Gläsernes Schwert setzt direkt da an, wo Die Rote Königin aufgehört hat. Mare, Cal und die Garde befinden sich noch in der Tunnelbahn, nachdem sie Mare und auch Cal aus der Todesarena gerettet haben. Es hat sich herausgestellt, dass Shane, Mares Bruder noch lebt und auch Fähigkeiten besitzt. Außerdem stellt sich heraus, dass die Scharlachrote Garde nicht so schwach ist, wie Mare und auch alle anderen angenommen hat und dass sie starke Verbündete haben. Doch schnell wird klar, dass Mare niemanden wirklich trauen kann.
Mare ist stärker und selbstsicherer geworden, sie hat endlich angefangen an sich und auch an ihre Kräfte zu glauben. Sie hat begriffen, dass sie eine Rote ist, mit Kräften von Silbernen und stärker als beide zusammen. Doch so stark ihr Vertrauen in sich und ihre Kräfte geworden ist, so schwach ist ihr Vertrauen in andere geworden. Und doch macht sie sich zusammen mit Cal und ein paar anderen auf die Suche nach anderen, die so sind wie sie.
Aber Mare hat sich nicht nur zum Positiven verändert, sondern teilweise auch zum schlechten. Es hat mich aber nicht überrascht, denn dass was sie durchmachen musste, hätte jeden verändert. Sie ist bereit mehr zu opfern für den Sieg gegen Maven, als sie es wahrscheinlich jemals für möglich gehalten hat. Vielleicht sollte diese Art sie unsympathisch machen, aber sie machen sie menschlich und zu einem Charakter mit positiven und negativen Eigenschaften.
Cal ist sehr zwiegespalten. Er ist ein Silberner, der nun auf der Seite der Roten kämpft, aber er will niemanden mit silbernen Blut töten. Er will sich nicht gegen seine eigenen Leute stellen, so wie sie es bei ihm getan haben. Auch wenn das Buch komplett aus Mares Sicht geschrieben ist, merkt man wie sehr ihn diese Situation zu schaffen macht.
Obwohl Cal und Mare versuchen sich nicht näher zu kommen, haben sie doch etwas was sie verbindet, der Hass gegen den König. Und obwohl sie beide Maven hassen, vermissen sie ihn auch. Sie vermissen den kleinen Bruder, den Verbündeten und den Freund, für den sie ihn gehalten haben.
Der erste Teil der Trilogie 'Die Farben des Blutes' hatte einige Schwächen und konnte mich doch von sich überzeugen. Gläsernes Schwert hingegen war ein spannender und fantastischer zweiter Teil, der einen sofort mitreißt. Ein Buch, dass einen in den Kampf zwischen Silberne und Rote mithineinzieht und bei dem man irgendwann nicht mehr weiß, ob man die Grenze wirklich bei den Farben den Blutes ziehen kann. Man fängt an sich wie Mare zu fühlen, man weiß nicht mehr wer auf welcher Seite steht und man misstraut jedem.