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Veröffentlicht am 11.02.2023

Wen der Rabe ruft

Wen der Rabe ruft
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Anders als die übrigen Frauen in ihrer Familie kann Blue keine Geister sehen, aber sie kann die Verbindung ihrer Familie zu den Geistern stärken. Einmal im Jahr gehen sie nachts auf den Friedhof, um die ...

Anders als die übrigen Frauen in ihrer Familie kann Blue keine Geister sehen, aber sie kann die Verbindung ihrer Familie zu den Geistern stärken. Einmal im Jahr gehen sie nachts auf den Friedhof, um die Geister all jener zu sehen, die in den nächsten zwölf Monaten sterben werden.
Als Blue in jener Nacht plötzlich den Geist eines Jungen sehen kann, kann dies nur zwei Dinge bedeuten: entweder wird sie ihn töten oder er ist ihre große Liebe. Dumm nur, dass eine Prophezeiung besagt, dass Blue ihre wahre Liebe mit einem Kuss töten wird. Kann sie den Ereignissen auf den Grund gehen?



Obwohl Blue und ihre Familie ganz und gar nicht normal sind, findet man schnell in die Geschichte hinein. Das liegt vor allem daran, dass Blue sehr bodenständig ist und Situationen gedanklich kommentiert und dabei ausspricht, was der Leser denkt. Dadurch hat man gleich zu Beginn schon einen Zugang zu ihr, was den Einstieg in die Geschichte enorm erleichtert.
Da Blue selbst nur am Rande beteiligt ist, was die magischen Fähigkeiten der Familie angeht, bleiben diese einem suspekt. Zu Beginn möchte man schon daran zweifeln, ob es die Verbindung zu den Geistern wirklich gibt, auch wenn es sich um ein Fantasybuch handelt.
Der krasse Gegensatz zu Blue und ihrer Familie sind Gansy und seine Freunde von der Ecclenby. Obwohl sie überwiegend aus reichen Familien kommen und eine teure Privatschule besuchen, sind sie doch relativ normal. Auch wenn sie nach den Leylinien und einer Sagengestalt suchen.
Der Autorin gelingt es, die Figuren nicht abwegig erscheinen zu lassen, was bei ihren Charakteren bzw. Freizeitbeschäftigungen gar nicht so leicht ist. Gleichzeitig nutzt sie diese, um der Geschichte eine mysteriöse Atmosphäre zu verleihen, die einen fasziniert.
Die Sprecher schaffen es, die Figuren und ihre Gefühle authentisch zu vermitteln und einen nach und nach ins Geschehen zu ziehen, sodass man am liebsten weiterhören möchte. Es ist sehr gut, dass es für die verschiedenen Erzählperspektiven unterschiedliche Sprecher gibt, da man sonst schnell durcheinander kommen könnte.
Der einzige wirkliche Kritikpunkt ist der Handlungsbogen. Man hat nicht wirklich das Gefühl, dass es einen runden Handlungsbogen in diesem Buch gibt, was daran liegen mag, dass es der Auftakt einer Reihe ist. Dennoch hinterlässt es ein Gefühl der Unvollständigkeit, was ein wenig störend ist. Positiv hingegen sind die Verknüpfungen mit Figuren und Ereignissen in der Vergangenheit, was es umso spannender und faszinierender macht. Auch wenn man nicht die Zeit bekommt, sich ausreichend mit allem auseinanderzusetzen. Aber dafür sind vermutlich die Folgebände gut.
Das Ende sorgt dafür, dass man die Reihe fortsetzen möchte, auch wenn man nicht sofort zu Band zwei greifen muss. Einzig eine Offenbarung ist überflüssig, da sie irgendwie aus dem Kontext gerissen zu sein scheint und den Leser eher verwirrt. Aber dennoch ist man darauf gespannt, wie es in Band zwei weitergeht.

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Veröffentlicht am 04.02.2023

Das verzauberte Haar

Disney Villains 5: Das verzauberte Haar
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Habt ihr euch schon mal gefragt, was einen Menschen dazu bringt, ein Baby zu entführen? Ein Baby mit magischem Haar? Im Märchen Rapunzel scheint Gothel einfach nur böse zu sein, aber was hat sie dazu gebracht, ...

Habt ihr euch schon mal gefragt, was einen Menschen dazu bringt, ein Baby zu entführen? Ein Baby mit magischem Haar? Im Märchen Rapunzel scheint Gothel einfach nur böse zu sein, aber was hat sie dazu gebracht, so zu handeln? Und inwiefern haben die verdrehten Schwestern ihre Finger im Spiel? All diese Fragen kann nur Gothels Vergangenheit beantworten, um die es in diesem Band der Disney Villains geht.



Gothels Geschichte beginnt weit vor Rapunzels Geburt und ist völlig unbekannt. Das macht den Reiz dieses Bandes auch aus, da man nicht mehr nur neue Perspektiven und andere Sichtweisen auf die jeweiligen Märchen bekommt, sondern eine völlig neue Hintergrundgeschichte, die beinahe auch ohne das bekannte Märchen auskommt.
Gothel wächst mit ihren beiden Schwestern im Wald der Toten auf. Ein Ort, der von ihrer Mutter regiert und der außer ihnen nur von den Toten bewohnt wird. Und obwohl ihre Mutter eine mächtige Hexe ist, verfügen ihre Töchter noch nur über wenig Magie.
Die drei Schwestern könnten unterschiedlicher nicht sein und während Primrose über ein Leben außerhalb des Waldes nachdenkt, dürstet es Gothel nach der Magie ihrer Mutter. Und doch gibt es für die drei nichts wichtigeres, als einander.
Allein das Kennenlernen dieser drei so unterschiedlichen Figuren, die einander über alles lieben, ist faszinierend und man möchte immer mehr über sie und ihre Welt erfahren. Aber natürlich geht diese scheinbar heile Welt früher oder später in Flammen auf und es werden Entscheidungen getroffen, die alles zu zerstören vermögen.
Dinge, die erst unvermeidlich scheinen, muss man nach und nach hinterfragen, da die verdrehten Schwestern nicht ganz so unschuldig zu sein scheinen, wie es auf den ersten Blick wirkt. Und während man mit Gothel leidet, muss man sich fragen, ob die verdrehten Schwestern nicht die Schuld trifft.
Der Teil der Geschichte, in dem Rapunzel vorkommt, ist sehr kurz gehalten und man hat das Gefühl, dass man durch diesen Teil gehetzt wird. Klar, der Fokus liegt auf Gothel und Rapunzel ist nur ein kleiner, fast schon unwichtiger Teil in ihrem Leben, aber dennoch ein entscheidender in Bezug auf ihren Tod. Und es fällt auch schwer, Gothel zu verstehen. Es ist spannend und lustig zugleich, da Rapunzels Geschichte dem Disneyfilm nachempfunden ist und sowohl Flynn als auch Maximus ihren Auftritt haben. Einfach nur urkomisch, wenn die verdrehten Schwestern die Ereignisse kommentieren und man bekommt sofort Lust darauf, den Film zu gucken.
Irgendwann im Laufe ihrer Geschichte verliert man den Bezug zu ihr. Leider wird dies nicht so erklärt, dass man es verstehen kann, da sie eigentlich eine faszinierende Figur ist, deren Entwicklung irgendwann nicht mehr nachvollziehbar ist.
Stimmlich gelingt es der Sprecherin sehr gut, alle sechs jungen Hexen authentisch zum Leben zu erwecken und einzigartig zu gestalten. Es ist eine Freude, ihr dabei zuzuhören.
Aber gerade diese einzigartige Vergangenheit macht Gothel und diesen Teil so wunderbar, dass man sich in ihrer Geschichte verlieren kann. Gleichzeitig bleiben einige Fragen offen, für die sich die Autorin nicht mehr die Zeit genommen hat, diese zu beantworten. Und da sich diese Fragen nicht um die verdrehten Schwestern drehen, wage ich zu bezweifeln, dass sie noch beantwortet werden. Was sehr schade wäre, da einem die Fragen unter den Nägeln brennen.

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Veröffentlicht am 04.02.2023

The Second Princess - Vulkanherz

The Second Princess. Vulkanherz
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Saphina wächst als jüngste von drei Prinzessin relativ sorglos auf. Als dann kurz vor der Hochzeit und Krönung ihrer ältesten Schwester die Zweitälteste unter mysteriösen Umständen stirbt, bricht Saphinas ...

Saphina wächst als jüngste von drei Prinzessin relativ sorglos auf. Als dann kurz vor der Hochzeit und Krönung ihrer ältesten Schwester die Zweitälteste unter mysteriösen Umständen stirbt, bricht Saphinas heile Welt zusammen. Schnell muss sie erkennen, dass die Welt gefährlicher ist, als sie dachte und dass sie nun eine verantwortungsvolle Aufgabe aufgebürdet bekommt. Denn auch die zweitgeborene Bell-Prinzessin muss ihre Rolle spielen. Aber kann Saphina die Rolle ausüben, auf die ihre Schwester ihr Leben lang vorbereitet wurde?



Der Anfang ist sehr mitreißend und man findet schon auf den ersten Seiten Zugang zu Saphina. Dadurch ist es ein leichtes, in die Geschichte hineinzufinden und mit ihr mitzufiebern. Das ist erstaunlich, da in den ersten Kapiteln nicht wirklich viel geschieht, was für die Qualität dieses Buches spricht.
Saphina ist eher das Mädchen von nebenan als eine vornehme Prinzessin, was es dem Leser leicht macht, sich mit ihr zu identifizieren und sie ins Herz zu schließen. Und da sie der Dreh- und Angelpunkt der ganzen Geschichte ist, ergibt es auch Sinn, ein Band zwischen ihr und dem Leser entstehen zu lassen.
Dantes Rolle ist gut durchdacht. Er ist der Freund von Maylin, Saphinas versterbenden Schwester, den man lange nicht richtig einschätzen kann. Dadurch beginnt eine Art Katz-und-Maus-Spiel zwischen Vertrauen und Argwohn, die sowohl Saphina als auch der Leser Dante entgegenbringen. Dadurch kommt immer wieder Spannung auf, was der Geschichte definitiv gut tut.
Je tiefer man in die Geheimnisse der Insel St. Lucien und der Bell-Dynastie eintaucht, desto weniger packend und mitreißend ist die Geschichte. Ich weiß nicht, ob es an den vielen abstrakten Informationen liegt, die man erst spät gebündelt erhält oder daran, dass es mehr Erzählungen und weniger Handlung gibt, aber zeitweise ist es sehr schleppend. Was schade ist, weil gerade der Anfang so vielversprechend und gut ist.
Weniger gelungen ist die Mischung aus alter Tradition und Moderne. Es scheint, als würde beides nicht richtig zusammenpassen und so stört es jeweils die Atmosphäre des anderen. Dadurch kann man sich nicht vollends in die Geschichte fallen lassen, was sehr schade ist.
Einige Entscheidungen, die getroffen werden, sind so offensichtlich falsch, dass man nicht glauben kann, dass eine Figur diese auch nur erwägt. Klar dienen sie dazu, die Handlung spannender zu machen, aber gerade diese Konstruiertheit macht es auch schwierig, eine authentische Spannung aufzubauen. Daher kommt auch die ein oder andere Entwicklung nicht allzu überraschend. Es ist nicht mal so, dass es wirklich vorhersehbar wäre, aber man ahnt genug, um nicht überrascht zu sein und fragt sich oftmals, wie naiv oder leichtgläubig die Figuren doch sind. Dadurch wahrt man eine gewisse Distanz zur Geschichte, weswegen man nicht ganz so sehr mitfiebern kann. Und auch das Ende ist da nicht gerade hilfreich, da es noch stärker konstruiert wirkt.

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Veröffentlicht am 09.01.2023

Die Apfelprinzessin

Die Grimm-Chroniken (Band 1)
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Nachdem sein Vater verrückt wurde, wächst Will in einem Waisenhaus auf. Wenigstens muss er sich so nicht ständig die Geschichten seines Vaters anhören. Doch als ein komisches Männchen bei ihm und seinen ...

Nachdem sein Vater verrückt wurde, wächst Will in einem Waisenhaus auf. Wenigstens muss er sich so nicht ständig die Geschichten seines Vaters anhören. Doch als ein komisches Männchen bei ihm und seinen Freunden in der Wohngruppe auftaucht, beginnt für Will eine Reise, die seinen Horizont erweitern und seine Welt für immer verändern wird.



Aufgrund der Kürze des Buches fällt es recht schwer, die Geschichte wirklich einzuschätzen. Das liegt vor allem auch daran, dass gerade zu Beginn viel Zeit mit unwichtigen Dingen verloren geht. Auch werden mehr Fragen aufgeworfen, als dieses Buch zu beantworten vermag. Die Intention dahinter ist natürlich, dass man zu den zig Folgebänden greift. Jedoch gelingt es der Autorin nicht, einen ansprechenden Spannungsbogen aufzubauen, sodass man nicht das Bedürfnis verspürt, zum nächsten Teil zu greifen.
Will und seine Freunde sind nicht wirklich sympathisch, was den Start zusätzlich erschwert.
Die Kapitel, die Szenen aus der Vergangenheit erzählen, sind eher verwirrend als hilfreich, wodurch man der eigentlichen Geschichte schlechter folgen kann. Viel eher hätte diese weiter voranschreiten müssen, ehe es zu diesen Zeitsprüngen kommt, um dem Ganzen besser folgen zu können und einen entsprechenden Spannungsbogen zu haben.

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Veröffentlicht am 09.01.2023

Snowflakes all around us

Snowflakes All Around Us. A Royal Christmas Romance (Wunderschöne Winter-Romantik im verschneiten Skandinavien)
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Emelie gelingt das schier Unglaubliche, als ihr ein Praktikum im der königlichen Konditorei von Fjarora angeboten wird. Und auch wenn eine Zusage zu familiären Problemen führt, kann sie sich diese Chance ...

Emelie gelingt das schier Unglaubliche, als ihr ein Praktikum im der königlichen Konditorei von Fjarora angeboten wird. Und auch wenn eine Zusage zu familiären Problemen führt, kann sie sich diese Chance nicht entgehen lassen.
Doch als ihr gleich nach Ankunft in Fjarora ein Unfall geschieht, zweifelt sie an ihrer Entscheidung. Nicht ahnend, dass der andere Unfallbeteiligte Prinz Frederik von Fjarora ist, dem sie nicht zum letzten Mal über den Weg gelaufen ist. Einem ebenso geheimnisvollen wie attraktiven jungen Mann, der ihr Leben gehörig auf den Kopf stellen könnte.



Gleich beim Klappentext ahnt man, worauf es hinauslaufen wird. Aber gerade für den Kitsch und die schönen Gefühle liest man doch Weihnachtsbücher. Man will sich in einer verschneiten Winterwunderlandschaft verlieren und einfach nur die Zeit genießen. Man sollte aber auch kein Problem mit den genretypischen Klischees haben, da diese voll und ganz erfüllt werden.
Leider gelingt es der Autorin nicht gleich für die entsprechende Atmosphäre zu sorgen. Es dauert eher so hundert bis zweihundert Seiten, bis man wirklich in diesem Buch und mit Emelie in Fjarora ankommt. Dabei bin ich mir nicht sicher, woran es wirklich liegt, dass es zu Beginn so wenig winterlich und emotional berührend ist.
Emelie ist keine herausragende Protagonistin. Sie ist unsicher, schüchtern und ist mit ihrer Angst vor Hunden bei Frederik, der Huskys hält, an der richtigen Adresse. Aber genau diese mangelnde Perfektion macht sie zu einer tollen Protagonistin, da man sich in sie hineinversetzen kann.
Sehr ansprechend sind die Szenen mit den Huskys und den Schlittenfahrten geschrieben. Man kann Frederiks Liebe zu den Tieren spüren, was ihn deutlich sympathischer macht und dem Leser näher bringt. Er wirkt durch seine Leidenschaft echter und hat gleich eine Gemeinsamkeit mit Emelie, da sie auch für ihre Leidenschaft, das Backen, brennt.
Von Fjarora an sich erfährt man nicht allzu viel. Zwar wird die Königsfamilie thematisiert und Emelie besucht mehrfach die nächstgelegene Stadt, aber das war es dann auch in etwa. Gerade weil gefühlt am Anfang viel Zeit für nebensächliches verschwendet wird, was einem den Start in den Roman erschwert, ist es umso unverständlicher, wieso man hier nur an der Oberfläche kratzt. Und auch die Geschichte aus der Vergangenheit von Emelies Mutter kann nicht ganz ihr Potenzial entfalten.
Gerade gegen Ende kommt es wie so oft zu großen, dramatischen Ereignissen, die in einer Katastrophe zu münden scheinen. Auch wenn die ein oder andere Entwicklung dann doch überraschend kommt, bleibt es nach wie vor vorhersehbar, aber wenigstens wurde versucht, Spannung aufzubauen.
Der Epilog ist dann doch ein wenig too much. Auch wenn es schön ist, dass es mal nicht auf die obligatorischen Happy End-Offenbarungen hinausläuft, ist es dann doch sehr kitschig und zu harmonisch, um noch realistisch zu sein. Aber wer will rund um Weihnachten schon etwas realistisches lesen?

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