Someone New
Someone NewNachdem Micahs heile Welt aus den Fugen gerät, tut sie alles, um ihren Eltern zu gefallen und somit hoffentlich ihre Familie zu retten. Dafür nimmt sie es sogar in Kauf, Jura zu studieren und sieht hilflos ...
Nachdem Micahs heile Welt aus den Fugen gerät, tut sie alles, um ihren Eltern zu gefallen und somit hoffentlich ihre Familie zu retten. Dafür nimmt sie es sogar in Kauf, Jura zu studieren und sieht hilflos dabei zu, wie ihre Mutter einen Kellner ihretwegen feuert.
Fürs Studium kaufen ihre Eltern Micah eine eigene Wohnung, wo sie prompt Julian, dem Kellner, wieder in die Arme läuft. Julian, der sie mit seiner lockeren Art und seinem Freigeist fasziniert und zu dem sie sich immer stärker hingezogen fühlt. Aber kann das gut gehen, nachdem sie Schuld daran war, dass er gekündigt wurde? Und gelingt es ihnen, sich ihren Dämonen zu stellen oder werden sie sich selbst und einander vernichten?
Schon bei der ersten Begegnung von Micah und Julian ahnt man, wie es enden wird, was für dieses Genre typisch ist. Dadurch fehlt es ein wenig an Spannung, auch wenn sich die Autorin alle Mühe gegeben hat, diese durch Dramen und Geheimnisse heraufzubeschwören.
Trotzdem ist gerade das anfängliche Geplänkel zwischen Micah und Julian interessant und man könnte ihnen stundenlang zuhören. Wobei man Julians wechselndes Verhalten zwischenzeitlich nicht verstehen kann. Dadurch hat man aber nur noch mehr Verständnis für Micah, die ihn verzweifelt zu verstehen versucht.
Die familiären Probleme von Micah sorgen gleich von Beginn an für Drama, auch wenn es eher nebensächlich ist. Micahs Suche nach ihrem verschollenen Bruder wird merkwürdigerweise mehr in Gesprächen mit Julian erwähnt, als dass man sie wirklich beim Suchen erlebt. Es scheint eher ihren Charakter unterstreichen zu sollen, als dass es wirklich förderlich für die Geschichte ist. Gleichzeitig hätte man hier schon erahnen können, in welche Richtung die Geschichte sich entwickeln wird.
Julians Geheimnis kommt dann doch überraschend und nimmt sich eines wichtigen Themas an. Gleichzeitig kommt es ein wenig zu überhastet und zu kurz, sodass man sich kaum tiefer damit auseinander setzen kann. Man hätte die Enthüllung etwas vorziehen können, um mehr über sein Leben und die Umstände zu erfahren. Passend dazu kommt dann das Nachwort, was zu einem runden Abschluss führt.
Der Epilog ist sehr gelungen und beantwortet noch einige offene Fragen. Gleichzeitig kommt eine Figur erneut vor, die eher am Rande wahrnehmbar war, um die es aber im Folgeband gehen soll.
Die Sprecherin hat eine angenehme Stimme, die zu Micah passt. Man könnte ihr stundenlang zuhören, was dem Hörbuch definitiv zugute kommt.