Profilbild von Blackfairy71

Blackfairy71

Lesejury Star
offline

Blackfairy71 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Blackfairy71 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.08.2019

Kate Burkholders 10. Fall

Brennendes Grab
0

Spät am Abend erhält Polizeichefin Kate Burkholder den Anruf, dass die Scheune der amischen Familie Gingerich in Flammen steht. Dort angekommen erfährt sie von den Eltern, dass der älteste Sohn Daniel ...

Spät am Abend erhält Polizeichefin Kate Burkholder den Anruf, dass die Scheune der amischen Familie Gingerich in Flammen steht. Dort angekommen erfährt sie von den Eltern, dass der älteste Sohn Daniel vermisst wird. Schließlich findet man seine völlig verkohlte Leiche in den Trümmern der Scheune und es stellt sich heraus, dass jemand ihn dort eingeschlossen und bei lebendigem Leibe verbrennen lassen hat. Zunächst erzählt bei den Befragungen jeder, wie nett, gutmütig und tüchtig Daniel war. Aber nach und nach entdeckt Kate auch eine dunkle Seite, die er wohlweislich zu verbergen versucht hat. Schließlich gibt es mehr als genug Verdächtige, aber wer hat den jungen Mann wirklich so sehr gehasst, dass er ihn in die Scheune gelockt und auf diese grausame Art umgebracht hat?

"Brennendes Grab" ist der zehnte Teil der Thriller Reihe um die ehemals amische Polizistin Kate Burkholder. Und auch dieser hat mir wieder richtig gut gefallen.
Wieder einmal wird deutlich, wie schwierig der Spagat für Kate ist zwischen ihrer alten Welt, ihrer Familie, den Traditionen der Amischen und ihrem jetzigen Leben und Job als Polizeichefin von Painters Mill.
Besonders dieser Fall macht ihr zu schaffen, denn er erinnert sie an ihre eigenen Erlebnisse als Teenager. Und es fällt ihr zwischendurch schwer, das Ganze professionell und objektiv zu betrachten. Aber genau diese Szenen machen Kate menschlicher und fast wünscht man sich einen anderen Ausgang des Falls.

Von Anfang bis Ende bleibt es spannend und die Suche nach dem Täter gibt immer wieder Rätsel auf. Auch dieses Mal lernt man wieder viel über die "Gesetze" der Amischen und deren Traditionen und das macht das Ganze noch mal dramatischer und sorgt für Emotionen. Ich habe mich gefragt, wie man als Mutter so handeln und dann damit weiterleben kann, einfach weil es "Gottes Plan ist".

Auch das Privatleben von Kate und John Tomasetti spielt wieder eine Rolle, aber ich finde, dieser Teil nimmt nie zu viel Platz ein und ich finde es auch wichtig für den weiteren Verlauf der Geschichte. Deswegen würde ich allen, die die Reihe lesen möchten, empfehlen, diese chronologisch ab Band 1 zu lesen.

Fazit: Ein weiterer gelungener Teil der Reihe und ich freue mich jetzt schon auf eine Fortsetzung.

Veröffentlicht am 31.07.2019

Robert Hunters 10. Fall

Jagd auf die Bestie (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 10)
0

Inhalt:
Eigentlich sollte er nie wieder rauskommen. Lucien Folter ist einer der brutalsten und intelligentesten Serienkiller, mit dem Detective Robert Hunter es je zu tun hatte. Und das soll etwas heißen, ...

Inhalt:
Eigentlich sollte er nie wieder rauskommen. Lucien Folter ist einer der brutalsten und intelligentesten Serienkiller, mit dem Detective Robert Hunter es je zu tun hatte. Und das soll etwas heißen, denn als Leiter der Spezialabteilung für besonders brutale Verbrechen in Los Angeles, hat er schon einiges gesehen. Aber dann gelingt Folter die Flucht aus dem Hochsicherheitsgefängnis. Und es ist klar, dass er nur ein Ziel hat: Rache. Denn Hunter hat er es zu verdanken, dass er dreieinhalb hinter Gittern saß. Aber seinen Widersacher einfach zu töten, wäre nicht Folters Stil. Deswegen verwickelt er Hunter in ein tödliches Spiel gegen die Zeit und der Einsatz ist hoch. Wird es ihm gelingen, seinen ehemaligen Freund zu stoppen, bevor noch mehr Menschen sterben?


Meine Meinung:
Mit diesem zehnten Band seiner Thrillerreihe hat Carter wieder einen atemberaubenden Pageturner hingelegt.
Es beginnt, wie der letzte Teil geendet hat: Hunter erfährt, dass Lucien Folter entkommen ist und schon ist man wieder mitten in der Handlung. Da sein Partner Garcia beim letzten Mal ja nicht dabei war, als Hunter Folter gejagt hat, gibt es erst mal ein paar Erklärungen. So kann der Leser auch sein Gedächtnis auffrischen.
Da es auch viele Kapitel aus Sicht von Lucien Folter gibt, erfährt man auch quasi aus erster Hand, wie dieser brutale Killer tickt, wie er denkt und welche Beweggründe er für seine Taten hat. Bereits aus "Die stille Bestie" weiß man ja, was ihn antreibt: Er schreibt ein "Mordhandbuch", eine Enzyklopädie des Grauens. Aber hier wird noch einmal mehr deutlich, wie krank jemand wie Folter sein muss.

Wie immer gelingt es Carter die Spannung aufrecht zu erhalten durch das Erzähltempo und die manchmal recht kurzen Kapitel. Oft gibt es auch Cliffhanger am Ende eines Kapitels und es folgt ein Szenenwechsel. Auch werden manchmal nur Andeutungen gemacht, wenn man anscheinend einer Lösung näher kommt, aber die Erklärung kommt erst später. Fies! g

"Jagd auf die Bestie" ist wie ein Blick in den dunkelsten Abgrund der menschlichen Seele, düster und emotional. Aber zwischendurch gibt es auch mal Momente zum Schmunzeln, das haben wir dann meistens Garcia zu verdanken, der mit seinen Sprüchen ab und zu für Auflockerung sorgt.

Fazit: Für Fans der Reihe natürlich ein Muss, ganz klar. Und wer die vorherigen Bücher nicht kennt, dem würde ich zumindest empfehlen, vorher "Die stille Bestie" zu lesen. Danach will man sowieso auch den Rest der kompletten Serie lesen.

Veröffentlicht am 22.07.2019

Spannend und düster

Die schwarze Frau
0

Vermont in New England im Jahr 1950. Idlewild Hall ist eine Schule für Mädchen und junge Frauen, die in der Gesellschaft keinen Platz haben. Katie, Cecilia, Roberta und Sonia teilen sich ein Zimmer und ...

Vermont in New England im Jahr 1950. Idlewild Hall ist eine Schule für Mädchen und junge Frauen, die in der Gesellschaft keinen Platz haben. Katie, Cecilia, Roberta und Sonia teilen sich ein Zimmer und außerdem ihre Geheimnisse. Und sie alle haben etwas gemeinsam, denn ihnen allen ist der Geist der toten Mary erschienen, ein Mädchen in einem altmodischen Kleid, das angeblich auf dem Gelände der Schule vor vielen Jahren gestorben ist. Als eine von den vieren unter mysteriösen Umständen verschwindet, sind die verbliebenen Mädchen überzeugt, dass ihre Freundin ermordet wurde. Hat Mary irgendetwas damit zu tun?
Im Jahr 2014 steht Idlewild Hall lange leer und zerfällt immer mehr. Als die Journalistin Fiona davon hört, will sie unbedingt eine Story über das Anwesen schreiben. Vor zwanzig Jahren wurde dort ihre ältere Schwester ermordet und ihre Familie ist daran zerbrochen. Als bei den Renovierungsarbeiten eine weitere Mädchenleiche gefunden wird, beginnt Fiona intensiv zu recherchieren und stößt dabei auf dunkle Geheimnisse der Vergangenheit, die besser im Verborgenen geblieben wären.

Meine Meinung:
"Die schwarze Frau" ist ein atmosphärischer Spannungsroman, der mich von Anfang bis Ende in seinen Bann zog. Auf zwei Zeitebenen geschrieben, erzählt er zum einen die Geschichte von vier Mädchen, die im Jahr 1950 in der Idlewild Hall Schule zusammen fanden, weil sie eines gemeinsam hatten: Die Gesellschaft hat sie mehr oder weniger abgeschoben, denn zur damaligen Zeit passten sie nicht in das Allgemeinbild. Im Laufe des Buches erfährt man von jeder ihre Geschichte und die Schilderungen sind oft emotional und aus heutiger Sicht fragt man sich manchmal, was denn jetzt an dem Verhalten so schlimm war, dass das Mädchen einfach aufgegeben wurde. Aber es waren eben andere Zeiten.
In der Gegenwart wird aus Sicht der Journalistin Fiona erzählt, die vor 20 Jahren ihre Schwester verloren hat und damit auch ihre Familie, die daran zerbracht. Fiona selbst hat nie wirklich abgeschlossen mit dem Mord, auch wenn der Täter im Gefängnis sitzt. Aber hat er es auch wirklich getan? Sie hat eine Mauer um sich aufgebaut und kann menschliche Nähe nur schwer zulassen. Einzig der Polizist Jamie kann diese Mauer zum Teil durchdringen.

Durch den Geist von Mary Hand erhält das Buch einen Hauch von Mystery und einen gewissen Gruselfaktor, denn die Erscheinungen der schwarz gekleideten Gestalt sind wirklich gut geschrieben.
Überhaupt hat mir der Schreibstil sehr gut gefallen und durch die teilweisen Cliffhanger am Ende eines Kapitels, wenn es nach 1950 erstmal wieder im Jahr 2014 weitergeht, bleibt die Spannung bis zum Schluss erhalten.

Das Buch ist übrigens nicht zu verwechseln mit "Die Frau in Schwarz" von Susan Hill, das mit Daniel Radcliffe verfilmt wurde.

Fazit: "Die schwarze Frau" ist ein fesselnder und düsterer Pageturner, den ich auf jeden Fall weiter empfehlen kann. Wer noch Lesestoff für Oktober um Halloween sucht, liegt hier genau richtig.

Veröffentlicht am 01.07.2019

Sehr informativ

Der Giersch muss weg!
0

Ich fand es auf jeden Fall sehr informativ und auch interessant und kurzweilig geschrieben.
Zu Anfang gibt es viele allgemeine Tipps, zum Einkochen, Einmachen, Einfrieren, Aufbewahren usw.

Dann werden ...

Ich fand es auf jeden Fall sehr informativ und auch interessant und kurzweilig geschrieben.
Zu Anfang gibt es viele allgemeine Tipps, zum Einkochen, Einmachen, Einfrieren, Aufbewahren usw.

Dann werden von A - Z Pflanzen aus dem Garten vorgestellt, ihre Eigenschaften, wie man sie entfernen kann oder - falls man das eben nicht möchte - was man aus ihnen machen kann. Giersch z. B. ist lecker im Salat. Dost kann man für Pizza, Pasta und Pesto nehmen. Sogar das Gänseblümchen findet Verwendung.

Es gibt Fotos und auch Hinweise, wann man die Pflanzen nicht essen sollte und für wen sie nicht geeignet sind.

Am Ende findet man auch noch eine Gegenüberstellung mit den "giftigen Verwechslern". Sehr nützlich, denn wer sich nicht auskennt, kann schnell mal was verwechseln und das wäre dann vielleicht sein letztes Rezept, dass er ausprobiert hat.

Ich kann das Buch jedem Gartenbesitzer oder auch an Pflanzen- und Kräutern Interessiertem empfehlen.

Veröffentlicht am 19.06.2019

Die Waringham-Saga Teil 5

Der Palast der Meere
0

London 1560. Der fünfzehnjährige Isaac lebt bei seinem Onkel Philipp Durham. Als es Probleme in seiner Heimat gibt, bittet ihn sein Halbbruder Francis nach Hause nach Waringham zu kommen. Aber Isaac haut ...

London 1560. Der fünfzehnjährige Isaac lebt bei seinem Onkel Philipp Durham. Als es Probleme in seiner Heimat gibt, bittet ihn sein Halbbruder Francis nach Hause nach Waringham zu kommen. Aber Isaac haut ab und schleicht sich in Plymouth als blinder Passagier auf das Schiff des Freibeuters John Hawkins. Als er entdeckt wird, wird er als Sklave an spanische Pflanzer auf Teneriffa verkauft. Erst nach zwei Jahren kommt Isaac wieder frei, unter der Bedingung, dass in den Dienst von John Hawkins tritt, der im Auftrag der Königin in die Neue Welt segelt.
Währenddessen lebt seine Halbschwester Eleanor am Hof von Königin Elizabeth. Man nennt sie auch "das Auge der Königin", denn sie und Elizabeth wuchsen zusammen auf und kaum jemandem vertraut die Königin mehr. Allerdings fällt Eleanor als Spionin auch eine gefährlich Aufgabe zu, denn der Konflikt zwischen der protestantischen Elizabeth I. und der katholischen Königin von Schottland, Mary Stewart, spitzt sich immer mehr zu. Und dann verliebt sie sich in den geheimnisvollen König der Diebe und macht sich damit angreifbar, denn nicht alle gönnen ihr die Nähe zur Königin.

Fast 30 Jahre begleiten wir dieses Mal die nächste Generation der Waringham-Familie. In erster Linie geht es um Eleanor und Isaac, aber auch deren Geschwister Francis und Isabella. Ich musste erst noch mal überlegen, aber dann fiel mir ein, dass sie die Kinder von Nicholas of Waringham sind. Eleanor und Francis hat er nie offiziell anerkannt, sie haben den Makel des "Bastards", während Isaac und Isabella die Kinder der zweiten Frau waren. Das alleine bietet schon Konfliktpotenzial, denn Eleanor hat keine guten Erinnerungen an ihren Vater, der ihrer Meinung nach die Mitschuld daran trägt, dass damals Mary Tudor, die Tochter von Henry VIII, Königin von England wurde und so ihren religiösen Wahn ausleben konnte und unzählige Menschen protestantischen Glaubens hinrichten ließ.

Wie immer gelingt es Rebecca Gablé historische Fakten und Fiktion wunderbar miteinander zu verweben. Die komplette Handlung wird dadurch so authentisch, dass man glauben kann, dass sich alles genau so abgespielt hat und ein Isaac of Waringham zusammen mit den berüchtigten Freibeutern John Hawkins und Francis Drake gegen die Spanische Armada gekämpft hat.
Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und lebendig, es gibt spannende, lustige und emotionale Momente. Und wie immer sind die Charaktere vielschichtig und nicht einfach nur gut oder nur böse.
Es wird klar, dass Elizabeth für die damaligen Verhältnisse eine starke Frau war, die niemals heiraten wollte, weil sie dann ihre Macht an einen König oder Prinzgemahl verloren hätte. Ob ein anderer Grund tatsächlich der ist, dass sie als Kind mitbekommen hat, wie ihr Vater Henry VIII. ihre Mutter, also seine Frau, Anne Boleyn hinrichten lassen hat und Elizabeth deshalb schwor, dass sie niemals heiraten werde....wer weiß?
Im Nachwort schreibt die Autorin, dass ihrer Meinung nach viel dafür spricht, dass Elizabeth und Robin Dudley sich zwar liebten, aber kein Verhältnis hatten. Ein großes Opfer, denn mit ihrem Verzicht stellte sie das Wohl ihres Volkes über ihr eigenes.

Abwechselnd begleiten wir Isaac auf See nach Afrika oder in die Neue Welt und Eleanor auf ihren Missionen für die Königin. So lernen wir auch die schottische Königin Mary Stewart kennen, ebenfalls eine faszinierende Persönlichkeit. Allerdings scheint es, dass ihr die Männer zum Verhängnis wurden. Wäre sie ein bisschen mehr wie ihre englische Cousine gewesen, wer weiß, vielleicht wäre für sie alles anders gekommen.

Über den Zeitraum der Jahre lernen wir dann auch schon die nächste Generation der Waringham kennen. Auf der Burg gibt es mittlerweile eine Schule und das Gestüt ist im ganzen Land berühmt und die Pferde für die gute Zucht bekannt. Wieder darüber zu lesen, war fast wie nach Hause zu kommen.

Bisher ist nicht bekannt, dass es mit den Waringham weitergehen wird. Schön wäre es.