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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.06.2024

Skurriles Drama

Der Sommer, in dem alles begann
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Ich tu mich ein bisschen schwer, dieses Buch tatsächlich einzuschätzen und zu bewerten, denn es ist recht aussergewöhnlich.
Im Grunde ist es ein Drama, allerdings mit teils skurrilen Charakteren und der ...

Ich tu mich ein bisschen schwer, dieses Buch tatsächlich einzuschätzen und zu bewerten, denn es ist recht aussergewöhnlich.
Im Grunde ist es ein Drama, allerdings mit teils skurrilen Charakteren und der einen oder anderen bizarren Szene, die ich leider nicht weiter ausführen kann ohne zu spoilern.
Rückblickend betrachtet ist es aber schon sehr französisch... also im Sinne von: Drama wie von Jean-Pierre Jeunet und Marc Caro (Delikatessen, Die Stadt der verlorenen Kinder...)
Sprachlich ist es toll, es liest sich flüssig aber nicht seicht. Der Plot bietet immer gerade genug Spannung, so dass man weiterlesen möchte. Das Ende ist ja anfangs schon vorweg genommen und dennoch will man ja wissen, wie genau es dazu kommen konnte.
Wer mal etwas Aussergewöhnliches lesen möchte, dem sei dieses Buch - in der Übersetzung von Stefaie Jacobs und Jan Schönherr - sehr empfohlen. Ideal an einem lazy weekend zu lesen.

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Veröffentlicht am 03.06.2024

Sehr schöner Wohlfühlroman zum Entspannen

Der Schacherzähler
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Oh ja, das war wirklich richtig nett. Ein Wohlfühlort, sympathische und authentische Figuren, ein schönes Miteinander und ein herzerwärmender Plot.
Genau das Richtige für Zwischendurch, um runterzukommen, ...

Oh ja, das war wirklich richtig nett. Ein Wohlfühlort, sympathische und authentische Figuren, ein schönes Miteinander und ein herzerwärmender Plot.
Genau das Richtige für Zwischendurch, um runterzukommen, abzuschalten und einfach mal beim Lesen vor sich hinzulächeln.
Dabei werden ernste Themen angesprochen wie: alleinerziehende Mütter, biologische oder nichtbiologische Väter, Wahlfamilien, Einsamkeit im Alter... aber immer mit einer Leichtigkeit, so dass die Lektüre einem nicht das Abendessen versemmelt.
Der Schreibstil ist leicht und fluffig, mit ein bisschen Humor versetzt, also ein Buch für den Strandurlaub oder das faule Wochenende.
Mit dem Ende war ich ein wenig unzufrieden, aber das ist halt mein persönliches Empfinden.
Das Korrektorat hat ein wenig gepennt, da waren doch ein paar Tipp- und Rechtschreibfehler dabei und ein paar Mal gibt es Namensirrtümer... ist zwar ein bisschen doof, aber dennoch war es ein unterhaltsames nettes Buch, für das ich gerne eine Empfehlung ausspreche.

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Veröffentlicht am 31.05.2024

Finnisches Familiendrama in der zerfallenden DDR

Deine Margot
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Bei diesem Buch habe ich eine Weile gebraucht um reinzukommen, da der Schreibstil mich anfangs etwas verstört hat. Ich bin froh, dass ich meinen ersten Impuls - das Buch abzubrechen - unterdrückt habe, ...

Bei diesem Buch habe ich eine Weile gebraucht um reinzukommen, da der Schreibstil mich anfangs etwas verstört hat. Ich bin froh, dass ich meinen ersten Impuls - das Buch abzubrechen - unterdrückt habe, denn sonst wäre mir ein wirklich gutes Buch entgangen.
Viljas Vater ist kürzlich verstorben und hinterliess ein Bündel rätselhafter Liebesbriefe einer Margot an einen Erich. Schnell wird Vilja klar, dass Erich ihr Vater sein soll und das Kastanie genannte Kind sie selbst. Wer aber ist Margot?
Sie begibt sich auf Spurensuche, von Finnland nach Berlin, denn in Ostberlin war der Vater Korrespondent, damals überzeugter Kommunist.
Wir lesen in der Jetztzeit aus Viljas Sicht und erleben die Tage des Verfalls der DDR durch eine narrative Stimme.
Die Autorin hat sauber recherchiert und das Leben in der DDR fühlt sich echt an. Die Protagonisten sind nicht immer sympathisch, vor allem der männliche Hauptprotagonist - Viljas Vater - hat mir beim Lesen immer wieder ungut den Blutdruck in die Höhe gejagt. Auch Rosa, Viljas Mutter, ist grenzwertig, aber ein nachvollziehbarer Charakter.
Der Plot war interessant, vor allem weil dieses geschichtliche Kapitel aus nichtdeutscher Sicht erzählt wird.
Wer einen ruhigen historischen Roman inklusive schwierige Familiengeschichte lesen möchte, der ist hier gut aufgehoben. Angela Plöger hat diesen empfehlenswerten Roman übersetzt.

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Veröffentlicht am 29.05.2024

Geht unter die Haut und regt zum Nachdenken an

Während ich hier bin
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Dieses Buch gehört zum Genre "magischer Realismus" und obwohl recht schnell klar ist, was hier passiert, so hatte ich doch viel Mühe mir vorzustellen, wie Steele ihre Geschichten enden lassen will, mit ...

Dieses Buch gehört zum Genre "magischer Realismus" und obwohl recht schnell klar ist, was hier passiert, so hatte ich doch viel Mühe mir vorzustellen, wie Steele ihre Geschichten enden lassen will, mit welcher Botschaft also. Das Ende hat mich dann doch überrascht und mir das eine oder andere Tränchen abverlangt.
Emma Steeles Schreibstil ist klar, unverschnörkelt und sehr flüssig zu lesen. Ihre Charaktere sind liebenswert modelliert, die Art und Weise wie sie miteinander umgehen authentisch und nachvollziehbar.
"Während ich hier bin" regt zum nachdenken an: leben wir unser Leben, so wie wir es uns vorstellen oder richten wir es zu sehr nach anderen aus? Haben wir uns die innigsten Wünsche erfüllt, oder stehen wir uns oft selbst im Weg?
Und dabei wird das Buch nie zum aufdringlichen Lifecoach. So mag ich das.
Gegen Ende wurde es für mich emotional recht intensiv und die eine oder andere Szene ging mir doch recht nahe.
Eine leicht zu lesende Lektüre, die dennoch unter die Haut geht.
Nadine Alexander und Christina Kuhlmann haben das empfehlenswerte Buch übersetzt.

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Veröffentlicht am 24.05.2024

Gelungenes spannendes Debüt

So ist das nie passiert
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Schon der Titel hat in mir Interesse geweckt und ich wurde nicht enttäuscht.
Das Debüt von Sarah Easter Collins ist spannend, erschütternd und sprachlich ganz wunderbar.
Die Geschichte beginnt mit einer ...

Schon der Titel hat in mir Interesse geweckt und ich wurde nicht enttäuscht.
Das Debüt von Sarah Easter Collins ist spannend, erschütternd und sprachlich ganz wunderbar.
Die Geschichte beginnt mit einer Zusammenkunft von Freunden und wir lernen insbesondere Robyn und Willa kennen, die einander schon seit ihrer Teenagerzeit kennen. Vor mehr als zwanzig Jahren ist die jüngere Schwester Willas verschwunden und nie aufgetaucht.
In Rückblicken von Robin und Willa erfahren wir Stück für Stück über deren gemeinsame Vergangenheit, aber auch über Willas erschütternden Familienverhältnisse.
Langsam taucht man tiefer in die Figuren ein, die die Autorin mit viel Liebe zeichnet.
Der Roman entwickelte bei mir eine ungeheure Sogwirkung, auch wenn ich am Ende den einen oder anderen Kritikpunkt hatte: die bösen Charaktere sind mir einfach zu disneyhaft böse und ein bisschen zu viel Zufall bei der Auflösung der Geschichte. Insgesamt konnte ich aber darüber hinwegsehen, da mir der Plot sehr zugesagt hat.
Carola Fischer und Beate Brammertz haben gute Übersetzungsarbeit geleistet - sprachlich fand ich den Roman wirklich sehr gelungen.

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