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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.04.2022

We eine Umarmung von lieben Freunden

Morgen kann kommen
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Ich weiss nicht wo ich beginnen soll! Aber ich fange am besten mit der wunderschönen Aufmachung des Buches an. Die Gestaltung des Covers und die liebevollen Illustrationen sind eine extra Erwähnung wert, ...

Ich weiss nicht wo ich beginnen soll! Aber ich fange am besten mit der wunderschönen Aufmachung des Buches an. Die Gestaltung des Covers und die liebevollen Illustrationen sind eine extra Erwähnung wert, weil sie das Lesevergnügen nochmal gesteigert haben.
Als ob der aktuelle Roman von Ildiko von Kürthy dies nötig hätte! Und da sind wir schon beim Inhalt selbst.
Ich bin in dieses Buch abgetaucht wie in eine mir vertraute Welt, und konnte erst - widerwillig zwar - wieder auftauchen, als ich die letzte Seite umgeblättert habe, was so viel heißt wie: ich habe es fast ohne Unterbrechung am Stück lesen müssen.
Jede einzelne Figur in diesem Roman wuchs mir ans Herz wie ein Familienmitglied. Die Charaktere waren so greifbar und klar gezeichnet, wie echte Menschen im eigenen Umfeld. Ich hatte mir gewünscht, Teil dieser Gruppe von Leuten sein zu können.
Es menschelt so wunderbar authentisch in diesem Buch: es wird geliebt, gehasst, verziehen, betrogen, getrauert und getröstet - und immer steht man mittendrin und fühlt sich berührt, aber auch amüsiert.
Gut, der Antagonist ist ganz klar überzeichnet, aber das ist in diesem Fall völlig okay und sorgt für amüsante Situationskomik.

Ich werde diese bunt zusammengewürfelte Gruppe von Freunden sehr vermissen.

Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 21.04.2022

Unterhaltsam und liebenswert

Der Donnerstagsmordclub (Die Mordclub-Serie 1)
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Wer einen spannenden Krimi erwartet wird hier nicht fündig.
Wer allerdings britischen Humor und liebenswert schrullige Protagonisten liebt, sich einfach zurücklehnen und gut unterhalten fühlen will: BINGO.

Der ...

Wer einen spannenden Krimi erwartet wird hier nicht fündig.
Wer allerdings britischen Humor und liebenswert schrullige Protagonisten liebt, sich einfach zurücklehnen und gut unterhalten fühlen will: BINGO.

Der Kriminalfall steht gar nicht so sehr im Fokus, aber dafür die vier sehr rüstigen Senioren, die gerne alte Kriminalfälle lösen. Umso aufregender wird es für die Vier, als doch tatsächlich zwei Morde in ihrem Umfeld geschehen.

Das Buch ist nicht brüllend komisch, aber man schmunzelt permanent und freut sich über die raffinierten Tricks der Senioren, um an Fakten zu gelangen... selbst die ermittelnde Polizei wird um den Finger gewickelt.
Dabei folgt man der Handlung aus verschiedenen Blickwinkeln und allein die unterschiedlichen Betrachtungsweisen von ein und denselben Situationen und Personen ist manchmal schon ziemlich lustig. Und ab und zu ist es sogar berührend, da der Autor den Protagonisten sehr authentische Gedankengänge einhaucht.

Ein Wohlfühlbuch zum Abschalten, sich unterhalten lassen - mit liebenswerten Protagonisten auf deren Wiedersehen man sich schon freut.

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Veröffentlicht am 07.04.2022

Philosophie über den Alltag der Liebe

Boy meets Girl
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Ein kleines philosophisches Buch über Beziehungen, den Alltag, verpasste Gelegenheiten und das Älterwerden.

Es passiert eigentlich nichts Spektakuläres in dieser Geschichte: Nora - Anfang fünfzig - steht ...

Ein kleines philosophisches Buch über Beziehungen, den Alltag, verpasste Gelegenheiten und das Älterwerden.

Es passiert eigentlich nichts Spektakuläres in dieser Geschichte: Nora - Anfang fünfzig - steht vor dem Aus ihrer langjährigen Ehe. Sie muss sich neu orientieren, sich selbst wieder finden, verstehen was sie möchte und wo ihr Stellenwert ist.

Sie führt viele Telefonate mit ihrer besten Freundin, geht mit dem jungen Gregory aus, den sie kürzlich kennen gelernt hat und führt lange Gespräche mit ihrem ältesten Freund Yann.

Aber auch wenn sie in der Ich-Form uns Lesern aus ihrem Alltag und aus ihrer Vergangenheit erzählt - ruhig und unaufgeregt - bekommen wir immer wieder unterschiedliche Eindrücke von Nora. Es ist, als würde man in einem ungeschönten Tagebuch lesen und den, manchmal unentschlossenen, Gedanken folgen.

Ich mochte den Schreibstil und das französische Flair sehr gerne und das eine oder andere Mal hab ich mich beim Nachgrübeln erwischt.

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Veröffentlicht am 06.04.2022

Intensive Familiengeschichte

Der Papierpalast
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Ich muss zugeben, auch wenn ich das Buch unheimlich gut fand, es hat mich eiskalt erwischt. Der Klappentext verspricht eine eher leichte Lektüre - und genau das ist es nicht. Es ist - meiner Meinung nach ...

Ich muss zugeben, auch wenn ich das Buch unheimlich gut fand, es hat mich eiskalt erwischt. Der Klappentext verspricht eine eher leichte Lektüre - und genau das ist es nicht. Es ist - meiner Meinung nach - das absolute Gegenteil eines Wohlfühlromans. Es reiht sich ein negatives Gefühl an das andere, schlimme Ereignisse fast emotionslos erzählt... dazwischen poetische Naturbeschreibungen, in die man fast wohlig versinken möchte, aber vorsicht: irgendwo gleich dahinter lauert ein totes verwesendes Tier oder eine Vergewaltigung.
Nur ja niemals lächelnd und hoffnungsvoll das nächste Kapitel erwarten.

Es geht um Vernachlässigung von Kindern, verwehrte Liebe, ungesagte Dinge, falsche Entscheidungen, Gewalt und Trennungen. Es geht um das echte Leben - zumindest um all die negativen Facetten im echten Leben.

Sprachlich absolut großartig. Aber harter brutaler Tobak, das sollte man wissen, bevor man sich diesem grandiosen Buch stellt.

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Veröffentlicht am 05.04.2022

Ein russlanddeutsches Familienporträt

Nachtbeeren
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Ein kleines wunderbares Buch, das so viele Facetten abdeckt:
ich habe gestaunt und gelernt
ich habe mitgefühlt
ich habe Tränen gelacht

Elina Penner legt einen Debütroman hin, der meines Erachtens alles ...

Ein kleines wunderbares Buch, das so viele Facetten abdeckt:
ich habe gestaunt und gelernt
ich habe mitgefühlt
ich habe Tränen gelacht

Elina Penner legt einen Debütroman hin, der meines Erachtens alles abdeckt was ein gutes Buch ausmacht. Sprachlich kurz und pregnant, sarkastisch, großartig.
Sie zeichnet das Porträt einer russlanddeutschen Familie und ist dabei einfühlsam, gnadenlos, bitterböse, wehmütig und liebevoll.... nun, Gefühle eben, die Familien hervorrufen. Sie erzählt dabei die Geschichte von Nelli, ein Teil dieser Familie, wie sie spät aber doch zum Glauben der Mennoniten findet, wie sie sich als Tochter, als Enkelin, als Ehefrau fühlt.

Und dann gibt es noch den bösen rabenschwarzen Humor, der einfach nur köstlich ist.

Frau Penner - wir brauchen mehr von Ihren Büchern!

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