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Veröffentlicht am 16.01.2023

Kein Mexiko kein Fluch

Der mexikanische Fluch
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Gehypte Bücher und ich… das ergibt selten eine gute Kombination. Hier kann ich es überhaupt nicht nachvollziehen.
Fangen wir mal beim Titel an: „Mexican Gothic“ im Original, wird im Deutschen zum „Mexikanischen ...

Gehypte Bücher und ich… das ergibt selten eine gute Kombination. Hier kann ich es überhaupt nicht nachvollziehen.
Fangen wir mal beim Titel an: „Mexican Gothic“ im Original, wird im Deutschen zum „Mexikanischen Fluch“… Mexiko, ja das wird im Buch suggeriert, allerdings ist die Handlung so mexikanisch wie ich, also gar nicht. Und ein Fluch ist schon dreimal nicht da… der/die Verantwortliche für den Titel hat das Buch definitiv nie gelesen.
Die erste Hälfte des Buches zieht sich, da es nur zur Hausbeschreibung dient, die allerdings ist ausführlichst und mit viel gutem Willen kann man sagen, dass eine düstere Atmosphäre erzeugt wird. In der ersten Hälfte kann man halbwegs 1950 nachvollziehen, in der zweiten Hälfte nicht mehr, da hat sich die Autorin scheinbar schon so in Rage geschrieben, dass sie das Jahrzehnt vergessen hat und benutzt Phrasen, die einfach zu modern sind.
Da bin ich auch gleich bei der Übersetzung, die hier manchmal echte Aussetzer liefert, ein kleines Beispiel: Protagonistin A, im Krankenbett, bittet Protagonistin B, dass sie ihr aus dem „Poesie Album“ vorlesen soll… wird wohl ein kurzes Lesevergnügen (Mach es wie die Sonnenuhr, zähl die heitren Stunden nur), gemeint war wohl ein Gedichtband.
Der Horror: bis zur Hälfte wird man derart in den Schlaf gelullt, dass man völlig vergessen hat, dass dies ja ein Horrorbuch sein soll. Der kommt dann auch recht bizarr um die Ecke und ist mehr Ekel als Horror. Die Auflösung fand ich dann nur noch doof und langatmig und das Finale las sich wie ein Marx-Brothers Drehbuch in dem sich immer mehr Menschen in einen Raum zwängen. Die letzten 100 Seiten habe ich nur noch quergelesen.

Fazit: das Buch kann man sich wirklich schenken.

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Veröffentlicht am 14.01.2023

Ende zu abrupt

Das Mädchen, das rückwärts ging
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Das Kind auf dem Buchcover fand ich arg gruselig, aber der Klappentext hat mich neugierig gemacht.
Die achtjährige Carmel verschwindet auf einem Fest im chaotischen Gewimmel und ihre Mutter wird schier ...

Das Kind auf dem Buchcover fand ich arg gruselig, aber der Klappentext hat mich neugierig gemacht.
Die achtjährige Carmel verschwindet auf einem Fest im chaotischen Gewimmel und ihre Mutter wird schier verrückt vor Angst… es wird lange dauern bis sie einander wieder finden.
Bis dahin lesen wir abwechselnd in der Ich-Form, was im Leben Carmels passiert und wie Beth, ihre Mutter, mit dem Verlust umzugehen lernt.
Das Buch entwickelte eine ungeheure Sogwirkung, für mich war speziell das Kapitel vom Verschwinden der blanke Horror, da eine meiner Töchter als kleines Kind auch gerne mal in Menschenmengen abtauchte, das Entsetzen und die Panik konnte ich beim Lesen körperlich spüren.
Für meinen Geschmack war das Ende einfach zu schnell erzählt und ich konnte gar nichts dabei empfinden, das ist schade, da das Buch dadurch schon arg verloren hat.
Die etwas eigenartige Übersetzung kommt von Brigitte Jakobeit.

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Veröffentlicht am 12.01.2023

Wohlfühlbuch

Die Glücksbringerin
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Zugegeben, dieses Buch kaufte ich nur wegen der wunderschönen Covergestaltung und ich hatte keine weiteren Erwartungen daran…
Aber!
Das war wie zimtiger Kakao im Lieblingsbecher vor flackerndem Kaminfeuer, ...

Zugegeben, dieses Buch kaufte ich nur wegen der wunderschönen Covergestaltung und ich hatte keine weiteren Erwartungen daran…
Aber!
Das war wie zimtiger Kakao im Lieblingsbecher vor flackerndem Kaminfeuer, wie das Hören einer Lieblingskassette nach vielen Jahren, wie eine innige Umarmung wenn sie grad bitter nötig ist… okay, ich hab mich wieder im Griff.
Gott, dieses Buch ist innen genauso wie außen: süß, warm, voller awww-Momente, ein bissl Kitsch (grad soviel, dass es mir Grantlerin nicht am Keks geht), lauter sympathische Protagonisten und eine Liebesgeschichte, die goldig ist. Gäbe es das Wort „hyggelig“ nicht eh schon, für dieses Buch müsste man‘s erfinden.
Die Welt geht gefühlt grad den Bach runter? Kauft Euch dieses Buch und flüchtet darin!

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Veröffentlicht am 11.01.2023

Kein Konzept für mich

Alles still auf einmal
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Ein Buch über einen fiktiven Amoklauf an einer Grundschule in den USA. Trauma- und Trauerbewältigung ausschließlich aus der Sicht eines sechsjährigen Zeugen, dessen Familienleben durch dieses Ereignis ...

Ein Buch über einen fiktiven Amoklauf an einer Grundschule in den USA. Trauma- und Trauerbewältigung ausschließlich aus der Sicht eines sechsjährigen Zeugen, dessen Familienleben durch dieses Ereignis auf den Kopf gestellt wird.
Klang interessant, aber hat für mich nicht funktioniert. Das Buch hat durch die Erzählperspektive extremen Kinderbuchcharakter und Längen. Das ist nicht nur anstrengend zu lesen, sondern auch sehr zäh. Die Gedankengänge des Kleinen wirken auf mich sehr altklug und künstlich.
Letztendlich blieb für mich der einzige Aufreger: dass der arme Junge von seiner traumatisierten Familie komplett ignoriert wird.
Insgesamt ein bemühtes Buch von einer besorgten aber unbetroffenen Mutter geschrieben, die es leider nicht schaffte auch nur den kleinsten Hauch von Authentizität aufzubringen.

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Veröffentlicht am 11.01.2023

Rundherum zum Wohlfühlen

Der Garten der Harfe
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In diesem Roman lernen wir die junge Berliner Ärztin Larissa kennen, die während eines kurzen Irlandurlaubs ihr komplettes Leben umkrempelt und das Geheimnis ihrer auseinander gebrochenen Familie lüftet.
Elena ...

In diesem Roman lernen wir die junge Berliner Ärztin Larissa kennen, die während eines kurzen Irlandurlaubs ihr komplettes Leben umkrempelt und das Geheimnis ihrer auseinander gebrochenen Familie lüftet.
Elena Eden erfindet damit sicherlich nicht das Rad neu, aber sie präsentiert einen Wohlfühlroman, der sich angenehm liest und alles bietet was ein gutes Buch braucht: ein guter Plot, sympathische und authentische Protagonisten, eine nachvollziehbare Familiengeschichte, ein wunderschönes Setting und wohlproportionierte historische Informationen. Und Musikliebhaber kommen auch noch auf ihre Kosten, wenn sie dem Liederpfad im Internet folgen.
Ich hatte vergnügliche und kurzweilige Stunden mit diesem bezaubernden Roman und empfehle ihn herzlichst weiter.

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