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Veröffentlicht am 20.04.2023

Eine Einladung zum Verschwinden

Nicht aus der Welt
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Meine Meinung und Inhalt

"Sie wollten eine Zuflucht erschaffen für die Menschen, die ein Innehalten brauchten. Einen Ort, an dem sie isoliert sein konnten, wo niemand sie erreichte. Wo sie frei von ...

Meine Meinung und Inhalt

"Sie wollten eine Zuflucht erschaffen für die Menschen, die ein Innehalten brauchten. Einen Ort, an dem sie isoliert sein konnten, wo niemand sie erreichte. Wo sie frei von Beeinflussung oder Manipulation durch andere nachdenken konnten. Wo sie nicht mit Fragen bedrängt oder ihnen Entscheidungen abverlangt wurden, die zu treffen sie nicht in der Lage waren. Ein Ort, an dem sie ohne Druck bleiben konnten, bis sie sich bereit fühlten, zurückzukehren. Oder bis sie sich entschlossen, aus dem eigenen Leben zu verschwinden." (ZITAT)


Hempel hat keinen Traum. Ja, tatsächlich: Er hegt keine besonderen Wünsche für sein Leben. Seine Freundin Elfie hingegen ist besessen von Träumen. Um ihr zu gefallen, erfindet Hempel einen: einmal den New-York-Marathon mitlaufen. Als er gegen jede Wahrscheinlichkeit eine Zusage bekommt, hat er ein Problem.

Friederike ist erfolgreiche Professorin, hat einen tollen Mann und ist gerade Mutter geworden. Alle glauben, sie müsse überglücklich sein – in Wirklichkeit jedoch wünscht sie sich nichts sehnlicher, als aus ihrem Leben zu verschwinden.

Eines Tages wird den beiden diese Möglichkeit eröffnet: für eine Zeitlang alles hinter sich zu lassen – in einem Hotel, das keine Touristen beherbergt, sondern Menschen, die den Halt verloren haben. Doch als Hempel und Friederike sich dort begegnen, kommt alles anders als gedacht …



Das Buch ist einfach zauberhaft und wunderschön, sowohl die Story und das Cover. Man kann sich aufgrund des schönen Schreibstils wirklich gut in die Protagonisten versetzen. Wenn alles zu viel wird im Alltag, dann ist Abhauen manchmal eine Option. Aber wohin? Bringt die Flucht überhaupt die ersehnte Erleichterung? Sicherlich Fragen, die sich viele schon mal selbst gestellt haben. Die Protagonisten auf diese Reise zu begleiten hat Spaß gemacht. Durch das Hotel und ihre gemeinsamen Erlebnisse verändern sich Friederike und Hempel. Es bleibt offen, ob und oder wie sie in ihr Leben zurückgehen - klare Leseempfehlung meinerseits.



ANNE KÖHLER wurde 1978 in Gießen geboren und lebt als Autorin und Texterin in Berlin. Ihr Debütroman ›Ich bin gleich da‹ erschien 2015 bei DuMont. Für die Arbeit an ›Nicht aus der Welt‹ erhielt sie ein Arbeitsstipendium des Berliner Senats. Ihr Schlupfloch aus dem eigenen Leben hat sie im Schreiben gefunden – dank ihrer Familie kehrt sie aber immer wieder daraus zurück.


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Veröffentlicht am 20.04.2023

Wahre Verbrechen

True Crime International / TRUE CRIME DEUTSCHLAND 2
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Meine Meinung und Inhalt

Ich bin ein Fan von True Crime und habe dieses Buch sehr gerne gelesen. Es ist eine Sammlung von Berichten über Mord, Totschlag, Entführung, Missbrauch, Diebstahl und Betrug wird ...

Meine Meinung und Inhalt

Ich bin ein Fan von True Crime und habe dieses Buch sehr gerne gelesen. Es ist eine Sammlung von Berichten über Mord, Totschlag, Entführung, Missbrauch, Diebstahl und Betrug wird Sie an die Grenzen des Erträglichen führen. Die Spannung und die Fassungslosigkeit war in jedem Kapitel spürbar, der Aufbau sehr gelungen.

Mir war keiner der Verbrechen aus den Medien wirklich bekannt, was mich umso mehr schockieren konnte.

True Crime Fans kommen auf ihre Kosten und werden nicht enttäuscht. Die atmosphärische Umsetzung der einzelnen Kurzgeschichten sind sehr gelungen und deshalb bekommt das Buch eine Leseempfehlung meinerseits!


2019 erschien das Erstlingswerk von Adrian Langenscheid „True Crime Deutschland“ und erstürmte aus dem Nichts die Siegertreppchen der genrerelevanten Kategorien. Knapp 2 Jahre und 7 Bücher später ist Langenscheid einer der bekanntesten True Crime-Autoren Deutschlands. Für das achte Werk seiner Erfolgsserie recherchierte der Bestsellerautor aufs Neue einige der spektakulärsten deutschen Kriminalfälle der letzten Jahrzehnte. Dabei ist ein atemberaubendes, zutiefst erschütterndes Portrait menschlicher Abgründe entstanden, das gerade wegen seiner kühlen, sachlich-neutralen Schilderungen gewaltige Emotionen weckt.



Adrian Langenscheid, geboren 1977, ist einer von Deutschlands erfolgreichsten True Crime-Autoren. Seine Erzählungen stellen ein atemberaubendes, zutiefst erschütterndes Portrait menschlicher Abgründe dar, das gerade wegen der kühlen, sachlich-neutralen Schilderung gewaltige Emotionen weckt. Seit seinem Debüt "True Crime Deutschland" (2019) ist er mit all seinen weiteren Büchern ganz oben auf den True Crime-Bestsellerlisten zu finden. Seine internationale Kurzgeschichten-Buchreihe über wahre Verbrechen wird rund um den Globus gelesen: «True Crime England» und «True Crime USA» erreichten sogar Platz 1 der Amazon Crime-Bestsellerliste. Langenscheid ist verheiratet und lebt mit seinen drei Kindern in Stuttgart.

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Veröffentlicht am 20.04.2023

Das Leben nach dem Popstarruhm

Die Träume anderer Leute
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Meine Meinung und Inhalt

Ich wollte gern die Frau sein, die andere Frauen googeln würden auf der Suche nach Gegengiften. Aber ich war es nicht. Ich war müde und traurig und verbeult, und ich hatte ...

Meine Meinung und Inhalt

Ich wollte gern die Frau sein, die andere Frauen googeln würden auf der Suche nach Gegengiften. Aber ich war es nicht. Ich war müde und traurig und verbeult, und ich hatte die berechtigte Angst, eine neue Runde von Tiefschlägen nicht zu überstehen. (ZITAT)


Album, Promotion, Tour. Beinahe zwanzig Jahre lang bestimmt die Dynamik des Musikbetriebs Judith Holofernes‘ Leben. In dieser Zeit wird sie, mit Wir sind Helden und ihrem Soloprojekt, zu einer der bekanntesten und prägendsten Sängerinnen ihrer Generation. In ihrem autobiografischen Buch blickt sie jetzt zurück auf die Zeit nach den Helden, auf Krisen, Träume und eine wegweisende Entscheidung – und zeigt sich dabei als feinsinnige Erzählerin.

Mit großer Klarheit und Zartheit und dem ihr eigenen Witz schreibt Holofernes über Fluch und Segen des frühen Erfolgs der Helden; über die Vereinbarkeit von Familie und Frontfrausein; über die öffentliche Wahrnehmung des eigenen Körpers, das Aufwachsen mit ihrer lesbischen Mutter in Freiburg; über die tiefen Einschnitte in ihrem Leben, die Zweifel, den Schmerz. Immer wieder geht es auch um die Musikbranche, um das Verhältnis zu ihren Fans, eigenartige Konzerte im Hellen, aber auch um die starren Mechanismen des Betriebs und den Sexismus.

Eindrücklich zeigt Judith Holofernes in »Die Träume anderer Leute«, wie sie sich nach und nach aus den kommerziellen Zwängen und der Enge des Musikbetriebs befreit hat. Wie sie zu der Künstlerin wurde, die sie so lange sein wollte – und damit ihr Leben zurückbekam.



Mich hat als erstes das schöne auffallende Cover angesprochen. Die Autorin ist mir von der Band Wir sind Helden bekannt und deshalb hat mich das Hörbuch ebenfalls interessiert. "Die Träume anderer Leute" entpuppt sich als eine bewegende und sehr lesenswerte / hörenswerte Autobiografie von einer beeindruckenden und starken Frau. Das Buch handelt vom Verlieren und Finden, von Erfolg und Misserfolg, von Liebe und Schmerzen.

Es ist sprachlich sehr unterhaltsam und authentisch. Holofernes gibt ehrliche (!) Einblicke in die nicht einfache Musikbranche und das Tourleben der letzten "Heldenjahre", vor allem mit zwei Kleinkindern zeigt sich, dass es mehr als nur eine Herausforderung ist. Man muss kein Fan oder, wie der Autor dieser Zeilen, nur gelegentlicher Hörer von Wir Sind Helden sein, um dieses Buch wertschätzen zu können.



Judith Holofernes, ehemals Frontfrau und Texterin der Band Wir sind Helden, hat seit dem Helden-Aus zwei Soloalben (Ein leichtes Schwert und Ich bin das Chaos) und ein Buch mit Tiergedichten veröffentlicht (Du bellst vor dem falschen Baum). Seit ihrem Rücktritt vom Musikbusiness 2019 ist sie crowd-basierte Künstlerin, unterstützt durch monatliche Abos ihrer Community auf der Plattform Patreon. In ihrem Podcast Salon Holofernes spricht sie außerdem regelmäßig mit anderen Künstler*innen über ihre kreative Arbeit.



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Veröffentlicht am 20.04.2023

Haben wir das Leben geführt, das wir führen wollten?

Das Versprechen, dich zu finden
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Meine Meinung und Inhalt

"Wenn ich nachts aufwache und mich frage, ob ich am Ende meine Chancen vertan habe und etwas anderes mit meiner Zeit und meinen Talenten hätte anfangen sollen, erschreckt ...

Meine Meinung und Inhalt

"Wenn ich nachts aufwache und mich frage, ob ich am Ende meine Chancen vertan habe und etwas anderes mit meiner Zeit und meinen Talenten hätte anfangen sollen, erschreckt es mich oft, wie klein die Dinge sind, die ich studiere, und wie groß und jenseits allen Verständnisses alles ist, wofür sie stehen." (ZITAT)



Mir hat die Geschichte rund um die Protagonisten Tina und Anders sehr gut gefallen. Ohne großen Kitsch schildert Younson eine sehr authentische und berührende Geschichte, die zum Nachdenken anregt. Das Leben zieht einfach so vorbei – müssten wir da nicht etwas tun? Ich denke diese Frage stellt man sich oft im Leben bzw. sollte man sich zumindest mal gestellt haben. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und leicht zu lesen. Die Handlung wird aus dem wechselseitigen Briefwechsel bestimmt, was mit sehr zugesagt hat. Man lernt nach und nach die Charaktere genauer kennen und versteht die Gefühle, Gedanken, Wünsche und Träume der beiden.


Tina und Anders hatten früher große Träume. Doch das Leben zog vorbei, und der eine Moment, sich diese zu erfüllen, kam nie. Jetzt haben beide jemanden verloren, der ihnen sehr nahesteht und der eine Lücke hinterlässt, die zu füllen ihnen unmöglich scheint.
Tina und Anders sind sich noch nie begegnet. Zufällig beginnen sie einen Briefwechsel und teilen ihre Trauer miteinander, aber auch ihre Lust am Leben. Durch ihre Freundschaft entwickeln sie einen Hunger nach Veränderung. Mit Anfang sechzig stehen sie beide vor einer Frage, die viele Menschen umtreibt: Haben wir das Leben geführt, das wir führen wollten?


Anne Youngson ist verheiratet und hat mehrere Kinder und Enkelkinder. Sie war lange Jahre bei einem Motorenhersteller tätig. Nachdem sie in Frührente ging, begann sie, als Beraterin für Schulen zu arbeiten und war außerdem in mehreren Wohltätigkeitsorganisationen aktiv, studierte Kreatives Schreiben und verfasste einige Sachbücher. Momentan macht Anne Youngson ihren Doktor an der Oxford Brookes University. »Das Versprechen, dich zu finden« ist der Debütroman der 70-jährigen Autorin.



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Veröffentlicht am 20.04.2023

Ist ihre Liebe stärker als die Zeit?

Die Sekunde zwischen dir und mir
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Meine Meinung und Inhalt

Wow - was für ein Buch - tragisch, spannend, tiefgründig, berührend - Must Read! Ein Buch für Fans von »Zwei an einem Tag« oder »Die Frau des Zeitreisenden« und Fans von Filmen ...

Meine Meinung und Inhalt

Wow - was für ein Buch - tragisch, spannend, tiefgründig, berührend - Must Read! Ein Buch für Fans von »Zwei an einem Tag« oder »Die Frau des Zeitreisenden« und Fans von Filmen wie »Sliding Doors« begeistern wird.

Der Schreibstil der Autorin Emma Steele ist wirklich großartig und fesselnd. Die Zeitsprünge zwischen Vergangenheit und Gegenwart sind sehr gelungen, ebenso der Schluss, welcher das Buch perfekt abrundet. Die Protagonistin Jenn war mir sehr sympthatisch. Sie wirkt mutig, stark und als sie zu sich selbst findet noch stärker als zuvor. Die Entwicklung der Story hat mich begeistern können.

"Doch der Rest unseres Gesprächs ist irgendwie verschwommen, alles um uns herum wie erstarrt. Ich sehe Staubpartikel zwischen uns in der Luft schweben und im Scheinwerferlicht glimmen. Mein Herzschlag rast, aber ich bin wie gelähmt.Dann bewegt sich etwas. Der Lichtstrahl kommt ein klitzekleines Stück näher, und in dem Moment begreife ich, dass das Ding auf der anderen Seite der Scheibe riesengroß ist. Ein Lkw oder ein Bus – schwer zu sagen. Auf jeden Fall rast es auf uns zu. Und Jenn hat es auch gesehen" (ZITAT)


Robbie ist glücklich, dass Jenn nach acht Monaten Trennung wieder bei ihm ist. Zwei Mal drückt er ihre Hand – ihr geheimer Code für »Ich liebe dich«. Doch dann dreht Jenn sich zu ihm und sagt: »Ich muss dir etwas sagen.«
In dem Moment starrt Robbie in die Scheinwerfer eines LKWs, der in ihr Auto zu krachen droht.
Im nächsten Moment findet er sich als Zuschauer auf einer Reise durch Jenns wichtigste Erinnerungen wieder. Kann er so herausfinden, was acht Monate zuvor wirklich passiert ist? Und wenn er es weiß, kann er dann verhindern, was gleich geschehen wird – oder bereits geschehen ist?


Emma Steele ist Anwältin und lebt mit ihrem Mann, ihren beiden Kindern und einem aufgeweckten Welpen in Edinburgh. Bücher sind ihre große Leidenschaft, und sie liest große emotionale Liebesgeschichten gleichermaßen gern wie spannende Thriller. Sie hat bereits eine Kurzgeschichte veröffentlicht, der Roman „Die Sekunde zwischen dir und mir“ ist ihr Debüt.


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