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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.07.2018

Blutig, aber auch gefühlvoll

Mein Wille sei dein Wille
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Inhalt
Lindsay O'Neil, die selbst noch mit einer schweren Kindheit zu kämpfen hat, weil sie aus einer gewaltreichen Alkoholiker-Familie kommt, hat es sich zur Aufgabe gemacht misshandelten Frauen zu helfen ...

Inhalt
Lindsay O'Neil, die selbst noch mit einer schweren Kindheit zu kämpfen hat, weil sie aus einer gewaltreichen Alkoholiker-Familie kommt, hat es sich zur Aufgabe gemacht misshandelten Frauen zu helfen und arbeitet nun in ihrem selbst eröffneten Frauenhaus. Eines Morgens findet ihre Mitarbeiterin Ruby neben den Mülltonnen eine Leiche. Ausgerechnet Lindsay's "noch - Ehemann", der als Mordkommissar arbeitet, übernimmt den Fall und als weitere Leichen auftauchen und Lindsay Botschaften besonderer Art enthält wird schnell deutlich: Der Täter hat eine besondere Verbindung zu ihr und er wird nicht aufhören zu morden...

Zitate
"Die Frau grinste, als wüsste sie es besser.
>Ich wüsste, was ich tun würde, wenn mein Mann mich schlagen würde - ich würde ihn erschießen.<
Nervöses Kichern plätscherte durch die Reihen. Lindsay lächelte.
>Wissen Sie, wie man einen lebenden Frosch kocht?<
Das Kichern erstarb.
>Man setzt ihn in kaltes Wasser und erhöht dann ganz langsam die Hitze. Wenn der Frosch die Gefahr bemerkt, ist es bereits zu spät und das heiße Wasser tötet ihn.<
Die wenigsten im Raum verstanden die Analogie wirklich."

Fazit
"Mein Wille sei Dein Wille" ist ein Thriller von Mary Burton, erschienen im Egmont Lyx Verlag. Im Grunde lese ich hin und wieder gerne einen Thriller, weswegen ich schon gespannt auf den Roman wartete, der dann schließlich am 10.05.2012 in einem meiner Lieblingsverlage erschien. Dieses Mal erwartete mich jedoch nicht nur ein "einfacher" Thriller, besonders interessiert war ich auch an der "Hintergrundthematik" der misshandelten Frauen. Ich war gespannt wie die Autorin mit diesem heiklen Thema umgeht und wie sie es mit ihrem Roman verschmelzen lässt und ich muss sagen: enttäuscht wurde ich keinesfalls. Heraus kam ein spannender, blutiger, aber auch gefühlvoller Thriller, der den Leser sehr zum nachdenken anregt und ihn dazu zwingt das Buch nicht zur Seite zu legen, bis die letzte Seite beendet wurde.

Lindsay, geprägt durch ihre eigenen Erfahrungen als Kind, ist ein sehr gefühlvoller, hilfsbereiter und sympathischer Mensch. Sie lebt für ihre Arbeit und versucht rund um die Uhr, den misshandelten Frauen und deren Kindern in ihrem Frauenhaus einen besonderen Schutz und moralischen Beistand zu bieten - keine ganz leichte Aufgabe. Oftmals geben die Frauen im Endeffekt nach und reagieren auf die Anrufe ihrer Männer oder gehen von selbst zu ihnen zurück - der Gedanke alleine zu sein und ohne "ihn" Leben zu müssen wird von den meisten Frauen nicht ertragen. Und so ist es in Lindsay's Frauenhaus ein auf und ab, Tag und Nacht ist sie für ihre Schützlinge DER Ansprechpartner und immer versucht sie den Frauen mit all ihren Fähigkeiten zu beweisen, dass sie auch ohne ihre Männer zurechtkommen und sie zur Selbstständigkeit zu "erziehen". Immer wieder versucht sie ihnen zu beweisen, dass sich ihre gewalttätigen Männer nicht ändern werden, auch wenn ihre Anrufe und Kontaktversuche durchaus liebreizend, geduldig und nett erscheinen mögen. Als die Leiche in der Nähe des Frauenhauses gefunden wird, fragt man sich natürlich was Lindsay damit zu tun hat - vorallem weil man sie im Laufe des Romanes immer besser kennen lernt und immer mehr mitbekommt, welchen Gerechtigkeitssinn diese Frau besitzt und wie sehr sie prügelnde Ehemänner verabscheut. Gegen Ende des Buches wirkt sie oft sehr leichtsinnig und als Leser möchte man Lindsay einfach nur manchmal an den Schultern packen, sie schütteln und sie fragen was eigentlich in ihrem Kopf vorgeht. Trotzdem kann man ihre Gefühle bis zu einem gewissen Grad nachvollziehen und will ihr einfach nur zur Seite stehen. Die Gefühle, die sie für ihren "Noch - Ehemann" hegt und zu verdrängen versucht sind sehr deutlich erkennbar, trotzdem weiß man als Leser nicht, ob ein "Neuanfang" für die beiden wirklich passend und angebracht wäre - dies ist eine der Situationen, die man als Leser am liebsten dem Autor überlasst und einfach gespannt abwartet was passiert.

Zack, Lindsays Ehemann, scheint trotz seiner Alkoholsucht und seinem Drogenmissbrauch (beides mittlerweile bekämpft) kein schlechter Kerl zu sein und seine Gefühle für seine "Noch - Ehefrau" stehen ihm praktisch ins Gesicht geschrieben. Er ist ein guter Cop und trotz der Tatsache, dass ihn sein Partner auf Grund der "schlimmen Vergangenheit" (Drogen, Alkohol) noch nicht wirklich akzeptiert, setzt er alles auf eine gute Zusammenarbeit und gibt sich redlich Mühe von ihm akzeptiert zu werden.

Lindsays heimliche Mitbewohnerin Nicole Piper, geboren als Christina Braxton, studierte damals zusammen mit Lindsay und ist vor kurzem erst vor ihrem Ehemann geflohen - dank ihrer neuen Identität findet sie sich ganz gut zuerecht und scheint eine sehr nette Frau und gute Freundin für Lindsay geworden zu sein. Ihr Charakter erscheint durchaus sympathisch und auch wenn sie lange Zeit eher die "Ermittlungen" behindert (weil sie Lindsay beispielsweise kein Alibi für die Tatzeiten geben kann, weil Lindsay Nicoles Anwesenheit vertuscht) will man sie nicht wegdenken und schließt die arme Frau einfach ins Herz.

Die restlichen Charaktere wie Zack's Partner, eine TV - Moderatorin, Zack's Familie, die Mitarbeiterin im Frauenhaus etc. scheinen alle sehr gut ausgearbeitet, haben Charakter und Tiefgang und keiner scheint wirklich unsympathisch zu sein - was die Eingrenzung des Täters verdammt schwierig macht. Lange lange Zeit musste ich darüber nachdenken wem ich die Täterschaft zutraue, denn wie immer trügt der erste Schein! Doch ich muss sagen: Bis zum Ende tippte ich nur ins blaue, kam auch nicht auf den richtigen Täter und mag dieses Buch dafür umso mehr. Vorhersehbar ist es also auf keinen Fall. Das Ende, sowie die "Angabe" des Täters erscheint durchaus logisch und hätte wirklich so passiert sein können, keine unlogischen Schlüsse oder Wendungen. Die Thematik der misshandelten und geprügelten Frauen fand ich sehr interessant, vorallem unter dem Aspekt der Vergangenheit der Hauptprotagonistin. Dies alles regte mich doch sehr zum Nachdenken an, wie würde ich mich in solch einer Situation verhalten? Ich bin zwar ähnlicher Meinung wie die Dame oben im Zitat, ich würde eher jemanden erschießen als mich prügeln zu lassen, doch: Lindsay hat mit ihrer Analogie schon recht: Manchmal bemerkt man die Dinge erst dann, wenn es zu spät ist. Alles in allem eine schwierige Thematik, die mich auch nach beenden des Buches nicht richtig losgelassen hat und mit der ich mich zumindest gedanklich noch eine Weile beschäftigen werde.

Das Buch wurde in gut verständlicher, flüssiger Sprache geschrieben, die Kapitel waren nicht zu kurz oder lang und die Seitenanzahl genau richtig.

Veröffentlicht am 19.07.2018

Ein sehr durchschnittlicher dritter Teil...

Riley - Die Geisterjägerin
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Inhalt
Riley, immernoch im Hier & Jetzt als Geisterjägerin tätig, vermisst ihre Schwester Ever nach wie vor wahnsinnig. Als ihr im "Aussichtsraum", der Raum der dazu dient einen Blick auf die "zurückgebliebenen" ...

Inhalt
Riley, immernoch im Hier & Jetzt als Geisterjägerin tätig, vermisst ihre Schwester Ever nach wie vor wahnsinnig. Als ihr im "Aussichtsraum", der Raum der dazu dient einen Blick auf die "zurückgebliebenen" Verwandten und Freunde auf der Erde zu werfen, ein alter Mann von einem Ort erzählt, an dem man über Träume Nachrichten auf die Erde versenden kann, ist sie natürlich sofort Feuer und Flamme und versucht diesen Ort zu finden. Am Ort der Träume angekommen muss sie jedoch feststellen, dass sich dort bereits ein bösartiger Junge niedergelassen hat, dessen einziges Ziel es ist den Träumenden Alpträume zu bescheren...

Zitate
"Jede Seele, jede Person muss ihren eigenen Weg finden - ihre eigene Lektion lernen. Und, seien wir doch ehrlich, die meisten Menschen lernen alles nur auf die harte Tour. Niemand akzeptiert freiwillig Veränderungen. Selbst wenn sie sich in einer Situation befinden, in der sie nicht glücklich sind, finden sich viele Menschen lieber damit ab, als dass sie etwas riskieren und in unbekannte Gefilde aufbrechen. Und ich kann Dir aus eigener Erfahrung sagen, dass es nicht schön ist, wenn man das beobachten muss. Aber letzten Endes hat alles sein Gutes. Schwere Zeiten machen uns stärker. Durch harte Prüfungen wachsen wir und werden reifer. Und deshalb können wir nicht alle Menschen vor der Welt beschützen, in der sie leben. Wir müssen zulassen, dass sie lernen, sich selbst durch die Schwierigkeiten zu navigieren. Wenn man sich einmischt, verhindert man, dass sie ihren eigenen Weg finden. Man hemmt sie und hindert sie daran, zu lernen und sich weiterzuentwickeln. Und das führt zu nichts Gutem."

Fazit
"Die Geisterjägerin" ist der dritte Band der "Riley" Tetralogie von Alyson Noel. Es fällt mir, zugegebenermaßen, etwas schwer eine Rezension über dieses Buch zu schreiben, was vorallem daran liegt das mir die Worte fehlen - was zuweilen recht selten vorkommt. Band 1 fand ich schon nicht über die Maßen berauschend, Band 2 war wieder deutlich besser, bekam in der Wertung sogar 5 Sterne. Und Band 3? Tja, der hat mich dann wieder vollends enttäuscht, was wie bei Band 1 auch schon vorallem daran lag, dass keine wirkliche Story vorhanden war.

Riley befindet sich immernoch im Hier & Jetzt und versucht ihrem Job als Geisterjägerin, Seelenfängerin, oder wie auch immer man ihren "Beruf" bezeichnen möchte, auszuüben. Hin und wieder baut sie etwas Mist, wofür sie sich dann vor dem "großen Rat" rechtfertigen muss und immernoch versucht sie mit allen Mitteln endlich 13 zu werden. Sie scheint aus keiner Erfahrung großartig zu lernen und jegliche "Moral", die in den vorhergegangenen 2 Büchern durchzusickern scheinte kam irgendwie nicht bei ihr an. Glaubte man in Band 2 noch an Besserung, so enttäuschte sie in Band 3 wieder mit egoistischem und kindischem Verhalten und dachte bei ihrem Handeln nie wirklich daran anderen etwas gutes zu tun (z.B. den Seelen zu helfen), sondern war nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht: Durch ihr angeblich "selbstloses" Handeln endlich zu altern. Das ganze Buch über scheint sie an nichts anderes zu denken als endlich ins Teenageralter zu kommen, was dem Leser dann irgendwann gehörig auf die Nerven geht.

Der rote Faden, der die Geschichte markiert, fehlt hier völlig. Zwar will Riley ihrer Schwester Ever eine Nachricht auf die Erde senden und sucht dafür den Ort der Träume auf, doch wirklich passieren will hier auch nichts so recht. Die Geschichte wird hier zwar zeitweilig ganz interessant, da sich die Autorin scheinbar viele Gedanken über die Entstehung und das Eindringen von und in Träume gemacht hat, leider spinnt sie diesen Faden jedoch nicht zur Zufriedenheit des Lesers weiter und der Einblick in die Traum- und später Alptraumwelt bleibt kurz und flüchtig. Sehr schade, wie ich finde, hier wurde einiges an Potenzial verschenkt!

Die "berühmte Moral", wie ich sie in bisher jedem Riley Buch irgendwie finden konnte durfte hier natürlich wieder nicht fehlen (einen Ausschnitt findet ihr bei den Zitaten), dies konnte die Wertung des Buches immerhin etwas heben, denn die Moral kam - zumindest beim Leser - durchaus an, lässt nachdenken und verfolgt einen vielleicht sogar noch bis zum Schließen des Buches und darüber hinaus.

Eher enttäuscht schloss ich letztendlich das Buch ab und gehe mit gemischten Gefühlen an den Gedanken heran, dass in den kommenden Tagen der Abschlussroman der Reihe erscheinen soll. Lesen werde ich ihn auf alle Fälle, vorallem auch weil ich ihn als Rezensionsexemplar angefragt habe, etwas skeptisch bin ich aber trotzdem. Natürlich hoffe ich, dass die Autorin die Reihe zu einem würdigen Abschluss bringen konnte und eventuell überrascht mich dieser kommende Roman ja sogar positiv. Wir dürfen gespannt bleiben. "Die Geisterjägerin" bewerte ich nun folgendendermaßen:

Wertung: 3 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 19.07.2018

Ein absolutes Meisterwerk!

Die Tribute von Panem 1
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Inhalt
Amerika in ferner Zukunft: Das lang heißt jetzt "Panem", ist in zwölft Distrikte unterteilt und wird vom "Kapitol" regiert. Die 16 jährige Katniss Everdeen lebt in Distrikt 12 - dem Distrikt der ...

Inhalt
Amerika in ferner Zukunft: Das lang heißt jetzt "Panem", ist in zwölft Distrikte unterteilt und wird vom "Kapitol" regiert. Die 16 jährige Katniss Everdeen lebt in Distrikt 12 - dem Distrikt der am wenigsten gemocht und dem am meisten Missgunst entgegengebracht wird. Durch illegales Jagen mit ihrem besten Freund Gale versucht das Mädchen ihre kleine Schwester und ihre Mutter zu ernähren, ihr Vater kam bei einem Minenunfall vor Jahren um's Leben und so ist sie der Alleinversorger der kleinen Familie. Das Überleben ist hart, doch irgendwie kommen sie über die Runden. Schlimmer sind die einmal jährlich durchgeführten Hungerspiele, die einem Gladiatiorenkampf ähneln und zu dem pro Distrikt jeweils ein Junge und ein Mädchen antreten müssen. Ausgewählt werden diese per Zufall - durch Auslosung. In diesem Jahr wird Katniss Schwester Primrose gezogen, doch mutig wie sie ist setzt sich Katniss für ihre Schwester ein und nimmt an ihrer statt an den gefährlichen Spielen teil, bei dem nur einer Gewinnen - also überleben - kann. Ihr männlicher Gegenspieler ist ausgerechnet Peeta - ein Junge der ihr vor Jahren mal das Leben gerettet hat und um zu überleben muss sie lange genug überleben und ihn und die anderen 22 Teilnehmer töten...

Zitate
Zitate gibts heute leider keine - hatte eine Menge rausgeschrieben aber dann ist mein PC abgestürzt und ich hatte die Fotos mit den Zitaten schon gelöscht

Fazit
"Tödliche Spiele" ist der erste Band der "Die Tribute von Panem" Trilogie von Suzanne Collins. Sehr sehr lange bin ich um dieses Buch herumgeschlichen, hatte es sogar direkt nach dem Erscheinen gekauft und dann nie gelesen - sogar wieder verkauft weil ich Geld gebraucht hatte. Irgendwann konnte jedoch selbst ich nicht mehr vor diesem Hype fliehen und kaufte mir den ersten Band erneut - und ich habe es keine Sekunde lang bereut. "Tödliche Spiele" fesselt, reißt mit, erschafft ein ganz neues Amerika, mit ganz anderen Bedingungen doch die Werte sind dieselben wie heute: Es zählen immernoch Freundschaft und Gutmütigkeit, Liebe und Zuneigung, Hass und der Wille zu Kämpfen und zu überleben. Gerechtigkeit wird gefordert, doch Gerechtigkeit findet nicht statt, weder in der Zukunft noch in der heutigen Welt. Die Geschichte von Katniss und Peeta hat mich gefesselt, so sehr dass ich, wenn ich nicht lesen konnte weil ich arbeiten, in die Schule oder Schlafen musste, darüber nachgedacht habe oder davon geträumt habe. Immer habe ich mich gefragt wie es weitergeht und was die Protagonisten weiterhin noch erleben werden. Jede Seite habe ich verschlungen, habe mitgefiebert und wollte nurnoch in dieser Welt versinken.

Katniss Everdeen ist ein selbstständiges, reifes, loyales und vernünftiges junges Mädchen. Sie tut alles um ihre Familie ernähren zu können, jagt verbotenerweise im Wald, handelt mit ihrer Beute, beschützt ihre Schwester und ihre Mutter vor allen möglichen Gefahren und steht mit beiden Beinen im Leben. Als ihre Schwester als Kandidatin für die Hungerspiele ausgewählt wird, stürzt sie sich selbst Hals über Kopf ins Abenteuer und versucht ihrer Schwester so das Leben zu retten - denn wer in die Arena muss, kehrt wahrscheinlich nicht zurück. Sie stellt ihr eigenes Leben hinter dass ihrer Schwester, versucht aber trotzdem mit einem wahnsinnigen Kämpferwillen zu überleben. Mit ihrer Intelligenz und ihren Fähigkeiten hat Katniss wunderbare Chancen zu überleben und mit einigen Tricks und Kniffen beisst sie sich durch die meisten Gefahren. Ich als Leser war überaus fasziniert von der Figur der Katniss und wenn ich mir eine Romanfigur aussuchen müsste, der ich am liebsten ähneln würde, dann wäre es wohl Katniss Everdeen. Sie ist großmütig aber nicht hochmütig, intelligent aber nicht arrogant, hilfsbereit ohne leichtsinnig zu sein und hat ein verdammt großes Herz. Meine Sympathie hatte sie von der ersten Seite an und ich bin wahnsinnig gespannt wie es in den anderen beiden Teilen mit Katniss weitergeht. Ihre Gefühlswelt, besonders was Peeta angeht, ist sehr verworren und der Leser merkt schnell, dass sie sich so manches einfach nicht selbst eingestehen kann und will - hoffen wir doch einfach mal, dass das noch kommt!

Peeta Markham - der Junge, der Katniss als Kind mal das Leben gerettet hat. Manchmal wird man nicht so richtig schlau aus ihm, der optimistische Teil in jedem von uns glaubt aber die ganze Zeit daran, dass er nur gutes tut und gutes will. Peeta ist sympathisch, absolut liebenswürdig und schafft es niemals die Rolle des "Bad Boy" wirklich auszuleben oder überzeugend rüberzubringen. Als Leser versteht man nicht, wie Katniss so überzeugt davon sein kann keine Gefühle für ihn zu hegen, würde man ihm doch selbst gnadenlos verfallen - wenn er keine Romanfigur wäre. Ich bin gespannt, wie sich die Geschichte zwischen den beiden noch weiterhin entwickelt!

Die restlichen Tribute verkörpern die unterschiedlichsten Charaktere, jeder ein kleines Kunstwerk für sich, jeder überaus ausgefeilt, tiefgründig und mit jeder Menge Liebe individuell "gestaltet". Ich liebe die Beschreibungen der Charaktere, der Beziehungen untereinander, das Verhalten, die Handlungen, die Gedankengänge. Wahnsinn. Heute verstehe ich wirklich nicht, wie lange ich um dieses Buch herumschleichen konnte ohne es zu lesen und ich bin sicher, dass ich es nicht bereuen werde die anderen Bände zu beginnen. Der Schluss ist absolut genial, Katniss ist absolut genial und ihr Einfallsreichtum ist einfach nur grandios. Aber eines jedoch habe ich mir geschworen: Den Film werde ich mir nicht ansehen. Ich möchte mir meine eigene kleine Welt, die ich mir aus meiner Fantasie aufgebaut habe, einfach nicht zerstören - denn allein die Schauspielerin der Katniss sieht soviel anders aus als ich es mir vorgestellt habe. Also: Kein Film !

Insgesamt konnte mich das Buch mehr als nur absolut überzeugen. Das Buch ist in 3 größere Teile gegliedert, diese nennen sich "Die Tribute" (Teil 1), "Die Spiele" (Teil 2) und "Der Sieger" (Teil 3), die einzelnen Kapitel sind an der perfekten Stelle gesetzt und sie sind nicht zu lang oder kurz. Die Sprache ist einfach und gut verständlich, die Schrift ausreichend groß und gut lesbar.

Veröffentlicht am 19.07.2018

Deutlich besser als der Vorgänger !

Riley - Im Schein der Finsternis -
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Inhalt
Seelensammlerin Riley hat nach ihrem gelungenen ersten Auftrag erstmal Urlaub verdient und verweilt sich mit ihrem Hund Buttercup und ihrem Mentor Bodhi am Strand, an dem ihre Eltern die Flitterwochen ...

Inhalt
Seelensammlerin Riley hat nach ihrem gelungenen ersten Auftrag erstmal Urlaub verdient und verweilt sich mit ihrem Hund Buttercup und ihrem Mentor Bodhi am Strand, an dem ihre Eltern die Flitterwochen verbrachten. Doch wie es häufig so ist, weilt das Glück nicht lange: Plötzlich erscheint ein riesiger Höllenhund und jagt der 12 jährigen einen gewaltigen Schrecken ein. Doch Riley wäre nicht sie selbst, wenn sie nicht versuchen würde der Sache auf den Grund zu gehen, so macht sie sich also trotz Warnung ihres Mentors, auf die Suche nach dem Höllenhund. So landet sie schließlich beim Geistermädchen Rebecca, die nichts schöner findet als jedem einzelnen sein persönlich schlimmstes Leid noch einmal vor Augen zu führen. Und plötzlich bemerkt Riley, dass es garnicht so einfach ist Rebeccas abtrünnige Seele über die Brücke zu führen - ohne dabei selbst in der Dunkelheit zu versinken...

Zitate
"Es war der gleiche Ausdruck, den mein Gesicht manchmal trug, wenn ich mich in den Aussichtsraum schlich, mich in eine der Kabinen stahl, mich darin auf einem harten Metallhocker niederließ, meinen gewünschten Ort eingab und das Alltagsleben meiner Schwester und meiner Freunde auf der Erdebene verfolgte. Der Ausdruck einer unüberwindbaren Sehnsucht. Der Ausdruck, den Dein Gesicht annimmt, wenn Du begreifst, dass das, was Du am meisten auf der Welt geliebt hast, niemals Dir gehören wird."

">Mit Widerstand wirst Du niemals siegen, Riley. In diesem Fall erzeugt Widerstand nur weiteren Widerstand, wie meistens. Oder, in anderen Worten, das, wogegen Du Widerstand leistest, wird Bestand haben. Akzeptanz ist der einzige Weg.<"

">Der freie Wille ist eine machtvolle Sache, Riley. Manchmal ist es der einzige Weg, Deine wahre Bestimmung zu erkennen. Allerdings erfordert es eine gewissen Portion an Vertrauen - in Dich selbst, in das Universum. Aber ich bin sicher, das weißt Du bereits.<"

Fazit
"Im Schein der Finsternis" ist der zweite Band der Tetralogie "Riley" von Alyson Noel. Ich muss gestehen, nachdem ich von Band 1 (Rezension gibt's hier) nur mäßig begeistert war, ging ich mit ziemlich gemischten Gefühlen an dieses Buch heran. Allerdings muss ich im nachhinein wirklich sagen: Ich war positiv überrascht! Nachdem Band 1 immer nur mäßig vor sich hinplätscherte und keine wirkliche Story aufwies, hatte Band 2 durchaus einen roten Faden aufzuweisen, die Geschichte war zwar recht kurz, dafür aber umso spannender, interessanter und mit einer gewissen "Moral" durchzogen. Dieser Roman wies also eine deutliche Steigerung auf und begeisterte wieder mit einer tollen Geschichte, wie man sie als Evermore Leser eigentlich schon von der Autorin kennt.

Riley scheint seit dem letzten Band erwachsener geworden zu sein, sie zickt nicht mehr soviel herum, ist weniger launisch und scheint viel eher zu wissen was ihr Weg ist und wohin sie will. Die 12 jährige hat jetzt mehr Struktur, mehr Persönlichkeit und weiß was ihre Aufgabe ist. Zwar besitzt sie immernoch ihren Sturkopf, allerdings wäre Riley auch nicht mehr sie selbst wenn man ihr den auch noch nehmen würde - und vorallem das macht sie irgendwie sympathisch. Sie setzt ihren Willen durch und tut was sie für richtig hält, ohne Rücksicht auf Verluste und auch wenn ihr daraus ein Nachteil entstehen könnte. Auf ihren Mentor Bodhi hört sie nach wie vor nicht, auch wenn ihr die guten Ratschläge so manches Mal von Nutzen sein könnten - aber das ist eben Riley.

Über Mentor Bodhi erfährt man in diesem Roman wesentlich mehr, auch sein Charakter wird tiefgründiger und bekommt eine eigene Persönlichkeit. Durch den Einblick in seine Gefühlswelt, die dem Leser im Laufe des Romanes gewährt wird, entwickelt sich der Charakter sehr zum positiven hin und man will ihn irgendwann garnicht mehr missen. Ich bin sehr gespannt wie es mit ihm im dritten Band weitergeht!

Prinz Kanta, ein Charakter der im Verlauf des Buches irgendwann auftritt, fand ich sehr interessant. Er ist dafür "verantwortlich", dass dieses Buch nicht nur eine bloße Geschichte beeinhaltet, sondern den Leser durchaus auch zum nachdenken anregt - vorallem was das Thema Vergebung angeht. Diese Sequenzen fand ich überaus toll und auch nach dem beenden des Buches musste ich stellenweise etwas darüber nachdenken. Das Geistermädchen Rebecca spielt ihre ganz eigene Rolle in diesem Roman, sie hat schlimmes durchgemacht und versucht nun mit dem Konsequenzen zu leben - nicht gerade zum Vorteil der "Menschen" um sie herum. Auch ihre Vergangenheit wird näher durchleuchtet und der Charakter wird dem Leser emotional gesehen, ein ganzes Stück näher gebracht als man es am Anfang vermuten würde. Trotz ihrer "bösen" Rolle in dieser Geschichte kann man sie nicht hassen oder verurteilen, irgendwie tut sie einem einfach nur noch leid.

Insgesamt konnte mich dieses Buch vollends überzeugen, es sprühte vor Charme, Spannung und Emotionen und ist durchaus auch für den älteren Leser geeignet - sofern dieser dazu neigt Bücher über 12 jährige zu lesen. Die Charaktere haben sich deutlich entwickelt und haben wesentlich mehr Tiefgang als man es nach dem "flachen" ersten Band erwartet hätte, die emotionale Seite, die dieses Buch zumindest bei mir gerührt hat, macht es noch einmal lesenswerter. Riley beschreibt in "Ich-Form", das Buch wurde in der Vergangenheitsform geschrieben, die Schrift ist ausreichend groß und deutlich lesbar. Die Formulierungen sind klar und verständlich, es werden keine Fremdwörter benutzt und die Kapitel sind ausreichend lang.

Veröffentlicht am 19.07.2018

Mir fehlte hier ein wenig die Spannung...

Riley - Das Mädchen im Licht -
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Inhalt
Die 12 jährige Riley Bloom kam bei einem Autounfall mit ihren Eltern und ihrem Hund Buttercup um's Leben und muss nun, nachdem sie nach längerer Zeit "Geist sein", die Erde verlassen und ihr Dasein ...

Inhalt
Die 12 jährige Riley Bloom kam bei einem Autounfall mit ihren Eltern und ihrem Hund Buttercup um's Leben und muss nun, nachdem sie nach längerer Zeit "Geist sein", die Erde verlassen und ihr Dasein im "Hier & Jetzt" fristen. So ganz glücklich ist sie damit natürlich nicht, viel lieber würde sie weiter auf der Erde spuken, ihre Schwester Ever, die den Unfall als einzige überlebte, weiter besuchen und die Promi`s heimlich bespitzeln. Vom großen Rat, der im "Hier & Jetzt" vorherrscht bekomtm sie dann aber eine Aufgabe zugeteilt: Sie soll die "abgängigen Seelen", die sich schon seit Jahren und Jahrhunderten weigern ins Jenseits überzugehen aufsuchen und zum überqueren der "Brücke" bewegen. Keine leichte Aufgabe, zudem Riley auch noch vom langweiligsten Jungen begleitet wird, den sie je gesehen hat...

Zitate
">Hunde sind ein Geschenk an die Menschheit. Sie sind von Natur aus glücklich, zufrieden und loyal. Sie bestehen aus purer positiver Energie und haben eine Vorbildfunktion. Das ist alles was von ihnen erwartet wird.<"

"Ich wollte wehklagen, stöhnen, mich vor Gram verzehren und auf meine eigene schrecklicke Weise fortwährend und unaufhörlich weinen. Aber meine Kehle war wie zugeschnürt und so heiß, dass ich nicht schlucken oder gar einen Ton hervorbringen konnte."

"Wenn wir jemanden wirklich kennen lernen oder jemanden auf irgendeine Weise trösten wollen, mussten wir ihm nur unsere Aufmerksamkeit schenken und uns auf ihn einstellen. Mehr ist dazu wirklich nicht nötig."

Fazit
"Riley - Das Mädchen im Licht" ist der erste Roman der Tetralogie "Riley" von Alyson Noel. Dies ist wieder eine der Rezensionen, bei denen ich am Anfang nicht direkt weiß womit ich beginnen soll und erst am Ende wirklich weiß wie ich sie bewerten werden - denn in Gedanken muss ich jetzt einfach nochmal alles Revue passieren lassen und es auf's "Papier" bringen. Da ich von der Evermore - Reihe der Autorin schlichtweg begeistert war (zumindest von den Romanen die ich in der Vergangenheit schon gelesen & im Re-Read neu begonnen habe), musste ich irgendwann auch zur Spin - Off Reihe "Riley" greifen. Riley ist Evers kleine Schwester, die bei dem Autounfall ums Leben kam und Ever in den "Evermore" Romanen immer wieder besuchte. Zum Lesen der Riley Romane ist es jedoch (zumindest bei Band 1) nicht notwendig mit dem Inhalt der Evermore Reihe vertraut zu sein.

Riley, die 12 jährige die von nun an nie wieder altern wird, ist eigentlich genauso wie man sich eine typische 12 jährige vorstellt: motzig, launisch, etwas unsicher und der Meinung "die Welt ist unfair". Riley schien in den Evermore Romanen immer eine so wunderbare, gut durchdachte und vorallem sympathische Figur zu sein und ich freute mich regelrecht auf die Spin Off Romane mit ihr. Leider war ich jedoch irgendwie etwas enttäuscht, den Figuren fehlt der spritzige Alyson Noel Charme und sie waren lange nicht so fein und tiefgründig ausgearbeitet wie die Charaktere ihrer anderen Reihe. Oftmals plätscherte die gesamte Geschichte einfach nur so vor sich hin, es passierten verschiedene Dinge und irgendwie dachte man sich als Leser dann: Okay - und jetzt? Im Grunde hatte ich bei diesem Roman stellenweise so das Gefühl, dass die Autorin gar nicht recht wusste was sie aus der Figur der Riley Bloom eigentlich machen wollte, wohin ihre Geschichte und ihr ganzer Weg sie führen sollte. Das ganze Buch über ist alles wenig strukturiert und erst gegen Ende wird die Geschichte dann wirklich etwas interessanter - nur um dann recht schnell ihr Ende zu finden.

Generell wurde der komplette Roman eher für die jüngere Generation verfasst, was man an der einfachen Sprache und den gut verständlichen Passagen bemerkt - dies soll jedoch kein Kritikpunkt sein, ich mag Kinderbücher durchaus. Trotzdem fehlte mir bei diesem Roman einfach die Spannung, der übliche "Noel" Charme und der sprichwörtliche "rote Faden", der den Leser meistens bei der Stange hält.

Trotzdem fand ich die Geschichte nicht wirklich schlecht und besonders das Ende bringt mich dazu wissen zu wollen wie es weitergeht und lässt mich hoffen, dass Band 2 doch etwas mehr Spannung enthält - die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt! Außerdem war doch die ein oder andere schöne Beschreibung dabei, oder Aussagen die ich besonders schön fand. Deswegen erhält das Buch trotzdem:

Wertung: 3 von 5 Sternen!