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Veröffentlicht am 16.06.2019

Der Wald

Der Wald
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Meine Meinung und Inhalt
Dies ist nach "Die Farbe von Milch" ( absolut Leseempfehlung ) mein zweites Buch der Autorin Nell Leyshon.

Das Buch spielt in Warschau und England und ist in zwei Zeiten aufgeteilt.
Zum ...

Meine Meinung und Inhalt
Dies ist nach "Die Farbe von Milch" ( absolut Leseempfehlung ) mein zweites Buch der Autorin Nell Leyshon.

Das Buch spielt in Warschau und England und ist in zwei Zeiten aufgeteilt.
Zum einen geht es um den kleinen Pawel. Die Geschichte um ihn spielt in Warschau im Zweiten Weltkrieg.
Pawel wächst wohlbehütet in einem bürgerlichen Haushalt auf. Doch als der Krieg kommt und sein Vater sich im Widerstand gegen den Nationalsozialismus engagiert, ändert sich alles. Die Familie lebt in ständiger Gefahr. Eines Nachts bringt der Vater einen schwer verwundeten englischen Kampfpiloten mit nach Hause, um ihn in Würde sterben zu lassen. Doch entgegen jeder Wahrscheinlichkeit überlebt der Pilot und löst damit eine Kette folgenschwerer Ereignisse aus. Packend und fesselnd beschreibt die Autorin Nell Leyshon mit einer seltsamen sprachlicher Schönheit die Geschehnisse. Sie tut dies jedoch auf eine völlig andere Art und Weise als in "Die Farbe von Milch".
Die Stimmung ist teilweise bedrückend und berührend zugleich.

"Manchmal denk ich mir, was passiert wäre, wenn sie dich auch mitgenommen hätten. Dann wäre ich ganz allein im Haus. Nur ich und der ganze Staub, und ich würde überhaupt nicht wissen, was ich tun soll, und es gäbe nichts zu essen, und die Kälte würde ins Haus kommen." (ZITAT)

Der andere Part dreht sich nun um Pawel, Jahre später, in England, wo er ein Leben als freier Künstler führt. Tief in sich trägt er die Erinnerung an die Erlebnisse seiner Kindheit – daran, wie er mit seiner Mutter in den Wald fliehen musste und dort Monate verbrachte, jenseits von allem, was er kannte, allein inmitten der Natur. Die Geschehnisse dieser Zeit haben beide ganz unterschiedlich geprägt und für immer aneinander gebunden; doch in der Gegenwart stellen sich Mutter und Sohn Hindernisse in den Weg, die es ihnen schwer machen, wieder zueinander zu finden.
Meiner Meinung nach hat die Autorin alle Zusammenhänge und Gefühle sehr authentisch dem Leser vermitteln und vor allem emotional erreichen können.

"Bitte. Gedanken. Hört auf. Hör auf nachzudenken, hör auf, alles wieder nach oben zu holen, zu denken, zu denken.
Denkt eigentlich jeder so viel? Ein Strom aus Wörtern, die im Innern des menschlichen Schädels losgelassen werden. Haben sich alle menschlichen Wesen zu so etwas entwickelt - zu denkenden, alles hinterfragenden Fleischklumpen?" (ZITAT)

Die Kapitel sind sehr übersichtlich und mit wiederkehrenden Kapitelnamen zu unterschiedlichen Zeiten versehen. Pluspunkt!

Dieser Roman war wirklich ein Jahreshighlight für mich, denn die Geschichte wird mir sicherlich in Erinnerung bleiben.

Das Cover finde ich wunderschön und sehr passend!

Veröffentlicht am 16.06.2019

Schweigen

Die stumme Patientin
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"Alicia Berenson war dreiunddreißig Jahre alt, als sie ihren Ehemann
umbrachte. Sie waren seit sieben Jahren verheiratet. Beide waren Künstler - Alicia Malerin, Gabriel ein bekannter Modefotograf." (ZITAT)

Blutüberströmt ...

"Alicia Berenson war dreiunddreißig Jahre alt, als sie ihren Ehemann
umbrachte. Sie waren seit sieben Jahren verheiratet. Beide waren Künstler - Alicia Malerin, Gabriel ein bekannter Modefotograf." (ZITAT)

Blutüberströmt hat man Alicia Berenson neben ihrem geliebten Ehemann gefunden – dem sie fünf Mal in den Kopf geschossen hat.

"Die Wand hinter ihm war übersät mit Schädelfragmenten, Gehirnmasse, Haaren - und Blut. Überall klebte Blut, war auf die Wände gespritzt, lief in dunklen Rinnsalen über den Fußboden und in die Maserung der Holzdiehlen." (ZITAT)

Seit sieben Jahren sitzt die Malerin nun in einer geschlossenen psychiatrischen Anstalt. Und schweigt.
Die Protagonistin beantwortete keine Fragen. Sie konnte nicht, wollte nicht sprechen. Sie sprach auch nicht, als man sie des Mordes an Gabriel anklagte. Sie schwieg, als sie verhaftet und unter
Arrest gestellt wurde, weigerte sich, ihre Schuld zu leugnen oder zuzugeben. Als Leser fragt man sich hier natürlich, warum sie das tut. Warum sie nichts sagt und es einfach geschehen lässt, denn sie sprach nie wieder. Ihr anhaltendes Schweigen verwandelte diese Geschichte von einer gewöhnlichen häuslichen Tragödie in etwas weitaus Größeres:
ein Mysterium, ein Rätsel, das die Schlagzeilen bestimmte und die Vorstellungskraft der Öffentlichkeit monatelang gefangen nahm. Und genau dieses Schweigen versucht der forensische Psychiater Theo Faber zu lösen. Doch will dieser wirklich nur herausfinden, was in jener Nacht geschehen ist?

Über ihn und seine Vergangenheit wird auch berichtet, ebenso über seine Beziehungslage zu Kathy. Theo selbst war ein Mysterium während des Lesens und man erfährt, dass auch dieser viel von seiner Kindheit aufzuarbeiten hatte.

Das Buch war für mich absolut spannend und der Aufbau der einzelnen Kapitel, sowie die "Auflösung" fantastisch gestaltet.

Das Cover hat einen extra Pluspunkt verdient. Ein Eye-Catcher sondergleichen und super passend!

Der Brite Alex Michaelides wurde 1977 in Zypern geboren. Er studierte in Cambridge und Los Angeles und schreibt höchst erfolgreiche Drehbücher, u.a. die Vorlagen für die Kinofilme "The devil you know" oder "The Brits are Coming" mit Stars wie Uma Thurman, Tim Roth, Sofia Vergara und Stephen Fry. Nach einer Ausbildung zum Psychotherapeuten hat Alex Michaelides zwei Jahre lang in einer psychiatrischen Klinik für Jugendliche gearbeitet. "

Die stumme Patientin" ist sein erster Roman.

Dieser bekommt eine absolut Leseempfehlung meinerseits.

Veröffentlicht am 09.06.2019

Cari Mora

Cari Mora
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Meine Meinung und Inhalt
Nach der Hannibal-Reihe nun endlich das vorfreudig erwartete Buch von Thomas Harris.
Das Cover spricht sofort an und ich absolut schön!

In seinem neuen Buch "Cari Mora" geht ...

Meine Meinung und Inhalt
Nach der Hannibal-Reihe nun endlich das vorfreudig erwartete Buch von Thomas Harris.
Das Cover spricht sofort an und ich absolut schön!

In seinem neuen Buch "Cari Mora" geht es ... ja worum geht es eigentlich. Selbst nach Beendigung des Buches fühlt es sich nicht wie eine Bereichung an, dieses gelesen zu haben.
Ich weiß nicht, was Stephen King dazu bewogen hat „Cari Mora“ in den höchsten Tönen zu preisen. Offenbar hat er einen völlig anderen Roman als ich gelesen.

Hans-Peter Schneider, der „neue“ Psychopath, hat mit Hannibal Lecter nichts gemeinsam. Wo Lecter eine Faszination auf den Leser ausübt, ist Schneider nur ekelerregend und abstoßend.

"Hans-Peter konnte die angenehme Hitze der Resomationsvorrichtung durch den Duschraum spüren, obwohl er die Temperatur der Lauge nur auf siebzig Grad Celcius hielt, um den Prozess zu verlängern. Er genoss es zu sehen, wie Karlas Skelett langsam aus ihrem Fleisch erschien." (ZITAT)

Wesentlich interessanter ist die titelgebende Cari Mora, die Haushälterin der von Schneider und seiner Entourage gemieteten Escobar-Villa. Ehemalige Kindersoldatin mit kolumbianischen Wurzeln und großen Träumen für die Zukunft, eine mehr als ebenbürtige Gegnerin für Schneider. Die junge Frau hat keine Angst vor dem Grauen und wagt es, dem Dämon ins Auge zu blicken.

"Wie schmal die Handgelenke der toten Kinder waren. Wie weit das Ende des Kabelbinders von den schmalen Handgelenken abstand. Wenn Cari das Wort Schrecken hörte, dachte sie an diesen Anblick." (ZITAT)

Hannibal Lecter war ein großer literarischer Geniestreich der vergangenen Jahrzehnte, da war es selbst für den Erfolgsautor schwer anzuknüfen. Meiner Meinung nach ist ihm das in keinster Weise gelungen. Cari Mora fehlt es an Spannung, Story und Zusammenhängen, was wirklich schade ist, denn die Erwartungen waren hoch und er Schreibstil des Autors hat, wie vielen bekannt ist,wirklich viel Potential.

Veröffentlicht am 07.06.2019

Einseitige bedingungslose Liebe

The Couple
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Meine Meinung und Inhalt
Hall schreibt in diesem Buch über einen Mann, der vollkommen beherrscht wird von der Vorstellung, die er sich von einer perfekten Frau macht. In diesem Fall war es Verity.
Und ...

Meine Meinung und Inhalt
Hall schreibt in diesem Buch über einen Mann, der vollkommen beherrscht wird von der Vorstellung, die er sich von einer perfekten Frau macht. In diesem Fall war es Verity.
Und Hall macht das gut - wirklich gut. Sie schreibt eine packende, nahzu fesslende Story, die zeitgleich auch sehr realistisch dargestellt wird. Als Leser möchte man wissen, wie viel die weibliche Protagonistin mit in die Sache verwickelt ist.

Die Autorin hat einen flüssigen Schreibstil, welcher es dem Leser ermöglichst, gut in die Geschichte zu finden und die Lust am Lesen nicht zu verlieren.

Mike und Verity sind das perfekte Paar. Und um seine Traumfrau glücklich zu machen, hat Mike nicht nur einen gut bezahlten Job angenommen, sondern auch ein wunderschönes Haus gekauft. Er würde alles für sie tun. Auch wenn das bedeutet, dass sie manchmal grausame Spiele spielen.

"Aber wissen Sie, Mike, manchmal ist das, was man glaubt, unbedingt haben zu wollen, gar nicht das, was man tatsächlich haben will.
Manchmal macht einen gerade das am glücklichsten, bei dem man es am wenigsten erwartet hätte." (ZITAT)

Doch plötzlich trennt Verity sich von ihm und verliebt sich in einen anderen Mann. Mike wird der Boden unter den Füßen weggerissen. Sie antwortet nicht auf seine Anrufe und auch nicht auf seine Nachrichten. Aber dann wird ihm etwas klar: Ein neues Spiel hat begonnen und er muss Verity nun beweisen, wie weit er wirklich gehen kann ...
"Und während ich noch dastand mit der Liebe meines Lebens im Arm, wurde mir klar, dass es wirklich keine eindrucksvollere
Geste gab als die, aus Liebe zu töten." (ZITAT)

Das Cover stellt Mike und Verity dar und ist meiner Meinung sehr passend gewählt und gefällt mir ausgesprochen gut.

"Wir müssen die Wahrheit so zurechtbiegen, wie wir sie brauchen. Außenstehende mögen dem widersprechen, aber unsere Form der Grausamkeit, V, ist blß ein anderer Name für Liebe." (ZITAT)

Leseempfehlung meinerseits!

Veröffentlicht am 01.06.2019

Elliott und Jasmine und die Liebe zur Musik

Wenn Donner und Licht sich berühren
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Meine Meinung und Inhalt
Dies war mein erstes Buch der Erfolgsautorin Brittainy C. Cherry und ihr Schreibstil ist absolut fantastisch.

Die Geschichte rund um Elliott (oder Elliot. Der Klappentext verwendet ...

Meine Meinung und Inhalt
Dies war mein erstes Buch der Erfolgsautorin Brittainy C. Cherry und ihr Schreibstil ist absolut fantastisch.

Die Geschichte rund um Elliott (oder Elliot. Der Klappentext verwendet eine andere Schreibweise als das Buch selbst) und Jasmine spielt in zwei Zeiten. Zu Beginn wird die Phase des Kennenlernens und Verliebens geschildert. Die beiden könnten unterschiedlicher nicht sein. Eigentlich passen sie nicht zusammen, doch was sie verbindet ist Musik - und ihre Einsamkeit.

"Das Leben war manchmal hart, aber vielleicht hatte Gott uns die Musik gegeben, um sich dafür zu entschuldigen." (ZITAT)

"Ich war gerade sechzehn geworden, und ich kannte das Gefühl, abgelehnt zu werden, besser als die meisten anderen Menschen." (ZITAT)

Mit Jasmine fühlt sich das Leben für Elliott das erste Mal unbeschwert und leicht an.

"Er war genau das, was ich brauchte, auch wenn ich nicht einmal gewusst hatte, dass ich es brauchte. Das Licht, das die Dunkelheit erleuchtete, in der ich so lange gelebt hatte." (ZITAT)

Doch ausgerechnet dann, als Elliott Jasmine am meisten braucht, ist sie plötzlich verschwunden.

Im zweiten Teil zeigt Cherry die beiden als sie sich nach langer Zeit wieder in New Orleans begegnen. Für beide war die Zeit eine sehr schwere. Elliott muss den Tod eines geliebten Menschen verschmerzen, für welchen er sich die Schuld gibt. Er verändert sich. Er wird hart. Er bestraft sich selbst und lässt niemanden an sich ran.

Auch Jasmine hat sich verändert.
Doch die zerbrochenen Scherben ihrer Seelen erkennen noch immer die Traurigkeit des anderen - und die Liebe zueinander. Und Elliot weiß, dass er seinen Fehler nicht noch einmal machen wird, dass er Jasmine diesmal nicht mehr gehen lassen wird!

"Manchmal braucht man keine Worte, Elliott. Manchmal braucht man nur Raum, um zu fühlen, was man eben fühlt. und jemanden an seiner Seite, der einen daran erinnert, dass man nicht alleine ist." (ZITAT)

Das Cover ist einfach wahnsinnig schön! Extra-Pluspunkt und Eye-Catcher-Bonus :)

Das Ende von "Wenn der Donner und das Licht sich berühren" fand ich sehr berührend und absolut passend. Das richtige Maß an Happy End.
Es lohnt sich absolut, dieses Buch zu lesen.