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Veröffentlicht am 23.02.2022

Eiskunstlauf und vermeindlich grosse Gefühle

Right Here (Stay With Me)
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Nach vier Anläufen habe ich das Buch nun endlich beendet. Anne Pätzold verspricht uns einen Roman, der von brennender Leidenschaft und starken Gefühlen handeln soll. Leider wurde ich dieses Mal enttäuscht. ...

Nach vier Anläufen habe ich das Buch nun endlich beendet. Anne Pätzold verspricht uns einen Roman, der von brennender Leidenschaft und starken Gefühlen handeln soll. Leider wurde ich dieses Mal enttäuscht. Mit der Protagonistin Lucy wurde ich auch nach über 200 Seiten noch nicht warm, sie war mir zu distanziert und für meinen Geschmack jammerte sie zu viel.

Auch konnte mich ihre angebliche Leidenschaft für das Eiskunstlaufen nicht mitreisen, die Botschaft kam einfach nicht rüber. Jules war mir da schon sympathischer. Die Konversationen zwischen den beiden, abgesehen von den Chat-Nachrichten, kamen steif rüber und jeder zweite Satz endete mit einem Fragzeichen. Kurz: Anne Pätzold’s Schreibstil ist leider nicht nach meinem Geschmack.

Das Cover hat eine schöne Farbkombination, was auch perfekt zur Thematik Eislaufen passt. Die Abbildung der Hände kann ich nicht ganz nachvollziehen. Für mich sehen beide Hände wie Frauenhände aus …

Die Story an sich fand ich interessant. Einige Erklärungen zum Eiskunstlauf weisen auf eine gründliche Recherche hin, damit punktet der Roman definitiv. Jules dunkles Geheimnis ist sehr schnell denkbar, also keine große Überraschung mehr, als er Lucy davon erzählt. Mir fehlten dann beim großen Showdown auch wieder die Gefühle.

Alles im allen eine nette Story für zwischendurch, bei der aber das große Wechselbad der Gefühle ausbleibt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.02.2022

Eiskunstlauf und vermeindlich große Gefühle

Right Here (Stay With Me)
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Nach vier Anläufen habe ich das Buch nun endlich beendet. Anne Pätzold verspricht uns einen Roman, der von brennender Leidenschaft und starken Gefühlen handeln soll. Leider wurde ich dieses Mal enttäuscht.

Mit ...

Nach vier Anläufen habe ich das Buch nun endlich beendet. Anne Pätzold verspricht uns einen Roman, der von brennender Leidenschaft und starken Gefühlen handeln soll. Leider wurde ich dieses Mal enttäuscht.

Mit der Protagonistin Lucy wurde ich auch nach über 200 Seiten noch nicht warm, sie war mir zu distanziert und für meinen Geschmack jammerte sie zu viel. Immer wieder wird beschrieben, dass ihre Eltern keine typischen elterlichen Eigenschaften aufweisen. Auch konnte mich ihre angebliche Leidenschaft für das Eiskunstlaufen nicht mitreisen, die Botschaft kam einfach nicht rüber.
Jules war mir da schon sympathischer. Die Konversationen zwischen den beiden, abgesehen von den Chat-Nachrichten, kamen steif rüber und jeder zweite Satz endete mit einem Fragzeichen. Kurz: Anne Pätzold’s Schreibstil ist leider nicht nach meinem Geschmack.

Das Cover hat eine schöne Farbkombination, was auch perfekt zur Thematik Eislaufen passt. Die Abbildung der Hände kann ich nicht ganz nachvollziehen. Für mich sehen beide Hände wie Frauenhände aus …

Die Story an sich fand ich interessant. Einige Erklärungen zum Eiskunstlauf weisen auf eine gründliche Recherche hin, damit punktet der Roman definitiv. Jules dunkles Geheimnis ist sehr schnell denkbar, also keine große Überraschung mehr, als er Lucy davon erzählt. Mir fehlten dann beim großen Showdown auch wieder die Gefühle.

Alles im allen eine nette Story für zwischendurch, bei der aber das große Wechselbad der Gefühle ausbleibt.

  • Einzelne Kategorien
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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.01.2022

Zwischen Küchenpfannen und Fabrikmaschinen - wenn die Wahrheit ans Licht kommt!

Die Tuchvilla
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Marie kommt als Küchenmagd in die Tuchvilla und für das dort ansässige Hauspersonal ist gleich klar: Die bleibt nicht lange! Marie fügt sich ihrem Schicksal, aber ohne ihren Stolz dafür aufzugeben. Sie ...

Marie kommt als Küchenmagd in die Tuchvilla und für das dort ansässige Hauspersonal ist gleich klar: Die bleibt nicht lange! Marie fügt sich ihrem Schicksal, aber ohne ihren Stolz dafür aufzugeben. Sie geht stehts aufrecht durch den Tag, auch wenn sie von allen Seiten herumkommandiert wird und in der Hierarchie in der Melzer’schen Tuchvilla als allerletzte aufgelistet wird.
Die deutsche Autorin Anne Jacobs hat ihren ganz eigenen Schreibstil. Zeilenspringer aufgepasst! In diesem Roman muss jede Zeile, jedes Wort gelesen werden, denn sonst findet ihr euch zwei Tage später außerhalb der Tuchvilla an einem unbekannten Ort wieder, und wisst nicht einmal, dass die Protagonistin nun um zehn Mark ärmer ist! Ich persönlich musste mich auf ihren Schreibstil erst einlassen, bin ich doch Meisterin im Überspringen von scheinbar unwichtigen Zeilen … ;)
Marie ist keine verschreckte Persönlichkeit und kann sehr gut für sich allein eintreten. Ich konnte sie anfangs schwer einer Schublade zuordnen und es gelang mir bis zum Schluss nicht, was sie sehr interessant gestaltet. Wir LeserInnen erleben den Alltag in der Tuchvilla in den Vorkriegsjahren nicht nur aus den Augen der jungen Marie. Der Aufenthalt von Marie in der herrschaftlichen Villa wird aus verschiedenen Perspektiven wahrgenommen, stellt er das Familienleben der Melzer doch gehörig auf den Kopf.
Anfangs musste ich mich durch das nur allzu gut bekannte Namengewirr manövrieren und mein gedanklich angelegtes Glossar heranziehen, um dem Inhalt folgen zu können, aber nach dem ersten Drittel verschlang ich das 704 Seiten lange Buch ohne Punkt und Komma.
Ich habe Marie sehr in mein Herzgeschlossen, vor allem, weil sie sich nicht gleich dem ersten Annäherungsversuch des jungen Herrn Melzer hingegeben hat und für die Wahrheit eingestanden ist. Ich mag sie auch, weil sie eine scheinbar unverwüstliche Person ist, die ihr Schicksal nicht einfach so hinnimmt. Dieses ist so stark mit der Familie Mezler versponnen, wie die Garne in dem Selfaktor in der Fabrikhalle. Uns LeserInnen wird es erst Stück für Stück erschlossen, das (Spannungs-)Garn reißt also nie ab!
„Die Tuchvilla“ von Anne Jacobs ist ein Roman für alle LeserInnen da draußen, die gerne in das gesellschaftliche Gefüge einer Industriellenfamilie eintauchen und dabei das gesamte Gemäuer mit seinen Bewohnern, von der Küchenmagd bis zum Direktor einer äußerst gewinnbringenden Tuchfabrik, und all seinen Geheimissen kennenlernen möchten.

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Veröffentlicht am 29.11.2021

Harmonisch – to the endzone and back

The Dream Of Us
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Yvi Kazi hat einen Roman erschaffen, der stimmiger nicht sein könnte. Es beginnt schon bei dem epischen Cover, das mit seiner Schlichtheit und der verträumten Schrift jedes Leserherz höherschlagen lässt. ...

Yvi Kazi hat einen Roman erschaffen, der stimmiger nicht sein könnte. Es beginnt schon bei dem epischen Cover, das mit seiner Schlichtheit und der verträumten Schrift jedes Leserherz höherschlagen lässt. Als ich die Inhaltsangabe gelesen habe, dachte ich mir, eigentlich hätte ich wieder einmal Lust auf einen typischen Collegeroman, aber da habe ich die Rechnung von Yvi gemacht! Ich wurde schon lange nicht mehr von einer Autorin dermaßen überrascht und ich konnte mir bis zum letzten Kapitel nicht vorstellen, wo die Reise von July und Drew hingehen soll. Die beiden Protagonisten sind so individuell und können in absolut keine Schublade gesteckt werden. Wir LeserInnen werden beinahe auf jeder Buchseite gezwungen, die Protagonisten in unserer Vorstellung neu zu formen. Aber auch die Story neben der Story kommt nicht zu kurz. July’s Bruder hat seine eigne Geschichte, die nicht ganz un-spannend ist! Die NFL und alles drum herum spielen eine entscheidende Rolle, nehmen aber nicht überhand – eine wohlbedachte Priese!

Yvi Kazi behandelt in „The dream of us“ zudem Themen, mit denen sich sicher einige gut identifizieren können oder andererseits ihrer Tragweite bis dato gar nicht bewusst sind.

Ohne an dieser Stelle zu viel zu verraten, muss ich den Hut ziehen, mit welchem Fingerspitzengefühl die Autorin bedeutende Szenen geschrieben und die richtige Wahl des Kommunikationsmittels getroffen hat (das ist jetzt vielleicht schwer zu verstehen, aber im Nachhinein wisst ihr, was ich meine😊).

Es ist kein Roman, wo es NUR um die große Liebe geht, wo es NUR um Herzschmerz geht oder der NUR das traumatsche Kindheitsereignis eines Charakters behandelt wird. „The dream of us“ ist rasend schnell und „to the endzone and back” harmonisch!

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Veröffentlicht am 11.07.2021

Leidenschaft, Ergeiz und Freundschaft

Goldmädchen
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Audrey hat ein großes Ziel vor Augen: die Teilnahme an Olympia. Eine Medaille, vorzugsweise golden schimmernd, ist da natürlich ein Muss für jede Turnerin. Aber, wie so oft, mischen noch andere Kräfte ...

Audrey hat ein großes Ziel vor Augen: die Teilnahme an Olympia. Eine Medaille, vorzugsweise golden schimmernd, ist da natürlich ein Muss für jede Turnerin. Aber, wie so oft, mischen noch andere Kräfte mit und plötzlich muss die frischverliebte Audrey und ihre beste Freundin Emma nicht nur um einen Platz im Olympischen Team prangen, sondern auch um ihre jahrelange Freundschaft.

Das Hörbuch startet direkt mit Spannung. Die ersten Kapitel fliegen nur so dahin, was nicht nur dem Mitfiebern mit der Protagonistin zuzuschreiben ist, sondern auch der unglaublich angenehmen Stimme der Sprecherin, Nora Jokhosha. Wir dürfen kurzzeitig auch mit Audrey schmachten, als sie seit langer Zeit wieder auf Leo trifft und meine Mitbewohnerinnen erklärten mich vollends als verkorkst, als ich mit Kopfhörern am Spülbecken in der Küche stand und „Uiiiiiii … wie süß!“ quickte. Die Lovestory nimmt aber leider nach dem ersten Drittel rasant ab. Die Story wird immer mehr zur Live-Übertragung von Turnwettkämpfen und nach und nach verschwand (für mich) das Romanfeeling. Die Lovestory und die Geschichte um die einzelnen Charaktere wird mehr mitgeschliffen als erzählt. Die Autorin verliert sich ein wenig in der detaillierten Beschreibung der verschiedenen Küren an den Geräten. Ich hatte mit der Zeit auch das Gefühl, dass sie bestimmte Phrasen immer wieder wiederholten.

Noch ein paar Worte zum Cover… ich finde es genial! Es spiegelt die Protagonistin und ihre Leidenschaft perfekt wider, sieht super ansprechend aus und ich würde in der Buchhandlung definitiv danach greifen. Leider hat mich die Kurzbeschreibung etwas fehlgeleitet.

Wer einen Sportroman mit einer schmachtenden Lovestory, Konflikten und Beziehungsdrama sucht, ist hier leider falsch. Aber wer mehr über die Strapazen und das Leben als Leistungssportlerin und sexuellen Missbrauch lesen möchte, der soll unbedingt zu „Goldmädchen“ greifen. Ein Must-Have für alle Turnbegeisterten!

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