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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.03.2019

Enttäuschend

Bestimmt schön im Sommer
3

Marlene Fleißig erzählt in "Bestimmt schön im Sommer" in einigermaßen kryptischen Szenen von einer Familiengeschichte in Gallizien, die durch und durch geprägt von dem Tod der einen Tochter ist. Maria ...

Marlene Fleißig erzählt in "Bestimmt schön im Sommer" in einigermaßen kryptischen Szenen von einer Familiengeschichte in Gallizien, die durch und durch geprägt von dem Tod der einen Tochter ist. Maria - die Protagonistin der Erzählung kehrt nach einiger Zeit in Deutschland in ihre Heimat zurück und findet sich sofort verstrickt in den alten Lügen und Verirrungen wieder. Von einem leichtem Sommerroman, wie es Klappentext und Cover suggerieren hat dieses Werk überhaupt gar nichts. Beides führt absolut in die Irre. Die Erzählung hat letztlich keinerlei Ziel, kaum Handlung und lässt die Leserin mit Fragen über Fragen zurück. Einzelne Szenen stehen zusammenhanglos nebeneinander, werfen neue Themen auf, die dann ebenso wie alle bisherigen völlig offen bleiben. Außer der Erkenntnis, dass Lügen das Leben zerstören kann, hat dieses Buch keinerlei Aussage. Tut mir leid, aber ich kann dieses Buch nicht empfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Figuren
  • Thema
Veröffentlicht am 11.02.2019

Berührendes Denkmal

Die Antwort auf Vielleicht
0

Hendrik Winter erzählt auf einmalig berührende Weise von der Begegnung zwischen Taxifahrer Adam und der Krebspatientin Jessi. Die zum Teil auf wahren Erlebnissen des Autors beruhende Erzählung besticht ...

Hendrik Winter erzählt auf einmalig berührende Weise von der Begegnung zwischen Taxifahrer Adam und der Krebspatientin Jessi. Die zum Teil auf wahren Erlebnissen des Autors beruhende Erzählung besticht durch ihre Dramatik (Jessis Krebs ist unheilbar, sie kämpft um jeden einzelnen Tag, den sie noch mit ihrer kleinen Tochter verbringen kann), ihre Poesie (in Jessi schlummert eine famose Poetry-Slamerin), und ihre Tiefe (die Begegnungen mit Jessi beeindrucken den jungen Adam tief und verändern seine Einstellung zum Leben weitgreifend). Wir LeserInnen werden mitgenommen in vier intensive Wochen mit Höhen und Tiefen, wunderschönen Momenten, Zeiten tiefer Verzweiflung und machen uns daran, die eigenen Lebensfragen anzugehen.
Geschrieben ist die Erzählung nicht nur aus sehr fundierten Fachkenntnissen heraus, sondern auch mit dem feinen Humor, der Krebspatienten eigen ist. So versinkt die Geschichte an keiner Stelle im Elend, sondern bleibt trotz ihrer Dramatik ein Lebens-Mut-Macher. Sie erzählt gleichzeitig von den unterschiedlichen Bewältigungsstrategien, die Menschen (auch Angehörige) im Umgang mit einem schweren Schicksalsschlag entwickeln können.
Alles in allem berührt es zutiefst, wie die zarte Liebe zwischen Adam und Jessi in der kurzen Zeit, die ihr verbleibt, eine solche Dynamik entwickeln kann und beiden Menschen zu unvergesslichen Momenten verhilft. Und genau darum geht es doch angesichts von Leben und Tod: Momente zu schaffen, die aus der Eintönigkeit eines kurzen oder langen Lebens herausstechen, weil sie bis zum Rand gefüllt sind mit Liebe, Mut und Risiko.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Emotionen
  • Humor
  • Figuren
Veröffentlicht am 28.01.2019

Fünf Frauen, die Liebe und das Leben

Vom Glück und den Tagen dazwischen
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Eher aus einer Kurzschlussreaktion heraus macht sich Emmi mit vier weiteren Frauen ganz unterschiedlicher Colour auf den Weg in die Normandie. Kurz vorher hat sie jedoch noch ihren Ex wiedergetroffen - ...

Eher aus einer Kurzschlussreaktion heraus macht sich Emmi mit vier weiteren Frauen ganz unterschiedlicher Colour auf den Weg in die Normandie. Kurz vorher hat sie jedoch noch ihren Ex wiedergetroffen - allerdings bei dessen Hochzeit. Die Nachwehen dieser Begegnung kann sie auch während der Reise nicht abschütteln.
Die Charaktere der 5 Frauen sind sehr unterschiedlich und werden so zu einer explosiven Mischung an Heiterkeit, hinter deren Fassade aber sehr schnell ganz unterschiedliche und sehr tiefe Spuren der jeweiligen Leben zu entdecken sind.
Die Erzählung wird damit zu einer Auseinandersetzung um die großen Fragen, v.a. von Frauen, nach Selbstständigkeit, Geliebt- und Betrogen-Werden, nach Lebensglück und Lebensplanungen.
Wir Leserinnen lernen hinter die Fassaden zu schauen und auf das Happy End zu hoffen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Humor
  • Geschichte
  • Gefühl
Veröffentlicht am 31.12.2018

crime, crime und etwas sex

Love & Danger - Verführerische Lügen
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Crime, Crime, Crime und ein bisschen sex
Angelina, Hausangestellte eines dubiosen Geschäftsmannes in Chicago versucht in ihrem Chef und dessen Handlangern den Tod ihrer Schwester zu rächen. Auch wenn sie ...

Crime, Crime, Crime und ein bisschen sex
Angelina, Hausangestellte eines dubiosen Geschäftsmannes in Chicago versucht in ihrem Chef und dessen Handlangern den Tod ihrer Schwester zu rächen. Auch wenn sie dabei geschickt vorzugehen scheint, steht sie dauerhaft in einem bedrohlichem, da weit größerem Machtgefüge das ihr Chef Marco Alighieri ausspannt. Dessen vermeintlicher neuer Geschäftspartner Jake Paxton scheint seinen eigenen Kampf zu führen, die Hintergründe seiner Machenschaften bleiben unklar. Die zarten Liebesbande, die Angelina und Jake verbinden, wecken bei beiden ungeahnte Hoffnungen. Die Frage, ob es ihnen gelingt, ihre Gefühle über die Macht und Machenschaften zu stellen, erzeugt eine nicht geringe Spannung.
Die Personen und ihre Handlungen werden in dieser Erzählung nur oberflächlich geschrammt. Es bleibt eine auf Kriminalität und Brutalität getrimmte story, die v.a. von der Frage, wer am Ende die Oberhand behält lebt. Wer facettenreichere Handlungsstränge sucht, ist hier fehl am Platz.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Handlung
  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Erotik
Veröffentlicht am 26.11.2018

Adel in Zeiten der Weimarer Republik

Das Palais Reichenbach
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Josephine Winter erzählt gekonnt die Familiengeschichte einer Fürstenfamilie in den 1920er Jahren, die mitsamt ihren Bezugspersonen (Geschäftspartner, Angestellte, Lebensgefährtinnen) in den Trudel der ...

Josephine Winter erzählt gekonnt die Familiengeschichte einer Fürstenfamilie in den 1920er Jahren, die mitsamt ihren Bezugspersonen (Geschäftspartner, Angestellte, Lebensgefährtinnen) in den Trudel der Veränderungen gerät: Nicht nur die wirtschaftliche Basis der Familie schwimmt ihnen davon, zeitgleich zerbricht auch das angestammte Familienbild, nach dem sich jeder dem Erbe unterzuordnen habe. Die Generation der Kinder wächst in einer Welt auf, in der eine eigene Zukunft, ein eigenes Interesse, bis hin zu selbst ausgesuchten Lebenspartnern selbsverständlicher wird. Damit sind Konflikte mit der Elterngeneration vorprogrammier.
Es gelingt Winter besonders gut, diese Veränderungs- und spannungsreiche Zeit nicht nur aus Sicht eines bestimmten Milieus (Adel), sondern in vielerleich Sichtwinkeln (Künstler, niedere Angstellte, Homosexuelle, und viele andere mehr) zu erzählen. Damit wird das Werk zu einem wichtigen Plädoyer für die WErtschätzung der Diversität auch unserer Gesellschaft: Was für mich richtig ist, muss für andere noch lange nicht ebenso richtig sein. Was mir einleuchtet, stellen andere zu Recht in Frage.
Am Ende bleibt der Apell, nach gesellschaftlichen Normen zu suchen, die die Individualität und Würde einer jeden Person unabhängig ihres Geschlechts, Stand, ihrer Religion, Herkunft und ihres Berufes zu achten.

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  • Handlung
  • Erzählstil
  • Atmosphäre