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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.01.2023

Ein Kunstwerk

Der Inselmann
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"Es war so kalt, dass sogar der Wind fror. (...) Nahtlos und weiß stand der Himmel über dem See. Alles war eins, und alles war nichts."


Ein Junge steht mit seinen Eltern am Steg. Sie warten. Auf einen ...

"Es war so kalt, dass sogar der Wind fror. (...) Nahtlos und weiß stand der Himmel über dem See. Alles war eins, und alles war nichts."


Ein Junge steht mit seinen Eltern am Steg. Sie warten. Auf einen Neuanfang oder das, was vom Leben übrig ist. Das Ziel, eine Insel, abgeschieden in Mitten des Sees. Die Insel ist sein Königreich, ein Ort der Zuflucht, die er bei den Eltern nicht finden kann. Eines Tages muss er fort, in eine Welt, die ihn nicht versteht und in der er seinen Platz nicht finden kann. Im Herzen trägt er sein Königreich.


Mein Leseeindruck:

Dirk Gieselmann hat mit seinem Roman das Wort zur Kunst erhoben. Die Sprache, der Ausdruck, jedes Wort, vermitteln Bilder und Eindrücke, die zugleich nicht vieler Worte bedürfen und doch alles sagen. Die Botschaft und die Stimmung des Romans ist zum Greifen nah und so eindrücklich, wie als sehe man die Szenerie direkt vor sich, fühlt und beobachtet. Selbst das Schweigen hat eine solche Stärke und Präsenz, dass es zu Lärm wird.

Dieses Buch ist ein Kunstwerk und zählt schon jetzt zu der Kategorie der Lese Highlights 2023, mit absoluter Empfehlung.

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Veröffentlicht am 27.01.2023

Tolles Setting mit Hindernissen

Verschwiegen
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Das Setting Island und die Story an sich sind aus diesem Aspekt sehr interessant und lesenswert. Die Geschichte ist vom Aufbau her mit stetigen Rückblicken bestückt, was dadurch einen gewissen Spannungsbogen ...

Das Setting Island und die Story an sich sind aus diesem Aspekt sehr interessant und lesenswert. Die Geschichte ist vom Aufbau her mit stetigen Rückblicken bestückt, was dadurch einen gewissen Spannungsbogen aufbaut, aber eben nur gewissermaßen. Die Handlung zieht sich oft sehr in die Länge und es kommt keine wirkliche Spannung auf. Alles folgt einer gewissen Reihenfolge und Routine. Auffallend waren auch teils sprachlich logische Wirrungen. Als Beispiel, die Protagonistin rennt auf einmal aus dem Haus und greift sich im Rennen noch eine Banane. Dann ist sie auf einmal bei der Polizei und nachdem sie die Banane verspeist hat, kommt ihr der Gedanke, ach sie hätte vergessen sich vor dem Essen die Zähne zu putzen. Passagen wie diese kommen immer wieder vor und als Gesamtresümee war es definitiv nicht mein Fall.

Verschwiegen ist der erste Roman der isländischen Autorin Eva Björg Ægisdóttir.

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Veröffentlicht am 22.01.2023

Liebe auf den ersten Ton?

The Man I Never Met – Kann man lieben, ohne sich zu kennen?
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Gibt es Liebe auf den ersten Ton, bzw. das erste Gespräch? Wie das Schicksal es will, verwählt sich der in den USA lebende Davey und landet bei Hannah, in London. Es beginnt mit einem netten Telefonat, ...

Gibt es Liebe auf den ersten Ton, bzw. das erste Gespräch? Wie das Schicksal es will, verwählt sich der in den USA lebende Davey und landet bei Hannah, in London. Es beginnt mit einem netten Telefonat, doch dann soll Davey eine Stelle in London annehmen. Aus einem Telefonat werden Telefonate, aus Nachrichten Videocalls ... und dann ist der Tag da, an dem Davey in London landen soll, doch er ist nicht in der Maschine und taucht unter.


Mein Leseeindruck:

The Man I never met ist der Debütroman der Autorin Elle Cook in diesem Genre. Wer die Bücher von Josie Silver kennt, wird Elle Cook lieben! Die Autorin hat eine sehr stimmige moderne Romanze über Liebe, Freundschaft und die Hoffnung geschrieben. Der Schreibstil ist flüssig und auf den Punkt. Die Charaktere sind authentisch, nahbar und realistisch.
Die Story an sich schlüssig und rund. Der Spannungsbogen, der durch den Verlauf der Geschichte zu einem sehr wichtigen Element wird, ist von der ersten bis zur letzten Seite da. Die Lovestory wird untermauert durch viel Ernsthaftigkeit, was das Buch insgesamt zu einer guten Mischung werden lässt.


Spoiler: Das ganze Buch arbeitet auf eine bestimmte Schlüsselszene hin, die im Finale "eigentlich" DAS Element hätte sein "sollen". Leider ist dieses Ende zu kurz und im Gegensatz zum Rest des Buches, das sehr ausgeglichen von der Länge ist zu schnell abgefrühstückt und dadurch ein bisschen kantig.


Das Buch hat vom Stil und als Gesamtheit 5 volle Sterne verdient. Aufgrund der Anmerkung im Spoiler, ziehe ich einen Stern ab, da dadurch das Gesamtwerk kleine Risse hat.

Dennoch empfehle ich das Buch uneingeschränkt weiter.

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Veröffentlicht am 07.01.2023

Toll und inspirativ

Die Welt geht unter, und ich muss trotzdem arbeiten?
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Rihanna begann ihr Lied "Work" mit einer sechsmaligen Aneinanderreihung des Wortes "Work", und genau darum geht es in diesem Buch - Arbeit, immer mehr Arbeit und ein kollektiver Burnout in dem wir alle ...

Rihanna begann ihr Lied "Work" mit einer sechsmaligen Aneinanderreihung des Wortes "Work", und genau darum geht es in diesem Buch - Arbeit, immer mehr Arbeit und ein kollektiver Burnout in dem wir alle mehr oder weniger intensiv integriert sind.

Die Autorin zeigt in ihrem Sachbuch auf, wie wir durch die steigende Belastungen im Job, der sich zunehmend auch in unser Privatleben verlagert müde und letztendlich krank werden. Sie bezieht sich auf zentrale Fragen - wie bspw. die Pandemie und unsere eigene Einstellung zur Arbeit "wir machen einfach weiter wie bisher und arbeiten noch mehr", anstatt einfach einmal inne zu halten. Sie zeigt Visionen und Möglichkeiten auf, um unsere Gesellschaft aus dieser Spirale zu bekommen und das eigene Leben zu entschleunigen. Bspw. die 4 Tage Woche, bei gleichem Gehalt, mehr Produktivität durch bessere Work-Life-Balance.

Das Buch ist sehr gut gelungen. Kritisch, frech, ehrlich und mit Quellen belegt. Es ist weder belehrend noch der typische "Selfcare - Wälzer" sondern bringt den:die Leser:in stets dazu sich und seine Einstellung zu reflektieren. Auch wenn die Themen wie bspw. die 4 Tage schon oft thematisiert wurden, sind sie in diesem Buch doch noch einmal neu und erfrischend aufgebaut.

Ein tolles Buch, das ich sehr gerne weiter empfehle.

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Veröffentlicht am 01.01.2023

Stimmiges Gesamtkonstrukt

Mr. Enemy in Love
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Die junge Anwältin South wohnt zusammen mit ihrer Mutter im Londoner Armenviertel East End, in dem sie sich trotz alledem zuhause fühlt. Durch einen glücklichen Zufall erhält sie die Chance in einem erfolgreichen ...

Die junge Anwältin South wohnt zusammen mit ihrer Mutter im Londoner Armenviertel East End, in dem sie sich trotz alledem zuhause fühlt. Durch einen glücklichen Zufall erhält sie die Chance in einem erfolgreichen Immobilienunternehmen als Anwältin zu arbeiten. Noch bevor sie ihre neue Stelle beginnt, überreicht ihr ein Fremder die Kündigung ihrer Wohnung - was sie erst Minuten später erfährt, es ihr neuer Boss - North. Was verbirgt dieser geheimnisvolle Mann?

Mein Leseeindruck:

Das Buch ist als Gesamtpaket stimmig. Die Story an sich hat eine tolle Mischung aus - Romance, Schuld, Sühne, Hoffnung und Vergebung. Die Geschichte spielt im Hier und Jetzt, greift aber auch immer auf Ereignisse der Vergangenheit zurück. Die Geschichte wird in der Ich Perspektive einmal abwechselnd aus der Sicht von South und North erzählt. Durch die Klassifikation in "Boss Romance" hat es immer wieder so kleine typische Klischees verpackt, die aber zum Genre passen und auch stimmig eingearbeitet sind. Die Charaktere sind authentisch mit all ihren Stärken und Schwächen. Der Spannungsbogen war durch und durch hoch.

Das Buch ist der zweite Teil der Serie und kann unabhängig von Teil 1 gelesen werden.

Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

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