Oscar Maria Wilhelm Graf von Ebersdorff ist 16, hochbegabt und studiert Mathematik. Moni Kosinsky ist bereits Anfang 50, schon dreifache Großmutter und möchte sich endlich den Traum vom Mathematik-Studium ...
Oscar Maria Wilhelm Graf von Ebersdorff ist 16, hochbegabt und studiert Mathematik. Moni Kosinsky ist bereits Anfang 50, schon dreifache Großmutter und möchte sich endlich den Traum vom Mathematik-Studium erfüllen. Beide sind sie auf unterschiedliche Arten Außenseiter, die sich schließlich doch (und gerade deswegen) anfreunden.
Das Buch ist komplett aus der Sichtweise von Oscar erzählt. Diese ist so geradlinig wie er selbst.
Schon am Anfang der Geschichte bekommen wir das Aufeinandertreffen mit Moni eindrücklich geschildert. Sie sticht mit ihrer ganzen Art heraus. Oscar sucht eigentlich keine Kontakte und glaubt, dass Moni keine Chance hat für den weiteren Verlauf des Studiums. Doch Moni überrascht ihn mit ihrer Beharrlichkeit.
Für mich wurde die Begegnung zwischen den beiden sehr warmherzig beschrieben und es wird schnell klar: Die beiden brauchen einander, auch wenn besonders Oscar das erst nicht so sehen möchte.
Die Mathematik spielt natürlich auch eine große Rolle in dem Buch. Wer sich für Mathe interessiert, der wird dieses Buch lieben. Ich habe Mathe als Schulfach nie besonders gemocht, lese aber gerne über die Leidenschaften anderer Menschen und Moni und Oscar lieben die Mathematik.
Für mich war es eine unterhaltsame und humorvolle Geschichte mit zwei besonderen Figuren.
Vier Schwestern gehören zur Familie. Eigentlich. Da ist Avery, die zielstrebige Ersatzmutter und Anwältin. Bonnie, die ehemalige Boxerin. Lucky, ein flatterhaftes Model. Und dann wäre da noch Nicky, die ...
Vier Schwestern gehören zur Familie. Eigentlich. Da ist Avery, die zielstrebige Ersatzmutter und Anwältin. Bonnie, die ehemalige Boxerin. Lucky, ein flatterhaftes Model. Und dann wäre da noch Nicky, die bodenständig war und als Lehrerin arbeitete. Das Präteritum verrät es schon: Zu Beginn der Geschichte steht Nickys erster Todestag kurz bevor. Keine der Schwestern hat bisher ihren Umgang mit der Lücke gefunden, die Nicky hinterlassen hat. Alle versuchen die Leere auf andere Art zu kompensieren. Lucky mit Partyexzessen. Oder Bonnie, indem sie weit weg nach L.A. zieht und als Türsteherin arbeitet.
Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht der drei verbliebenen Schwestern erzählt. Als die ehemalige Familienwohnung in New York verkauft werden soll, finden sich alle rund um die Welt verstreuten Schwestern wieder in New York City ein.
Einfühlsam wird die Geschichte einer dysfunktionalen Familie erzählt. Wir lernen nicht nur über das Innenleben der drei Schwestern mehr, sondern lernen auch durch ihre Erzählungen Nicky besser kennen.
Für mich hat die Geschichte einen Sog entwickelt, der mich selbst überrascht hat. Aber die Erzählweise hat mich ganz für sich eingenommen und "Cleopatra und Frankenstein" wird jetzt auch auf meiner Wunschliste landen.
„Wärst du geblieben?“ fragt Gabriella Santos de Lima über ihrer Signatur im Buch.
„Warum willst du jetzt schon gehen?“ wird Leni im Laufe der Geschichte gefragt. Doch bevor dies geschieht, wird sie Art ...
„Wärst du geblieben?“ fragt Gabriella Santos de Lima über ihrer Signatur im Buch.
„Warum willst du jetzt schon gehen?“ wird Leni im Laufe der Geschichte gefragt. Doch bevor dies geschieht, wird sie Art kennenlernen.
Art, den sie gleich anziehend findet. Art, der ihr liebstes Buch „Wenn wir bleiben“ von India A. Thomson liest und Leni mit Bemerkungen zurückgibt. Art, vor dem Leni von ihrer Mitbewohnerin gewarnt wird und der in ihr manchmal ein diffuses Gefühl von Unwohlsein auslöst, das sie am Anfang nicht wirklich greifen kann.
„Warum willst du jetzt schon gehen?“ wurde als Buch angekündigt, das keine klassische Liebesgeschichte erzählt. Dementsprechend ist auch die Widmung formuliert:
Für alle, die sich im echten Leben in den Bad Boy verliebt und kein Happy End bekommen haben.
Dass die Geschichte nicht gut ausgeht, erfahren wir schon im Prolog. Doch davor, da fängt alles so vielversprechend an. Leni darf das renommierte Sankt-Zander-Internat besuchen. Ein Internat, das verschiedene künstlerische Bereiche fördert und den Weg für eine erfolgreiche Karriere ebnen könnte. Leni liebt es, zu schreiben. Und Leni liebt die Liebe. Art ist Sänger und spielt in einer Indie-Band. Er sieht gut aus, er hat eine wunderschöne Ex-Freundin. Alles Dinge, die Leni verunsichern. Warum sollte er sich für sie interessieren?
Doch er spricht sie an. Gibt ihr seine Nummer. Möchte ein Date. Leni fühlt sich an die Liebesgeschichten in ihren Büchern erinnert, glüht vor Glück.
Doch dann sind da noch die Momente, in denen sie zweifelt. Über die sie mit niemandem spricht. In denen sie anfängt, die Menschen um sie herum anzulügen. Und dann fangen ihre Haare an auszufallen, die sie doch eigentlich so sehr mag.
Leni macht viel dieser toxischen Beziehung mit sich selbst aus. Und doch gibt es da immer wieder Frauen an ihrer Seite, die ihr beistehen. Ihre Zimmernachbarin Amber zum Beispiel, die ähnlich introvertiert wie Leni ist und mit der sich schon bald eine Freundschaft entwickelt. Oder die beiden Freundinnen, die Leni zwar in Hamburg zurückgelassen hat, die aber zur Stelle sind, als Leni sie in ihrer Verzweiflung braucht. Und dann ist da noch Mila, ihre größere Schwester, die die selbstbewusste und fürsorgliche Stimme in Leni ist, wenn sie an sich zweifelt oder nicht weiter weiß.
„Warum willst du jetzt schon gehen?“ ist ein Buch über toxische Liebe, aber auch ein Buch übers Erwachsenwerden als weiblich gelesene Person in unserer heutigen Gesellschaft. Es wird über die Unsicherheit über das eigene Aussehen und der Neid gegenüber einer vermeintlich besser aussehenden Ex-Freundin des Love Interest erzählt, obwohl wir doch eigentlich endlich in Zeiten von Women support Women leben und nicht ständig in Konkurrenz zu anderen Frauen gesehen werden wollen.
Es geht um eine Beziehung, in der immer wieder Grenzen ausgetestet und verschoben werden, da Leni jung und verunsichert ist und Art gefallen möchte, frei nach „Vampire“ von Olivia Rodrigo mit der Songzeile:
Went for me, and not her
‚Cause girls your age know better
Bei Leni und Art gibt es zwar keine große Age Gap aber ein Machtungleichgewicht, das Art bereitwillig ist auszunutzen.
Doch Leni hat zum Glück ebenjene Frauen in ihrem Leben, die es gut mit ihr meinen und im Falle von Mila Leni auch manchmal in die richtige Richtung lenken.
Ich liebe auch sehr die Easter Eggs im Buch. India Thomson ist die Protagonistin aus „Writers in New York“. Lenis große Schwester Mila ist in der Jetzt-Reihe eine Kommilitonin von den drei Mädels Lucy, Tillie und Manda.
Und um die Eingangsfrage „Wärst du geblieben?“ zu beantworten: Inzwischen? Nein.
Mit 16, wo man die erste großen Liebe gerade erst erlebt und aufgrund fehlender Lebenserfahrung größere Schwierigkeiten hat, die Muster einer toxischen Beziehung zu erkennen? Ich wäre auch irgendwann gegangen. Aber viel später als Leni.
Neben dem Thema der toxischen Beziehung wird auch Slutshaming erwähnt oder dass Freundschaften sich durch Lebensumstände zwar verändern, aber auf andere Art genauso schön sein können.
Hannah Shepmann hat Leni als Hörbuchsprecherin einfühlsam und ausdrucksvoll ihre Stimme geliehen und die Geschichte so ein kleines bisschen lebendiger werden lassen.
Vom Alter der Figuren und dem Setting ist es ein Jugendbuch – aber ich denke, die Zielgruppe ist weiter gefasst, da man sich bzw sein früheres Ich einfach auch viel in bestimmten Situationen wiedererkennt.
Ich habe das Hörbuch relativ schnell zu Ende gehört und empfehle es sehr gerne an jene weiter, die ihren inneren Teenager heilen wollen oder nach einem Jugendbuch suchen, das ohne detaillierte spicy Szenen auskommt.
Dieses Buch wurde so sehr gehypt, dementsprechend gespannt war ich auf „When The Moon Hatched“.
Raeve ist Rebellin. In ihrer Funktion als Assassinin versucht sie, die Rebellion zu unterstützen ...
Dieses Buch wurde so sehr gehypt, dementsprechend gespannt war ich auf „When The Moon Hatched“.
Raeve ist Rebellin. In ihrer Funktion als Assassinin versucht sie, die Rebellion zu unterstützen und mit ihrem Lohn das Leid derer zu lindern, die dem König nicht nützlich sind, da sie keinen der elementaren Gesänge der Gottheiten hören können.
Raeve ist offiziell auch so eine „Null“, doch ist eigentlich in der Lage, elementare Gesänge wahrzunehmen. Mithilfe von Clode, der Göttin des Windes, läuft ihre letzte Mission wie erhofft. Sie scheint jedoch von Kaan beobachtet worden zu sein, bei dem sie überraschenderweise nicht den sofortigen Impuls verspürt, ihn zu beseitigen.
Der Weg der beiden kreuzt sich wieder, als sie sich für den Mord an ihrer besten Freundin rächen will und dafür im Gefängnis landet ohne die Hoffnung, es je lebend wieder zu verlassen. Kaans Drache befreit sie und Raeve muss feststellen, dass sie mit Kaan mehr verbindet, als sie je vermutet hätte.
Ich habe vorm Lesen dieses Buches öfter die Meinung gehört, dass es schwierig ist, in die Geschichte reinzukommen. Tatsächlich hat man am Anfang eine Einführung in diese von verschiedenen Gottheiten erschaffene Welt und den Perspektivwechsel verschiedener Figuren, die man noch nicht einordnen kann. Ich brauchte dadurch einen Moment, um mich in der Geschichte zurechtzufinden. Allerdings steht besonders die High Fantasy für einen komplizierten Weltenaufbau. „Der Drachenbeinthron“ von Tad Williams braucht 100 Seiten bis die eigentliche Handlung beginnt. Und trotzdem habe ich diese 100 Seiten im weiteren Verlauf der „Das Geheimnis der Großen Schwerter“-Reihe als wichtig empfunden.
„When The Moon Hatched“ würde ich als Genrehybrid zwischen High Fantasy und Romantasy bezeichnen und es lohnt sich wirklich weiterzulesen, auch wenn einen der Anfang des Buches nicht sofort catcht.
Mir hat die von der Autorin beschriebene Welt sehr gefallen. Raeve ist eine mutige und eigensinnige Heldin, die sich nur danach sehnt, frei zu sein. Sie ist durch verschiedene Schicksalsschläge traumatisiert und verdrängt viele Geschehnisse deswegen. Und auch wenn einige Dinge nur angedeutet werden, wird nur allzu deutlich, warum Raeve sich so zerbrochen fühlt. Leider wehrt sie auch Menschen ab, die es eigentlich gut mit ihr meinen. Zum Ende der Handlung möchte man ihr einfach gut zureden, sich nicht in ihrer eigenen Sturheit zu verrennen und ihr eigenes Wohlergehen und das anderer dadurch zu riskieren.
Die Beschreibung der Drachen und die Bindung zu ihren Menschen hat mich ebenfalls überzeugt. Wenn ein Drache in der Geschichte gelitten hat, hat mich das besonders mitgenommen. Wer das Buch schon kennt, wird wissen, von welchen Szenen ich rede.
„When The Moon Hatched“ ist ein Roman für Menschen, die sich zwischen High Fantasy und Romantasy nicht entscheiden können oder wollen. Die eine sarkastische und schlagfertige Protagonistin lieben und einen Love Interest, der die Welt auf den Kopf stellen würde, um seine Geliebte glücklich zu sehen.
Die Antagonisten haben in „When The Moon Hatched“ noch nicht sehr viel Platz eingenommen – ich bin sehr gespannt auf die Fortsetzung, in der noch lose Fäden hoffentlich weiter miteinander verbunden werden.
Liv de Vries ist Hoofdinspecteur der Landespolizei. Ein Vermisstenfall in Zeeland gehört eigentlich nicht in ihren Zuständigkeitsbereich, jedoch möchte ihr Vorgesetzter sie nach einem missglückten ...
Liv de Vries ist Hoofdinspecteur der Landespolizei. Ein Vermisstenfall in Zeeland gehört eigentlich nicht in ihren Zuständigkeitsbereich, jedoch möchte ihr Vorgesetzter sie nach einem missglückten Fall aus der Schusslinie nehmen. Doch schnell stellt sich für Liv de Vries heraus, dass es sich bei ihrer Ermittlung in Veere nicht nur um einen einfachen Vermisstenfall handelt. Das Verschwinden von Rob van Loon scheint mit dem Verschwinden eines surinamischen Mädchens zu tun zu haben. Und auch die rechte Szene scheint mit in diesen Fall verstrickt zu sein.
Liv de Vries ist eine sympathische Ermittlerin. Für ihre Kollegen gilt das grundsätzlich auch, auch wenn diese noch etwas mehr ausgearbeitet hätten sein können. Die Handlung weist aktuelle Themen auf - gerade sind rechte Parteien in den Niederlanden auf dem Vormarsch. Der Fall selbst braucht eine Weile, bis er richtig spannend wird. Das war für mich im letzten Drittel des Buches der Fall. Das Setting in Zeeland gefiel mir sehr gut. Das Ende des Buches deutet eine Fortsetzung an. Für mich ein schöner Sommerkrimi.