinversetzen und ihre Zweifel nachvollziehen. Seth macht es ihr wirklich nicht leicht, ihm zu vertrauen und auch andere Charaktere handeln plötzlich ganz anders, als man es vermutet hätte. Man kann, genau wie Adara, über lange Zeit nicht mehr einschätzen, wer auf ihrer Seite steht. So kommt es auch zu einigen überraschenden Wendungen und neuen Erkenntnissen.

Mir haben, wie schon im ersten Band, die Gegensätze zwischen alten, traditionellen Mitteln und moderner Technik gefallen. So gibt es zwar immer noch die Gedankensteine, mit denen sie sich verständigen können, aber der Rat propagiert seine neue Handy-App, die nun möglichst jeder benutzen soll, was ihm dann die Möglichkeit gibt, seine Mitglieder zu kontrollieren. Das hat mich stark an unsere heutigen Kommunikationsdienste erinnert, die auch immer wieder deswegen in die Kritik geraten.

An manchen Stellen ist die Handlung für meinen Geschmack etwas zäh geraten. Da gab es viel Kompetenzgerangel und politische Schachzüge, die etwas langweilig zu lesen waren und den Lesefluss gehemmt haben. Doch mit der Auflösung der Geschichte, die noch einige interessante Überraschungen zu bieten hatte, bin ich sehr zufrieden. Insgesamt hat mir der Abschluss der Dilogie gut gefallen.

Veröffentlicht am 01.04.2018

Landplage oder Landlust ?

Verzogen
0

Ich lese diese Reihe von Beginn an mit Begeisterung und fühle mich auch mit dem nun zehnten Teil sehr gut unterhalten. Die Erlebnisse von Andrea Schnidt verändern sich mit der Zeit, genau ihrer Lebenssituation ...

Ich lese diese Reihe von Beginn an mit Begeisterung und fühle mich auch mit dem nun zehnten Teil sehr gut unterhalten. Die Erlebnisse von Andrea Schnidt verändern sich mit der Zeit, genau ihrer Lebenssituation entsprechend. Nun steht sie vor der Herausforderung, mit ihrem Lebensgefährten Paul für ein Jahr in ein Dorf mitten ins Nirgendwo zu ziehen. Als Vorstadtpflanze hat sie mit der ungezügelten Neugier und den Eigenarten der Dorfgemeinschaft zu kämpfen. Und auch ihre demente Mutter, die sie samt ihrer Betreuerin mit aufs Land nimmt, sorgt für einige Aufregung.

Mir hat es gut gefallen, dass es diesmal einen Ortswechsel gegeben hat. Die neue Umgebung brachte frischen Wind in die Handlung und bescherte neue, unverbrauchte Charaktere, über die man Schmunzeln oder den Kopf schütteln konnte. Von Frau Tut-tut, deren Sätze mir nach einer Weile ziemlich auf die Nerven gegangen sind, bis hin zu drei selbstbewussten Hühnerdamen, hatte das Dorfleben doch mehr zu bieten, als Andrea vorher gedacht hatte. In gewohnt lockerem Schreibstil fühlt man sich ihr verbunden und kann ihre zwiespältigen Gefühle nachvollziehen. Besonders gut haben mir die Szenen gefallen, in denen über die demenzkranke Mutter berichtet wird. Mit viel Herz, gesundem Menschenverstand und einer bewundernswerten Selbstverständlichkeit wird sie in den Alltag integriert und findet zur Überraschung der Familie eine neue Aufgabe und einen alten Freund wieder.

Natürlich kommen auch die "alten" Freundinnen von Andrea und der patente, hessische Ex-Schwiegervater wieder zu Wort. Auch wenn es schon eine Weile her war, dass ich das letzte Buch gelesen hatte, war bei den Beschreibungen sofort alles wieder in meinem Kopf. Das zeigt, dass sich die Charaktere bei mir dauerhaft eingeprägt haben und ich sie bei dem richtigen Stichwort gleich wieder zuordnen konnte.

Das Ende ist zwar etwas kitschig geraten, aber das verzeiht man gerne, weil es einfach so viel Spaß macht, die großen und kleinen Herausforderungen die das Leben so mit sich bringt, mit der Familie und ihren Freunden zu teilen. Ich halte dieser amüsanten Reihe gerne auch weiterhin die Treue!

Veröffentlicht am 01.04.2018

Niemand ist ohne "Makel"

DUMPLIN'
0

Das Cover dieses Jugendromans ist mir gleich sehr positiv ins Auge gesprungen und es passt auch unheimlich gut zum Inhalt. Die 16-jährige Willowdean ist mit sich und ihrem Leben eigentlich sehr zufrieden. ...

Das Cover dieses Jugendromans ist mir gleich sehr positiv ins Auge gesprungen und es passt auch unheimlich gut zum Inhalt. Die 16-jährige Willowdean ist mit sich und ihrem Leben eigentlich sehr zufrieden. Mit ihrer besten Freundin Ellen teilt sie seit ihrer Kindheit nicht nur alle großen und kleinen Sorgen, sondern auch die Vorliebe für Dolly Parton und ihre Songs. Die Tatsache, dass Wills Figur etwas üppiger ausfällt als "normal", hat sie bisher nie gestört. Doch das ändert sich, als sich der sportliche Bo, in den sie heimlich verliebt ist, anscheinend auch zu ihr hingezogen fühlt. Beim Gedanken daran, dass er ihre Speckrollen berühren könnte, bekommt sie Panik. Und dann steht da auch noch der jährliche Schönheitswettbewerb in ihrer texanischen Kleinstadt an, den ausgerechnet ihre Mutter als Organisatorin betreut. Bisher hat sie sich nie dafür interessiert, denn sie hat ja sowieso keine Chance dort gut abzuschneiden, oder vielleicht doch?

Die Geschichte ist nicht unbedingt neu, aber die Art wie Will sie dem Leser aus ihrer Sicht präsentiert, lässt uns in ihre Gefühlswelt abtauchen und ihre Probleme hautnah miterleben. Jeder kennt die Situationen, in denen man die Angst hat, nicht perfekt zu sein oder der Norm zu entsprechen. Gerade bei Teenagern ist in dieser Hinsicht die Unsicherheit riesengroß und deshalb sind solche Bücher enorm aufschlussreich, um zu zeigen, dass niemand ohne Makel oder Selbstzweifel ist. Wichtig ist nur, dass man sich selbst so akzeptiert, wie man ist und sich durch nichts von seinen Zielen und Träumen abbringen lassen sollte.

Will befindet sich dazu noch in der bedauernswerten Lage, dass sie eine Mutter hat, die sie nicht versteht und ihr den Spitznamen "Dumplin" verpasst hat, was "Knödel" bedeutet. Da sie selbst früher einmal dick war, versucht sie ständig mit subtilen Hinweisen, Will zum Abnehmen zu bewegen. Leider ist Wills Tante, die für sie mehr wie eine Mutter war, kürzlich verstorben. Sie konnte sich viel besser in Will hineinversetzen und ihr mit weisen Ratschlägen zur Seite stehen, weil sie stark übergewichtig war und deshalb die Probleme aus eigener Erfahrung kannte. Ihr Tod lässt Will haltlos und verzweifelt zurück. Das unsensible Verhalten von Wills Mutter hat mich sehr schockiert. Nicht nur, dass sie ihre Tochter mit diesem schrecklichen Namen anspricht, ist sie auch noch besessen von diesem Wettbewerb, wo sie doch erkennen sollte, dass ihre Tochter gerade jetzt ihre Unterstützung nötig hätte.

Ich finde es generell ganz furchtbar, dass es diese Art von Wettbewerben überhaupt gibt, in denen die Schönheit bewertet wird. Aber ich kann auch verstehen, dass es für die Mädchen aus dieser Gegend ein ganz großes Ereignis ist, da sonst nicht viel Ablenkung oder Unterhaltung geboten wird. Mir hat es gut gefallen, dass durch Wills Mut, sich anzumelden, auch andere Mädchen die nicht als "schön" gelten, sich getraut haben mitzumachen. Das dabei dem einen oder anderen fiesen Mobber der Schneid abgekauft wurde, brachte die Handlung zu einem befriedigenden Ende.

Obwohl in diesem Buch einige, vor allem amerikanische Klischees, für meinen Geschmack etwas zu sehr strapaziert werden, kann ich es als eindrucksvolle und bereichernde Lektüre empfehlen.

Veröffentlicht am 26.03.2018

Kurzweilig und witzig

Die Trabbel-Drillinge - Heimweh-Blues und heiße Schokolade
0

Franka, Vicky und Bella sind eineiige Drillinge, was äußerst selten vorkommt. Dass sie sich äußerlich zum Verwechseln ähnlich sehen, haben sie schon oft zu ihrem Vorteil ausgenutzt. In ihrem Charakter ...

Franka, Vicky und Bella sind eineiige Drillinge, was äußerst selten vorkommt. Dass sie sich äußerlich zum Verwechseln ähnlich sehen, haben sie schon oft zu ihrem Vorteil ausgenutzt. In ihrem Charakter sind sie jedoch total unterschiedlich, halten aber zusammen wie Pech und Schwefel, wenn es darauf ankommt. Als ihre Mutter den Stammsitz der Familie in einem Dorf erbt, um dort ein Bio-Hotel zu eröffnen, sind sie sich einig, dass es dort nur furchtbar werden kann. Keine Freunde, keine Sport- und Unterhaltungsmöglichkeiten, noch nicht mal ein Café oder eine Eisdiele. Mit ihren Ansprüchen und dem großstädtischen Gehabe machen sie sich am Anfang nicht gerade beliebt. Und der peinliche Zeitungsartikel mit ihrem unvorteilhaften Interview verfolgt sie sogar bis in die Provinz. Aber Aufgeben kommt nicht in Frage!

Mir hat der lockere und unterhaltsame Schreibstil sehr gut gefallen. Die Handlung ist von Beginn an interessant und man fiebert mit den Mädchen mit, deren Probleme man gut nachvollziehen kann. Allerdings fand ich die Drillinge mit ihrer überheblichen und arroganten Art anfangs sehr unsympathisch. Es ist kein Wunder, wenn man sie als "Schickitussis" bezeichnet, so wie sie sich aufgeführt haben. Anscheinend hatte die Mutter auch nichts gegen Haare färben bei ihren 12-jährigen Töchtern und das, obwohl bei der ganzen Familie sonst alles BIO sein musste...

Davon abgesehen, ist dieses Jugendbuch kurzweilig zu lesen und unterhält mit einigen witzigen Passagen, die auch mir Spaß gemacht haben.