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Veröffentlicht am 27.02.2023

Diagnose Borderline

Was du nicht siehst
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Meine Meinung und Inhalt


Dieses Buch ist von Beginn an fesselnd und ergreifend. Die Autorin schreibt absolut authentisch, mitfühlend, nachvollziehbar und schockierend zugleich. Ich mochte den Schreibstil ...

Meine Meinung und Inhalt


Dieses Buch ist von Beginn an fesselnd und ergreifend. Die Autorin schreibt absolut authentisch, mitfühlend, nachvollziehbar und schockierend zugleich. Ich mochte den Schreibstil der Autorin sehr. Sie spricht an, was viele betrifft und klärt viele über diese nicht sichtbare Erkrankung auf.

Seit Corona, haben sich sicherlich mehr Menschen mit psychischen Erkrankungen befasst, allerdings immernoch - meiner Meinung nach - zu wenig. Umso wichtiger ist es, dass mehr Menschen über ihre Ängste, Sorgen und Probleme offen sprechen. Gerade in der heutigen Social Media Zeit, wo die schöne Welt vorgespielt wird, wird es Zeit für mehr Realität.

Wer den Instagram-Account von Franziska Elea besucht, sieht Bilder einer schönen jungen Frau: Sie trägt hübsche Kleider, führt eine glückliche Beziehung, zeigt sich verträumt in Blumenfeldern oder lachend am Urlaubsstrand – und über 200.000 Leute schauen ihr dabei zu. Doch kaum jemand weiß, was sich hinter der nur scheinbar perfekten Fassade verbirgt: Eine Kindheit und Jugend, die von emotionaler Vernachlässigung geprägt war, mehrere stationäre Therapie-Aufenthalte, der Wunsch, einem perspektivlosen Umfeld zu entfliehen, in dem Franzi immer die Aussätzige war. In ihrem Buch gibt sie Einblicke in die Ursachen ihrer Krankheitsgeschichte, schildert ihre Erfahrungen in der Psychiatrie, die lange Suche nach wirklicher Hilfe und schließlich ihren Weg zur erfolgreichen Influencerin. Aufklärung im Bezug auf die komplexe Persönlichkeitsstörung Borderline liegt ihr ebenso am Herzen wie ein Appell an alle Leser*innen: Über psychische Erkrankungen zu sprechen darf kein Tabu mehr sein und sich therapeutische Unterstützung zu suchen ist keine Schande.

Ein Buch für alle, die ihren Platz in der Welt suchen, durchs System gefallen sind, nie aufgegeben haben oder gerne davon lesen.


Franziska Dully wurde 1993 in einer der strukturschwächsten Gegenden Deutschlands geboren, ihre Kindheit und Jugend waren geprägt von schwierigen Familienverhältnissen und mündeten in der Psychiatrie. Als Franziska Elea bloggt sie für mehr als 200.000 Menschen über Fashion, Lifestyle – und ihre Borderline-Diagnose. Es liegt ihr am Herzen, mit dem Stigma psychischer Erkrankungen zu brechen, und Betroffene zu ermutigen, sich Hilfe zu holen.


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Veröffentlicht am 22.02.2023

Glaube und Hoffnung

Zwischen Scherben
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Meine Meinung und Inhalt


David lebt eine Illusion. Niemand weiß, dass er die Nächte in einer Ruine im Wald verbringt. Dass seine Familie ihn verstoßen hat. Seine Mitschüler und seine Lehrer sehen nur, ...

Meine Meinung und Inhalt


David lebt eine Illusion. Niemand weiß, dass er die Nächte in einer Ruine im Wald verbringt. Dass seine Familie ihn verstoßen hat. Seine Mitschüler und seine Lehrer sehen nur, was er ihnen erlaubt zu sehen. Aber nichts ist schwerer, als sich selbst zu täuschen. Stück für Stück zerbricht David daran, ein fremdes Leben, den Traum eines geliebten Menschen, zu leben, weil ihm der Glaube an sich selbst fehlt.


Die bewegende Geschichte rund um David hat mir sehr gefallen. Es regt zum Nachdenken an, dass man auf sich und auch auf andere achten muss. Ein wirklich tolles Buch.



Annemarie Bruhns ist Jahrgang 1985 und lebt in Brandenburg. Schreiben ist für sie die Flucht aus dem Alltag. Aber nicht als Reise in fremde, fantastische Welten, sondern zu den Problemen ihrer Protagonistinnen und Protagonisten, die nach Schicksalsschlägen im Leben ihren Weg suchen. Die Erschaffung und Entwicklung von Romanfiguren mit ihren Gefühlen, Träumen und Zweifeln ist ein einzigartiges Erlebnis und steht im Mittelpunkt ihres Schreibens.

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Veröffentlicht am 22.02.2023

100 neue Rezepte für einen perfekten Start in die pflanzliche Ernährung

Deliciously Ella. How To Go Plant-Based
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Meine Meinung und Inhalt

Ella Mills, geb. Woodward, Jahrgang 1991, studierte Kunstgeschichte und wurde als Model bekannt. Mit der Umstellung ihrer Ernährung auf pflanzliche, milch- und glutenfreie Kost ...

Meine Meinung und Inhalt

Ella Mills, geb. Woodward, Jahrgang 1991, studierte Kunstgeschichte und wurde als Model bekannt. Mit der Umstellung ihrer Ernährung auf pflanzliche, milch- und glutenfreie Kost gelang es ihr 2012, eine Krankheit zu überwinden. Diese Erfahrung brachte sie zum Schreiben des Food Blogs »Deliciously...

Ellas Jubiläumsbuch versammelt familienfreundliche Rezepte und ist gleichzeitig ein praktischer Ratgeber: Sie teilt neueste Erkenntnisse von Pflanzenexperten, darunter Ärzte und Ernährungswissenschaftler. Und sie erzählt von ihrem ganz eigenen Weg zur gesunden Ernährung.

Auf sehr persönliche Weise gibt Ella ihre Erfahrungen mit dem Kochen für ihre Familie weiter. Sie engagiert sich dafür, pflanzenbasierte Ernährung für alle zugänglich zu machen – für Gesundheit und Wohlbefinden jedes Einzelnen und für unseren Planeten.



Ich mag das Buch wirklich sehr, denn es spricht sofort optisch an und die Rezepte sind einfach nachzukochen und schön erklärt.

Ella Mills hat ein absolut inspirierendes Kochbuch auf den Markt gebracht. Die Art der Zubereitung ist einfach super. Einfach und trotzdem lecker! Unter anderem habe ich aus diesem Buch Paulas Linsen-Tomaten-Pie, Minestrone, Kürbis-Linsen-Dal gekocht!

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Veröffentlicht am 22.02.2023

Schönes Debüt

Ohne mich
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Meine Meinung und Inhalt


"Auf eine Art hatte der Ehemann sehr wohl zu mir gepasst. Leider war es genau die Art, mit der man sich in die Scheiße reitet." (ZITAT)


Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. ...

Meine Meinung und Inhalt


"Auf eine Art hatte der Ehemann sehr wohl zu mir gepasst. Leider war es genau die Art, mit der man sich in die Scheiße reitet." (ZITAT)


Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Die Melancholie und das "Durchs-Lebens-Stolpern" der Protagonistin begleitet man mit Mitgefühl und Emphatie. Auch die Selbstversuche, wie kein Alkohol und das Yoga Retreat waren gut geschildert. Die Story hat mir gefallen, war eine aus dem Leben geriffene Erzählung nach einem Scheitern und wieder Aufstehen. Die Sprache von Schüttpelz packt mich als Leser, denn die Autorin schreibt kurzweilig, geht selten zu sehr in die Tiefe von Ereignissen, beschreibt aber gleichzeitig sehr bildlich Situationen und Gedanken, die nachvollziehbar sind. Schüttpelz trifft die Wunden Punkte und beleuchtet Verhaltensweisen. Für mich ist "Ohne mich" ein gelungenes Debüt.



"Das liegt jetzt alles hinter mir wie die schlaglöchrige Landstraße, die zur Autobahn führt, wie Schälen vorm Kochen, wie das Dreckigmach vorm Putzen. Ich bin das nicht mehr, die femme fatale, die berauschte, ich war das viel zu lange." (ZITAT)


Sie hat sich mit Mitte zwanzig in eine Ehe gestürzt – überstürzt, sagen die Freunde, sagt die Familie. Aber es hat sich damals verwegen und gut angefühlt. Es hat etwas bedeutet. Aber was? Frisch getrennt beendet sie ihr Jura-Studium und Referendariat. Doch statt sich wie die meisten auf den Weg nach Berlin zu machen, bleibt sie erst einmal im beschaulichen Münster. Dort stolpert sie durch die Tage, taumelt durch die Nächte, lässt keinen Drink aus und kaum eine Begegnung. Sie sieht ihre Umgebung glasklar, lügt sich selbst aber ganz schön in die Tasche. Jung sein, Ehefrau sein und Feministin, Musikerin, aber auch Juristin – manchmal passt einfach nichts mehr zusammen. Von dem Jahr nach dem Ende einer großen Liebe, vor dem Beginn eines neuen Lebens erzählt der Debütroman von Esther Schüttpelz.




Esther Schüttpelz, geboren 1993 in Werne, studierte Jura in Münster und arbeitete kurz als Rechtsanwältin, bevor sie ernsthaft zu schreiben begann. Sie macht Musik und schreibt eigene Songs. Sie lebt in Berlin.



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Veröffentlicht am 22.02.2023

Liebewesen

Liebewesen
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Meine Meinung und Inhalt

Meine Neugier konnte vor allem das eindrucksvolle Cover zusammen mit dem Titel und dem Klappentext wecken. Das Cover zeigt eine Frau, das mit einem Maschinengewehr auf etwas zielt. ...

Meine Meinung und Inhalt

Meine Neugier konnte vor allem das eindrucksvolle Cover zusammen mit dem Titel und dem Klappentext wecken. Das Cover zeigt eine Frau, das mit einem Maschinengewehr auf etwas zielt. Nachdem man das Buch gelesen hat, gibt es viele gedankliche Alternativen, wer die Zielscheibe von dieser Frau sein könnte.

"Ich erforsche, wie man Pflanzen genetisch so verändert, dass sie mit Schwerelosigkeit und erhöhten CO2-Gehalten klarkommen, wie es zum Beispiel im Universum der Fall ist." (ZITAT)

Der Schreibstil von Caroline Schmitt ist sehr eindringlich, flüssig, prägnant und gut. Man lernt die Protagonistin und Ich-Erzählerin Lio kennen. Beruflich arbeitet sie im Labor und auch privat scheint ihr Körper ein Forschungsfeld für sie zu sein, das vergangenen Ereignissen geschuldet ist.

"Ich hatte keine Ahnung, wer meine Mutter war.....An ihren freundlichen Tagen behandelte meine Mutter mich wie eine Verbündete, die über das Unglück, das mein Leben war, Bescheid wusste. Seit ich denken konnte, hatte ich versucht, ihr so wenige Sorgen wie möglich zu bereiten." (ZITAT)

Schmitt berichtet in dem Buch über das Leben, über die Menschen, die man sich selbst aussucht und diese, die man sich nicht aussuchen kann. Schön war vor allem die Begegnung zwischen Lio und Mariam, welche sich als wirklich gute Mitbewohnerin und Freundin entwickelt hat.

"Egal, was Mariam sagte oder tat, bei ihr fühlte ich mich immer wie früher in der Disco, wenn ein Lied gespielt wurde, das ich kannte." (ZITAT)

Inhalt:
Lios Körper ist ihr Albtraum, daran ändert auch ihr Freund Max nichts. Als sie ungeplant schwanger wird, starrt sie nicht nur fassungslos auf den positiven Test, weil jemand wie sie doch gar nicht schwanger werden kann, sondern auch auf das Ende einer mühsam erarbeiteten Normalität. Sie ist unfähig, Max von der Schwangerschaft zu erzählen, und genauso unfähig, diese zu beenden. Während das Kind in Lios Bauch wächst, prasseln Erinnerungen auf sie ein: an ihre kalte Mutter, ihren hilflosen Vater und an all das andere, das sie für immer vergessen wollte. Zum ersten Mal stellt sie sich ihrer Vergangenheit - und riskiert damit, dass alles zusammenbricht.


"Ich kann mich nicht so leicht fallen lassen", gab ich zu. Das zu behaupten war so, als hätte ich mir gerade den Arm gebrochen und mich als Erstes über einen Pickel im Gesicht beschwert. Aber was hätte ich sagen sollen?....Dass sich das gleichzeitig schön und schlimm anfühlte?" (ZITAT)

Ich mochte Lio von Beginn an und habe mit ihr mitgefiebert und irgendwie dennoch auf ein (anderes) Happy End gewartet. Für mich war es ein sehr ergreifender Debütroman, den ich absolut weiterempfehlen kann.


Caroline Schmitt, Jahrgang 1992, studierte Journalismus an der University of the Arts London. Sie lebt in Berlin und arbeitet als freie Journalistin für Deutsche Welle, ZDF und funk. LIEBEWESEN ist ihr erster Roman.

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