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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.04.2019

Die Geschichte über Robert Bley

Ein gemachter Mann
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Meine Meinung und Inhalt

Das Cover ist meiner Meinung nach sehr ansprechend und passt zu Mayers erstem im Dumont-Verlag erschienenen Werk "Rosalie". (Sein erstes Werk "Mandels Büro" erschien am 9. Januar ...

Meine Meinung und Inhalt

Das Cover ist meiner Meinung nach sehr ansprechend und passt zu Mayers erstem im Dumont-Verlag erschienenen Werk "Rosalie". (Sein erstes Werk "Mandels Büro" erschien am 9. Januar 2012 im Heyne Verlag).

Mayer hat einen unglaublich angenehmen flüssigen humorvollen Schreibstil und schafft es den Leser wirklich zu fesseln. Er hat ein unglaubliches Talent Gefühle und Dinge zu schmücken und anzusprechen.

Die Geschichte beginnt zugleich turbulent mit einer Kneipenschlägerei und man beginnt Robert Bley kennenzulernen.

"Wo bin denn hier?, denkt Robert, während die Schläge in seinen Nacken regnen. Als ob er alle Zeit der Welt hätte. In diesem mittelguten Leben bist du immer noch, antwortete er sich selbst in dieesn verlangsamten Sekunden. In diesem mittelguten Leben, das einfach nicht aufhört, nur mittelgut zu sein. Immerhin passiert was, denkt er dann und ist vorerst beruhigt. Immerhin schlägt jemand von hinten auf mich ein, und aus meinem Finger fließt ein bisschen Blut. Immerhin passiert was." (ZITAT)

Dieser hat eine Ewigkeit schon gewartet: Die Schule ist vorbei, endlich kann er weg von zu Hause, raus aus der Gärtnerei seines Vaters, und das tun, was er schon immer tun wollte. Was auch immer das sein soll. Auf jeden Fall in die Stadt ziehen und studieren, eine eigene Wohnung finden, neue Freunde, eine neue Band – und vor allem: die richtige Freundin, am besten eine Psychologin. Dabei sind die Mädchen aus der Stadt für Robert die reinste Naturgewalt, der er nicht immer standhalten kann.

>>"Ich will jetzt aber gar nicht darüber nachdenken", sagte sie, klang, als hätte sie es eilig. "Vielleicht mach ich das morgen. Ich weiß nur, dass du immer alles so schwer machst."
"Ich mach nichts schwer. Ich spüre nur, wenn es schwer wird."
"Dann spür bitte nicht so viel", sagte sie.<< (ZITAT)

Mit Antonia Brandt erlebt Robert seine eigene sexuelle Revolution. Seine Band Herman Lush hat tatsächlich Erfolg, Robert wird gefragter Barkeeper, und das Lehramtsstudium ödet ihn zwar an, fällt ihm aber einigermaßen leicht. Besser kann es im Grunde nicht mehr werden. Dann aber beschließt das Leben kurzerhand und radikal, die Erfolgs- und Abenteuerspur in die andere Richtung zu lenken.

Mir hat der warmherzige tolle Roman von Berni Mayer wirklich gut gefallen!

Veröffentlicht am 25.04.2019

Lauferfahrung

Gebrauchsanweisung fürs Laufen
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Inhalt und meine Meinung
Da ich selbst das Laufen liebe, hatte ich ein großes Interesse, dieses Buch zu lesen.

Das Cover ist verlockend, ebenso der Klappentext.
Nachdem ich das Buch gelesen habe, muss ...

Inhalt und meine Meinung
Da ich selbst das Laufen liebe, hatte ich ein großes Interesse, dieses Buch zu lesen.

Das Cover ist verlockend, ebenso der Klappentext.
Nachdem ich das Buch gelesen habe, muss ich sagen, dass der Titel jedoch eher unpassend gewählt wurde.

Schmidt möchte mit diesem Buch auf eine möglichst persölniche, offene und ehrliche Art beschreiben, wie er das Laufen erlebt / erlebt hat und was ihn dabei so begeistert. Er möchte zum Laufen animieren, sagt aber auch klar, dass es beim Laufen zu fast jeder Frage eine Ansicht gibt und man seine nun mit Nachsicht betrachten soll.

Der Autor, der im Schulsport eigentlich Angst vorm Ausdauertraining hatte, wurde dennoch vor über 25 Jahren zum passionierten Läufer. Heute joggt Schmidtd im Wald und in Städten, am Strand und im Stadion, in Hochhaustreppenhäusern und auf dem Laufband.

"Laufen ist ein Ausnahmezustand, der sich gesund anfühlt, ein paradoxer Vorgang, weil man entschleunigt und innerlich zur Ruhe kommt, während man sich gleichzeitig aktiviert. Der gleichmäßige Rhythmus von Beinen, Armen, Herzschlag, Atem beim langsamen Laufen, die Versorgung des Gehirns mit Sauerstoff, der schnelle Wechsel der Szenerie; die Freude daran, zu so einer Bewegungsform überhaupt fähig zu sein,..." (ZITAT)

In vielerlei Hinsicht spricht er mir aus meinem Läuferherzen und es fühlt sich toll an, Berichte darüber zu lesen. Jochen Schmidt hat einen sehr angenehmen, wirklich humorvollen, informativen und flüssigen Schreibstil.

"Wenn man sich mit der Geschichte der Laufliteratur beschäftigt, wird man bemerken, dass zu verschiedenen Zeiten völlig verschiedene Dinge empfohlen wurden, die zum Teil im krassen Widerspruch zueinander stehen..." (ZITAT)

Ich bin ziemlich erleichtert, dass es sich bei "Gebrauchsanweisung fürs Laufen" nicht wirklich um eine Ansammlung von Regeln und Verbesserungsvorschlägen handelt, vielmehr um einen langen Erfahrungsbericht mit Zusatzinformationen.

Das Buch beinhaltet viele interessante Fakten und Informationen, jedoch teilweise auch zu viele, welche das Lesen etwas beschweren.
Die Kapitel sind übersichtlich und die Titel außergewöhnlich und auffallend.


Veröffentlicht am 23.04.2019

Life-Overload

Mach mal halblang. Anmerkungen zu unserem nervösen Planeten
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Meine Meinung und Inhalt
Bereits sein Buch "Ich und die Menschen" hat mich sehr berühren können und ist mir noch heute in guter Erinnerung geblieben, nicht zuletzt wegen seines eindringlichen berührenden ...

Meine Meinung und Inhalt
Bereits sein Buch "Ich und die Menschen" hat mich sehr berühren können und ist mir noch heute in guter Erinnerung geblieben, nicht zuletzt wegen seines eindringlichen berührenden Schreibstils.

Er nimmt kein Blatt vor den Mund, spricht aus, was gesagt werden muss und bringt vor allem seine eigene Geschichte mit ins Buch.

"Das Problem bei Neurosen ist, dass viele der Dinge, die dir im Moment vermeintlich guttun, dir auf lange Sicht schaden. du verausgabst dich, wenn du eigentlich durchatmen müsstest." (ZITAT)

Haig trifft vieles auf den Punkt, was mir als Leser im Kopf herum schwirrt. Oft denke ich mir während des Lesens, "ja - er hat absolut recht".

Der Autor berichtet in "Mach mal halblang" über das aktuelle Zeitalter in dem wir Leben inklusive aller Ängste und Gefahren. Er schildert den sogenannten Life-Overload - wie er entsteht und wie man es ganz vermeiden / vermindern kann.

" Manchmal fühle ich mich wie ein Computer, bei dem zu viele Programme gleichzeit laufen. Zu viele offene Fenster auf dem Dektop. ... Aber welches Fenster soll ich schließen, wenn alle so ungeheuer wichig scheinen?" (ZITAT)

Matt Haig beschäftigt sich intensiv mit der Frage, wie die lärmende Außenwelt unser Denken beherrscht und wie wir uns zur Wehr setzen können. Es geht um große und kleine Dinge, um Weltpolitik, Gesundheit, Smartphones, Social Media, Sucht, Vernetzung.
Das Buch berührt und hallt nach. Es bringt einem zum Nachdenken und Analysieren.

Die Kapitel sind kurz, übersichtlich und jedes für sich absolut wunderbar.

"Es ist keine Schande, keine Nachrichten zu sehen. Es ist keine Schande, nicht auf Twitter zu gehen.Es ist keine Schande, abzuschalten." (ZITAT)

Das Cover gefällt mir auch wahnsinnig gut und ist sehr passend. Der Buchtitel ist meiner Meinung nach verbesserungswürdig, aber auf seine Art auch passend und hervorstechend.

Fazit:
Absolute Leseempfehlung meinerseits!

Veröffentlicht am 22.04.2019

Erinnerungsmanipulation

The Wrong Girl – Die perfekte Täuschung
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Meine Meinung und Inhalt
Mit "The Wrong Girl" ist der Autorin Megan Goldin ein spannungsgeladener fesselnder Thriller gelungen, bei dem "die perfekte Täuschung" vor allem dem Leser nahegebracht wird.

Der ...

Meine Meinung und Inhalt
Mit "The Wrong Girl" ist der Autorin Megan Goldin ein spannungsgeladener fesselnder Thriller gelungen, bei dem "die perfekte Täuschung" vor allem dem Leser nahegebracht wird.

Der Schreibstil lässt keine Wünsche offen und ist flüssig und abwechslungsreich.

Das Cover wurde meiner Meinung nach mehr als passend gewählt und gefällt mir außerordentlich gut.

In dem Buch geht es unter anderem um Julie West, welche vermutet, dass ihr Mann Matt sie betrügt.
Sie sammelt Hinweise und schreckt nicht davor zurück, ihren Mann in der Universität aufzusuchen und ihm nachzufahren.

"Am liebsten würde ich klingeln und sie konfrontieren. Schluss mit dem Versteckspiel. Dann ermahne ich mich, dass diese Lügen der einzige Grund sind, warum wir noch zusammen sind. Unsere Ehe gründet auf Täuschungen und Lügen. ... Solange keiner von uns eingesteht, dass wir lügen, geht alles seinen gewohnten Gang. Die Lügen halten unsere Ehe zusammen wie Sekundenkleber." (ZITAT)

In einen seiner Vorlesungen wird Julie auf eine junge Studentin aufmerksam, welche Matt's verstorbenen Frau Laura zum Verwechseln ähnlich sieht.

Indem Matt jeden Abend mit einer Hand voll Ausreden verspätet nach Hause kommt, heizt er damit ihr Misstrauen nur weiter an.

Um sich abzulenken, fängt Julie wieder an, joggen zu gehen, wobei sie in einen merkwürdigen Unfall verwickelt wird. Ihr Mann versichert ihr jedoch, dass dieser nie stattgefunden hat.

Zur gleichen Zeit wird in der Nähe eine Frauenleiche entdeckt. Alles deutet darauf hin, dass es sich um Laura Wests Leichnam handelt.

Julie gerät unter Mordverdacht, doch sie kann sich an so vieles nicht mehr erinnern.
Immer neue Erkenntnisse tauchen auf und machen das Verwirrspiel perfekt. Als Leser fiebert man mit und fragt sich, wer nun Opfer und wer Täter ist.

Die Kapitel werden abwechselnd aus der Sicht von Julie und Mel erzählt.

Mel ist mir von Beginn an symphatisch und wird als taffe alleinerziehende Mutter dargestellt, die mit Herzblut ihrem Job in der Mordkommission nachgeht.

Julie ist schwer einzuschätzen - die liebende Ehefrau, die versucht die Fasade aufrecht zu erhalten, oder eine verwirrte junge Frau, die auf ihre Medikamente angewiesen ist - umso interessanter wird es, je mehr man in die Geschichte hineinfindet und nach und nach mehr erfährt.

"Ich habe Panik vor dem, was mich auf der andere Seite erwartet. Mir ist, als würde ich jeden Tag ein wenig mehr ertrinken. Je stärker ich dagegen ankämpfe, desto tiefer rutsche ich in einen Abgrund." (ZITAT)

Ein perfekt ausgeklügelter Thriller, bei dem keine Langeweile aufkommt. Meine absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 20.04.2019

Einfach nur glücklich

Das Glück der kleinen Gesten
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Inhalt und meine Meinung
Das Cover von "Das Glück der kleinen Gesten" hat mich sofort angesprochen.
Dieses Buch ist wirklich absolut hübsch und übersichtlich gestaltet.
Es geht in diesem Buch um das Suchen ...

Inhalt und meine Meinung
Das Cover von "Das Glück der kleinen Gesten" hat mich sofort angesprochen.
Dieses Buch ist wirklich absolut hübsch und übersichtlich gestaltet.
Es geht in diesem Buch um das Suchen und Finden des Glücks, darum Dankbarkeit zu zeigen und um 30 inspirierende Gesten, bei denen man sein eigenes Glück und Wohlbefinden steigern kann. Denn anstatt darauf zu warten, dass etwas passiert kann jeder Einzelne selbst aktiv werden.

Die Autorinnen Chantal Sandjon und Melanie Alexander haben wirklch ein tolles empfehlenswertes Büchlein geschaffen, das zum Handeln anregt.

Sehr gefallen haben mir außerdem die Praxistests - 34 kleine Nettigkeiten, (z.B. Jeden Tag eine gut Tat / weniger Müll bringt mehr Freude / Gefühle wertschätzen)
die mit Erklärung, Umsetzung und Bewertung wirklich toll abgebildet wurden.

Kleine Gesten und Geschenke für Mitmenschen, egal ob Freunde oder Fremde, frei von Gegenleistungen oder Erwartungen: Das ist das Prinzip einer internationalen Bewegung, die ganz eigennützig-uneigennützig nur ein Ziel verfolgt: Freude zu verbreiten. Denn Liebenswürdigkeiten zaubern nicht nur anderen, sondern auch uns selbst sofort ein Lächeln aufs Gesicht.