Profilbild von Blackfairy71

Blackfairy71

Lesejury Star
offline

Blackfairy71 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Blackfairy71 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.07.2023

Der Himmel über Cornwall

Der Himmel über Cornwall
0

Theodora hat ein altes Haus im idyllischen Cornwall gekauft, um nach ihrer gescheiterten Ehe einen Neuanfang zu wagen. Doch als sie zum ersten Mal vor dem Boatman’s Cottage steht, muss sie feststellen, ...

Theodora hat ein altes Haus im idyllischen Cornwall gekauft, um nach ihrer gescheiterten Ehe einen Neuanfang zu wagen. Doch als sie zum ersten Mal vor dem Boatman’s Cottage steht, muss sie feststellen, dass ihr neues Heim seine besten Zeiten hinter sich hat. Entschlossen krempelt Theo die Ärmel hoch, beginnt mit der Renovierung des Hauses und verhilft dem verwilderten Garten zu alter Pracht. Dabei stößt sie auf geheimnisvolle, hundert Jahre alte Briefe, die von einer tragischen Liebe erzählen. Während Theo immer tiefer in die Geschichte der Liebenden eintaucht, öffnet sich auch für sie selbst ein Weg zu neuem Glück …

Mit 54 Jahren wagt Theo einen Neuanfang. Ohne es vorher besichtigt zu haben, kauft sie das Boatman’s Cottage am Ufer des Tamar, dem Fluss, der Cornwall und Devon voneinander trennt. Der Start ist allerdings holprig und beginnt gleich mit einer Autopanne, bei der sie den 20 Jahre jüngeren Hugo kennenlernt. Er leitet das Hotel, das früher ein Herrenhaus und Sitz der Familie war. Theo erinnert sich dunkel, mit ihrer Großmutter in der Gegend gewesen zu sein.
Diese ist vor ein paar Tagen gestorben und Theo findet in ihrer Wohnung in Briefen Hinweise auf die Vergangenheit, die ein ganz neues Licht auch auf ihre Familie werfen. Wer ist der geheimnisvolle John, der anscheinend im Zweiten Weltkrieg gefallen ist?

Die Handlung spielt auf zwei Zeitebenen. In der Gegenwart geht es um Theo und ihre Suche nach ihren Wurzeln und nach einem Neuanfang. Ihr fundiertes Wissen und ihre Kenntnisse im Garten- und Pflanzenbereich wurden von ihrem Mann immer nur belächelt.
Im Jahr 1914 ist es die junge Alice, die durch ihre rebellische Art in der Londoner Gesellschaft in Ungnade fällt und auf den Landsitz verbannt wird. Zumindest geht sie damit einer arrangierten Heirat erst mal aus dem Weg, da sie sowieso nicht einsieht, warum sie heiraten sollte. Viel lieber würde sie sich den Suffragetten anschließen und für das Frauenwahlrecht kämpfen. Aber einer Frau ihres Standes ist das nicht möglich. Bei ihren Spaziergängen trifft sie auf den Flussmeister Zachariah Carne und zwischen beiden entwickelt sich eine Beziehung, die nicht sein darf. Dies führt zu tragischen Verwicklungen, die bis in die Gegenwart reichen.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen, sowohl Theos Geschichte, als auch das Schicksal von Alice einhundert Jahre zuvor. Lebendig und einfühlsam bringt die Autorin einem die Konventionen der damaligen Zeit nah, die strengen Regeln der so genannten besseren Gesellschaft und die Opfer, die vor allem Frauen bringen mussten.
Auch Theo hat Opfer gebracht, indem sie jahrelang für ihren Sohn ihre eigenen Wünsche und Bedürfnisse zurückgestellt hat. Nun hat sie durch den Erwerb des Cottages die Chance, noch etwas aus ihrem Leben zu machen.

Im Original heißt der Roman "The river between us", was besonders für Alice' Geschichte passt, denn der Tamar trennt nicht nur Cornwall und Devon, sondern er steht auch symbolisch für die beiden Welten, in denen Alice und Zachariah leben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.06.2023

Neuanfang an der Ostsee

Leuchtturmsommer
0

Nach einer Lebenskrise zieht Eva mit ihrer fünfzehnjährigen Tochter an die Ostsee, um sich dort ihren Traum zu erfüllen und neu zu starten. Doch ihr Optimismus wird auf eine harte Probe gestellt, denn ...

Nach einer Lebenskrise zieht Eva mit ihrer fünfzehnjährigen Tochter an die Ostsee, um sich dort ihren Traum zu erfüllen und neu zu starten. Doch ihr Optimismus wird auf eine harte Probe gestellt, denn ihre Teenagertochter scheint Probleme magisch anzuziehen, und die Übernahme des örtlichen Cafés läuft alles andere als rund. Besonders der brummige Standesbeamte Jakob sieht die Neuzugänge im Ort kritisch. Dabei benötigt Eva für das Café dringend die Hochzeitsempfänge, um Geld in ihre Kasse zu spülen. Erst als Eva Jakob näher kennenlernt, erkennt sie, wie es gelingen könnte, seine harte Schale zu knacken.

Ein Tapetenwechsel ist dringend nötig für Eva, denn ihr Noch-Ehemann hat sie finanziell übelst betrogen. Sie musste sogar das Hotel am Tegernsee verkaufen, das seit Generationen im Familienbesitz war. Mit dem Erlös zieht sie mit ihrer Tochter an die Ostsee in den kleinen Ort Liebwitz, wovon Nele wenig begeistert ist, was sie ihre Mutter nur allzu oft spüren lässt. Und dann trifft sie auch noch auf Jakob, der anscheinend dauerhaft schlecht gelaunt ist. Allerdings wäre es gut für den Erfolg des Cafés, wenn die beiden zusammen arbeiten würden, denn Hochzeit bringen gutes Geld und außerdem würde das das Image von Liebwitz steigern. Das Problem ist nur, dass Jakob so gar keinen Sinn für Romantik hat, was bei den Trauungen leider auch so rüberkommt. Also schließen die beiden einen Kompromiss: Jakob zeigt Eva ihre neue Heimat, wenn sie ihm dafür in Sachen Romantik ein wenig auf die Sprünge hilft.

Das klingt jetzt vielleicht nach einem kitschigen Liebesroman, aber ich habe das beim Lesen gar nicht so empfunden. Es geht um den Mut, ganz neu anzufangen, etwas Neues zu beginnen und sich nicht von Rückschlägen entmutigen zu lassen. Es geht um Familie und Freundschaft.
Mir hat der Schreibstil gut gefallen, ich war sofort mittendrin in der Geschichte. Erzählt wird in der ersten Person aus Sicht von Eva und oft musste ich schmunzeln bei ihren Gedankengängen. Überhaupt gibt es viele witzige Momente und interessante Figuren.
Auch die landschaftlichen Beschreibungen fand ich sehr schön, allein der Moment im Darßwald.

Ein passender Roman für den Sommer, zum Abtauchen und Wohlfühlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.06.2023

Spurensuche auf Jersey

Nebelreise
0

Eine Nebelreise, ziellos und voller düsterer Ecken...
Ihre Nachforschungen über eine verschwundene Millionenerbin führen die junge Juristin Samantha in das malerische Küstenstädtchen Poole. Der Lösung ...

Eine Nebelreise, ziellos und voller düsterer Ecken...
Ihre Nachforschungen über eine verschwundene Millionenerbin führen die junge Juristin Samantha in das malerische Küstenstädtchen Poole. Der Lösung kommt sie dort allerdings nur wenig näher, stattdessen lernt sie einen sympathischen Mann kennen ... Spontan begleitet sie Ethan auf die wildromantische Kanalinsel Jersey, von der er stammt – und wo sich der Nebel, der den geheimnisvollen Fall umgibt, unverhofft lichtet.

Samantha Bucknell arbeitet in London für eine Anwaltskanzlei, die sich auf "Einsam Gestorbene" spezialisiert hat, d. h. wenn diese ohne Testament aus dem Leben geschieden sind. In diesem Fall ist ein Ehepaar bei einem Unfall ums Leben gekommen und Samanthas Aufgabe ist es, mögliche Hinterbliebene mit Erbansprüchen ausfindig zu machen. Gelingt dies nach einer gesetzlich festgelegten Frist nicht, fällt der Besitz an die britische Krone. Bei der Durchsicht der Papiere des Ehepaars Matkins stößt sie schließlich auf ein verschwundendes Kind und die Spuren führen zunächst in das Küstenstädtchen Poole und von dort auf die Kanalinsel Jersey. Bei ihren Recherchen trifft sie auf Ethan, der in einer Bank auf Jersey arbeitet und ihre Wege kreuzen sich zwischendurch immer mal wieder. Schließlich hilft er Samantha bei ihrer Spurensuche auf der Insel und gemeinsam kommen sie hinter ein altes Familiengeheimnis, das auch sein Leben verändern könnte.

"Nebelreise" ist nach "Muschelspiel" mein zweiter Roman der Autorin und auch dieser hat mir gut gefallen. Kurzweilig wird die Geschichte in der dritten Person erzählt, überwiegend abwechselnd aus der Sicht von Samantha und Ethan. Anhand des Prologs kann man sich zwar ungefähr denken, was damals passiert ist, aber der Weg dorthin, das Auffinden von immer mehr Puzzleteilen und schließlich die Auflösung des Ganzen ist spannend geschrieben und ich habe Samantha gerne bei ihrer Suche begleitet.
Auch die landschaftlichen Beschreibungen von Jersey sind sehr anschaulich und lebendig.

Unterhaltsam und genau das Richtige als Sommerlektüre zum Abschalten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.06.2023

Neuanfang auf Norderney

Café Meerblick
0

Noch immer ist Mona tieftraurig. Vor einem Jahr starb ihre beste Freundin Sophie. Auf der Suche nach Trost reist Mona nach Norderney, Sophies Lieblingsort. Die schöne Nordseeinsel hält einige Überraschungen ...

Noch immer ist Mona tieftraurig. Vor einem Jahr starb ihre beste Freundin Sophie. Auf der Suche nach Trost reist Mona nach Norderney, Sophies Lieblingsort. Die schöne Nordseeinsel hält einige Überraschungen bereit: Erst findet Mona bunt bemalte Steine am Strand und durch diese eine neue Freundin. Von ihr erfährt Mona von einem leerstehenden Café.
Die gelernte Konditorin möchte einen Neuanfang wagen und bewirbt sich darum. Da lernt sie Tjark kennen, einen jungen Koch, der ihr Herz höherschlagen lässt. Aber sie zögert: Ist sie bereit für so viel Veränderung? Und kann sie dem Glück wirklich über den Weg trauen?
Seit Jahren ist Mona mit ihrer besten Freundin Sophie nach Norderney in den Urlaub gefahren, früher mit den Eltern, später dann zu zweit. Nach Sophies Tod ist für Mona nichts mehr wie vorher. Aber die Freundin gibt ihr ein Jahr nach Ihrem Tod einen Anstoß, zurück auf ihre geliebte Nordseeinsel zu fahren. Durch ein Tagebuch erlebt Mona die Zeit mit Sophie noch einmal und erkennt, dass sie bei alle ihrer Trauer mit ihrem Leben weitermachen muss. Sie trifft neue Menschen wie Caro und Tjark und findet den Mut, sich als Nachfolgerin für ein Café zu bewerben.
Eine traurige Geschichte, positiv verpackt und Mut machend. Ein Buch über Verlust, Freundschaft, Familie. Sicher wird das Rad hier nicht neu erfunden und letztendlich ist einiges vorhersehbar, aber es gibt auch ein paar Überraschungen. Sehr schön fand ich die Idee mit dem Notizbuch als seelische Unterstützung für Mona. Das Auslegen der Strandkiesel kenne ich übrigens, diese Aktionen gab es in den letzten Jahren sehr häufig. Ich habe selbst ein paar Steine gefunden und wieder an anderen Orten "ausgewildert".
Auch der Schreibstil hat mir gut gefallen, lebendig und sehr anschaulich und ich hatte beim Lesen das Gefühl, selbst auf Norderney unterwegs zu sein, konnte das Meeresrauschen und den Wind hören und die salzige Luft schmecken. Ein wirklich toller Roman für den Sommer, leicht, aber auch mit ernsten Themen.
Und am Ende des Buches gibt es Kuchenrezepte, die ich sicher auch mal ausprobieren werde, denn besonders der Limokuchen klingt ganz nach meinem Geschmack.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.06.2023

Hat mich leider nicht überzeugt

Schneewittchen schläft
0

Das Mädchen sagt nur ein Wort: »Daddy«. Sie blickt Gabe von der Rückbank des Autos vor ihm an. Dann ist der fremde Wagen verschwunden und mit ihm Gabes fünfjährige Tochter Izzy. Er wird sie nie mehr wiedersehen. ...

Das Mädchen sagt nur ein Wort: »Daddy«. Sie blickt Gabe von der Rückbank des Autos vor ihm an. Dann ist der fremde Wagen verschwunden und mit ihm Gabes fünfjährige Tochter Izzy. Er wird sie nie mehr wiedersehen. Drei Jahre später verbringt Gabe seine Tage und Nächte noch immer damit, die Autobahn abzufahren, besessen von der Hoffnung, sie zu finden. Auch Fran und ihre Tochter Alice sind unterwegs auf den Straßen Englands. Aber sie sind nicht auf der Suche, sie sind auf der Flucht. Denn Fran kennt die Wahrheit. Sie weiß, was damals mit Izzy geschah. Und was ihre Verfolger tun werden, wenn Alice und sie ihnen in die Hände fallen ...

"Schneewittchen schläft" ist der zweite Titel von C. J. Tudor, den ich nach "Der Kreidemann" gelesen habe. Das Buch hat mich recht gut unterhalten, der Schreibstil hat mir gut gefallen.
Miträtseln kann man auf jeden Fall und auch wie das Ganze nach und nach entwirrt wird und die Auflösung, wieso gerade Gabes Familie das passiert, ist gut durchdacht.
Erzählt wird überwiegend abwechselnd aus der Sicht von Gabe und von Fran, die Kapitel sind relativ kurz und damit bleibt die Spannung erhalten.

Allerdings muss ich sagen, dass mich die Geschichte insgesamt nicht überzeugen konnte. Einige Aspekte waren mir doch ein wenig zu speziell, zu wirr. Die Sache mit den Kieselsteinen zum Beispiel oder auch die Szene zum Ende in dem Krankenzimmer. Ich mag zwar Thriller mit Mystery-Elementen, aber ich finde, hier passte das nicht wirklich. Schade.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere