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Veröffentlicht am 21.10.2020

Connell und Marianne

Normale Menschen
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Meine Meinung und Inhalt

Nachdem mich Sally Rooney mit ihrem Buch "Gespräche mit Freunden" absolut mitreißen konnte, stand für mich fest, dass ich auch ihr neustes Werk "Normale Menschen" lesen muss.

Der ...

Meine Meinung und Inhalt

Nachdem mich Sally Rooney mit ihrem Buch "Gespräche mit Freunden" absolut mitreißen konnte, stand für mich fest, dass ich auch ihr neustes Werk "Normale Menschen" lesen muss.

Der Schreibstil ist unglaublich und unvergleich gut. Rooney schafft es wieder, mich mit der Story zu fesseln. Das Buch habe ich innerhalb kürzester Zeit verschlungen und erhält eine klare Leseempfehlung.

Man begleitet in diesem Buch Connell und Marianne über einen längeren Zeitraum. Sie wachsen in derselben Kleinstadt im Westen Irlands auf, aber das ist auch schon alles, was sie gemein haben.

In der Schule ist Connell beliebt, der Star der Fußballmannschaft, Marianne die komische Außenseiterin. Doch als die beiden miteinander reden, geschieht etwas mit ihnen, das ihr Leben verändert.

Und auch später, an der Universität in Dublin, werden sie, obwohl sie versuchen, einander fern zu bleiben, immer wieder magnetisch, unwiderstehlich voneinander angezogen.

Es ist sehr fasziniert als Leser zu beobachten, wie die Anziehungskraft immer wieder erneut angefaht wird.

Sally Rooney wurde 1991 geboren, ist in Castlebar, County Mayo, aufgewachsen und lebt in Dublin. Ihre frühen Arbeiten sind erschienen in The New Yorker, Granta, The White Review, The Dublin Review, The Stinging Fly, Kevin Barrys Stonecutter und der Anthologie Winter Pages. Sie studierte am Trinity College Dublin, zunächst Politik, machte dann ihren Master in Literatur. Sie war dort 2013 die Nr. 1 bei den European University Debating Championships. Rooneys Debütroman »Gespräche mit Freunden« war Book of the Year in Sunday Times, Guardian, Observer, Daily Telegraph und Evening Standard. Der Roman kam auf die Shortlist des Sunday Independent Newcomer of the Year Award 2017, des International Dylan Thomas Prize und des Rathbones Folio Prize 2018. Rooney war die Gewinnerin des Sunday Times/Peters Fraser & Dunlop Young Writer of the Year Award 2017, den u.a. auch Zadie Smith und Sarah Waters gewannen. Rooney ist inzwischen Redakteurin des irischen Literaturmagazins The Stinging Fly. Ihr zweiter Roman »Normal People« wurde für den Man Booker Prize 2018 nominiert und gewann u.a. den Costa Novel Award, den An Post Irish Novel of the Year Award und den British Book Award (Novel of the Year und Book of the Year).


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Veröffentlicht am 21.10.2020

Wort-Bild-Bezüge

Max Kersting. Einseitige Geschichten
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Meine Meinung

"Max Kersting macht es anders: er streicht Wörter, ganze Sätze, manchmal sogar den Anfang oder das Ende seiner Geschichten durch. Als Leserin versucht man dann trotzdem zu erkennen, was ...

Meine Meinung

"Max Kersting macht es anders: er streicht Wörter, ganze Sätze, manchmal sogar den Anfang oder das Ende seiner Geschichten durch. Als Leserin versucht man dann trotzdem zu erkennen, was er da geschrieben hat. Wenn es einem gelingt (Max Kersting ist ein sehr guter Durchstreicher), merkt man, wie ein einzelnes Wort einen Satz verändern kann oder ein einzelner Satz eine ganze Geschichte. Man liest dann noch einmal, wiegt die Wörter gegeneinander ab und probiert im Kopf eine andere Betonung
aus: geht beides, ist aber eine andere Geschichte." (ZITAT)

Aufmerksam bin ich nicht zuletzt wegen des Covers geworden. Für mich wirklich mal eine tolle unterhaltsame Abwechslung, die ich auf jeden Fall empfehlen kann.


Gefundenen Fotografien verleiht Kersting neuen Sinn mit seinen hinzugeschriebenen Sprech- und Gedankenblasen. Die neu entstehenden Wort-Bild-Bezüge sind ebenso heiter wie auf feinfühlige Weise unnachahmlich tiefsinnig. Diese Verbindung gilt umso mehr für sein neues, man könnte es ein »rein grafisches« Werk nennen. Dabei versteht Max Kersting Grafik hier in einem doppelten Wortsinn als Zeichnen und Schreiben, oder als Schriftbild. Schon Roland Barthes stellte das Fließen des Füllers dem Druck des Kugelschreibers gegenüber. Wie schillernde Embleme von Kerstings Kugelschreiber kratzen die kurzen, in herrlich ungelenker Handschrift verfassten Texte über das Papier und zugleich an jenem existenziellen Boden, auf dem sich unser tägliches Leben abspielt.



MAX KERSTING (*1983, Lippstadt) studierte in Düsseldorf Design und arbeitete als Werbetexter in Berlin. Die von ihm kommentierten, aufgefundenen Fotografien machten ihn und seinen eigenwilligen Stil schnell bekannt. Kersting lebt und arbeitet in Berlin.

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Veröffentlicht am 21.10.2020

Ein Haus und seine Bewohner

Das Haus
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Meine Meinung und Inhalt

"Tratsch gehört zum gesellschaftlichen Leben, wenn man das hier überhaupt Gesellschaft nennen konnte. Aber selbst ein Mikrokosmos wie unser Haus, und sei er auch von lauter Außenseitern ...

Meine Meinung und Inhalt

"Tratsch gehört zum gesellschaftlichen Leben, wenn man das hier überhaupt Gesellschaft nennen konnte. Aber selbst ein Mikrokosmos wie unser Haus, und sei er auch von lauter Außenseitern bewohnt, bildet so etwas wie die Grundstruktur einer Gesellschaft heraus, und dazu gehört, dass man sich über deren Mitglieder austauscht und auch, dass Mitglieder hinter dem Rücken anderer Mitglieder tratschen. Es ist ein Prozess der Selbstbespiegelung, der Selbstvergewisserung, der auch schmerzhaft sein kann." (ZITAT)


Meine Neugier konnte das Cover wecken sowie der spannungsgeladene Klappentext.

Herr Zimmermann, lebenslustig und geschieden, lädt alle Bewohner des Hauses einmal im Monat zum Aperitif auf seine Dachterrasse ein.


Just am Morgen nach einer dieser Einladungen findet die Parapsychologin Nadja den scheuen Medizinstudenten Enis El Agha tot vor dem Haus.

"In so einer Laune konnte es nicht ausbleiben, dass bald alle über den einzig nicht Anwesenden, Enis El Agha, zu tratschen und zu lachen begannen. Enis war vor wenigen Monaten ins Haus gezogen. Er hatte das Mini-Penthouse gegenüber von Leonardo Zimmermann gemietet und bislang jede Einladung zum Aperitif ausgeschlagen. Dass Zimmermann uns ständig mit einer Grimasse einschärfte, doch nicht so laut über seinen Nachbarn zu reden, machte das Ganze noch komischer und ließ uns noch mehr lachen." (ZITAT)

Sie allarmiert die Polizei. Bald wird klar, Enis ist Opfer eines Verbrechens.


Nadja, ihre Freundin Priscilla und die pensionierte Schneiderin Frau Rauhaar mutmaßen, wer der Mörder sein könnte. Im Haus gibt es so einige Ausländerfeinde.

Wenige Tage später verschwindet Nadjas Nachbar.

Die Angst der Einwohner steigt ins Unermessliche und ist beim Lesen spürbar, denn konnte mich der Schreibstil und die Story nur bedingt fesseln.

Die Gerüchteküche, die Anfangs noch spannend war, zieht sich leider durch das ganze Buch und die Anschuldigungen und Verdächtigungen nehmen kein Ende, was ich als sehr anstrengend empfand.

An und für sich ein solides Buch mit überraschendem Ende.

Natascha Olivia Kleinknecht, 1960 in Stuttgart geboren, studierte Rechtswissenschaft in München und promovierte am Europäischen Hochschulinstitut in Florenz zum Doktor der Rechte. Weitere Studien an der Kunsthochschule Accademia delle Arti del Disegno in Florenz folgten; die Aquarelle und Ölbilder der Künstlerin wurden bei Ausstellungen in Lausanne, Florenz und Stuttgart gezeigt. Seit 1994 ist sie freie Autorin und verfasst Romane und Sachbücher. Sie lebt in Ludwigsburg und Zürich.


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Veröffentlicht am 12.10.2020

Zwischen Vergangenheit und Gegenwart

Das verborgene Zimmer
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Meine Meinung und Inhalt

"Nicht alle Kinder mit diesen Eigenschaften sind aggressiv. Einige sind lediglich manipulativ und darauf aus, ihren Willen zu bekommen. Häufig tun sie Dinge nur, um zu sehen, ...

Meine Meinung und Inhalt

"Nicht alle Kinder mit diesen Eigenschaften sind aggressiv. Einige sind lediglich manipulativ und darauf aus, ihren Willen zu bekommen. Häufig tun sie Dinge nur, um zu sehen, was passiert. ...Eine Theorie besagt, ihr Drang, Dinge zu tun, von denen sie wissen, dass sie falsch sind und Menschen verletzen, entstehe aus dem Bedürfnis, mehr zu fühlen, überhaupt etwas zu fühlen." (ZITAT)

Ein heißer, schwüler Sommer in der Provence: Sylvie ist mit ihrer Tochter Emma zurück in ihrer Heimat. Der Ort, an den sie nie zurück wollte. Der Ort, an dem ihre erste Tochter Elodie starb.

Doch um zu retten, was sie liebt, muss sich Sylvie ihrer dunklen Vergangenheit stellen.

Bereits die ersten Seiten des Buches konnten mich sofort in das Buch vertiefen lassen. Riordan hat einen unglaublich tollen und fesselnden Schreibstil.

Man fiebert mit und möchte mehr über die Vergangenheit erfahren. Was ist damals mit Elodie passiert?

Die einzelnen Kapitel des Buches wechseln zwischen Gegenwart und Vergangenheit.

"Teil Zwei" hat nochmal zusätzlich Spannung und Geheimnisse der Vergangenheit ans Licht gebracht.

Ein wirklich tolles Buch mit einem schönen Cover, das meine Leseempfehlung erhält!

Der internationale Durchbruch: Kate Riordan ist eine britische Schriftstellerin und Journalistin. Sie arbeitete viele Jahre als Redaktionsassistentin bei der Zeitung Guardian und war anschließend als Redakteurin für die Lifestyle-Abteilung des Time Out Magazines tätig.

Später gab sie ihren Job jedoch auf um Vollzeit-Autorin zu werden. Ihr Debüt gab sie mit ihrem Roman „Birdcage Walk“. Ihren internationalen Durchbruch schaffte sie mit „Das Mädchen in der Fotografie“.

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Veröffentlicht am 06.10.2020

Verfallen

Stranger – Du wirst ihm verfallen
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Meine Meinung und Inhalt
Bereits der Klappentext konnte meine Neugier wecken.

Er beobachtet sie schon lange. Jetzt ist seine Zeit gekommen.

Sie ist wunderschön und unendlich verwundbar. Für den jungen ...

Meine Meinung und Inhalt
Bereits der Klappentext konnte meine Neugier wecken.

Er beobachtet sie schon lange. Jetzt ist seine Zeit gekommen.

Sie ist wunderschön und unendlich verwundbar. Für den jungen Aiden gibt es keine andere Frau als Caroline. Sein Herz gehört ihr – auch wenn sie nichts von seiner Existenz weiß. Als die Dreiundvierzigjährige von ihrem Ehemann in aller Öffentlichkeit bloßgestellt wird und ihre Ehe in Scherben liegt, ist sein Moment endlich gekommen.

Seine düstere Aura ist faszinierend und beunruhigend zugleich. Auf der Suche nach Trost und Rache wendet sich Caroline dem unbekannten Aiden zu. Sein offenkundiges Interesse schmeichelt ihr. Ein lustvolles Abenteuer beginnt, das jedoch innerhalb kürzester Zeit völlig außer Kontrolle gerät.


Das Buch ist abwechselnd aus Carolines und Aidans Sicht geschrieben. Die Ansichten der beiden differenzieren stark.

Es ist voller Cliffhanger, die mich als Leser absolut überraschen konnten.

Der Schreibstil von Campbell lässt keine Wünsche offen und man findet so einfach ins Buch hinein.


Zusammenfassend kann ich sagen, ein durch und durch düsteres, spannungsgeladenes Buch, das mich begeistern konnte.

Wer von dem Buch ,,You - Du wirst ihn lieben" begeistert war, wird es bei diesem Buch ebenfalls sein.

Nach ihrem Studium an der Harvard University und der Standford Law School arbeitete Michele Campbell zunächst in einer Anwaltskanzlei in Manhattan und anschließend acht Jahre lang als Bundesanwältin in New York City. Heute unterrichtet sie an der Universität Strafrecht und lebt mit ihrer Familie in Neuengland. „Stranger – Du wirst ihm verfallen“ ist ihr erster Roman in deutscher Übersetzung.

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