Am Sonntag arbeite ich in Sans Serif.
Fettdruck für alle Überschriften, weil es die Kundin so will, alle Spitzen und Schwünge linear gedehnt, sodass jeder Buchstabe fordert, gesehen zu werden.
Dazu noch lauter Großbuchstaben, allerdings nicht, weil die Frau gern schreit – zumindest glaube ich das nicht. Andererseits habe ich einmal miterlebt, wie ihr Mann dem gemeinsamen Kleinkind einem Schluck von seinem Kaffee gab, und bei ihrem Blick würde ich vermuten, dass ihm in den zwölf bis vierundzwanzig Stunden danach sämtliche Barthaare einzeln ausgefallen sein dürften. Nein, ich denke, sie wünscht es so, weil sie keine Unterlängen will. Alles soll auf einer Linie stehen, keine Ablenkung, nichts darf den Fokus stören oder verschieben.
Schwarze und graue Tinte, sonst nichts, und das meint sie ernst.


Meinung
Handlettering ist das Stichwort, das mich an diesem Buch so fasziniert hat. Schon allein der Schriftzug auf dem Cover fand ich toll! 😊 Und eine Handlettering-Künstlerin als Protagonistin ist mir bisher auch noch nicht untergekommen. Deshalb war ich umso gespannter, was mich inhaltlich erwarten würde.
Meg ist besagte Handlettering-Künstlerin und sie leistet hervorragende Arbeit. Sie ist überaus gefragt und ihre Arbeiten werden überall geliebt und angefragt. Dass sie dabei allerhand Kundenwünsche erfüllen muss, gefällt ihr nicht immer. Aber so ist das Leben eben. Manchmal muss man auch Wünsche in die Tat umsetzen, die einem persönlich vielleicht weniger gefallen. Die Hauptsache ist, man bleibt dabei professionell. Naja, das gelingt ihr nicht wirklich. Denn bei der Verlobung von Reid mischt sie sich ungefragt mit ein und lettert das Wort „Fehler“ in das Hochzeitsprogramm. Das Karriereaus? Denn Reid sucht sie nach der geplatzten Hochzeit auf und fordert Antworten… Doch beide haben nicht mit der knisternden Anziehung zwischen ihnen gerechnet… Haben sie überhaupt eine Chance? Denn Reid scheint etwas vor ihr verborgen zu halten…
Trotz der interessanten Thematik des Handletterings, das doch eine etwas größere Rolle spielt, was ich übrigens nicht gedacht hätte, konnte mich die Geschichte gar nicht begeistern. Ich finde die Charaktere ehrlich gesagt seltsam und die Handlung hat mich mehr und mehr angeödet. Für mich war das leider ein totaler Griff ins Klo. Das war echt nichts. ☹

♥ von ♥♥♥♥♥

• Einzelne Kategorien
• Cover
• Erzählstil
• Handlung
• Charaktere

Emily
Wassertropfen rannen über das Seitenfenster von Liliths Auto. Lilith war meine einzige echte Freundin und mein einziger Zugang zum nicht öffentlichen Personennahverkehr in der Stadt. Ich hatte mich für die vergleichsweise milden Temperaturen an diesem frühen Herbstmorgen zugegebenermaßen ein bisschen zu dick eingepackt, aber ich hatte gen ganzen Sommer darauf gewartet, endlich wieder meine bequemen Klamotten tragen zu können, und sollte es mir wirklich zu warm werden, konnte ich immer noch ein paar Schichten ablegen.
Ich fuhr mit den Fingerspitzen über den Brief in meiner Jackettasche. Da ich ihn ständig mit mir herumtrug und immer wieder las, war das Papier mittlerweile völlig abgegriffen, aber der Brief löste in mir immer noch gleichermaßen Begeisterung und Furcht aus, wenn ich ihn berührte. Er bedeutete einen Neuanfang.


Meinung
Emily ist eine Künstlerin wie aus dem Bilderbuch. Sie ist arm, voller Selbstzweifel und kennt sich mit emotionalen Schmerz bestens aus. Sie träumt davon, eine professionelle Künstlerin zu werden. Für mich wirkt sie dadurch so herrlich unperfekt und damit sehr realistisch. Sie ist mir sofort sympathisch. 😊
Dann haben wir noch den Protagonisten Ryan, der Bäcker aus Leidenschaft ist. Er ist mit den Chamberson-Männern befreundet, die auch noch Teil dieser Reihe sind.
Schon bei ihrem ersten Treffen knistert es gewaltig zwischen ihnen, als er ihr einen Job anbietet. Wie kann man sie auch nicht lieb haben? 😉 Jedenfalls versucht er ab er trotzdem, emotionale Distanz zu wahren. Ist aber gar nicht so einfach. Denn er macht sie so nervös, dass schon oft unbedarfte Wörter aus ihrem Mund purzeln, was zu amüsanten Schlagabtäuschen führt. 😉 Sie ist einfach zu ehrlich und dadurch knuffig. 😊 Als sich beide immer besser kennenlernen, entdecken sie einige Gemeinsamkeiten, darunter sogar eine gemeinsame Vergangenheit! Was wohl aus den beiden wird? Bleibt es bei einer beruflichen Zusammenarbeit oder können sie auch privat harmonieren?
Auch wenn ich begeistert bin von Emily, kann das die eher uninteressante Handlung nicht aufwiegen. Leider. Ich war regelrecht enttäuscht, dass die Geschichte doch so langweilig war. ☹ Ich hatte mit etwas anderem gerechnet, denn den direkten Vorgänger habe ich gemocht! Wirklich schade, aber so ist es im Leben manchmal…

♥♥,5 von ♥♥♥♥♥

• Einzelne Kategorien
• Erzählstil
• Handlung
• Charaktere

Georgie
„Wir haben also wirklich einen Mitbewohner gefunden?“, fragte ich bereits zum zweiten Mal, und Erleichterung machte sich in mir breit. Obwohl ich seit ein paar Tagen dauererschöpft bin, belebt diese Neuigkeit meinen Geist.
„Allerdings“, antworten Jessy und Ben, meine beiden Mitbewohner, wie aus einem Mund und strahlen bis über beide Ohren. Ich kann nicht anders und erwidere ihr Lächeln. Es ist auch wirklich eine tolle Neuigkeit.
Wir suchen jetzt schon seit fast drei Monaten nach jemandem, der der zu unserer kleinen Gruppe, bestehend aus drei Studenten mitsamt schwarzem Labrador, passt. Eigentlich hatte ich gehofft, meine Freundin Lacy würde bei uns einziehen, wenn sie aus Frankreich zurück wäre, aber das hat nicht wie geplant geklappt.


Meinung
Ich habe mich mit dieser Geschichte irgendwie sehr schwer getan. Nach zwei Kapiteln konnte ich sagen, dass die Handlung in Ordnung war. Aber warm wurde ich später nicht wirklich mit der Geschichte. Mir fiel der Zugang dazu gar nicht leicht. Es konnte mich leider auch weniger ansprechen, obwohl die Geschichte doch recht gut anfing.
Georgie lebt zusammen mit ihren zwei Freunden und einem Labrador in einer WG und ist auf der Suche nach einem weiteren Mitbewohner bzw. einer weiteren Mitbewohnerin. Die lange Suche scheint ein Ende zu nehmen. Doch das ist nicht das, was wichtig ist. Nein, Georgie leidet unter Depressionen, was sie verständlicherweise nicht an die große Glocke hängt. Doch worin diese begründet liegen, wird wahrscheinlich erst im späteren Verlauf der Handlung offenbart. So weit bin ich leider mit dem Lesen nicht gekommen. Aber es scheint mit Noah zusammen zu hängen, der eine große Rolle in ihrer Vergangenheit gespielt hat. Ich habe ja auf eine überraschende Schwangerschaft oder Geschlechtskrankheit getippt. Ob ich damit richtig lag, werde ich nie herausfinden, weil mich die Handlung so sehr dann auch wieder nicht reizt.
Auf jeden Fall treffen sie sich unter anderen Umständen wieder. Aber die Vergangenheit lastet doch immer auf ihnen und es gibt noch einiges Unausgesprochenes zwischen ihnen… Doch für mich war relativ früh Schluss mit dem Lesen. Ich wurde einfach nicht warm mit der Handlung, die sich meiner Meinung nach auch zu viel Zeit ließ, um sich zu entfalten. Es ist leider nicht meins gewesen. ☹

♥♥ von ♥♥♥♥♥

• Einzelne Kategorien
• Cover
• Erzählstil
• Handlung
• Charaktere

Die Zukunft der Menschen liegt im New Earth Project, einer Welt, die nicht vom Klimawandel und dessen Folgen beeinträchtigt wurde. Doch nur die Unantastbaren haben die Chance, ein Leben im Paradies zu verbringen. All die Armen müssen weiterhin ihr trostloses Leben fristen. Nur Isis, die eigentlich Immaculée-Sissy heißt, scheint eine reale Chance zu haben, ihr Schicksal zu ändern. Sie stammt aus einem Armutsviertel, ist aber so intelligent, dass sie auf dieselbe Schule gehen darf wie die Reichen des Landes. Kann sie diese Möglichkeit sinnvoll nutzen, um ihr Leben von Grund auf zu ändern?
Im völligen Gegensatz dazu steht Orion, der Sohn des Gründers vom New Earth Project. Orion ist im Luxus aufgewachsen, gilt sein Vater als die reichste Person der Welt. Ich kann ihn nicht wirklich einschätzen, denke aber, dass er kaum etwas über die Welt außerhalb seines Radius kennt. Er lebt einfach sein privilegiertes Leben und kümmert sich kaum um die Belange von Menschen wie Isis.
Weiter bin ich nicht wirklich gekommen. Denn die Handlung konnte mich einfach nicht ansprechen. Ich habe mich auch lange damit schwer getan, die Geschichte überhaupt einmal in die Hand zu nehmen. Deshalb frage ich mich gerade überhaupt, warum ich das hier unbedingt lesen wollte. Wahrscheinlich wollte ich einfach mal aus meiner gewohnten Leseumgebung heraus und etwas lesen, das ich selten oder kaum in die Hand nehme. Und ich weiß, weshalb ich normalerweise keine Dystopien lese. Zwar sind die dargestellten Zukunftsszenarien durchaus vorstellbar und man könnte sich das für unsere Welt in naher Zukunft durchaus vorstellen, aber trotzdem konnte mich das einfach nicht begeistern. Weder der Schreibstil noch der Inhalt sagten mir wirklich zu. Deshalb ich auch einiges überflogen und letztlich nach zwölf Kapiteln das Ganze abgebrochen. ☹

♥♥,5 von ♥♥♥♥♥

• Einzelne Kategorien
• Cover
• Erzählstil
• Handlung
• Charaktere

Wenn es zwischen dem Chef und der Büroleiterin knistert… Nichts Neues, aber dennoch gut zu lesen.
Alisa arbeitet für den attraktiven, aber leider auch arroganten John Fitz-James. Er hat gelegentlich krasse Anfälle und nur sie scheint sich davon nicht beeindrucken zu lassen und bietet ihm als Einzige sogar die Stirn. Das wird natürlich nicht lange ohne Folgen bleiben… Doch er scheint einen Narren an ihr gefressen zu haben. Denn wenn immer sie aus Frustration kündigt, stellt er sie wieder ein. Oder sie nimmt ihre Kündigung wieder zurück. Der Eindruck entsteht, dass ihnen beiden die Streitgespräche sogar Spaß machen. Anfangs fand ich diese sogar unterhaltsam, aber auf Dauer ist es ermüdend.
Ihre Beziehung verändert sich an ihrem Geburtstag, als sie eine völlig andere Seite von ihm kennenlernt. Von dem Augenblick an können sie die Finger nicht mehr voneinander lassen. Doch Alisa sehnt sich nach mehr. Sie möchte Liebe und das volle Programm. Aber kann er ihr das bieten? Bei seiner Scheidungsquote eher unwahrscheinlich…
Dann holt sie ihre schmerzvolle Vergangenheit auch noch ein und ihr Leben scheint langsam zu zerfallen. Wem kann sie sich in dieser heiklen Situation anvertrauen? Wird John sie beschützen und lieben können? Und da ist noch ein unbekannter Spieler, der es auf sie abgesehen hat…
Diese Gesamtausgabe vereint Band 1 und Band 2 dieser doch interessanten Geschichte über Alisa und John. Hier wird eine Liebesgeschichte mit einigen Krimi-Elementen verbunden. Viele Geheimnisse werden nach und nach gelüftet, wobei ich von der Masse oftmals erschlagen wurde. Das ging wie am Fließband zu. Auch die Beziehung der beiden fand ich irgendwann sehr ermüdend. Denn es geht ständig hin und her und vor allem sie erscheint mir sehr wankelmütig. Deshalb ist es insgesamt nicht schlecht, aber es gibt so einiges, was zu verbessern wäre, u.a. die Perspektivwechsel. Dennoch ließ sich alles gut und flüssig lesen.

♥♥♥ von ♥♥♥♥♥

• Einzelne Kategorien
• Cover
• Erzählstil
• Handlung
• Charaktere