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Veröffentlicht am 21.02.2024

Forrest Gump aus der Zone

Heinz Labensky - und seine Sicht auf die Dinge
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Dieses Buch hat mir ein bisschen was abverlangt und ich tu mich schwer zu sagen, was genau es war. Bis zur Mitte habe ich mich ein wenig durchgequält: vielleicht weil mir die Idee zu arg nach Forrest ...


Dieses Buch hat mir ein bisschen was abverlangt und ich tu mich schwer zu sagen, was genau es war. Bis zur Mitte habe ich mich ein wenig durchgequält: vielleicht weil mir die Idee zu arg nach Forrest Gump gerochen hat, vielleicht weil mich das Begriffe-Dropping in gefühlt jedem Absatz (möglichst viele DDR-Begriffe einstreuen) etwas genervt hat, oder waren es die manchmal arg flachen humorigen Einlagen oder aber die Längen in einigen Kapiteln. Wahrscheinlich war es eine Mischung aus allem.
Die Rahmenhandlung hielt mich aber dennoch bei Laune und so habe ich halt begonnen einige Kapitel (die mich so gar nicht interessiert haben) zu überfliegen und somit für mich einen guten Kompromiss gefunden das Buch zu Ende zu lesen - ein Ende das wirklich sehr nett und gelungen war, sogar ein wenig philosophisch.
Die Geschichte vom sehr naiven Heinz, der durch die DDR-Geschichte stolpert - wie weiland der gute Forrest Gump durch die USA - und von Stasi, über RAF und Gojko Mitic bis hin zum Bernsteinzimmer alles persönlich mitnimmt, ist sicher sehr unterhaltsam für Leser*Innen, die die DDR noch persönlich erlebt haben, oder aber sich generell dafür interessieren.
Meinen Geschmack hat das Ehepaar Tsokos damit leider nicht ganz getroffen.

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Veröffentlicht am 20.02.2024

... und Daphne sog erschrocken die Luft ein

Season Sisters – Frühlingsgeheimnisse
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Ausgehend vom Buchcover und dem Klappentext, hätte dies ein vergnügliches Buch der leichteren Unterhaltung werden können.
Auch der Anfang war vielversprechend: ein dramatischer Prolog, der neugierig macht ...

Ausgehend vom Buchcover und dem Klappentext, hätte dies ein vergnügliches Buch der leichteren Unterhaltung werden können.
Auch der Anfang war vielversprechend: ein dramatischer Prolog, der neugierig macht und eine sich anbahnende Freundschaft zwischen einer jungen und einer alten Frau.
Aaaaber… dann wurde die eigentliche Autorin bewusstlos geschlagen und jemand fremder hat das Buch weitergeschrieben.
Der Plot war leider so hanebüchen und unglaubwürdig (sowohl die Erzählung der Gegenwart als auch die in der Vergangenheit), die Dialoge haarsträubend, die Charaktere stereotyp und der Schreibstil so seicht, dass es beim Lesen echte Schmerzen verursacht hat. Phrasenwiederholungen am laufenden Band gab es obendrauf.
Und dass man auf keiner Seite Wales feelings verspürt mag wohl daran liegen, dass die Autorin Deutsche ist.

Ich habe absolut nichts gegen leichte Unterhaltung, aber zumindest irgendwas sollte an einem Buch gut sein: z.B. die Handlung, dann darf der Schreibstil gerne seicht sein.
Das schöne Cover allein rettet den Rest leider nicht und auf die Nachfolgebände verzichte ich gerne.

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Veröffentlicht am 17.02.2024

Kraftvoll, authentisch und düster

Die Hexen von Cleftwater
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Dieses Buch hatte schon durch das schöne und geschmackvolle Cover meine volle Aufmerksamkeit.
Dies ist das genaue Gegenteil eines Wohlfühlromans, es ist düster, verstörend und stellenweise abstoßend. Margaret ...

Dieses Buch hatte schon durch das schöne und geschmackvolle Cover meine volle Aufmerksamkeit.
Dies ist das genaue Gegenteil eines Wohlfühlromans, es ist düster, verstörend und stellenweise abstoßend. Margaret Meyer zeichnet in ihrem Buch ein authentisches Bild des Wahnsinns der Hexenverfolgung. Wir erleben dieses hysterisch religiöse Spektakel durch die Augen der alten und stummen Hebamme Martha. Wir erleben den erschütterten Alltag bis hin zur beklemmenden Paranoia, jeder könnte dich jederzeit als Hexe betiteln, jede um dich herum könnte eine Hexe sein.
Martha ist keine Heldin, sie hadert mit sich selbst, kämpft um ihr eigenes Überleben, ringt mit ihrem Gewissen. Sie ist gefangen zwischen Gottesfurcht und Aberglauben.
Es ist in der Tat absolut kein romantisierender Blick auf das 17. Jahrhundert, es ist ein Blick in die Abgründe der Menschheit und man ist nach dem Lesen verdammt froh, als Frau im 21. Jahrhundert in einem zivilisierten Land leben zu können.
Dieses Buch kann man nicht eben mal schnell weg lesen, allein dem wunderbaren kraftvolle Schreibstil gebührt die volle Aufmerksamkeit, die großartige Übersetzung kommt von Cornelius Hartz.
Ein Buch das mich so schnell nicht mehr loslassen wird.

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Veröffentlicht am 13.02.2024

UK von 1945 bis 2020 als Familiengeschichte

Bournville
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Dieses Buch ist ganz großartige Unterhaltung!
Sieben Jahrzehnte England anhand einer Familie unterteilt in großzügigen Abschnitten wie: Kriegsende, Krönung der Queen, Hochzeit Charles und Diana, etc.
Innerhalb ...

Dieses Buch ist ganz großartige Unterhaltung!
Sieben Jahrzehnte England anhand einer Familie unterteilt in großzügigen Abschnitten wie: Kriegsende, Krönung der Queen, Hochzeit Charles und Diana, etc.
Innerhalb der Abschnitte gibt es aber noch ausführliche Rückblenden, so dass am Ende des Buches ein umfassendes Bild der Familie Lamb entsteht.
Coe ist dabei sehr gesellschaftskritisch und lässt nichts aus, von Snobismus über Alltagsrassismus, Royals, EU Kritik bis hin zum Brexit und Pandemie ist alles drin und bekommt ordentlich Breitseite. Das ganze mit viel feinem Sarkasmus gewürzt hat es mich zu hundert Prozent perfekt unterhalten.
Cathrine Hornung und Juliane Gräbener-Müller haben tolle Übersetzungsarbeit geleistet.

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Veröffentlicht am 12.02.2024

Was bedeutet es ein Boomer zu sein

Abschied von den Boomern
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Ich (1967) habe dieses Buch zusammen mit meinem Mann (1968) als Hörbuch gehört, das wir immer wieder angehalten haben, um über einzelne Abschnitte zu diskutieren.
Interessant ist ja, dass die Generation ...

Ich (1967) habe dieses Buch zusammen mit meinem Mann (1968) als Hörbuch gehört, das wir immer wieder angehalten haben, um über einzelne Abschnitte zu diskutieren.
Interessant ist ja, dass die Generation der Boomer eine relativ große Zeitspanne umfassen: Anfang 50er bis Ende 60er.
Natürlich macht es einen Unterschied, ob man zu den älteren oder jüngeren Boomern gehört. Bei meinem Mann und mir macht es schon einen Unterschied, ob man ländlich (er) oder in der Großstadt (ich) aufgewachsen ist, und natürlich auch die Nationalität (er-Deutschland, ich-Österreich).

Dieses Buch handelt von Deutschen Boomern.
Interessant fand ich, dass der Autor aber auch auf den Unterschied Ost/West eingeht.
Meistens gab es beim Hören diese Momente „Ach ja, stimmt das war ja auch mal“, ab und zu erhellende Momente „Hm, so hatte ich das bisher gar nicht betrachtet.“
Größtenteils eine Erinnerung an die Weltgeschehnisse in unserer Kindheit und Jugend, Denkanstöße das Große und Ganze zu betrachten. Insgesamt unterhaltsam, mit ein paar zähen Abschnitten, und sehr angenehm von Wolfgang Wagner vorgelesen.

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