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Veröffentlicht am 19.12.2018

Arthur Grimm

Der Schatten
1

Inhalt:
„Am 11. Februar wirst du am Prater einen Mann namens Arthur Grimm töten. Aus freien Stücken. Und mit gutem Grund.“ Gerade ist die junge Journalistin Norah von Berlin nach Wien gezogen, um ihr altes ...

Inhalt:
„Am 11. Februar wirst du am Prater einen Mann namens Arthur Grimm töten. Aus freien Stücken. Und mit gutem Grund.“ Gerade ist die junge Journalistin Norah von Berlin nach Wien gezogen, um ihr altes Leben endgültig hinter sich zu lassen, als ihr eine alte Bettlerin auf der Straße diese Worte förmlich entgegenspuckt. Norah ist verstört, denn ausgerechnet in der Nacht des 11. Februar ist vor vielen Jahren Schreckliches geschehen. Trotzdem tut sie die Frau als verwirrt ab, eine Irre ist sie, es kann gar nicht anders sein – bis kurz darauf ein mysteriöser Mann namens Arthur Grimm in ihrem Leben auftaucht. Bald kommt Norah ein schlimmer Verdacht: Hat sie tatsächlich allen Grund, sich an Grimm zu rächen? Was ist damals, in der schlimmsten Nacht ihres Lebens, wirklich passiert? Und kann Norah für Gerechtigkeit sorgen, ohne selbst zur Mörderin zu werden?

Meine Meinung:
Nach "Die Falle" und "Die Wahrheit" konnte mich Melanie Raabe nun auch mit ihrem neusten Werk absolut begeistern. Der mir gewohnte Schreibstil hat mich sofort in die Geschichte eintauchen lassen und ich war von Seite zu Seite immer gefesselter.

Aufgrund ihrer tollen ausführlichen Beschreibungen der Landschaft und Momentaufnahmen bekam ich als Leserin eine wirklich gute Vorstellung der Szenerie.

Die Protagonistin Norah wird als eine selbstbewusste schlagfertige junge Frau dargestellt, die ihre zweite Chance nach dem Drogensumpf nutzt und einen Neubeginn nach der Trennung von ihrem Freund Alex in Wien wagt.

"Norah liebte Abschiede. Momente des Übergangs. Die Minuten auf der Schwelle zwischen Nacht und Tag, Winter und Frühjahr. Geburten, Hochzeiten, Silvesternächte. Ein neues Leben, eine zweite Chance. Wiedergeburten. Das Alte ausradieren, einen neuen Stift in die Hand nehmen....Norah blickte der Dunkelheit entgegen, mit weit offenen Augen. Ihr altes Leben verschwand im Rückspiegel. Wurde kleiner und kleiner. Unwirklich fast. Ihre Arbeit. Der Mann. Ihr Zuhause. Der Hund. Die Katastrophe." (ZITAT)

Sie begegnet in Wien einer Frau, die eine grausame Prophezeiung macht - diese hängt mit Arthur Grimm zusammen.

Arthur Grimm, ein Mann der sie zu kennen scheint, den sie jedoch noch nie in ihrem Leben begenet war.

"Wenn Norah an eines glaubte, dann daran: Es gibt kein Schicksal, es gibt keine Vorherbestimmung, denn wir schmieden unser Glück selbst, im Schweiße unseres Angesichts, jeder Einzelne von uns im Rahmen seiner Möglichkeiten. Und in diesem Zusammenhang: Es gab den Zufall, aber nicht in dieser Form. Wer war dieser verdammte Arthur Grimm? Warum wurde sie dauernd mit diesem Namen konfrontiert? Das war zu viel des Guten." (ZITAT)

Mysteriöse Textnachrichten von der Unbekannten wie "Verschwinde von dort" oder "Er ist gefährlich", treiben die Spannung weiter an.

Teilweise treten Erinnerungen aus Norahs Vergangenheit nach und nach an die Oberfläche und alles scheint nach und nach einen Sinn zu ergeben.

Großartige Geschichte, absolute Spannung und ein perfektes Ende.

Absolute Leseempfehlung und eines meiner Jahreshighlights.

Veröffentlicht am 19.12.2018

Vergangenheit

Ohne ein einziges Wort
0

Inhalt:
Stell dir vor, du begegnest einem Mann, einem wundervollen Mann, und verbringst sieben Tage mit ihm. Am Ende dieser Woche bist du dir sicher: Das ist die große Liebe, und es geht ihm ganz genauso. ...

Inhalt:
Stell dir vor, du begegnest einem Mann, einem wundervollen Mann, und verbringst sieben Tage mit ihm. Am Ende dieser Woche bist du dir sicher: Das ist die große Liebe, und es geht ihm ganz genauso. Zweifellos. Dann muss er verreisen und verspricht dir, er meldet sich auf dem Weg zum Flughafen. Aber er ruft nicht an. Er meldet sich gar nicht mehr. Deine Freunde raten dir, ihn zu vergessen, doch du weißt, sie irren sich. Irgendetwas muss passiert sein, es muss einen Grund für sein Verschwinden geben. Und nun stell dir vor, du hast recht. Es gibt einen Grund, aber du kannst ihn nicht ändern. Denn der Grund bist du.

Meine Meinung:
Das Cover:
Dieses gefällt mir wahnsinnig gut und ist absolut passend gewählt.

Protagonistin:
Sarah ist ziemlich hartnäckig und stur und ich kann die Gedankengänge und ihr Verhalten nur schwer nachvollziehen.

Inhalt:
Die Nebenhandlungen fand ich anfangs interessanter als das Hauptthema an sich.
Sarah lernt Eddie kennen und sie verbringen zwei Wochen intensiv miteinander. Danach bricht sein Urlaub an und ab da meldet er sich nicht mehr. Sarah kann und will jedoch nicht akzeptieren, dass er sich "typisch Mann" nicht mehr meldet und es ihm nur um Sex ging und so beginnt ihre verzweifelte Suche....

Lesung:
Die Sprechstimme ist absolut angenehm und hat mich auf mehreren Autofahrten begleiten dürfen.

Fazit:
Schwacher Anfang - überraschendes, emotionales und gutes Ende

Veröffentlicht am 19.12.2018

100 Wörter

Vox
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nhalt:
In einer Welt, in der Frauen nur hundert Wörter am Tag sprechen dürfen, bricht eine das Gesetz. Das provozierende Überraschungsdebüt aus den USA, über das niemand schweigen wird!

Als die neue Regierung ...

nhalt:
In einer Welt, in der Frauen nur hundert Wörter am Tag sprechen dürfen, bricht eine das Gesetz. Das provozierende Überraschungsdebüt aus den USA, über das niemand schweigen wird!

Als die neue Regierung anordnet, dass Frauen ab sofort nicht mehr als hundert Wörter am Tag sprechen dürfen, will Jean McClellan diese wahnwitzige Nachricht nicht wahrhaben – das kann nicht passieren. Nicht im 21. Jahrhundert. Nicht in Amerika. Nicht ihr.

Das ist der Anfang.

Schon bald kann Jean ihren Beruf als Wissenschaftlerin nicht länger ausüben. Schon bald wird ihrer Tochter Sonia in der Schule nicht länger Lesen und Schreiben beigebracht. Sie und alle Mädchen und Frauen werden ihres Stimmrechts, ihres Lebensmuts, ihrer Träume beraubt.

Aber das ist nicht das Ende.

Für Sonia und alle entmündigten Frauen will Jean sich ihre Stimme zurückerkämpfen.

Meine Meinung:
Das Cover:
Es gefällt mir ausgesprochen gut, da es super mit der Handlung harmoniert.

Die Protagonisten:
...sind sehr authentisch geschildert. Jean ist mir absolut sympathisch und wird als Kämpferin in dem Buch dargestellt. Sie will nicht still sein und sich den neuen Gesetzen fügen - will für ihre Familie das alte Leben und Weltbild zurück.
Die Autorin hat bei manchen Protagonisten offen gelassen, auf welcher Seite diese stehen, was ich sehr gelungen fand und zu einer packenden Handlung geführt hat.

Der Schreibstil:
...der Autorin ist flüssig und man kommt sofort in die Handlung rein und fliegt nur so über die Seiten hinweg.

Die Handlung:
...ist absolut spannend und neuartig.
Ich konnte mich gut hineinversetzen und mitfiebern.

Die Reaktion und Handlungen ihrerer Kinder fand ich stellenweise erschreckend. Zum einen, wie schnell diese sich angepasst haben und zum anderen wie weit eine Gesellschaft / Regierung Menschen in eine falsche Richtung treiben kann.

"Vielleicht ist es bei den Nazis in Deutschland genau so gelaufen, bei den Serben in Bosnien, den Hutus in Ruanda. Ich habe mir oft überlegt, wie sich Kinder in Monster vewandeln, wie sie lernen können, dass Töten richtig ist und Unterdrückung gerecht, wie sich in einer einzigen Generation die Welt auf ihre Achse drehen und in einen Ort verwandeln kann, der nicht wiederzuerkennen ist."( ZITAT)

Das Ende fand ich überaus gelungen und war teilweise unerwartet für mich.

Fazit:
Das Buch war interessant und erschreckend zu gleich. Es hat mich außerdem nachdenklich gemacht. Wie würde man selbst handeln. Wie würde ich mich fühlen, in einem Leben mit nur 100 Wörtern pro Tag.
Es zeigt die Dringlichkeit der Sprache und was wir ohne sie wären.

Ein gelungener Debütroman von Frau Dalcher.

Veröffentlicht am 19.12.2018

Schlussmach-Service

My First Love
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Inhalt:
Eigentlich wollte Cassidy einem Mädchen an ihrer Schule nur dabei helfen, ihren blöden Freund loszuwerden. Doch plötzlich hat die 17-Jährige sich damit den Ruf erworben, Beziehungen innerhalb eines ...

Inhalt:
Eigentlich wollte Cassidy einem Mädchen an ihrer Schule nur dabei helfen, ihren blöden Freund loszuwerden. Doch plötzlich hat die 17-Jährige sich damit den Ruf erworben, Beziehungen innerhalb eines Tages zerstören zu können. Die dankbaren Mitschüler bezahlen sie sogar für ihren »Schlussmach-Service«. Als Cassidy aber den ebenso gutaussehenden wie nervigen Colton von seiner Freundin »befreit«, fordert er sie zu einer unglaublichen Wette heraus: Statt Paare zu trennen, soll sie zwei ganz bestimmte Mitschüler verkuppeln. Nicht ahnend, welch finstere Hintergedanken Colton hegt, nimmt Cassidy die Herausforderung an. Und stolpert mitten hinein in ein Wirrwarr aus heimlichen Küssen, verschlungenen Intrigen und der ersten großen Liebe ...

Meine Meinung:
Der einfache und tolle Schreibstil der Autorin hat es mir leicht gemacht, sofort in das Buch / in die Handlung hineinzufinden; nicht zuletzt auch wegen dem humorvollen Einstieg.

Das Buch zeigt auf, dass nicht immer alles ist wie es scheint und dass Menschen nicht immer die sind, die sie vorgeben zu sein, wie z.B. der coole taffe Frauenscharm Colton.

Cassidy's Mutter ist kompliziert, um nicht sogar zu sagen egoisitisch. Anstatt sich wie eine Mutter um ihre beiden Kinder zu kümmern, ist sie ständig auf der Suche nach Liebe und Zuneigung von anderen Männern - es herrscht also ein Rollentausch zwischen Mutter und Tochter.
Die Protagonisten Cassidy ist mir hingegen sehr sympathisch, ebenso die starke Freundschaft zwischen ihr und Lorn.

"Selbst wenn man sein Leben nur kurz mit einer anderen Person geteilt hatte, hinterließ diese immer Spuren. Würde einen nach dem Schlussmachen jeder Gegenstand und jeder Ort an eine verflossene Liebe erinnern? Würde man es schaffen, die gemeinsamen Erinnerungen auszublenden? Gebrochene Herzen heilten auf unterschiedliche Weise, und niemand konnte sagen, wie lange das manchmal dauerte. Deshalb Angst zu haben war normal." (ZITAT)

Das Ende fand ich sehr gelungen und rundet das Jungendbuch wirklich toll ab.

"In Wahrheit war ich aber nicht immer immun gegen Verliebtheit gewesen, vielmehr waren meine Erfahrungen mit ihr der Grund, warum ich meine Ansichten geändert hatte. Aber das gestand ich mir eher selten ein. Verdrängung fiel nun mal sehr viel leichter. " (ZITAT)

Veröffentlicht am 19.12.2018

Bewegung, Tanz, Verwandlung

Der Schmetterlingsjunge
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Inhalt:
Der Berliner Kommissar Nils Trojan hat schon vieles gesehen, aber als er den Tatort in Kreuzberg betritt, traut er seinen Augen kaum: Die Frau, die ermordet wurde, liegt entkleidet auf dem Bett, ...

Inhalt:
Der Berliner Kommissar Nils Trojan hat schon vieles gesehen, aber als er den Tatort in Kreuzberg betritt, traut er seinen Augen kaum: Die Frau, die ermordet wurde, liegt entkleidet auf dem Bett, ihren Rücken ziert das farbenprächtige Gemälde eines riesigen Schmetterlings. Nur zwei Tage später ereignet sich ein weiterer Mord, wieder hinterlässt der Täter sein bizarres Kunstwerk auf dem Körper des Opfers. Verzweifelt versucht Trojan, die verborgene Botschaft des Mörders zu entschlüsseln, doch sein Gegner hat ihn längst in ein perfides Verwirrspiel verstrickt. Und Trojan weiß – er muss die Obsession begreifen, die den Täter treibt, wenn er das grausame Töten beenden will …

Meine Meinung:
Der Autor startet mit einem hervorragendem Prolog, der mich sofort fesseln kann.

"Ich gestehe, mein Liebling, ich habe getötet. In knapp einer Woche habe ich drei Menschen umgebracht. Und es ist noch lange nicht vorbei. Erst am siebten Tag werde ich Ruhe geben. Bis dahin bleibt uns nicht mehr viel Zeit." (ZITAT)

Dies ist bereits mein siebtes Buch von Max Bentow und ich wurde wieder einmal nicht enttäuscht und bin auf eine spannende Story und einem flüssigen Schreibstil gestoßen.

Nils Trojan hat es diesmal mit einem Fall von später Rache zu tun. Einem Fall, bei dem der Täter vor nichts zurück schreckt und scheinbar keine Skrupel hat, den Ermittler selbst beinahe zu töten.

Bentow ist ein hervorragender Spannungsaufbau bis zum Ende hin gelungen.

Abwechselnd wird aus dem Blickwinkel von Trojan, Daniela und dem Täter geschildert.

Die Protagonistin Daniela erhält merkwürdige Botschaften, in welchen sie aufgefordert wird, ihre Schwester und ihre Mutter aufzusuchen. An was oder wen soll sie sich erinnern?
Und wer will, dass sie sich erinnert?

"Etwas hat sich in mir aufgestaut seit jener Zeit. Und schließlich platzte es in mir auf wie ein bösartiges Geschwür. Darum musste ich losziehen, und nichts hielt mich auf. Ich habe einen Plan, eine Mission, und es gibt kein Zurück." (ZITAT)

Die Covergestaltung passt hervorragend zu den bisherigen Büchern von Bentow und sticht optisch hervor.

Mir hat das Buch wahnsinnig gut gefallen. Absolute Leseempfehlung meinerseits.