Profilbild von BlackPearl

BlackPearl

Lesejury Star
offline

BlackPearl ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit BlackPearl über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.04.2018

Mordserie mit Gruselfaktor

Im Kopf des Mörders - Kalte Angst
0

Der neue Fall von Oberkommissar Max Bischoff gestaltet sich schon im Prolog zu einer Horrorshow der Extraklasse. Der Untertitel "Im Kopf des Mörders" ist dabei sehr gut gewählt, denn man ist hautnah bei ...

Der neue Fall von Oberkommissar Max Bischoff gestaltet sich schon im Prolog zu einer Horrorshow der Extraklasse. Der Untertitel "Im Kopf des Mörders" ist dabei sehr gut gewählt, denn man ist hautnah bei seinen Gräueltaten dabei und beobachtet fassungslos wie er seine Opfer quält. Grotesk mutet seine Maskierung mit einem Fliegenkopf an und sorgt für Gänsehaut. Warum er so handelt und was seine kryptischen Aussagen bedeuten sollen, stellt den Leser und die ermittelnde Sonderkommission bis zum Schluss vor ein Rätsel. Vor allem weil ein verurteilter Mörder, der in der forensischen Psychiatrie einsitzt, anscheinend über Insider-Wissen der Verbrechen verfügt und sogar Voraussagen macht, die prompt eintreffen...

Obwohl Thriller nicht zu meinem bevorzugten Genre zählt, konnte ich mich dem Sog dieser spannenden und mysteriösen Handlung nicht entziehen. Die sehr anschaulichen Beschreibungen der grausamen Taten haben mich zwar schockiert, besonders da auch Kinder betroffen waren, aber die Neugier, was dahintersteckt, ließ mich durchgehend nicht mehr los. Auch die Schilderung der oft etwas langweiligen Ermittlungsarbeit wurde durch die persönlichen Probleme des Kommissars interessant aufgelockert. Die Schatten der Vergangenheit lassen Max nicht in Ruhe und quälen ihn. Sein Kollege zieht sogar in Erwägung, ihn wegen seiner psychischen Belastung, von diesem Fall abzuziehen. Ich konnte die Befürchtungen und Zweifel der beiden Charaktere sehr gut nachvollziehen.

Mir haben die unerwarteten Wendungen und die vermeintlich heißen Spuren, die dann doch in Leere liefen, sehr gut gefallen, da man wirklich bis zuletzt nicht wusste, wer der Täter war. Die Auflösung zum Schluss war gut durchdacht, schlüssig und glaubwürdig und hat mich komplett überzeugt. Ein fieser Cliffhanger am Ende macht allerdings betroffen, weil man am liebsten gleich weiterlesen möchte und noch eine Zeit lang auf die Fortsetzung warten muss.

Ein sehr spannender und psychologisch interessanter Thriller, der tief in die Abgründe mancher Menschenseele blicken lässt!

Veröffentlicht am 12.04.2018

Altes Thema, neu beleuchtet

Alles kann, Liebe muss
0

Katrin Bauerfeind schreibt ein Buch über die Liebe - ein alter Hut, oder gibt es zu diesem altbekannten Thema noch etwas Neues zu sagen? Ja, gibt es tatsächlich!

Mit einem klaren Blick fürs Detail und ...

Katrin Bauerfeind schreibt ein Buch über die Liebe - ein alter Hut, oder gibt es zu diesem altbekannten Thema noch etwas Neues zu sagen? Ja, gibt es tatsächlich!

Mit einem klaren Blick fürs Detail und viel Empathie beschreibt sie die ganz verschiedenen Arten der Liebe. Von ihrem Anfang und ihrem Ende, für Singles und für Paare, zur Heimat, zum Nächsten und zum Haustier. Teils sind die Geschichten selbst erlebt, wurden ihr erzählt oder sind ausgedacht. Zwischendurch gibt es sogar mal ein Gedicht oder die Bewerbung zur Bachelorette. Alles sehr unterhaltsam und immer mit einem Augenzwinkern.

Ich finde es sehr sympathisch, wie sie sich selbst und das Dasein nicht so Ernst nimmt und aus dem Leben gegriffene Szenen beleuchtet, die jeder schon mal in der einen oder anderen Art erlebt hat und sich daher genau vorstellen kann. Sie schreibt über ihre eigenen Unzulänglichkeiten, auch wenn sie manchmal peinlich sind und hält auch ab und zu den heutzutage gängigen und hippen Gepflogenheiten der Gesellschaft den Spiegel vor.

Besonders gut haben mir die Szenen aus ihrer schwäbischen Heimat gefallen. Sie kokettiert mit ihrer Herkunft und portraitiert die Eigenheiten dieses Menschenschlags pointiert und amüsant. Ein paar nachdenkliche und wehmütige Töne mischen sich ebenfalls unter die ansonsten sehr unterhaltsamen Geschichten und verleihen den Betrachtungen auf sehr angenehme Art und Weise den nötigen Tiefgang.

Mir hat dieses Buch ausnehmend gut gefallen und ich kann es jedem nur wärmstens an die Herzregion legen...

Veröffentlicht am 06.04.2018

Charaktere im Kugelhagel

Die Krone der Sterne
0

Die Fortsetzung der "Krone der Sterne" - Saga beginnt mit einer Zusammenfassung der Ereignisse, die bisher geschehen sind und das ist auch unbedingt notwendig, denn diese sind so komplex, dass man den ...

Die Fortsetzung der "Krone der Sterne" - Saga beginnt mit einer Zusammenfassung der Ereignisse, die bisher geschehen sind und das ist auch unbedingt notwendig, denn diese sind so komplex, dass man den Anschluss wieder findet. Mir waren die grundlegenden Fakten zwar noch präsent, aber ich habe gemerkt, dass ich schon Vieles vergessen hatte. Bemerkenswert sind wieder einige eindrucksvolle Zeichnungen am Anfang, die bedeutsame Szenen aus dem Buch zum Leben erwecken und das Kopfkino während des Lesens bereichern.

Die Handlung setzt ein Jahr nach dem Ende des ersten Teils wieder ein. Inizas und Glanis Tochter Tanys ist ein halbes Jahr alt und sie leben immer noch auf dem Piratenplanten Noa. Doch ihre Sicherheit ist bedroht. Durch Intrigen und Verrat entbrennt ein unbarmherziger Sternenkrieg...

Die Spannung entsteht schon nach wenigen Seiten und flaut im weiteren Verlauf nur immer kurzzeitig ab. Allerdings hatte das bei mir einen eher abstumpfenden Effekt. Die ständigen actionreichen Kampfszenen waren für meinen Geschmack zu viel und ich hatte den Eindruck als wären alle ständig auf der Flucht und nur mit Schießen beschäftigt. Viele Tote und Trümmer säumen die Wege der Protagonisten, die ich im ersten Teil sehr mochte und deren Charaktere im Kugelhagel auf der Strecke blieben. Ich habe die zwischenmenschlichen Töne, den Witz und die Ironie aus dem ersten Teil vermisst. Lediglich die kleine Tanys und ihre Amme Gavanqe sorgen für ein paar ruhige und warmherzige Momente.

Bei aller Kritik haben mir aber die Enthüllungen einiger mysteriösen Rätsel in der Galaxie gut gefallen und auch die fantasievollen Beschreibungen der monumentalen Bauwerke und ihre Geheimnisse haben mich erneut in ihren Bann gezogen. Vom Hexenorden, den Musen und ihrer Macht erfährt man diesmal ein wenig mehr, allerdings bleiben noch genügend Fragen offen, um Stoff für eine interessante Fortsetzung zu liefern.

Ich hoffe, dass im nächsten Teil weniger gekämpft und stattdessen wieder mehr auf die Charaktere eingegangen wird. Lesen werde ich ihn aber auf jeden Fall, da mir die geschaffenen Welten und ihre Mythen gut gefallen und ich wissen möchte, wie es ausgeht.

Veröffentlicht am 03.04.2018

Guter Abschluss

Das Herz der Quelle (2). Sternenfinsternis
0

Der zweite und gleichzeitige Abschlussband der Geschichte um die Gemeinschaft der Magier und ihrer Quellen schließt sich direkt an den ersten Teil an. Man sollte diesen unbedingt gelesen haben, da man ...

Der zweite und gleichzeitige Abschlussband der Geschichte um die Gemeinschaft der Magier und ihrer Quellen schließt sich direkt an den ersten Teil an. Man sollte diesen unbedingt gelesen haben, da man sonst nicht weiß, um was es überhaupt geht.

Die Magierin Adara und ihre Quelle Seth kommen ihrer Aufgabe nach, die Menschheit vor Katastrophen zu bewahren. Dabei müssen sie sich an Regeln halten, die der Rat der Gemeinschaft vorgibt. Dazu gehören einige veraltete Gesetze, die Adara nicht mehr länger hinnehmen und ändern möchte. So ist es Magiern zum Beispiel nicht erlaubt, eine tiefergehende Liebesbeziehung zu ihren Quellen einzugehen. Außerdem müssen die Quellen ihren Magiern in sklavenähnlichen Verhältnissen dienen, auch wenn sie dadurch körperlichen Schaden und seelische Qualen erleiden. Dies nutzen die skrupellosen Charaktere unter den Magiern aus und Seth versucht, seine besondere Stellung in der Hierarchie des Rats auszuweiten und in den inneren Kreis aufgenommen zu werden, um dies zu ändern. Doch sein Streben nach Macht fordert einige Opfer, was Adara daran zweifeln lässt, ob sie noch die gleichen Ziele verfolgen und sie ihm weiterhin vertrauen kann...

Der Einstieg in die Handlung fiel mir nicht schwer und ich war gleich wieder in der Welt der Magie gefangen. Ich konnte mich auch sehr gut in die Gefühle von Adara hineinversetzen und ihre Zweifel nachvollziehen. Seth macht es ihr wirklich nicht leicht, ihm zu vertrauen und auch andere Charaktere handeln plötzlich ganz anders, als man es vermutet hätte. Man kann, genau wie Adara, über lange Zeit nicht mehr einschätzen, wer auf ihrer Seite steht. So kommt es auch zu einigen überraschenden Wendungen und neuen Erkenntnissen.

Mir haben, wie schon im ersten Band, die Gegensätze zwischen alten, traditionellen Mitteln und moderner Technik gefallen. So gibt es zwar immer noch die Gedankensteine, mit denen sie sich verständigen können, aber der Rat propagiert seine neue Handy-App, die nun möglichst jeder benutzen soll, was ihm dann die Möglichkeit gibt, seine Mitglieder zu kontrollieren. Das hat mich stark an unsere heutigen Kommunikationsdienste erinnert, die auch immer wieder deswegen in die Kritik geraten.

An manchen Stellen ist die Handlung für meinen Geschmack etwas zäh geraten. Da gab es viel Kompetenzgerangel und politische Schachzüge, die etwas langweilig zu lesen waren und den Lesefluss gehemmt haben. Doch mit der Auflösung der Geschichte, die noch einige interessante Überraschungen zu bieten hatte, bin ich sehr zufrieden. Insgesamt hat mir der Abschluss der Dilogie gut gefallen.

Veröffentlicht am 01.04.2018

Landplage oder Landlust ?

Verzogen
0

Ich lese diese Reihe von Beginn an mit Begeisterung und fühle mich auch mit dem nun zehnten Teil sehr gut unterhalten. Die Erlebnisse von Andrea Schnidt verändern sich mit der Zeit, genau ihrer Lebenssituation ...

Ich lese diese Reihe von Beginn an mit Begeisterung und fühle mich auch mit dem nun zehnten Teil sehr gut unterhalten. Die Erlebnisse von Andrea Schnidt verändern sich mit der Zeit, genau ihrer Lebenssituation entsprechend. Nun steht sie vor der Herausforderung, mit ihrem Lebensgefährten Paul für ein Jahr in ein Dorf mitten ins Nirgendwo zu ziehen. Als Vorstadtpflanze hat sie mit der ungezügelten Neugier und den Eigenarten der Dorfgemeinschaft zu kämpfen. Und auch ihre demente Mutter, die sie samt ihrer Betreuerin mit aufs Land nimmt, sorgt für einige Aufregung.

Mir hat es gut gefallen, dass es diesmal einen Ortswechsel gegeben hat. Die neue Umgebung brachte frischen Wind in die Handlung und bescherte neue, unverbrauchte Charaktere, über die man Schmunzeln oder den Kopf schütteln konnte. Von Frau Tut-tut, deren Sätze mir nach einer Weile ziemlich auf die Nerven gegangen sind, bis hin zu drei selbstbewussten Hühnerdamen, hatte das Dorfleben doch mehr zu bieten, als Andrea vorher gedacht hatte. In gewohnt lockerem Schreibstil fühlt man sich ihr verbunden und kann ihre zwiespältigen Gefühle nachvollziehen. Besonders gut haben mir die Szenen gefallen, in denen über die demenzkranke Mutter berichtet wird. Mit viel Herz, gesundem Menschenverstand und einer bewundernswerten Selbstverständlichkeit wird sie in den Alltag integriert und findet zur Überraschung der Familie eine neue Aufgabe und einen alten Freund wieder.

Natürlich kommen auch die "alten" Freundinnen von Andrea und der patente, hessische Ex-Schwiegervater wieder zu Wort. Auch wenn es schon eine Weile her war, dass ich das letzte Buch gelesen hatte, war bei den Beschreibungen sofort alles wieder in meinem Kopf. Das zeigt, dass sich die Charaktere bei mir dauerhaft eingeprägt haben und ich sie bei dem richtigen Stichwort gleich wieder zuordnen konnte.

Das Ende ist zwar etwas kitschig geraten, aber das verzeiht man gerne, weil es einfach so viel Spaß macht, die großen und kleinen Herausforderungen die das Leben so mit sich bringt, mit der Familie und ihren Freunden zu teilen. Ich halte dieser amüsanten Reihe gerne auch weiterhin die Treue!