Platzhalter für Profilbild

Bookishlove

Lesejury Profi
online

Bookishlove ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Bookishlove über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.10.2024

Humorvoller Auftakt

Everlasting Fate – Ein Reich aus Silber und Magie
0

Ilya ist ein im ganzen Land gefürchteter Meisterdieb, der sich gleich zu Beginn des Buches in einer misslichen Lage wiederfindet: Er sitzt gefesselt auf dem Karren einer Bande von Kopfgeldjägern. Mit ihm ...

Ilya ist ein im ganzen Land gefürchteter Meisterdieb, der sich gleich zu Beginn des Buches in einer misslichen Lage wiederfindet: Er sitzt gefesselt auf dem Karren einer Bande von Kopfgeldjägern. Mit ihm in Gefangenschaft befindet sich ein Mädchen, das trotz ihrer scheinbaren Zerbrechlichkeit von den Kopfgeldjägern gefürchtet wird.

Ihm gelingt zwar die Flucht und er kann sie mit sich nehmen. Doch Leianna wird während der Flucht verletzt, als sie sich bei einem Gefecht schützend vor ihn wirft. Ilya steht nun tief in ihrer Schuld und versucht alles, um ihr Leben zu retten. Und während ihre Verfolger ihnen stets auf der Fährte sind und das Land von Dämonenkriegen zerrüttet ist, nähern sich die beiden vorsichtig an. Leianna weiß jedoch nicht, dass Ilya seine ganz eigenen Motive hat, um sie bei der Flucht bei sich zu behalten. Und auch sie selbst hat ein tödliches Geheimnis.

Das abenteuerliche orientalische Setting hat mir sehr gefallen und der flüssige Schreibstil hat es leicht gemacht, durch die Seiten zu fliegen. Das Geplänkel zwischen Ilya und Leianna hat mir besonders gefallen. Ilya ist mit seiner sarkastischen Art einfach eine Figur, die man mögen muss.

Die Liebesgeschichte zwischen den beiden habe ich dafür nicht ganz so gefühlt. Erst ist es ein langsames Kennenlernen, bei dem beide ihren Gefühlen nicht nachgeben, dann passierte alles sehr plötzlich.

Die Reise, die die beiden zurücklegen, wird unterhaltsam beschrieben und wird vor allem auch durch Ilyas sympathischen Charakter getragen. Der Spannungsbogen kann nicht immer gehalten werden, das hat mich aber nicht gestört. Die Dämonen tauchen in der Geschichte erstmal nur als Hintergrunderzählung auf, besonders das Ende sorgt hier aber für Spannung auf den nächsten Band.

„Everlasting Fate“ ist eine Fantasygeschichte, die auch perfekt für Einsteiger in dieses Genre ist und Spaß beim Lesen macht. Von dem orientalischen Setting möchte ich ebenfalls gerne mehr lesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.10.2024

Wunderschön

Morrighan - Wie alles begann
0

"Morrighan – Wie alles begann“ ist das Prequel zu den Chroniken der Verbliebenen. Es sticht mit seiner wunderschönen Aufmachung sofort ins Auge. Auch die Illustrationen im Inneren wissen von sich zu überzeugen. ...

"Morrighan – Wie alles begann“ ist das Prequel zu den Chroniken der Verbliebenen. Es sticht mit seiner wunderschönen Aufmachung sofort ins Auge. Auch die Illustrationen im Inneren wissen von sich zu überzeugen.  

Die Geschichte selbst funktioniert sowohl als Einstieg in die Welt zu den Chroniken der Verbliebenen, als auch als Ergänzung, wenn man die Bücher bereits gelesen hat.

In dem Prequel können wir die Liebesgeschichte rund um Morrighan und Jafir mitverfolgen, die in einem dystopischen Land zu überleben zu versuchen und verfeindeten Lagern angehören. Durch Zufall treffen sie aufeinander und über die Jahre hinweg kreuzen sich ihre Wege immer wieder. Zwischen ihnen entwickelt sich eine Forbidden-Love-Story, bei der man mitfühlt und die berührt, da Morrighan und Jafir unzählige Herausforderungen bewältigen müssen.

Mit 240 Seiten ist die Geschichte zwar schnell erzählt, der Platz wurde aber gut genutzt für eine Handlung mit einem stetigem Spannungsaufbau und einer sich zart entwickelnden Liebesgeschichte, die ich gerne verfolgt habe.

Ich kenne bisher die ersten beiden Bände und habe durch das Lesen der Vorgeschichte rund um Morrighan glatt Lust auf einen re-read bekommen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.10.2024

Atmosphärisch düster mit poetischem Schreibstil

A Study in Drowning
0

Effy träumt davon, Literatur zu studieren. Doch als Frau in Llyr ist ihr das untersagt. Sie weicht auf Architektur aus, hadert jedoch mit ihrem Leben an der Uni. Zwar hat sie eine Mitbewohnerin, mit der ...

Effy träumt davon, Literatur zu studieren. Doch als Frau in Llyr ist ihr das untersagt. Sie weicht auf Architektur aus, hadert jedoch mit ihrem Leben an der Uni. Zwar hat sie eine Mitbewohnerin, mit der sie sich gut versteht. Als einzige Frau im Architekturstudium ist sie aber den ständigen Blicken, der Herabsetzung und der Belästigung der Männer ausgesetzt.

Als sie die Chance erhält, das Anwesen ihres verstorbenen Lieblingsautors Emrys Myrddin zu renovieren, sieht Effy es als Möglichkeit, sich zu beweisen und mehr über ihren Lieblingsautor herauszufinden. Doch Hiraeth Manor steht an einer Klippe, ist von Schimmel und Feuchtigkeit überzogen und wird langsam vom angrenzenden Meer verschluckt. Die Renovierung scheint ein hoffnungsloses Unterfangen. Außerdem stößt sie in Hiraeth Manor auf den Literaturstudenten Preston, den Effy als akademischen Konkurrenten betrachtet. Er stellt Nachforschungen zu dem Vermächtnis von Myrddin an. Effy kennt Myrddins Werke auswendig – darunter auch seine berühmteste Veröffentlichung Angharad. Und so beschließen Effy und Preston zusammenzuarbeiten.

Schon kurz nach ihrer Ankunft sieht Effy den Elfenkönig in der Nähe von Hiraeth Manor. Eine Gestalt, die eine angebliche Legende ist, sie aber seit ihrer Kindheit verfolgt. Geglaubt wird ihr nicht, rosa Tabletten sollen ihre Sinne in der Realität festhalten.

Auch ansonsten werden in „A Study of Drowning“ Themen angesprochen, die gesellschaftskritisch beleuchtet werden: Grooming, (medizinisches) Gaslighting, Rassismus, Missbrauch oder PTSD werden durch verschiedene Figuren in der Handlung durchlitten.

Effy und andere weiblich gelesene Figuren leben zudem in einer Welt, in der sie kontinuierlichem Sexismus ausgesetzt sind.
Effy selbst bewältigt ihre traumatischen Erfahrungen, in dem sie sich innerlich von der Außenwelt abkapselt und sich „wie unter Wasser fühlt“. Es ist eine Metapher, die in der Handlung oft bemüht wird. Die grausame Mutter ist ihr dabei keine Unterstützung, sondern trägt zum Trauma bei, genauso wie andere Menschen in Effys Umgebung.

Preston steht im Gegensatz zu den negativen Konnotationen, die Effy mit den meisten Männern verbindet. Wenn sie die Aufmerksamkeit von anderen männlichen Figuren erregt, herrscht oft eine Atmosphäre von direkter oder indirekter Bedrohung.

Preston hingegen gibt Effy den Raum, den sie braucht, unterstützt sie in ihren Bestrebungen und zeigt Ungerechtigkeiten auf, die bisher einfach Teil von Effys akzeptiertem Weltbild waren.
So wird gezeigt, wie Effy durch die liebende Bestärkung von Preston Kraft in ihrer eigenen Resilienz findet.

Der Schreibstil ist poetisch und verleiht der Geschichte eine märchenhafte Anmutung. Trotz der Schwere der besprochenen Themen bin ich nur so durch die Seiten geflogen und wurde von dem Mysterium um den Elfenkönig in den Bann gezogen. Auch durch die beschriebene Liebe zur Literatur und Literaturstudien hat die Geschichte es mir angetan.

Einzig die Szene, in der Spice vorkommt, kam mir im Kontext der dort vorkommenden Geschehnisse deplatziert vor.

Ich habe von der Geschichte viel erwartet und wurde nicht enttäuscht. „A Study of Drowning“ ist die Art feministische Fantasy, die ich in Zukunft häufiger lesen möchte. Es war eine Lektüre, die inmitten düsterer Atmosphäre nicht nur Woman`s Empowerment großgeschrieben hat, sondern den Fokus insbesondere auch auf Self Empowerment und Charakterentwicklung gelegt hat. Letztendlich war es nicht nur eine „Study in Drowning“, sondern auch eine „Study in Surviving“.



  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.09.2024

Interessante Geschichte rund um den Mauerfall

Als wir nach den Sternen griffen
0

„Als wir nach den Sternen griffen“ von Theresa Herold hat ein Cover, dass gut zu einem historischen Roman passt.

Schon der Anfang der Geschichte hat mich mit seinem eingängigen Schreibstil angesprochen. ...

„Als wir nach den Sternen griffen“ von Theresa Herold hat ein Cover, dass gut zu einem historischen Roman passt.

Schon der Anfang der Geschichte hat mich mit seinem eingängigen Schreibstil angesprochen. Wir lernen Judith kennen, die in der Prager Botschaft den Jahreswechsel mit ihren Kollegen und Kolleginnen begeht. Die Atmosphäre wird erzählerisch gut rübergebracht und auch in der nachfolgenden Handlung habe ich Beschreibungen von der Hauptstadt Tschechiens wiedererkannt, die ich selber schon besucht habe.

Judith ist eine sympathische Figur, in die ich mich gerne versetzt habe. Auch die Sichtweise von Tobias wird authentisch erzählt. Zusammen mit Judith steht er mit seiner Tochter Jasmin im Mittelpunkt der Handlung.

Die historischen Geschehnisse in der Geschichte waren interessant aber auch berührend nacherzählt. Ich selbst habe den Mauerfall nicht miterlebt, es ist aber immer wieder spannend, darüber zu lesen und davon zu hören.
Die Liebesgeschichte zwischen Judith und Tobias nimmt einen Großteil der Handlung ein – die Entführung von Jasmin ist dafür weniger Teil des Plots als gedacht.
„Als wir nach den Sternen griffen“ ist ein historischer Roman mit ausführlicher Liebesgeschichte, zu dem man als Fan dieses Genres gerne greift.


  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.09.2024

Cosy Crime

Mord in der Charing Cross Road
0

„Mord in der Charing Cross Road“ von Henrietta Hamilton hat mich gleich angesprochen, versprüht es doch den Charme eines klassischen britischen Krimis. Das Cover passt dabei gut in die 1950er-Jahre und ...

„Mord in der Charing Cross Road“ von Henrietta Hamilton hat mich gleich angesprochen, versprüht es doch den Charme eines klassischen britischen Krimis. Das Cover passt dabei gut in die 1950er-Jahre und passt damit gut zu einer Geschichte, die keine Neuerscheinung ist, sondern von einer Autorin geschrieben wurde, die bereits 1920 geboren wurde. Natürlich sind deswegen die Geschehnisse aus dem Blickwinkel der damaligen Zeit geschrieben und für uns LeserInnen heutzutage aus der Zeit gefallen. Das sollte man im Hinterkopf behalten.
Buchhändlerin Sally arbeitet bei der antiquarischen Buchhandlung in der titelgebenden Charing Cross Road. Hier verschwinden Bücher und es gehen Gerüchte um, dass es ein Gespenst gibt. Während der Suche nach einer Erklärung für die rätselhaften Ereignisse geschieht schließlich auch noch ein Mord. Sally und Johnny bemühen sich, den Mord aufzuklären und der Ermittlungsdruck wächst, als Scotland Yard Johnnys Cousin als Verdächtigen nennt.
Der Krimi war ein bisschen gemächlicher von der Storyline, als man es sonst gewohnt ist. Dadurch war die Geschichte aber auch die Art von Cosy Crime, die ich gerne mag. Das Buch ist der Auftakt zu einer Reihe, die ich weiterverfolgen werde.


  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere