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Veröffentlicht am 15.01.2018

Ein frühes Werk der Autorin

Der verbotene Liebesbrief
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Die Reporterin Joanna Haslam soll für ihre Zeitung über die Beerdigung des berühmten Schauspielers Sir James Harrison berichten. Bei der Gedenkfeier in der St. Pauls Cathedral in London hilft sie einer ...

Die Reporterin Joanna Haslam soll für ihre Zeitung über die Beerdigung des berühmten Schauspielers Sir James Harrison berichten. Bei der Gedenkfeier in der St. Pauls Cathedral in London hilft sie einer alten Dame, die einen Schwächeanfall erleidet und bringt sie nach Hause. Ein paar Tage später schickt ihr diese Rose einen alten Brief aus den Zwanzigerjahren, dessen Inhalt sehr mysteriös ist und Joannas Neugier ist geweckt. Aber als sie Rose erneut danach fragen will, ist diese plötzlich tot und ihre Leiche sogar verschwunden. Nun möchte Joanna natürlich unbedingt herausfinden, wer die beiden Liebenden waren und in was sie verstrickt waren. Damit begibt sie sich allerdings auf eine gefährliche Mission, denn so harmlos wie er scheint, ist dieser Brief anscheinend nicht. Es gibt Organisationen, die alles dafür tun würden, ihn in die Hände zu bekommen und die schrecken auch vor Mord nicht zurück. In was ist Joanna da hinein geraten?
Auch ihr Gefühlsleben gerät durcheinander, denn James Harrisons Enkel Marcus ist ebenso attraktiv wie undurchschaubar. Wem kann Joanna überhaupt noch trauen?

Liest man nur den Titel und den Klappentext, könnte man meinen: Ein typischer Lucinda-Riley-Roman. Bis zu einem gewissen Punkt stimmt das auch, aber in "Der verbotene Liebesbrief" gibt es einen größeren Crime-Anteil, als ich es aus ihren Romanen eigentlich gewohnt bin. Mir hat das aber sehr gut gefallen, denn die Geschichte ist von Anfang an spannend erzählt und besonders zum Ende hin entwickelt sich eine richtige Sogwirkung, der ich mich nur schwer entziehen konnte. Ich wollte unbedingt wissen, was es denn nun mit diesem geheimnisvollen Brief auf sich hat. Außerdem gibt es hier keine Zeitsprünge in der Erzählung, wie man es sonst von Riley Romanen kennt. Die Geschichte spielt die ganze Zeit Ende der Neunzigerjahre.

Der Schreibstil ist wie gewohnt flüssig, lebendig und anschaulich. Es gibt immer wieder Überraschungen, die die Spannung erhalten.

Die Charaktere sind facettenreich und manchmal schwer durchschaubar. Eine klare Linie gibt es meiner Meinung nach eigentlich nur bei Joanna und Zoe, bei den anderen war ich mir manchmal nicht so sicher, was ich von ihnen halten sollte.

"Der verbotene Liebesbrief" ist kein neuer Roman von Lucinda Riley. Er wurde bereits im Jahr 2000 unter ihrem Pseudonym Lucinda Edmonds und mit dem Titel "Seeing Double" veröffentlicht, allerdings nicht in Deutschland, soweit ich weiß.

Wie gesagt, hat mich die Geschichte von Anfang bis Ende sehr gut unterhalten und ich kann das Buch deswegen uneingeschränkt empfehlen. Und wäre das Geheimnis war, das am Ende herauskommt, hätte es die englische Monarchie sicher erschüttert.

Veröffentlicht am 15.01.2018

Es ist noch Luft nach oben

Kaninchenherz
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Als die Friedhofsgärtnerin Gesine die nächste Beerdigung vorbereiten soll, muss sie geschockt feststellen, dass es sich um ihre Schwester handelt, die seit zehn Jahren nicht mehr gesehen hat. Mareike war ...

Als die Friedhofsgärtnerin Gesine die nächste Beerdigung vorbereiten soll, muss sie geschockt feststellen, dass es sich um ihre Schwester handelt, die seit zehn Jahren nicht mehr gesehen hat. Mareike war erst seit kurzem wieder in Deutschland, mit ihrem Mann und ihren Zwillingstöchtern. Und wie es scheint, hat sie Kontakt zu ihrer Schwester gesucht. Aber warum? Wollte sie eine alte Schuld begleichen? Vor zehn Jahren kam Gesines Sohn ums Leben, als Mareike auf ihn aufgepasst hatte und bis heute ist nicht klar, was tatsächlich passiert ist. Gesine quittierte damals ihren Dienst bei der Polizei, ist geschieden und lebt in einem Wohnwagen auf einem Bauernhof, sie hat sich nie von diesem schweren Verlust erholt. Als sich abzeichnet, dass Mareike vermutlich ermordet wurde, will sie endlich Klarheit.

Im Großen und Ganzen hat mir dieser Krimi ganz gut gefallen, denn er war mal etwas Anderes. Eine ehemalige Polizistin, die jetzt als Friedhofsgärtnerin tätig ist, hat man ja auch nicht oft.
Die ersten zwei Drittel fand ich sehr interessant geschrieben. Zwischendurch gibt es Rückblenden, in denen der Leser erfährt, was vor zehn Jahren passierte. Nach und nach kommt Licht ins Dunkel und am Ende gibt es auch die Auflösung. Die fand ich aber, ehrlich gesagt, nicht so ganz zufriedenstellend und die Motive des Täters kann ich auch nicht so wirklich nachvollziehen. Aber vielleicht geht es nur mir so.

Gesine mochte ich eigentlich von Anfang an. Sie hat viel durchgemacht und versucht, einfach irgendwie weiterzumachen. Überhaupt sind die Figuren vielschichtig angelegt und dadurch lebendig.

Insgesamt kann ich trotzdem nur 3 Punkte vergeben und zwar aufgrund des Endes. Aber da "Kaninchenherz" auch gute Ansätze hat und es der erste Teil ist, bekommt Gesine sicher noch mal eine Chance von mir.

Veröffentlicht am 15.01.2018

Ein Wiedersehen mit Freddy

Die Jahre der Schwalben
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Die junge Frederike erfährt direkt nach der Hochzeit von der schweren Krankheit ihres Mannes Ax. Dieser geht dann auch direkt in ein Sanatorium in der Schweiz, während sie auf das Gut ihres Mannes zieht ...

Die junge Frederike erfährt direkt nach der Hochzeit von der schweren Krankheit ihres Mannes Ax. Dieser geht dann auch direkt in ein Sanatorium in der Schweiz, während sie auf das Gut ihres Mannes zieht und versucht, Sobotka irgendwie am Leben zu erhalten und zu bewirtschaften. Der Anfang ist schwer, denn Frederike hat keinerlei Erfahrung mit der Führung eines Gutes und zunächst muss sie sich beim Personal erst einmal Respekt verschaffen. Mit der Zeit wird es besser, aber als ihr Mann stirbt, bestehen die nächsten Jahre hauptsächlich aus Einsamkeit und viel Arbeit.
Dann lernt sie Gebhard zu Mansfeld kennen und findet endlich wieder ein bisschen Glück. Doch die politische Situation wird immer unsicherer und schließlich steht ein neuer Krieg bevor. Was wird nun aus den Gütern in Ostpreußen und Polen und aus Frederikes Familie?


"Die Jahre der Schwalben" ist die Fortsetzung von "Das Lied der Störche" und spielt dieses Mal in den 1930er Jahren sowie während des 2. Weltkriegs.
Wie schon im ersten Band steht die junge Frederike, genannt Freddy, im Mittelpunkt der Geschichte. Die steht in einer unsicheren Zeit ihren "Mann" und versucht zunächst den Gutshof ihres Mannes zu retten und später dann mit ihrer Familie ihren eigenen Betrieb zu bewirtschaften.
Ich muss sagen, ich bin wieder sehr begeistert. Sei es von der Geschichte an sich oder vom lebendigen, anschaulichen Schreibstil der Autorin. Das Ganze ist mitreißend und einfühlsam geschrieben, ich habe mit Freddy geliebt und gelitten, gelacht und geweint. Sie ist mir richtig ans Herz gewachsen, aber das war schon im ersten Band so.
Das damalige Leben ist sehr authentisch beschrieben und die damalige Situation, diese langsam wachsende Bedrohung durch Hitlers Machtergreifung, die unsichere Zukunft, das alles ist dadurch sehr real und nachvollziehbar. Die Charaktere sind glaubhaft dargestellt und lebensecht. Ein weiterer Pluspunkt für das Buch.

Wer historische Familiengeschichten aus der Zeit des noch blühenden Ostpreußens mag, dem kann ich diese Bücher sehr empfehlen. Man muss "Das Lied der Störche" nicht gelesen haben, um "Die Jahre der Schwalben" zu verstehen, aber ich würde es trotzdem empfehlen, denn so ist die Entwicklung von Freddy noch deutlicher spürbar. Und es lohnt sich einfach.

Veröffentlicht am 15.01.2018

Max Hellers 2. Fall

Tausend Teufel
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Dresden, Februar 1947. Zwei Jahre sind vergangen seit der Bombennacht, in der Polizist Max Heller sein Zuhause verloren hat. Mit seiner Frau ist er bei einer Nachbarin untergekommen. Es ist eine harte, ...

Dresden, Februar 1947. Zwei Jahre sind vergangen seit der Bombennacht, in der Polizist Max Heller sein Zuhause verloren hat. Mit seiner Frau ist er bei einer Nachbarin untergekommen. Es ist eine harte, entbehrungsreiche Zeit. Die Alliierten haben Deutschland unter sich aufgeteilt, Dresden gehört zur sowjetischen Besatzungszone.
Als Kriminaloberkommissar der neu gegründeten Volkspolizei soll Max Heller im Fall zweier ermordeter Rotarmisten ermitteln und gerät dabei in einen gefährlichen Interessenskonflikt mit seinen sowjetischen Vorgesetzten. Denn bevor er die erste Leiche untersuchen kann, wird diese bereits von den Sowjets weggeschafft. Dann wird in einem herrenlosen Rucksack ein abgetrennter Kopf gefunden und Heller erwischt ein junges Mädchen dabei, wie sie mit dem Rucksack abhauen will. Hängen die Fälle zusammen?
Trotz der Umstände versucht Heller, seinen Prinzipien treu zu bleiben und möglichst neutral zu ermitteln.
Zwischendurch plagt ihn allerdings auch das schlechte Gewissen, da er aufgrund seiner vielen Arbeit seine Frau ziemlich allein lässt mit den Problemen in der Nachkriegszeit und in diesem eiskalten Winter. Außerdem warten sie immer noch auf Nachricht ihres Sohnes, der auf dem Weg von Russland nach Hause sein müsste.

"Tausend Teufel" ist nach "Der Angstmann" der zweite Fall für Max Heller. Wie schon im ersten Band, der 1945 in Dresden spielt, ist auch diese Geschichte spannend, sehr lebendig und realistisch geschrieben. Das zerstörte Dresden, die Trümmerwüste konnte ich beim Lesen direkt vor mir sehen, die klirrende Kälte fast fühlen. Auch die Verzweiflung der Menschen ist greifbar und nachvollziehbar. Neben der Handlung, in der es um die Ermittlung in den Mordfällen geht, gibt es auch sehr emotionale Momente. Ich habe gemerkt, dass ich manchmal eine Pause brauchte, da einige Szenen ziemlich deprimierend waren, um so mehr, da es damals wirklich so gewesen ist.
Max Heller ist und bleibt ein prinzipientreuer Mann, der versucht, sich in seiner Arbeit nicht beeinflussen zu lassen. Auf die Frage, ob er denn nun ein Nazi oder ein Kommunist sei, sagt er: "Ich bin Max Heller".
Zum Ende wird es noch einmal richtig spannend und ich muss sagen, diesen Täter hatte ich nicht auf dem Schirm.

Fazit: Ein fesselnder Krimi vor dem Hintergrund des zerstörten Dresden im klirrend kalten Nachkriegswinter mit einem sympathischen Helden, der gar keiner sein will. Ich freue mich schon auf Teil 3.

Veröffentlicht am 15.01.2018

Schwierig...

Die Stille vor dem Tod
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FBI-Agentin Smoky Barrett wird nach Colorado gerufen zu einem Tatort, an dem in mehreren Häusern ganze Familien ermordet wurden. Mit Blut an die Wand geschrieben steht im Haus der Familie Wilton: "Komm ...

FBI-Agentin Smoky Barrett wird nach Colorado gerufen zu einem Tatort, an dem in mehreren Häusern ganze Familien ermordet wurden. Mit Blut an die Wand geschrieben steht im Haus der Familie Wilton: "Komm und lerne, Smoky Barrett". Damit beginnt ein Albtraum für die hochschwangere Smoky, die alles bisher dagewesene in den Schatten stellt und sie und ihr Team bis an den Rand ihrer Belastbarkeit bringt...und darüber hinaus.

Mehr möchte ich über den Inhalt nicht verraten.

Lange mussten wir ja auf diesen fünften Teil der Thriller-Reihe von Cody McFadyen warten und als ich zum ersten Mal davon hörte, habe ich mir sehr viel versprochen, denn ich kenne ja die ersten vier Teile und die waren top.
Dann las ich die ersten negativen Kritiken zu "Die Stille vor dem Tod" und dachte mir, okay, ich bilde mir lieber selbst ein Urteil. Das habe ich nun getan und bin hin und her gerissen. Insgesamt betrachtet fand ich es jetzt nicht wirklich schlecht, aber es reicht auch nicht an die Vorgänger heran. Der Anfang hat mir gut gefallen, die Geschichte beginnt spannend und ständig passiert etwas Neues. Aber im Laufe der Handlung lässt die Spannung leider nach und oft gibt es endlose Diskussionen, bei denen ich dachte: Jetzt komm endlich auf den Punkt! Gleichzeitig ist vieles aber auch interessant, wenn man sich für Psychologie und Verhaltenstherapie interessiert.
Auf jeden Fall ist es ein sehr persönlicher Fall für Smoky, denn sie steht noch mehr im Vordergrund als sonst. Und sie muss dieses Mal wieder einiges einstecken, was meiner Meinung nach allerdings einen normalen Menschen völlig aus der Bahn werfen würde. Schließlich ist sie nicht Superwoman. Und gerade weil ja immer wieder betont wird, dass sie diese besondere Gabe hat, sich in brutale Serienkiller und ihre schwarzen Seelen hinein zu denken, müsste sie hier eigentlich fast daran zerbrechen.

Ich merke gerade selbst, dass es mir schwer fällt, die richtigen Worte zu finden, um meine Eindrücke hier zu schreiben, denn Geschmäcker sind natürlich verschieden und wie gesagt, wirklich schlecht fand ich "Die Stille vor dem Tod" auch nicht. Und am Ende wurde es auch noch mal emotional.
Ein bisschen erinnert mich das an "Die stille Bestie" von Chris Carter. Für mich ist es eines der besten Bücher der Reihe, da es der persönlichste Fall für Robert Hunter ist. Anderen gefällt es dagegen gar nicht, weil es eben anders ist.
Auch "Die Stille vor dem Tod" ist anders als die anderen Teile dieser Reihe, aber trotzdem war es gut genug für mich, dass ich es bis zum Ende gelesen habe.
Am besten, ihr macht euch selbst ein Bild.