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Veröffentlicht am 04.09.2020

Ein Kräutergarten in Devon

Ein Garten voller Sommerkräuter
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Miriam ist Anfang 40, als ihr Mann sich wegen einer Jüngeren von ihr scheiden lässt. Ihr Haus mit dem schönen Garten musste sie aufgeben und ihre erwachsene Tochter führt auch ihr eigenes Leben. Nun kann ...

Miriam ist Anfang 40, als ihr Mann sich wegen einer Jüngeren von ihr scheiden lässt. Ihr Haus mit dem schönen Garten musste sie aufgeben und ihre erwachsene Tochter führt auch ihr eigenes Leben. Nun kann sie endlich dorthin in Urlaub fahren, wohin sie schon immer wollte: nach Südengland in die Grafschaft Devon. In Reedcombe angekommen, verliebt sie sich in das typisch englische Dorf. Und in den Hund Percy. Dieser führt sie zum leerstehenden Cottage seiner kürzlich verstorbenen Besitzerin. Phyllis galt als verschrobene alte Frau, die im Dorf von manchen auch als Hexe bezeichnet wird, da sie sich mit Kräutern sehr gut auskannte. Seit Phyllis Tod steht das Häuschen mit dem verwilderten Garten zum Verkauf. Und Miriam, die nichts mehr zu verlieren hat und die in Deutschland nicht mehr viel hält, nimmt all ihren Mut zusammen und macht dem Immobilienmakler ein Angebot. Wenig später zieht sie in das verwunschene Cottage und entdeckt dort einen wunderbaren Kräutergarten, der viele Geheimnisse zu haben scheint...
Dieses Buch wurde mir auf einem Blog in einem Beitrag empfohlen, in dem es um Sommerbücher ging. Und ich bin sehr froh, dass ich es gelesen habe, denn es hat mir wirklich richtig gut gefallen.
Mit sehr viel Liebe beschreibt die Autorin Miriams Schritte in ein eigenständiges neues Leben und ihre Weiterentwicklung. Miriam war mir sehr sympathisch, denn nach so langer Zeit noch einmal neu anzufangen ist nicht einfach.
In kurzen Rückblenden erfährt man ein paar Details aus Miriams Ehe und fragt sich, wie sie das Verhalten ihres Mannes so lange ertragen und schweigend akzeptieren konnte. Deswegen habe ich mich um so mehr gefreut, als sie im Laufe der Handlung immer mehr aufblüht und die Arbeit mit dem Kräutergarten ihr ihr Selbstvertrauen zurück gibt.

Der Schreibstil ist leicht und flüssig, aber nicht seicht oder gar kitschig. Sehr schön fand ich die Unterteilung der Kapitel in Monate und jedem Monat ist der Hinweis auf bestimmte Kräuter vorangestellt. Am Ende des Buches gibt es auch noch ein paar Kräuterrezepte.

Fazit: Ein wunderbares Buch, nicht nur für den Sommer, mit sympathischen Figuren, einer glaubwürdigen Story und einem kleinen Hauch Mystik.

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Veröffentlicht am 17.08.2020

11. Fall für Hunter & Garcia

Bluthölle (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 11)
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Eigentlich wollte die Taschendiebin Angela Wood dem Mann nur eine Lektion erteilen, als sie in einer Cocktailbar seine Tasche klaut. Aber das Notizbuch, das sie darin findet, hat es in sich und als Detective ...

Eigentlich wollte die Taschendiebin Angela Wood dem Mann nur eine Lektion erteilen, als sie in einer Cocktailbar seine Tasche klaut. Aber das Notizbuch, das sie darin findet, hat es in sich und als Detective Robert Hunter und sein Kollege Carlos Garcia es in die Hände bekommen, sind sie sicher, das Tagebuch eines Serienmörders vor sich zu haben. Es enthält exakte Aufzeichnungen und Beschreibungen von 16 verschiedenen Morden, mit Skizzen und Fotos der Opfer. Damit beginnt ein Albtraum für Angela. Weiß der Killer, dass sie das Buch geklaut hat? Kennt er ihr Gesicht? Hunter und Garcia bringen die junge Frau in Sicherheit und suchen fieberhaft nach dem Täter. Dann nimmt er Kontakt zu Hunter auf und stellt ihm ein Ultimatum...
"Bluthölle" ist der mittlerweile 11. Fall für die Detectives der Ultra Violent Einheit, kurz UV, des Los Angeles Police Department, der Abteilung für besonders schwere und brutale Verbrechen. Und auch dieser hat es wieder in sich. Ein eiskalter Killer tötet anscheinend wahllos und wechselt die Methode bei jedem Mord. Jede Tat wird bis ins Kleinste dokumentiert und im Tagebuch festgehalten, schriftlich und mit Fotos.

Ich fand die Geschichte von Anfang bis Ende fesselnd. Wie immer gelingt es Carter durch Cliffhanger am Ende der meisten Kapitel die Spannung zu halten. Auch dadurch, dass er manchmal nur ansatzweise die Gedanken von Hunter preisgibt und dann später erst näher erläutert, hält er den Leser bei der Stange.
Durch die genauen Beschreibungen der Stadt, der Straßen von Los Angeles usw. hatte ich immer das Gefühl, direkt dabei zu sein.
Gut fand ich auch, dass dieses Mal nicht Hunters kompletter Werdegang bis ins Kleinste erzählt wurde, wie oft in den Bänden zuvor. Nach zehn Teilen weiß man das inzwischen

Mit dem Täter in "Bluthölle" macht der Autor außerdem auf ein Thema aufmerksam, das besonders in Amerika gerne totgeschwiegen wird. Die USA mischen sich in alle möglichen Konflikte auf der ganzen Welt ein, schicken ihre Soldaten in Kriege, die sie oft noch selbst angezettelt haben und wenn die ach so hochgelobten Helden nach Hause kommen, werden sie mit dem, was sie im Krieg erlebt haben, allein gelassen. Sie leiden unter PTBS oder Schlimmerem und viele landen als Obdachlose auf der Straße, weil ihnen eine Rückkehr in ein normales Leben nicht mehr möglich ist. Womit ich jetzt nicht sagen will, dass jeder Kriegsveteran als Serienkiller endet.

Fans von Chris Carter wissen, dass er im letzten Jahr privat einen großen Verlust erlitten hat und sich nicht sicher war, ob und wann er sein neues Buch beenden würde. Trotz dieses Schicksalsschlags ist es ihm gelungen, wieder einen spannenden Thriller abzuliefern, der mich von Anfang bis Ende super unterhalten hat. Besonders das geistige Duell zwischen Hunter und dem Killer fand ich sehr spannend.

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Veröffentlicht am 11.08.2020

Max Heller ermittelt wieder

Roter Rabe
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Im Spätsommer 1951 kehrt Oberkommissar Heller mit seiner Familie aus dem staatlich genehmigten Ostseeurlaub nach Dresden zurück. Für seine Frau Karin geht die Fahrt gleich weiter, denn sie hat überraschend ...

Im Spätsommer 1951 kehrt Oberkommissar Heller mit seiner Familie aus dem staatlich genehmigten Ostseeurlaub nach Dresden zurück. Für seine Frau Karin geht die Fahrt gleich weiter, denn sie hat überraschend die Reiseerlaubnis in den Westen zu Sohn Erwin erhalten. Heller ist besorgt. Doch sein neuer Fall lässt ihm keine Zeit zum Grübeln: Zwei unter Spionageverdacht stehende Männer, Zeugen Jehovas, sterben in ihren Gefängniszellen. Und es geschehen weitere mysteriöse Todesfälle. Bei einem der Opfer wird eine geheimnisvolle Botschaft gefunden: »Eine Flut wird kommen.« Heller beschleicht eine schreckliche Ahnung.

Die ersten drei Teile der Krimireihe haben mir richtig gut gefallen. "Roter Rabe" fand ich, ehrlich gesagt, ein wenig verworren. Zumindest, was den Kriminalfall angeht.
Der Teil, in dem es um Hellers Privatleben geht, hat mir dieses Mal besser gefallen, als die Suche nach dem Täter. Atmosphärisch und authentisch erzählt der Autor vom Leben in der damaligen Zeit kurz nach dem Krieg. Dresden ist immer noch überwiegend eine zerstörte Stadt und auch die Stimmung in den Anfangszeiten der DDR wird gut dargestellt.
Heller ist zwei Wochen auf sich allein gestellt, weil seine Frau in den Westen zu ihrem Sohn gereist ist. Er muss sich nun neben seiner Arbeit um Tochter Anni kümmern. Außerdem wird Frau Marquart anscheinend langsam dement und dann ist da noch deren Nichte, Fräulein Hermann, die plötzlich einzieht. Und immer der Hintergedanke: Was, wenn Karin nicht zurückkommt? Das alles zerrt an Hellers Nerven und man kann seine Situation gut nachempfinden.
Der Krimifall erscheint mir dagegen doch ein wenig "an den Haaren herbei gezogen" und auch nicht wirklich schlüssig.

Goldammers Schreibstil macht aber vieles wieder wett und ich mag seine Hauptfigur Heller auch, denn er ist menschlich und kein Superheld.

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Veröffentlicht am 10.08.2020

Ein Thriller, der für mich keiner war

Hagebuttenblut
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Ich habe das Buch für eine Leserunde bei Lovelybooks gewonnen, gleichzeitig mit Teil 1, "Löwenzahnkind". Da die Leserunde zeitnah gestartet ist, habe ich auch direkt mit "Hagebuttenblut" begonnen. Nachdem ...

Ich habe das Buch für eine Leserunde bei Lovelybooks gewonnen, gleichzeitig mit Teil 1, "Löwenzahnkind". Da die Leserunde zeitnah gestartet ist, habe ich auch direkt mit "Hagebuttenblut" begonnen. Nachdem ich es nun beendet habe, empfehle ich, vorher den 1. Teil zu lesen. Man kann den 2. Teil zwar auch so verstehen und verfolgen, aber es wird auf sehr viel aus "Löwenzahnkind" eingegangen, aber wohl immer nur ansatzweise.

Auf dem Cover steht zwar Thriller, aber für mich war es das nicht, auch Krimi passt nicht wirklich. Ich würde es eher als psychologischen Spannungsroman bezeichnen. Es geht viel um die Hauptfigur Charlie Lager, die durch die anscheinend manisch-depressive Mutter keine sehr schöne Kindheit hatte. Durch Erinnerungen und Träume erfährt man ein bisschen was über Betty, die Mutter, aber es wird nie gesagt, was genau mit ihr war.
Charlie ist durch die Vergangenheit geprägt und eher ein Einzelgänger, hat selbst Probleme mit Alkohol und Männern.

Der größte Teil des Buches handelt von Charlie und ihrer privaten Recherche zum Fall der verschwundenen Francesca Mild in Gullspang.
In weiteren Kapiteln erzählt Francesca in einer Art Tagebuch in der Ich-Form und der Leser erfährt, was vor ihrem Verschwinden passiert ist und wie ihr Leben mit ihren Eltern und ihrer Schwester aussah.
Der Wechsel zwischen diesen beiden Perspektiven sorgt für ein wenig Spannung, aber ansonsten muss ich sagen, hätte ich mir doch mehr davon gewünscht. Es gibt auch wenig Überraschungen und vieles habe ich im Verlaufe der Handlung bereits vermutet, auch was den Tod von Paul oder das Verschwinden von Francesca betrifft.

Zu den Charakteren: Francesca war mir sympathischer als Charlie, mit der ich nicht so richtig warm geworden bin. Was ich auch ein wenig vermisst habe, ist eine nähere Beschreibung. Oder habe ich diese überlesen? Klar, Haarfarbe, Körpergröße, Statur usw. sind nicht so wichtig, aber ich finde, das bringt dem Leser die Figuren näher, macht sie authentischer und man hat ein besseres Bild.

Das Ende ist offen, um nicht zu sagen es kommt sehr plötzlich. Es laufen zwar einige Handlungsfäden zusammen und es gibt auch Klärung zu einigen Fragen, allerdings bleiben auch sehr viele Fragen offen. Ich vermute, es wird eine weitere Fortsetzung geben.

Was mir gefallen hat, war die düstere Atmosphäre, die ja doch typisch ist für viele skandinavische Autoren.

Fazit: Ein Thriller, der für mich keiner war und der mich leider auch nicht richtig fesseln konnte. Vielleicht bin ich aber auch mit einer falschen Erwartungshaltung heran gegangen. Den meisten meiner Mitleser*innen hat das Buch jedenfalls gegangen.

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Veröffentlicht am 10.08.2020

Kate Burkholders 11. Fall

Quälender Hass
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Auf einer verlassenen Farm wird die sechzigjährige Mary Yoder brutal ermordet, als sie dort mit ihren beiden Enkelinnen Walnüsse sammelt. Die fünfjährige Annie beobachtet, wie ihre zwei Jahre ältere Schwester ...

Auf einer verlassenen Farm wird die sechzigjährige Mary Yoder brutal ermordet, als sie dort mit ihren beiden Enkelinnen Walnüsse sammelt. Die fünfjährige Annie beobachtet, wie ihre zwei Jahre ältere Schwester Elsie von einem Mann entführt wird. Seitdem fehlt von dem Kind jede Spur. Polizeichefin Kate Burkholder, die selbst amische Wurzeln hat, versucht alles, die Kleine zu finden, denn sie weiß, jetzt zählt jede Minute. Aber die Befragung der Familie ist nicht einfach, denn die Amische Gemeinde ist gegenüber der "englischen" Polizei zurückhaltend und Kate spürt, dass die Eltern ihr etwas Wichtiges verschweigen.

"Quälender Hass" ist der mittlerweile 11. Fall für die Polizeichefin von Painters Mill, Kate Burkolder. Sie hat selbst amische Wurzeln, hat die Gemeinschaft aber mit achtzehn Jahren verlassen, da sie mit einigen Moralvorstellungen und Konventionen nicht klar kam. Durch ihre Vergangenheit hat sie aber einen guten Einblick in die amische Lebens- und Denkweise, was bei ihren Ermittlungen manchmal Vorteile hat.

Ich fand die Geschichte sehr gut, spannend und emotional. Jedes Kapitel beginnt mit der Angabe, wie lange die kleine Elsie schon vermisst wird. Wie immer wird aus der Sicht von Kate in der Ich-Form erzählt, so dass der Leser immer hautnah an der Suche beteiligt ist. Die Frustration bei den Befragungen der Amischen, bei denen Kate genau weiß, dass ihr etwas verschwiegen wird, sie aber nicht weiter kommt, wird gut beschrieben. Auch der Zwiespalt, in dem sie steckt, denn noch immer fühlt sich ein kleiner Teil von ihr der Gemeinde gegenüber verpflichtet, obwohl sie sie schon so lange verlassen hat. Das wird besonders bei den Szenen mit Bischof Troyer deutlich.

Das Privatleben von Kate und Tomassetti nimmt dieses Mal nur einen kleinen Teil der Geschichte ein, der Fall steht eindeutig im Vordergrund.

Was ich an den Büchern gut finde, ist das Setting im Amish Country, denn man lernt immer wieder viel über das Leben dieser Glaubensgemeinschaft. So auch dieses Mal, wobei die Handlungsweise der Personen in diesem Fall schon schwer nachzuvollziehen ist, auch wenn sie es im Rahmen ihrer Überzeugungen und Moralvorstellungen und für das Wohl des Kindes getan haben wollen.

Fazit: Ein weiterer spannender und auch emotionaler Fall für die ehemals amische Polizeichefin Kate Burkholder und ihr Team.

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