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Veröffentlicht am 27.09.2022

Ein etwas anderer Thriller mit Pfiff

Das Haus der stummen Toten
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Dieses Buch spaltet wohl die Leserschaft, da ich doch einige Rezensionen gelesen hatte, in denen dieses Buch als langweilig und -atmig davon kam, wollte ich es selbst wissen.
Ich mochte es sehr und konnte ...

Dieses Buch spaltet wohl die Leserschaft, da ich doch einige Rezensionen gelesen hatte, in denen dieses Buch als langweilig und -atmig davon kam, wollte ich es selbst wissen.
Ich mochte es sehr und konnte keine Langeweile entdecken.

Es handelt sich hierbei um keinen klassischen Thriller (abgehalfteter Ermittler, Mitte Fuffzig und seine blutjunge wunderschöne rothaarige Partnerin - und am Ende der "harrharrharr" Bösewicht, der geschnappt wird).

Wir haben einen Mord, ein verwaistes Herrenhaus, ein Familiendrama, ein Tagebuch aus den 60er Jahren, viel Schnee und suspekte Gestalten... und eine Hauptprotagonistin mit Gesichtserkennungsschwäche, was der ganzen Story schon zusätzlich einen ganz besonderen Kick versetzt.

Es gab so einige Momente, in denen ich an meinen Fingernägeln gekaut habe und innerlich völlig angespannt war. Ab etwa der Hälfte ahnte ich wohin die Reise geht, was aber die Spannung deswegen nicht abminderte.
Insgesamt eine toll erzählte Story mit witzigen Wendungen, die mich ausgezeichnet unterhalten hat. Sehr zu empfehlen für Leser, die nicht die ewig gleichen Thrillermuster brauchen.
Nina Hoyer und Justus Carl haben das Buch aus dem Schwedischen übersetzt.

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Veröffentlicht am 26.09.2022

Epischer Wälzer mit Gänsehautgarantie

Der unsichtbare Freund
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Wow, was für eine epische Erzählung. Der Vergleich mit Stephen King, auf dem Schutzeinband des Buches, ist nicht von ungefähr - "Der unsichtbare Freund" hat tatsächlich King-Qualität. Wenngleich der Humor ...

Wow, was für eine epische Erzählung. Der Vergleich mit Stephen King, auf dem Schutzeinband des Buches, ist nicht von ungefähr - "Der unsichtbare Freund" hat tatsächlich King-Qualität. Wenngleich der Humor und die liebenswert schrägen Gestalten fehlen.

Die fantasy-horror basierte Geschichte rund um den kleinen Christopher, den es magisch in den Wald zieht, ist verstörend und düster, Chbosky nimmt sich sehr viel Zeit beim erzählen und manche Szenen hat man tatsächlich filmreif vor Augen. Tolle, aber auch fürchterliche Bilder entstehen beim Lesen und die eine oder andere Gänsehaut hat sich eingestellt. Einige dieser Bilder werden mich wohl noch eine Weile begleiten.

Auch die vielen Nebenfiguren waren wunderbar ausgestaltet. Insgesamt ein großartiges Werk, das trotz seiner 900 Seiten kaum Längen aufwies. Ich habe mich für die Dauer des Buches unheimlich gut unterhalten gefühlt und konnte wunderbar in diese extrem düstere Welt abtauchen. Obwohl ich zugegebenermassen die letzten 100 Seiten eher überflogen habe... aber das liegt nicht an Chbosky, sondern an mir. Ich mag es eher ruhig und bin kein großer Freund von rasanten und atemberaubenden Showdowns.

Wer Freude an etwas anderer Fantasy und Horror hat, der wird dieses Buch sicherlich mögen... das Friedrich Mader richtig toll übersetzt hat.

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Veröffentlicht am 22.09.2022

Ein etwas schwächerer Coben

Ich vermisse dich
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Ich muss zugeben: wäre es kein Harlan Coben, hätte ich wohl nach dem ersten Drittel abgebrochen, weil es einfach ein wenig zu langatmig war und ich keinen Plan hatte, wohin die Reise eigentlich geht, nachdem ...

Ich muss zugeben: wäre es kein Harlan Coben, hätte ich wohl nach dem ersten Drittel abgebrochen, weil es einfach ein wenig zu langatmig war und ich keinen Plan hatte, wohin die Reise eigentlich geht, nachdem gefühlt 10 "Baustellen geöffnet" wurden. Aber da ich Coben wirklich sehr mag bin ich dran geblieben und das war gut so.
"Ich vermisse dich" gehört sicherlich nicht zu seinen Meisterwerken, aber letztendlich war es spannend und am Ende sogar fast genial.
Die Charaktere waren - bis auf die Hauptprotagonistin - etwas flach, aber durch die komplexe Handlung fällt das nicht so sehr ins Gewicht. Alle Fragen werden am Ende zufriedenstellend gelöst.
Also alles in allem eine unterhaltsame Story, die sich anfangs ein wenig arg in die Länge zog.
Generell hätte es die eine oder andere sexistische Bemerkung nicht gebraucht, aber das sollte wohl diverse Charaktere nach vorne bringen... kann man sicherlich auch anders lösen.

Auf jeden Fall trage ich einen fiesen Ohrwurm davon und werde künftig mit noch mehr Freude all die Fake-Freundschaftsanfragen von alleinerziehnden amerikanischen Militärärzten kicken (um das zu verstehen sollte man auf FB und Instagram unterwegs sein und das Buch gelesen haben).

Das Buch wurde übrigens von Gunnar Kwisinski übersetzt.

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Veröffentlicht am 20.09.2022

Spannend und mysteriös - einfach großartig

Der Kreidemann
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Stephen King hat absolut recht, wenn er auf dem Buchcover behauptet: "Wenn Sie meine Bücher mögen, werden Sie auch dieses verschlingen." Zumindest mir ging es so.

Wer hier einen rasanten Thriller erwartet, ...

Stephen King hat absolut recht, wenn er auf dem Buchcover behauptet: "Wenn Sie meine Bücher mögen, werden Sie auch dieses verschlingen." Zumindest mir ging es so.

Wer hier einen rasanten Thriller erwartet, in dessen Mittelpunkt der aufklärende Ermittler steht und sich er und der Täter eine Verfolgungsjagd liefern... der ist hier verkehrt.
Wer düstere Kleinstadtatmosphäre (diesmal GB und nicht USA) mag und unperfekte Gestalten, verworrene Verknüpfungen, die mysteriös anmuten - der sollte hier zugreifen. Diese Story hat alles was eine gute Geschichte ausmacht, inklusive stark gezeichneter Charaktere und ein geniales Ende.

Man wird recht schnell in die Erzählung gezogen, die in zwei Zeitebenen eingeteilt ist und abwechselnd lauschen wir Eddie dem Mittvierziger in der Jetztzeit und Eddie dem beginnenden Teenager Mitte der Achtziger.
Es hat großen Spaß gemacht in dieses Buch abzutauchen, ich konnte es nicht mehr aus der Hand legen - danke daher auch an die tolle Übersetzung von Werner Schmitz.

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Veröffentlicht am 19.09.2022

Spannend und mitreissend durch Perspektivwechsel

Die Nanny
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Ich habe schon vor einer Weile "Die Vertraute" von Macmillan gelesen und war begeistert. Diese Autorin schafft es, ruhig und beinahe stoisch eine Geschichte aus verschiedenen Perspektiven aufzubauen und ...

Ich habe schon vor einer Weile "Die Vertraute" von Macmillan gelesen und war begeistert. Diese Autorin schafft es, ruhig und beinahe stoisch eine Geschichte aus verschiedenen Perspektiven aufzubauen und den Wahnsinn - oder wie in diesem Fall - die Paranoia und die Beklemmung anschwellen zu lassen. Bis man als Leser einfach mitten drin steckt und selbst nicht mehr weiss, was er glauben soll.
Man muss sich in dieses Buch fallen lassen, weil es sich Zeit nimmt, dafür sind die Charaktere am Ende so tief wie sie sein müssen, damit die Geschichte wirkt wie sie soll.
Atmosphärisch dicht wird hier die Geschichte einer Manipulation erzählt, die eine ganze Familie verändert. Beim Lesen wird man emotional mal in die eine Richtung geschleudert, dann wieder in eine andere - unterschiedliche Perspektiven verändern eben die Wahrnehmung, und das hat Macmillan hier wirklich meisterhaft geschafft.

Eine Leseempfehlung für alle, die ausgeklügelte und geheimisvolle Herrenhaus-Geschichten mögen, übersetzt von Sabine Schilasky.

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