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Veröffentlicht am 17.02.2024

Verjüngung

Wir werden jung sein
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“Wir werden jung sein” von Maxim Leo handelt von einer Medikamentenstudie an der Berliner Charité, welche plötzlich bei den teilnehmenden Personen einen Verjüngungsprozess in Gang setzt.
Vier externe ...

“Wir werden jung sein” von Maxim Leo handelt von einer Medikamentenstudie an der Berliner Charité, welche plötzlich bei den teilnehmenden Personen einen Verjüngungsprozess in Gang setzt.
Vier externe Probanden mit schlechten gesundheitlichen Prognosen erleben durch das neue Medikament einer Studie nicht nur positive, sondern auch negative Erlebnisse.
Jakob ist siebzehn, frisch verliebt und entsetzt, dass seine DNA bereits die eines Kindes aufweist. Jegliche sexuelle Handlungen mit seiner Freundin Marie scheitern und auch seine Lust hat sich verflüchtigt. Liegt es an dem neuen Medikament? Seine Verzweiflung ist groß, auch wenn Marie sagt, es wäre nicht schlimm.
Verena, Schwimmerin und ehemalige Olympiasiegerin nimmt am “Rentnerrennen” in Athen teil. Ihre Zeit für die 100 Meter Freistil ist jedoch so gut, dass ihr der internationale Schwimmverband Doping vorwirft. Liegt es an dem neuen Medikament, was ihr verordnet wurde?
Wenger, ein schwerkranker Immobilienhändler gesundet auf wundersame Weise und seine Erben sind nicht nur erfreut. Auch seine geliebte Frau Mathilde weiß nicht mit der Situation umzugehen und Wenger überlegt zum ersten Mal, was er mit seiner geschenkten Zeit anfangen möchte.
Jenny, eine Frau, die nach vielen klinischen Versuchen ihren Kinderwunsch begraben hatte, wird plötzlich schwanger.
Der Wissenschaftler und sein alternder Hund nehmen auch das Medikament und stellen eine Verjüngung fest.
Die Öffentlichkeit erfährt von dieser Neuigkeit und nicht nur moralische und ethnische Fragen werden gestellt. Wer darf dieses Medikament erhalten und spielt Geld und Macht eine Rolle?
Der Forscher wird durch Aktivisten auf die Ungerechtigkeit in der Gesellschaft aufmerksam gemacht und doch stellt sich ihm immer wieder sein Ehrgeiz und sein Erfolg in den Weg, die Dinge im Außen objektiv zu betrachten. Seine Welt befindet sich im Labor und sein größter Erfolg liegt vor ihm …
Der Autor beschreibt humorvoll und zugleich sehr ernst die Problematik der eigenen und gesellschaftlichen Sichtweise auf den Verjüngungsprozess.
Was bedeutet dies für den einzelnen Probanden und für die Gesellschaft? Große Fragen werden gestellt und von verschiedenen Seiten beleuchtet; nicht alle Antworten werden gegeben und doch bleibt dieser Roman sehr lange in Erinnerung.
Kann der Mensch diese Verjüngung uneingeschränkt genießen, wie stark beeinflusst es sein derzeitiges Leben und ist es wirklich von Vorteil eine junge DNA und einen reifen Geist zu besitzen?
Nicht jeder der Probanden kommt mit dieser geschenkten Zeit und körperlichen Veränderung klar, die Endlichkeit ist uns vorgegeben und ist es nicht ethisch unverantwortlich in dies einzugreifen?
Die Gedankenmuster, was es für Auswirkungen auf die jetzige und künftige Generation haben würde , auf die gesamte Menschheit, ihre Fortpflanzung und Lebensqualität auf Erden, sind unglaublich gut ausgearbeitet.
Maxim Leo zieht uns in ein Gedankenexperiment, welches uns sehr nachdenklich zurücklässt. Er zeichnet liebevoll die Charaktere und deren Problematik mit ihrer gewonnenen Lebenszeit. Mitfühlend und verständnisvoll geht man als Leser mit den ethnischen Fragen um.
Der Autor zeigt uns die vier Teilnehmer mit ihren Erlebnissen innerhalb eines Jahres auf und ihre ungewisse Reise wird authentisch dargestellt.
Positive und negative Ereignisse gehen Hand in Hand und der Autor beschreibt in einzelnen Kapiteln das Leben und die Empfindung der Probanden.
Mit einer Prise Humor begleitet er die Charaktere durch die turbulente Zeit und zeigt auf, dass Veränderung nicht für jeden geeignet ist.
Der flüssige und geradlinige Schreibstil geben dem Roman seine ganz eigene Note.

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Veröffentlicht am 15.02.2024

Bezaubernd

Maunzi
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“Maunzi” Eine Katze erklärt die Welt von Christine Rechl ist ein kleines Büchlein für alle Katzenliebhaber und Katzenfreunde. Das Hardcover-Büchlein mit seinen bezaubernden
Illustrationen auf 80 Seiten ...

“Maunzi” Eine Katze erklärt die Welt von Christine Rechl ist ein kleines Büchlein für alle Katzenliebhaber und Katzenfreunde. Das Hardcover-Büchlein mit seinen bezaubernden
Illustrationen auf 80 Seiten ist im Pattloch Geschenkbuch-Verlag erschienen.

Humorvoll und mit wunderschönen Illustrationen hinterlegt, erklärt uns die Katze die Welt.
Oder besser gesagt: Ihre Welt!

Sehr liebenswert und witzig wird das Leben mit den Menschen und deren Eigenarten beschrieben. Unhöflich, nicht gerade klug, aber doch nicht gänzlich untauglich wird der Mensch beschrieben. Die Beziehung zwischen Katze und Mensch zeigt auf, wie originell die Sichtweise der Katze ist. Auch ihre Geduld mit dem geliebten Menschen wird hervorgehoben.

Das einzigartige Wesen der Samtpfoten, wird in diesem kleinen Buch charmant und lustig offenbart. Die Farbgestaltung und die Weisheiten zu den unglaublich schönen Illustrationen begeistern mich als Leser.

Ein entzückendes Büchlein, welches sich wundervoll als Geschenk eignet.
Eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 14.02.2024

Nächstenliebe

Kleine Dinge wie diese
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“KLEINE DINGE WIE DIESE” von Claire Keegan, gesprochen von Stefan Wilkening handelt von einem Kloster in Irland in welchem Mädchen gelitten haben und einem Familienvater, der vor der Wahl steht zu schweigen ...

“KLEINE DINGE WIE DIESE” von Claire Keegan, gesprochen von Stefan Wilkening handelt von einem Kloster in Irland in welchem Mädchen gelitten haben und einem Familienvater, der vor der Wahl steht zu schweigen oder mit seinem schlechten Gewissen weiterleben zu müssen.


Das Kloster beinhaltet eine Wäscherei und wird von einflussreichen Nonnen geführt . Man munkelt in der Stadt, dass sich hinter den verschlossenen Toren und dicken Mauern viele Mädchen aufhalten, die in Ungnade gefallen sind.
Diese sollen von früh bis spät arbeiten, nur wenig zu essen erhalten und einige sind unter diesen grausamen Umständen wohl zugrunde gegangen.
Man nimmt ihnen ihre Babys weg und gibt diese zur Adoption frei. Niemand kennt die genauen Umstände und niemand möchte sich mit der einflussreichen Kirche auseinandersetzen.

Claire Keegan erzählt in ihrem Buch über das Schicksal der jungen Frauen der Magdalenen-Wäschereien in Irland. Ohne auf das Grauen hinter den Mauern im Detail einzugehen, erzählt sie die Geschichte von dem bescheidenen Kohlenhändler und seinem Gewissen.
Die Autorin beschreibt sehr intensiv die Umstände zur damaligen Zeit. Die Charaktere wurden sehr gut ausgearbeitet und man wird mit auf eine Reise genommen, die mit gutem Gewissen und Nächstenliebe nichts gemein hat.

Mitschuld trägt auch der Ignorant.


Im Jahr 1985 beliefert der Kohlenhändler Billy Furlong u.a. auch das Kloster in der nahen Umgebung. Sein Geschäft geht in dieser schweren Zeit gut und er kann seine Frau und fünf Mädchen gut versorgen. Kurz vor Weihnachten ist er sehr früh mit seiner Lieferung beim Kloster und macht eine erschütternde Entdeckung.

Verstört fährt er nach Hause.

Die Nonnen bezahlen ihn immer gut und auch Weihnachten geben diese etwas mehr Geld.
Billy wird von einigen Bewohnern “gewarnt”, die Nonnen sind sehr einflussreich und er müsse an seine Familie denken. Was auch immer er gesehen hat, gilt es zu vergessen.

Jedoch ist Weihnachten, ein Fest der Nächstenliebe und Billy denkt an seine Jugend zurück.
Eine Witwe hat seiner ledigen Mutter und ihm geholfen, als die kleine Familie in Not war.
Was wäre aus ihnen geworden, wenn sich die Dame nicht ihrer angenommen hätte?
Kann er einfach wegsehen? Was wird es für Konsequenzen haben, sollte er sich als einzelner und unbedeutender Mann in die Geschehnisse im Kloster einmischen?

Claire Keegan zieht uns mit ihrem besonderen Schreibstil in den Bann. Auf wenigen Seiten holt sie uns in eine andere Welt und zeigt uns viele kleine Dinge wie diese auf.
Mitreißend und mitfühlend erzählt sie uns eine Geschichte, mit einfühlsamen und schlichten Worten bringt uns die Autorin ein Drama nahe, welches uns noch lange beschäftigt.
Der Sprecher konnte dieses Kleinod sehr feinfühlig und berührend umsetzen.

Absolute Empfehlung für diese Kurzgeschichte.

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Veröffentlicht am 04.02.2024

Unspektakulär

Der Pfad
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“Der Pfad” von Megan Miranda handelt von dem kleinen Ort “Cutter’s Pass” in North Carolina, der idyllisch am Fuße eines Berges liegt. Es handelt sich um einen gefährlichen Ort, sieben Menschen sind spurlos ...

“Der Pfad” von Megan Miranda handelt von dem kleinen Ort “Cutter’s Pass” in North Carolina, der idyllisch am Fuße eines Berges liegt. Es handelt sich um einen gefährlichen Ort, sieben Menschen sind spurlos im Gebirge verschwunden. Der beliebte Appalachian Train fordert seine Opfer.

Zuletzt ist der Journalist Landon West verschwunden und als sein Bruder Trey nach Monaten im Passage Inn eincheckt, um mehr über das Verschwinden seines Bruders zu erfahren, rüttelt er an Türen, die besser verschlossen bleiben sollten. Auch Abby - Abigail- Lovett, welche seit 10 Jahren im Passage Inn arbeitet wird neugierig.
Irgendetwas stimmt nicht mit dem Ort. Die Einheimischen legen einen Mantel des Schweigens um die Geschehnisse, jedoch wird die Geschichte bei Führungen gut vermarktet und zieht die Touristen ins Dorf. Was ist passiert? Die Geheimnisse bleiben tief versteckt und jeder beschützt seinen Nachbarn, Freund und Verwandten.
Es ist ein kleiner Ort….

Die Autorin hat einen Thriller mit viel Potential geschrieben, leider konnte mich die Story nicht überzeugen. Sehr langatmig wurde von den verschwiegenen Dorfbewohnern, dem Trail und den verschwundenen Personen berichtet. Der Spannungsbogen kam erst in der zweiten Hälfte kurzzeitig zum tragen. Die Handlung wirkte anfangs vielversprechend, leider war kaum Spannung vorhanden und der Schreibstil konnte mich nicht fesseln. Sehr langatmig und unspektakulär bewegt sich der Thriller vorwärts.

Die Beschreibung der Protagonisten war blass, Abby als Hauptprotagonistin wirkte sympathisch und wurde authentisch dargestellt. Das Hotel, die Ortschaft und auch der Trail wurden bildlich beschrieben und als Leser konnte man sich sofort verbinden.

Leider nur 3 Sterne aufgrund der langatmigen Abschnitte ohne Spannung.


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Veröffentlicht am 28.01.2024

Yellow Mama

Seven Days
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„Seven Days“ von Steve Cavanagh ist ein herausragender Justizthriller über Rassismus und das Rechtssystem in Amerika.

Es handelt sich um ein in sich abgeschlossenes Buch der Eddie-Flynn-Reihe.

Steve ...

„Seven Days“ von Steve Cavanagh ist ein herausragender Justizthriller über Rassismus und das Rechtssystem in Amerika.

Es handelt sich um ein in sich abgeschlossenes Buch der Eddie-Flynn-Reihe.

Steve Cavanagh zieht uns gnadenlos in die bösartige Psyche der Menschen. Hüter des Gesetzes sollten fair und ohne Vorurteile handeln; ganz anders im Sunville County in Alabama. Bezirksstaatsanwalt Randal Korn genießt es die Menschen hinzurichten. Der elektrische Stuhl-auch Yellow Mama genannt- ist sein Lieblingswerkzeug.
Er manipuliert das System und genießt die Verbindung zum Gouverneur und dem Sheriffs Department.

Andy Dubois ein ruhiger, netter Afroamerikaner ist das nächste Opfer. Er wurde verurteilt, seine junge Kollegin Skylar nach der gemeinsamen Schicht im Pub grausam ermordet zu haben. Sein Geständnis und seine DNA liegen vor und der Bezirksstaatsanwalt plädiert auf Todesstrafe.

Eddie Flynn, früher Trickbetrüger, nun Anwalt in New York wird mit dem Fall beauftragt und hat nicht nur Randal Korn als Gegner, sondern eine ganze Stadt und in den Südstaaten ticken die Uhren noch anders. Hass kann schnell geschürt werden; Gewalt und Vergeltung sind keine Seltenheit. Im Hintergrund ein korruptes System - ein gefährlicher Ort für einen Verteidiger eines Afroamerikaners.

In dem County gibt es mächtige Vertreter, die sich für die weiße Rasse einsetzen. Diese nutzen skrupellos alle Mittel aus, um ihr Ziel zu erreichen und schrecken auch vor Mord und Gewalt nicht zurück.

Der Autor fesselt mit seinen Machtspielen, den Intrigen und dem juristischen Schlagabtausch, sowie den anschaulichen Erklärungen zum Rechtssystem in den Südstaaten. Die Strategien des Staatsanwalts und Verteidigers werden sehr detailliert eingebaut und atemlos verfolgt man als Leser die Wendungen in dem Fall. Es geht um Leben oder Tod und nur der bessere, geschicktere Jurist wird gewinnen. Die Zivilcourage der Geschworenen wird eingewoben und als Leser spürt man deren Vorurteile und auch deren Verantwortung.

Der Spannungsbogen wurde perfekt ausgearbeitet, man fliegt durch die Seiten. Die Protagonisten werden sehr bildlich beschrieben, der Bezirksstaatsanwalt riecht nach Fäulnis und als Leser hat man diesen ekelhaften Geruch direkt in der Nase. Eddie Flynn überzeugt durch seine hervorragende Kombination und Verteidigungsstrategie, vor allem jedoch zwecks seinem Gerechtigkeitsgefühl und seiner warmherzigen Art.

Ein meisterhafter Justiz-Thriller, der den Leser nicht mehr loslässt.

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